Monate: August 2023

So einfach funktioniert der Markt mit Lebensmitteln

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, wie der Lebensmittelmarkt funktioniert und wie die jeweiligen Teilnehmer übereinander denken. Lebensmittelmarkt Wenn ihr den Link öffnet und und rechts auf „Bildschirm-Präsentation“ klickt, werden die Pfeile und Begriffe nach und nach eingeblendet. Dann lassen sich die Gedankengänge besser nachverfolgen. Es ist – wie immer – meine ganz persönliche Meinung. Ich bin auf eure Kommentare gespannt.  

50 Minuten über Landwirtschaft

Immer mehr Menschen wissen immer weniger über Landwirtschaft. Wir Landwirte sind auch nicht besonders gesprächig und bewegen uns gerne in unseren Kreisen. Deshalb fand ich es interessant und spannend, von einem Format zu einem Gespräch eingeladen zu werden, das von ganz normalen Bürgern gehört wird. https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/kultur-und-wissenschaft/leib-und-speise Ich hoffe, ich konnte den Zuhörern etwas erzählen, das sie noch nicht wussten.

Der Minister war da….

Ein Gastbeitrag von Jürgen Donhauser Sagen wir mal so: in der Vergangenheit waren für mich die Freien Wähler eine politisch nicht genau zu verordnende Kleinstpartei. Sie ist zwar gerade hier in Bayern stärker etabliert und auch in der Regierung, aber so richtig zutrauen wollte ich Ihnen nichts. Sie entstanden ja mehr auf kommunaler Ebene und hatten in weiter Vergangenheit kein einheitliches Parteiprogramm. Wie sollten also die Freien Wähler auf der „großen“ politischen Bühne etwas bewirken? Spätestens seit dem grandiosen Wahlsieg der BBB in den Niederlanden weiß man aber, dass man eine kleine Partei nicht unterschätzen sollte. Was mir aber schon einmal sehr sympathisch war ist der Umstand, dass der Parteivorsitzende Hubert Aiwanger ein Landwirt ist und damit aus der Praxis kommt. Gerade beim absoluten Schweinepreisdesaster in der Coronapandemie reagierte er als einer der Ersten und erkannte sofort die existenzbedrohende Situation für uns Schweinehalter und forderte von Anfang an die schnelle Zugangsberechtigung zur Corona-Überbrückungshilfe. Während in Berlin dann aber monatelang darüber gestritten wurde, ob die Umsatzeinbrüche nun wirklich coronabedingt seien, oder die ASP einen großen Anteil …

„Bio-Bauern sollten Gentechnik nutzen“

Bio und Gentechnik? Ja, meint Urs Niggli, Agrarwissenschaftler und ehemaliger Leiter des FiBL. https://www.spektrum.de/news/bio-und-gentechnik-wir-sollten-die-moderne-technik-nutzen/2159721 Hier ein Zitat: „Will die Biobranche damit womöglich vor allem das werbewirksame Label »gentechnikfrei« erhalten? Ja, die Bioverbände kämpfen im Moment Seite an Seite mit den NGOs in Brüssel gegen die Verordnung. Ihre Sichtweise auf die Gentechnik ist veraltet, aber mittlerweile ist »gentechnikfrei« ein politisches und ein Verkaufsargument. Die Bioverbände halten ganz gezielt die Angst vor molekularbiologischen Züchtungsmethoden hoch, um sich auf dem Markt profilieren zu können.“

Alles klar? GAP, GLÖZ, DVO, KWasser1, KWind, MBB…

Nur ein kleiner Ausschnitt von dem, was ab diesem Herbst für die Landwirte an Vorschriften einzuhalten ist. Die Überschrift lautet: Wann darf man noch pflügen? https://www.topagrar.com/betriebsleitung/news/neue-regeln-wann-darf-man-mit-gloez-5-und-gloez-6-noch-pfluegen-13446424.html? Es wird der Rat gegeben, auf Systeme mit geringerer Bodenbearbeitung zu wechseln, gleichzeit will man Glyphosat verbieten. Wie das gehen soll? Keine Antwort. Ich frage mich bei alledem: wer macht solche Vorschriften? Womit werden diese Maßnahmen begründet? Warum erläutert man denjenigen, die diese Vorschriften einhalten sollen, nicht den Sinn dieser Maßnahmen? Ich habe ja Landwirtschaft gelernt und erkenne nicht, welches Ergebnis mit dem Verbot bestimmter Maßnahmen erreicht werden soll. Was ist, wenn das (mir unbekannte) Ziel, das man verfolgt, nicht erreicht wurde? War dann die Maßnahme eventuell falsch? Wird dann die Maßnahme korrigiert oder zurückgenommen? Was das Traurige ist: ich werde keine Antworten auf meine Fragen bekommen. Weil die Dienststellen der Behörden diese Antworten auch nicht kennen. Von dort ist nur zu hören:   „Wir führen nur die Vorschriften aus“. Wie lange machen wir  Landwirte da noch mit? Wo ist eine Interessenvertretung, die diesem Spuk ein Ende macht? Unter dieser …

Begeisterung für Landwirtschaft

Kontrastprogramm zu gestern… Folklore mit landwirtschaftlichem Bezug. Wer wissen will, wo wir in Urlaub waren, hier kann man es sehen Die Aufnahmen wurden rund um den Hof von Franz und Irmi Kinker oberhalb von Füssen im Allgäu aufgenommen. Die Ferienwohnung ist in dem Haus, das ab und zu rechts am Bildrand zu sehen ist. Man kann hören, mit welcher Begeisterung man Werbung für die Landwirtschaft machen kann. Bei Youtube hat das Video aktuell 3,2 Mio. Aufrufe. Mir gefällts jedesmal besser, auch wegen des Abspanns. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Abschiedsbrief an Cem Özdemir- oder – der Letzte macht das Licht aus

Hier ein Zitat aus dem Abschiedsbrief, den das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) heute, 22.08.2023, geschrieben hat: „Allerdings schafft die gegenwärtige Ausgestaltung für den Großteil der Landwirtschaft keine hinreichende Grundlage für einen Umbau. Erforderlich wären 1) die Ausgestaltung der laufenden Tierwohlprämien im Rahmen langfristiger und rechtssicherer Verträge und 2) eine ausreichende Finanzausstattung für die Umstellung einer jährlich steigenden substantiellen Anzahl von ökologischen und konventionellen Betrieben. Die politischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der Empfehlungen des Kompetenznetzwerks wurden somit weder in der vorherigen Legislaturperiode noch in den ersten zwei Jahren der laufenden Legislaturperiode geschaffen. Auch der Entwurf des Bundeshaushalts 2024 lässt den notwendigen Durchbruch nicht erkennen. Das Kompetenznetzwerk beendet deshalb seine Arbeit. Hier das Schreiben im vollen Wortlaut: 230822-beschluss-kompetenznetzwerk Auf diesen Brief der Borchert-Kommission gibt es eine Stellungnahme aus dem BMEL: https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/105-borchert-kommission-dank-oezdemir.html Interessant an dieser Antwort ist das, was Cem Özdemir nicht sagt. Mit keinem Wort geht er auf die Punkte ein, die das Kompetenznetzwerk zu Beendigung der Arbeit gebracht hat. Kein Wort des Bedauerns, nur eine „Anerkennung“ der geleisteten Arbeit eines Gremiums, das unterschiedlicher nicht hätte sein …

Ernte 23…

Am 21.7. haben wir das Feld, das oben im Bild zu sehen ist, geerntet. Genau vier Wochen später wurde das Stroh gepresst. Ich kann mich nicht erinnern, dass zwischen der Ernte der Körner und der Ernte des Stroh ein so langer Zeitraum gelegen hat. In anderen Teilen der Republik läuft die Weizenernte noch immer. Was die Qualität angeht, dürfte der überwiegende Teil nur noch als Futter zu nutzen sein. Aber es gibt wohl auch immer noch Partien, die die Qualität für Brotweizen erreichen. Was bei alledem erstaunt: Die Preise für Weizen an der MATIF in Paris zeigen nur in eine Richtung: nach unten. Eine Erklärung dafür wird weiter gesucht, denn die Ernte in der EU war nicht gut und die Situation auf dem Weltmarkt ist durch den Ukraine-Krieg eher angespannt.   https://www.kaack-terminhandel.de/euronext/weizen Minderwertiges Getreide wird auch in Biogas-Anlagen verwertet. Dazu ein aktuelles Video des Bayrischen Rundfunk: Endstation Biogasanlage Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren    

Naturschutz – anders gedacht

Ich hatte am 17. August 2023 Prof. Kunz von der Uni Düsseldorf bei uns im Garten zu einem Interview zu Besuch. Er hat eine etwas andere Auffassung, wie Artenschutz in Deutschland gelingen und die Artenvielfalt erhöht werden kann. Seiner Auffassung nach ist nicht eine allgemeine Extensivierung das Mittel der Wahl, sondern eine gezielte Förderung derjenigen Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Dazu ist aber eine Schaffung von sehr spezifischen Habitaten notwendig, denn die Ansprüche gerade seltener Arten sind sehr speziell. Deshalb sind sie auch selten geworden. Um diese Habitate zu schaffen, sind gerade Landwirte sehr geeignet, weil sie über entsprechende Gerätschaften und das notwendige Know how verfügen. Ein offener und ehrlicher Umgang von Naturschützern mit Landwirten und von Landwirten mit Naturschützern ist bei der Zusammenarbeit sehr hilfreich. Mit „Naturschützern“ sind nicht unbedingt kommerzielle Vereine wie BUND e.V., NABU e.V. oder sonstige spendenfinanzierte Organisationen gemeint. Deren Umgang mit Landwirten ist selten offen und ehrlich. Persönlich habe ich gute Erfahrungen mit staatlichen Naturschützern oder unserer Biologischen Station gemacht, weil hier kommerzielle Interessen keine Rolle spielen und die …