EU-Eigentor…
Ein Eigentor beim Fußball ist ärgerlich. Aber wenn es den weltweiten Handel betrifft, ist er mehr als ärgerlich, sondern stellt eine Wettbewerbsverzerrung dar. So passiert es gerade bei Soja, das in den USA mittels Genom-Editing gezüchtet und in der das Fettsäure-Muster so verändert wurde, dass es beim Braten und Frittieren weniger Probleme macht. Dieses Verfahren gilt dort nicht als gentechnische Veränderung, das so erzeugte Soja muss also auch nicht als solches gekennzeichnet werden. Da keine artfremden Gene verwendet wurden, darf dieses Soja sogar als gentechnikfrei bezeichnet werden. Da diese Veränderung auch durch eine natürliche Mutation entstanden sein könnte, ist ein Nachweis nicht möglich. In Europa erzeugtes Erntegut, dass mittels Genom-Editing entstanden ist, muss gekennzeichnet werden. Somit kommt es zu der merkwürdigen Situation, dass ein Produkt aus den USA auf dem europäischen Markt verkauft werden darf, aber nicht in den Handel gebracht werden darf, wenn es in Europa hergestellt wurde. Man darf gespannt sein, wie die Juristen der EU dieses kniffelige Problem lösen. Wahrscheinlich überhaupt nicht, weil ja ein Nachweis über die Züchtungsmethode nicht möglich ist. https://www.lko.at/neue-züchtungstechnologien-jetzt-wirds-kompliziert+2500+2832073?env=bmxpZD0yODMxMzc4JnVpZD0xMTgyMjcyMDYy https://www.transgen.de/aktuell/2724.usa-genom-editierte-sojabohnen-ohne-gentechnik.html