Das Leben ist (k)ein Spiel …
Der aktuelle Landwirtschaft-Simulator 2018 ist in 10 Tagen 1 Million Mal verkauft worden. Schön. Da stellt sich die Frage, wieso sich so viele Menschen dem Leben als Landwirt in Spielform widmen? Die Frage ist berechtigt. Während in den Hauptvertriebsländer der Landwirtschaftssimulation (D, A, CH, aber auch Frankreich und Großbritannien) die Anzahl der Simulations-Landwirte steigt, geht in den gleichen Ländern der Anteil der Echtform-Bauern mehr oder weniger rapide in Richtung Erinnerungswerte von 1-2% der Bevölkerung. Eine mögliche Erklärung liefert der deutsche Psychologe Benjamin Strobel, der sich beim Grimme-Institut mit digitalen Spielen und ihrer kulturellen und medienpädagogischen Bedeutung auseinandersetzt. „In digitalen Spielen können wir uns gefahrlos ausprobieren und neue Rollen einnehmen. Die Komplexität und die Risiken des echten Lebens gelten dabei nicht. Wir können unsere Neugier, Träume und Wünsche im Spiel ausleben. Wenn uns das nicht gefällt oder etwas schiefgeht, müssen wir keine Konsequenzen fürchten. Das wiederum reduziert Spannung und Stress, denen wir im realen Arbeitsleben oft ausgesetzt sind“. …. Da dem Spieler selbst bei „realistischen“ Games wie dem Landwirtschafts-Simulator nur ein sehr eingeschränkter und beschönigter Teil eines …