Monate: Mai 2022

Spotify: Vertical Farming -ein Podcast

Das ist jetzt etwas arg viel Englisch. Um was geht es? Ich habe auf Einladung der KWS mit dem Food-Blogger Hendrik Haase darüber gesprochen, ob die Landwirtschaft demnächst “in die Höhe geht”, also quasi Pflanzenanbau im Hochhaus. Klingt vielleicht etwas utopisch, aber es ist ein durchaus spannendes Gespräch geworden, dass man sich hier anhören kann:

Goldsaft

Diese Meldung aus der schweizerischen Bauernzeitung mutet etwas skurril an: es geht um die Verwendung von menschlichem Urin zur Düngung. https://www.bauernzeitung.ch/artikel/pflanzen/menschlicher-urin-koennte-importierten-mineralduenger-ersetzen-402203? Die Sache hat einen durchaus ernsthaften Hintergrund. Für ein echtes Kreislaufsystem ist es eigentlich unabdingbar, dass auch die menschlichen Ausscheidungen wieder auf dem Acker als Düngemittel eingesetzt werden. Ich hatte dies schon einmal in einem Artikel thematisiert. Aber es gilt wohl als “unschicklich” sich mit einem solchen Thema zu beschäftigen. Die Verschwendung der “Dunklen Materie”  

Weltbienen-Tag 2022 – Tagesgespräch Bayern 2

Anlässlich des heutigen Weltbienentag 2022 hat das BMEL eine vierseitige Pressemeldung herausgegeben. Unter anderem findet sich dort auch der oben zitierte Satz. Meine Bitte an das BMEL wäre, mir mitzuteilen, welches Insekt für die Bestäubung von Getreide zuständig ist. In meinem Studium habe ich gelernt, dass Getreide Selbstbestäuber sind. Kann aber sein, dass sich das inzwischen geändert hat. Und dann haben mir noch mehrere Winzer glaubwürdig versichert, dass auch der Wein (Weinrebe) ein Selbstbestäuber ist. (Da fragt man sich dann doch, ob es im BMEL niemanden mehr gibt, der sachliche Fehler in Pressemeldungen entdeckt und verhindert) PM Özdemir Weltbienentag Lesenswert ist die Pressemitteilung auch aus anderen Gründen. Ich will garnicht aufzählen, was dort an alten Sprechzetteln der NGO ausgepackt und vorgelesen wird. Die Lösung wie immer: “Pestizide” reduzieren und Bio-Landbau ausdehnen. Also nicht Neues aus dem grünen BMEL. Übrigens: heute mittag werde ich von Bayern 2 in der Sendung “Tagesgespräch” interviewt. Ich werde um 12:20 Uhr angerufen und interviewt. Thema: was tue ich (und andere Bauern) für die Förderung von Insekten. https://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/ausstrahlung-2832174.html https://www.br.de/mediathek/podcast/tagesgespraech/484  

Weshalb ich mich aktuell freue…

Ich bin gefragt worden, was es denn mit der Umfrage auf sich hatte. Hier der Grund: Gestern ist er angekommen: Der Vertrag mit dem Westend-Verlag, der mein zweites Buch verlegen wird. Geschrieben habe ich es im Frühjahr 2021, als wegen Corona keine Vorträge möglich waren. Ich hatte nur nie Zeit, mich um einen Verlag zu kümmern. Um was es in dem Buch geht? Ganz einfach: lest einfach mal die über 1.800 Artikel in diesem Blog durch und dann wisst ihr genau, wohin die Reise geht. 🙂 Ich bin vom Verlag gefragt worden, wer denn eine mögliche Zielgruppe ist und ich habe – mehr scherzhaft – geantwortet: Der pensionierte Studienrat, der überall mitredet, aber nicht wirklich Ahnung hat. Tatsächlich gibt es zwei Zielgruppen: diejenigen, die sich ernsthaft damit auseinandersetzen, warum unsere Landwirtschaft so ist, wie sie ist und die Gründe dafür kennenlernen wollen diejenigen, die in und um die Landwirtschaft herum arbeiten und Argumente brauchen, um in gesellschaftlichen Diskussionen bestehen zu können Geholfen haben mir bei dem Buch die vielen Kommentatoren mit ihren mittlerweile über 117.000 …

Selbstversorgung? Es wird eng…

Am Wochenende bin ich mit dem Fahrrad durch die Fluren gefahren, um mir ein Bild über den Zustand der Kulturen zu machen. Das Titelbild zeigt eine Weizenparzelle, in deren Mitte der Boden nicht so tiefgründig ist. Dort ist der Weizen nachhaltig geschädigt. Selbst jetzt einsetzender Regen würde diese Pflanzen nicht mehr “zum Leben erwecken”. In der Rheinniederung, dort wo sandige Böden auf einer Kiesunterlage stehen, sind die Bilder noch dramatischer. Hier im Bild eine Rapsparzelle, deren Blätter schon alle vertrocknet sind. Der Bestand ist sehr licht, man kann weit in den Bestand hineinschauen. Auch hier ist eine massive Ertragseinbuße zu erwarten. Wie sieht es mit der Bodenfeuchte denn aktuell aus? Wieviel Feuchtigkeit ist im Oberboden, wieviel im Unterboden? Das lässt sich sehr gut auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes erkennen, wo man verschiedene Stationen auswählen kann. https://www.dwd.de/DE/leistungen/bodenfeuchte/bodenfeuchte.html Wählt man NRW und dort die Station Nörvenich, so zeigt sich, dass der Oberboden kein verfügbares Wasser mehr aufweist. Die Pflanzen vertrocknen. Will man einen Überblick über Deutschland bekommen, so ist dafür der Dürremonitor gut geeignet: https://www.ufz.de/index.php?de=37937 Hier …

Der Krieg in der Ukraine: Eine Zeitenwende für die Agrarpolitik?!

Ein Gastartikel von Alfons Balmann, Direktor des IAMO.  und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates beim BMEL. Absolut lesenswert,  besonders die Hinweise auf die Zielkonflikte. Zum Titelbild: es zeigt die Farben der ukrainischen Fahne: Blau-Gelb. Die Silos sind die “meiner” Genossenschaft. Kaum scheint die Corona-Pandemie mit gewaltigen Belastungen für Gesellschaft, Wirtschaft und öffentliche Haushalte einigermaßen überwunden, löst der Krieg in der Ukraine auf den internationalen Agrarmärkten mit explodierenden Nahrungs-, Futter- und Düngemittelpreisen neue Schockwellen aus. Diese neuen Schockwellen werden andauern und ebenfalls enorme Konsequenzen für Gesellschaft, Wirtschaft und Staatshaushalt haben. Einher geht mit diesen Belastungen und der kaum vermeidbaren Nahrungsmittelkrise in vielen Entwicklungsländern ein neu erwachtes Bewusstsein dafür, dass die ureigenste Aufgabe der Landwirtschaft in der Erzeugung von Nahrungsmitteln liegt. In der Konsequenz dieser Ereignisse werden sich in der Agrarpolitik die Prioritäten verschieben müssen. Allerdings bleiben die bislang ungelösten und drängenden Probleme der Landwirtschaft hinsichtlich Tier-, Klima-, Umwelt- und Biodiversitätsschutz bestehen. Es stellt sich damit angesichts der ohnehin großen Herausforderungen die Frage, was die vielbeschworene Zeitenwende für die Agrarpolitik und die politischen Akteure bedeutet und wo Lösungen …

Wählen gehen!

Am Sonntag ist in Nordrhein-Westfalen Landtagswahl. Weil ich mir – vermutlich bei meiner Tour in die Schweiz – eine Corona-Infektion eingehandelt habe (übrigens fast völlig ohne Symptome!) – habe ich am Montag noch die Briefwahlunterlagen angefordert, direkt ausgefüllt und damit meine Stimme abgegeben. Ich bin also meiner “bürgerlichen Pflicht” nachgekommen. (Scherz-Frage: wenn ich die Stimme abgegeben habe, wann bekomme ich die dann wieder zurück?) Da ich mit der Arbeit der Landesregierung, ganz besonders der Arbeit unserer Landwirtschafts- und Umweltministerin Heinen-Esser sehr zufrieden war, wünsche ich mir eine Fortsetzung der derzeitigen schwarz-gelben Koalition. Doch nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im Innenministerium oder im Gesundheitsministerium haben wir fähige Minister, die zwar äußerlich nicht sonderlich attraktiv sind, aber dafür innere Werte haben. 🙂 Diese Regierung ist dadurch aufgefallen, dass sie- im Großen und Ganzen – nicht aufgefallen ist und relativ geräuschlos regiert hat.  Sicherlich werden Sie jetzt ein paar Gegen-Beispiele bringen, aber in den wesentlichen Punkten, die eine Landesregierung beeinflussen kann, hat diese Koalition gut gearbeitet. Natürlich hat jeder so seine speziellen Wünsche, die aber wohl …

Denn sie wissen nicht was sie tun….

Passend zum Text von gestern hier ein Gastartikel von Jürgen Donhauser zum Thema Medien und journalistische Sorgfalt. Er hat seine Erfahrungen mit der Sendung “Wissen vor Acht” gemacht. Dieser Artikel ist den Journalisten gewidmet, egal ob Presse, Rundfunk oder Fernsehen. Eines vorneweg – ich bin kein Querdenker, wäre aber schon fast so weit auch „Lügenpresse“ zu rufen. Aber um zu lügen, muss man ja erst einmal die Wahrheit kennen um eben bewusst dann die Unwahrheit zu sagen – und da liegt der Hase im Pfeffer. Bei den meisten Artikeln über die Landwirtschaft die gespickt mit Unwahrheiten sind, habe ich das Gefühl, dass die Journalisten nicht bewusst ihre Leser täuschen wollen. Nein, sie wissen schlichtweg nicht was sie tun, oder besser gesagt, schreiben. Unlängst hatte ich  erst wieder ein eindrucksvolles Erlebnis. Willi machte uns auf eine Sendung „Wissen vor Acht“ aufmerksam mit kritischem Inhalt. Und tatsächlich wurde von Herrn Hirschhausen wieder die „Lüge“ von 15.000 Liter Wasserverbrauch für 1 kg Rindfleisch verbreitet. Nun, Lüge insofern, dass dem Zuschauer suggeriert wurde es handle sich um Trink-/Leitungswasser – …

Bittere Erfahrung

Gestern wurde ich vom WDR gefragt, ob ich was über Trockenheit bei Weizen und Raps erzählen könnte. Ich habe spontan zugesagt. Herausgekommen ist das hier: Ab etwa Minute 00:21:00 https://www1.wdr.de/fernsehen/aktuelle-stunde/alle-videos/video-aktuelle-stunde—2434.html Statt um die Trockenheit geht es um die Quellen des Methans, die natürlich in der Landwirtschaft gefunden werden. Und die Lösung hat man auch parat: Die Aussage eines “Experten”: Die Tierhaltung um ein Drittel reduzieren. Ich habe gleich nach der Sendung die Sendeleitung angerufen und ihnen mitgeteilt, dass ich mich vom WDR mißbraucht fühle. Dafür hatte die Sendeleitung Verständins und hat mir die Mobilnummer der zuständigen Redakteurin Bertram (auch im Bild zu sehen) gegeben. Was diese mit meinen Worten veranstaltet hat, ist haarsträubend. Vor allem zitiert Sie mich mit Aussagen, die ich nicht getroffen habe. Das ist journalistisch unseriös. Zum Inhaltlichen will ich mich erst garnicht äußern. Einfach miserabel recherchiert und tendenziös aufgearbeitet. Was mich versöhnt: Die Sendeleitung ist an einer weiteren Zusammenarbeit sehr interessiert und hofft, dass die Situation geklärt werden kann. Das hoffe ich auch.