Monate: Januar 2025

Die neue Bundesregierung: ein Gedankenspiel

Die Wahlunterlagen für die Bundestagswahl 2025 sind eingetroffen. Wenn es so kommt, wie es die Wahlprognosen derzeit hergeben, wird die Union mit rund  30% die stärkste Partei, gefolgt von der AfD mit rund 20%. Die Ampel-Parteien werden zusammen etwas über 30% kommen. Unklar ist, ob FDP und BSW in den Bundestag kommen. Rein mathematisch spricht daher alles für eine Koalition aus Union und AfD. Spinnen wir dieses Gedankenspiel weiter, so müssten rein mathematisch 60% der Ministerien an die Union, 40% an die AfD gehen. Bei 16 Ministerien wären es gerundet 10 Ministerien für die CDU, 6 Ministerien für die AfD. Da der Bundeskanzler rein rechnerisch aus der Union kommt und vermutlich Merz heißt, würde nach bisherigen Spielregeln die Kanzlerkandidatin der AfD die Vizekanzlerin. Sie müsste dann auch ein wichtiges Ministerium bekommen. Dies könnte zum Beispiel das Innenministerim, Aussenministerium oder auch das Wirtschaftsministerium sein. Tino Chrupalla ist in der Parteispitze und wird sicherlich auch den Anspruch auf ein Ministerium stellen. Als gelernter Maler und Lackierer mit Meisterabschluss wäre hier auch das Wirtschaftsministerium zu nennen. Aber auch …

Impressionen aus Südamerika – Transport, Mais, Soja, Wasserfälle

Ich habe einige Videos auf unserer Reise durch Parana und Paraguay gemacht, die von Interesse sein könnten. Transport Hier das Video von einem typischen LKW (mit 9 Achsen), wie er zum Transport von Soja, Mais oder anderen Schüttgütern benutzt wird. Er darf 47 t laden. Dies wird auf den Überlandstrassen auch gewogen, die Waagen liegen direkt neben der Fahrbahn und werden mit Kameras überwacht. https://www.youtube.com/watch?v=-xzlk129mlY   Die Transportentfernungen aus dem Inland (Mato Grosso) können auch schon mal 2.000 km betragen.  Der Dieselpreis (Euro 5)  pro Liter liegt bei etwa 1,00 €. Die Erzeugerpreise werden immer so berechnet, dass die Transportkosten abgezogen werden. Neben vielen großen Genossenschaften sind auch ADM, Cargill oder Bunge vertreten, auch als Käufer bei den Genossenschaften.     Um einen Eindruck von den Strassen zu den Farmen zu bekommen, hier ein Ausschnitt von der Fahrt mit dem Bus. Die Fahrtstrecke bis zum Feld kann auch schon mal bis zu einer Stunde dauern, je nachdem, wie gut der Weg vom Farmer in Ordnung gehalten wurde. Aus unserer Sicht als verwöhnte Europäer waren die …

Fragen zur brasilianischen Landwirtschaft

Wir waren auf unserer Tour durch Brasilien auch auf der Farm von Daniel Rosenthal, dessen Eltern vor dem zweiten Weltkrieg Deutschland verlassen haben. Er war schon mehrfach mit brasilianischen Bauern auf unserem Hof, jetzt durften wir bei ihm sein. Ich habe ihm viele Fragen gestellt. Brasilien wird ja in den deutschen Medien nicht gerade positiv dargestellt und ich wollte wissen, was davon wahr ist. https://www.youtube.com/watch?v=hEDCrLALYjI Wenn Sie sich fragen, was Daniel dort hochhält: Es ist ein Träger, der die Sporen de solarbetriebenen Sporenfalle (weißes Rohr mit Rotor innendrin) auffängt. Behandelt wird nur, wenn genügend Sporen „gefangen“ wurden. Das Video endet abrupt. Das Smartphone hat sich wegen Überhitzung abgeschaltet.

Kontrolle der (Agrar-)Flächen in Brasilien

Immer wieder taucht die Frage auf, ob die Flächen in Brasilien auch kontrolliert werden. Wir waren im Büro eines Bauernverbandes, der – wie in Deutschland – den Landwirten bei der Bewältigung der bürokratischen Aufgaben zur Seite steht. Dort haben wir am PC das „Cadastro Ambiental Rural“ gesehen und uns natürlich sehr dafür interessiert.  Was wir nicht glauben wollten: die Flächen sind alle öffentlich zugänglich. Öffnen Sie den nachfolgenden Link und zoomen sich selbst in Brasilien hinein. Wegen der Fülle der Daten kann das etwas dauern           https://consultapublica.car.gov.br/publico/imoveis/index Wir haben auch von einem Betrieb die Unterlagen erhalten, die bei allen möglichen Behördengängen oder bei der Bank vorgelegt werden müssen. Alle Flächen sind bis auf die vierte Stelle hinter dem Komma festgehalten. In diesem Fall ist der Betrieb 1.197,2140 ha groß, die „Reserva Legal“ beträgt 264,9554 ha. Folglich beträgt der Reserva-Anteil 22% und liegt damit sogar 2% über dem gesetzlichen geforderten Maß von 20%. Hier die Unterlagen des Betriebes. Namen habe ich aus Datenschutzgründen gelöscht Kataster Einzelbetrieb Brasilien   Hier weitere Aufnahmen aus dem Kataster. …

Mercosur: drei Meinungen aus drei Ländern

Auf der Fahrt durch Brasilien und Paraguay haben wir die Landwirte auch nach der Meinung zu Mercosur gefragt. Hier die Meinung von Daniel Rosenthal aus Brasilien und meine Ansichten. https://www.youtube.com/watch?v=hFR6KCsUwqQ Hinweis: ich hatte bis 23 Uhr (am 26.01.) das falsche Video drin. Ist geändert Hier die Meinung von Kai Friedrichsen aus Paraguay und meine Stellungnahme https://www.youtube.com/shorts/LF6WLNp4hUU Wie ist eure Meinung?  

Zur Bezahlung der Landarbeiter in Paraguay und Brasilien

Auf dem Besuch einer Farm in Paraguay, auf der wir alle auch zum Mittagessen eingeladen waren, habe ich mich mit Maren unterhalten, die als „Finanzministerin“ auch für die Zahlung der Löhne verantwortlich ist. Ich habe ihr Fragen gestellt, die uns alle interessiert haben. Auf dem Bild zum Artikel seht ihr ein Haus für die Landarbeiter und spielende Kinder. Hier das Interview: https://www.youtube.com/shorts/UAe0DUEYQD4 Hier die Unterbringung in einer weiteren Farm in Brasilien https://www.youtube.com/shorts/nyvt-a1QWMY Hier noch ein Bild der Landarbeiterhäuser auf einer anderen Farm. Die Farmen gehören Familien mit deutschen Wurzeln.

Wieder daheim…

Heute, Donnerstag morgen um 10 Uhr sind wir – nach fast 12 Stunden Flug – wieder in Frankfurt gelandet. Kurze Zeit später war ich in Köln. Die Temperaturdifferenz: 30 Grad Celsius. In Sao Paulo 35 Grad um 18 Uhr, in Köln mittags 5 Grad Celsius. Auf unserem Hof liegen noch Schneereste. Was ich mitnehme: Wir waren eine tolle Gruppe aus Deutschland, (Nieder-)Österreich, Schweiz und Italien (Südtirol) und haben trotzdem die gleiche Sprache gesprochen. (…auch wenn die unterschiedlichen Dialekte manchmal etwas schwer zu verstehen waren 🙂 ) Wir alle waren begeistert über die Gastfreundschaft und die Offenheit der von uns besuchten Betriebe. Ich werde dazu in den nächsten Tagen noch Zahlen liefern. Wir haben an zwei Abenden einmal einen Geburtstag, einmal eine Goldhochzeit im Restaurant gefeiert. Es war ein Riesen-Erlebnis, dass alle anderen Gäste mit uns gesungen und geklatscht haben. Und wir haben das dann umgekehrt auch gemacht. Wir waren an manchen Stellen auch selber ein Ereignis, über das in den Medien berichet wurde. Auf dem Land sind ausländische Besucher nicht alltäglich. Wir haben die brasilianische …

Paraguay Tag 10

Heute sind wir auf dem Betrieb von Erni Schlindwein, der in der fünften Generation in Südamerika ist. Vor 41 Jahren ist er nach Paraguay gekommen und hat dort mit rund 50 ha in einer Holzhütte begonnen. Um den ersten Trecker finanzieren zu können, hat er seinen VW-Käfer verkaufen müssen. Er hat dann begonnen, den Wald zu roden. Heute besitzt er 400 ha und hat weitere 500 ha dazugepachtet. Rund 30% der Flächen sind „Reserva“, also ursprüngliche Vegetation. Einige Waldstücke hat er auch neu anlegen müssen, um die Vorschriften einzuhalten. Seine Ackerflächen sind seit 35 Jahren nicht mehr bearbeitet worden. Es wird ausschließlich und konsequent Direktsaat praktiziert und der Boden ist eigentlich immer bedeckt. Wir haben ein Maisfeld angesehen, das mit den Pflanzenresten von Soja dicht bedeckt war und in dem für die Saat nur mit einem Art Messer ein Schlitz in die Erde gezogen wurde. 5 Tage nach der Saat war der Mais jetzt im ersten Laubblatt!!! Mit dem Mais wird eine Untersaat ausgebracht, die auch noch einmal verhindert, dass Erosion auftritt. Es regnet an …

Paraguay Tag 9

Heute ist es etwas kühler als die letzten Tage. Nachdem es gestern um die Mittagszeit nahe an die 40 Grad herangingen, empfand ich die „nur“ rund 22 Grad und leichtem Wind (morgens um 6 Uhr) schon als erfrischend. Um 8 Uhr geht es los zur Farm von Familie Friedrichsen. Zuerst die Überlandstrasse, dann noch etwa 15 km Piste aus roter Erde, die aber gut festgefahren ist. Langsamer wird es auf den Strecken mit Pflaster, dort wird man anständig durchgeschüttelt. Die Farm ist etwa 1.800 ha groß, angebaut wird Soja, Mais, Weizen und Raps. Übrigens der erste Betrieb, in dem Raps angebaut wird. Wie auch in Parana hat es lange nicht geregnet, dann an einem Tag 135 mm. Soja hat gelitten, es wird in jedem Fall Ertragsminderung geben. Gleiches haben wir auf der gesamten Fahrt gehört. Familie Friedrichsen ist vor 44 Jahren nach Paraguay gekommen, hat Wald gerodet und so mit wenigen Hektar angefangen. Genau so haben es auch viele andere Einwanderer gemacht, die meisten davon aus Europa. Zwischen den Feldern gibt es aber noch etwa …

Brasilien/Paraguay Tag 7 nachmittag und Tag 8

Wenn man in Brasilien ist und nach Paraguay will, muss man das Itaipu-Kraftwerk und die Wasserfälle gesehen haben. So sind wir nach den Besichtigungen der Schlachtereien am Nachmittag des 7. Tages zum Wasserkraftwerk Itaipu gefahren. Hier ein Link auf die Seite des Kraftwerkes. https://www.itaipu.gov.py/  Oben rechts kann man auf die englische Version klicken. Das Wasserkraftwerk, das von Brasilien und Paraguay gebaut wurde und auch an Argentinien grenzt, sprengt sämtliche Dimensionen: 14 GW Strom kann es produzieren, wenn alle Turbinen laufen. Zum Vergleich: Deutschland verbraucht an einem normalen Wochentag etwa 60 GW. Das Kohlekraftwerk Neurath etwa 2,4 GW. Die technischen Daten sind gewaltig. Die Fallrohre, die das Wasser zu den Turbinen leiten, haben einen Durchmesser von etwa 6 m. Als eine Turbine dazugeschaltet wurde, vibrierte die Schaltzentrale. Die Staumauer ist 200 m hoch, der Stausee 144 km lang. Ich könnte noch mehr schreiben, aber das soll genügen. In jedem Fall muss man das Kraftwerk gesehen haben und es ist nicht selbstverständlich, dass wir dort einen Termin bekommen haben. Am Sonntag standen dann an die Iguazu-Wasserfällen auf …