Monate: April 2024

Unlautere Geschäftspraktiken

Mit unlauteren Geschäftspraktiken haben viele Lebensmittel-Lieferanten zu tun, denn nicht nur die Big Four (Aldi, Lidl, Rewe, Edeka) kennen beim Einkauf kein Erbarmen. Dass um jeden Cent gefeilscht wird, ist geübte Praxis. Dass jedoch mit miesen Tricks und vor allem der Angst vor Auslistung gearbeitet wird, ist nicht zu tolerieren. Der „Angstfaktor“ als Tagesgeschäft

Beikrautmanagement bei der Deutschen Bahn ohne Glyphosat

Pflanzen in den Gleisen stellen für die Deutsche Bahn ein Risiko dar. https://www.iva.de/iva-magazin/umwelt-verbraucher/unkraut-ein-sicherheitsrisiko-im-gleisbett-der-bahn Bisher wurde das Unkraut durch Herbizide – hierbei vor allem Glyphosat – kontrolliert. Die Deutsche Bahn war der größte Einzelanwender. Der Vorstand hat 2019 beschlossen, auf den Einsatz zu verzichten, was seit 2023 auch praktiziert wird. https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/DB-besiegelt-Glyphosat-Ausstieg-ab-2023–10414622 Doch welche Alternativen gibt es und wie erfolgreich sind diese? Ich habe mich darüber mit Prof. Dr. Petersen von der TH Bingen unterhalten. Unter dem Video noch einige Erläuterungen zu Produkten, Aufwandmengen und Kosten.   Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Hier Daten zur  Pelargonsäure: https://avagrar.de/pflanzenschutzmittel/kartoffel/herbizide/467/belouhka Das Produkt hat erst seit Februar 2023 eine Zulassung in Bahngleisen und zwar mit maximal zwei Anwendungen im Zeitraum vom 1. April bis 30. September mit maximal 16 l/ha. https://www.isip.de/isip/servlet/isip-de/regionales/baden-wuerttemberg/pflanzenschutzrecht/zulassung/pflanzenschutzmittel—erweiterung-einer-zulassung-nach-artikel-51-352648 Es wirkt durch Dehydrierung der grünen Pflanzenteile, also nicht auf die Wurzeln. Im Prinzip ist es ein chemischer Abbrenneffekt, so dass die Pflanzen anschließend wieder austreiben. Die Produktkosten für eine Anwendung betragen 280 €/ha. (16 l * 17,50 …

Milch(-vertrag) macht Männer (und Frauen) munter…

Ich muss zugeben, dass ich im Milchmarkt nicht zuhause bin. Als Zuckerrüben-Anbauer kenne ich jedoch die Verträge, in denen sowohl die Menge als auch die Preisableitung (bzw. ein fester Preis) fixiert ist.  Beides wurde im Einvernehmen zwischen Anbauerverbänden und Zuckerunternehmen festgelegt und funktioniert – im Wesentlichen – seit vielen Jahren gut. Im Milchmarkt funktioniert einiges anderes und nun werden neue Ansätze diskutiert. Hier Pro und Contra zum Artikel 148 https://www.dlg.org/de/mitgliedschaft/newsletter-archiv/2024/17/rettet-die-einfuehrung-von-artikel-148-gmo-den-milchmarkt

Woher stammt das Glyphosat?

Am Anfang habe ich es eher für einen Scherz gehalten, dass der Wirkstoff Glyphosat in Kläranlagen gebildet werden könnte. Nachdem ich mir die beiden nachfolgenden Sendungen des Deutschlandfunks angehört habe, hat sich diese Meinung geändert. Der Redakteur hat meiner Meinung nach sehr sauber recherchiert und lässt auch Kritiker zu Wort kommen. Doch auch deren Argumente lassen sich wieder entkräften. https://www.deutschlandfunk.de/glyphosat-fluesse-klaeranlagen-gefahren-100.html https://www.deutschlandfunk.de/gift-aus-mysterioeser-quelle-woher-stammt-das-glyphosat-in-unseren-fluessen-dlf-180e4221-100.html Auch die wissenschaftliche Zeitschrift „Spektrum“stellt die Frage, ob Glyphosat (ein Phosphonat) aus Waschmittel synthetisiert werden kann. Wie sonst ist es zu erklären, dass der Wirkstoff über das ganze Jahr in Flüssen zu finden ist, also auch außerhalb der Anwendungszeit in der Landwirtschaft. https://www.spektrum.de/news/glyphosat-entsteht-womoeglich-aus-waschmittel/2210708 Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel gibt eine Stellungnahme ab, wonach eine Entstehung aus Waschmitteln ausgeschlossen wird. https://www.ikw.org/haushaltspflege/kooperation-und-dialog/ikw-stellungnahme-zum-abbau-von-phosphonaten Es bleiben also noch offene Fragen. Für mich ist die Tatsache, dass der Wirkstoff das gesamte Jahr über in Gewässern gefunden wird, die wirklich entscheidende Frage. Den erstens unternehmen Landwirte alles, um einen Eintrag von Pflanzenschutzmitteln jedweder Art in Gewässer zu verhindern, zweitens ist die Anwendung in der Landwirtschaft auf die Zeit der Vorsaatanwendung  …

Wissenschaftlicher Beirat Pflanzenschutz

Der Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) hat zum Ziel, die Risiken, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln für Mensch, Tier und Naturhaushalt entstehen können, weiter zu reduzieren. Der Wissenschaftliche Beirat berät die Bundesregierung durch Gutachten und Stellungnahmen zur Umsetzung und Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans. Die Beiratsmitglieder wurden durch das BMEL auf Grundlage des Errichtungserlasses vom 29. Januar 2024 für die Dauer von fünf Jahren berufen. https://www.bmel.de/DE/ministerium/organisation/beiraete/nap-organisation.html Es fällt auf, dass die Begriffe „Öko“ oder „Bio“ auffallend häufig in der Tätigkeitsbeschreibung vorkommen. Woran das wohl liegen mag?  

Irgendwie ist nix los…

In den letzten Tagen bin ich irgendwie lustlos. Mir wollen auch keine richtigen Themen einfallen, über die man diskutieren könnte. Wenn ich die Pressemeldungen aus der Politik lese, ist da auch nicht viel Spannendes dabei. https://www.land.nrw/pressemitteilung/landwirtschaftsministerin-gorissen-eroeffnet-spargelsaison-2024-rheda-wiedenbrueck Aus Berlin kommt auch nichts Aufregendes. Biokohle. (Hm, wieder was mit Bio aus dem BMEL 🙂 ) https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/034-biokohle.html Überhaupt frage ich mich, was die in der Wilhelmstrasse da so den lieben langen Tag machen und wie sie sich die Zeit vertreiben. Ihr könnt ja mal in die Terminkalender schauen: https://www.bmel.de/SiteGlobals/Forms/Suche/DE/Terminsuche/Terminsuche_Formular.html „Torffrei gärtnern“… ach ja… oder das hier: https://www.bmel.de/SharedDocs/Termine/DE/Leitung/2024-04-24-oezdemir.html Wenn ich aus dem Fenster schaue, wird es erst recht trostlos. Es ist kalt, nass, Graupelschauern. Der Raps wirft so langsam seine gelben Blütenblätter ab, das Getreide hat nasse Füsse und die Zuckerrüben, die wir am 12. April gesät haben, lassen sich auch noch nicht sehen. Vielleicht auch besser, denn es soll Nachtfrost geben. In der Zwischenzeit mache ich Arbeiten auf dem Hof, die irgendwann getan werden müssen, für die ich aber bisher weder Zeit noch Lust hatte. Irgendwie scheint es …

Giftige Erdbeeren? Gesunde Erdbeeren!

Nicht-Regierungsorganisationen, kurz NGO genannt, wissen sehr wohl, wann sie eine Kampagne starten. So hat der BUND e.V. im vergangenen Jahr rechtzeitig zur Erdbeersaison eine Kampagne gefahren, in denen von giftigen Erdbeeren die Rede ist. Wie sich herausstellte, waren die Proben vom BUND e.V. selbst gezogen worden.  Auf Nachfrage musste Frau Dr. Hölzel vom BUND e.V. zugeben, dass in keiner dieser Proben ein Grenzwert überschritten wurde. Dass es sich bei der Kampagne des BUND e.V. um bewusste Irreführung handelt, bemängeln dann auch die Medien: https://www.schwaebische.de/wirtschaft/pestizidrueckstaende-in-erdbeeren-genuss-ohne-reue-1670707 Hier ein Zitat: „Angaben zu Grenzwerten vermisst man in den Analysen des BUND. Der Verdacht drängt sich auf, dass der Test nicht nur das Verbraucherwohl im Fokus hat, sondern auch politische Ambitionen verfolgt — umso mehr, als die BUND–Ergebnisse mit einer Petition an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) gegen Pestizide gekoppelt war.“ Wie es um Rückstände bei Erdbeeren aussieht, beschreibt dieser Artikel https://www.agrarheute.com/pflanze/streit-um-erdbeere-bund-schuert-pestizid-panik-607560 Hier ein Auszug: „Das LGL untersucht regelmäßig Erdbeeren auf Rückstände von 500 Pflanzenschutzmitteln. In den vergangenen drei Jahren habe es bei insgesamt 145 Proben nur einen Fall gegeben, bei …

Mitte April – Bericht vom Acker

Wenn man sonst kein Thema hat, redet man vom Wetter. Es gibt andere Themen, aber trotzdem muss ich heute mal vom Wetter reden, weil es schon eine Besonderheit aufweist. Haben wir in den letzten 10 Jahren sehr häufig über die Frühjahrstrockenheit geklagt, so ist es bei uns im Rheinland – und was ich so übersehen kann auch in Nordwestdeutschland wie Niederrhein, Westfalen und Weser-Ems – so nass wie schon lange nicht mehr. Ich war in den letzten Tagen in Osnabrück und Münster und habe unterwegs viele Flächen gesehen, in denen große Seen auf den Feldern standen. Nachschauen kann man die aktuelle Situation im Bodenfeuchteviewer https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/landwirtschaft/appl/bf_view/_node.html Dort, wo noch nichts gesät worden ist, ist ja noch kein Schaden entstanden, aber es gibt viele Getreideflächen, die regelrecht „abgesoffen“ sind und die Pflanzen abgestorben. Viele Getreideflächen werden auch hell, weil die Wurzeln wegen der Nässe keine Nährstoffe aufnehmen können. Damit ist ein Spitzenertrag nicht mehr erreichbar. Was die Entwicklung in der Natur angeht – auch Phänologie genannt – so sind wir der normalen Entwicklung um etwa 10- 14 …

Künstliche Intelligenz…

Gestern war ich in Münster auf dem DLG-Marketing-Day. https://www.dlg.org/de/landwirtschaft/veranstaltungen/dlg-marketing-day Hingefahren bin ich vor allen Dingen, um etwas über KI (Künstliche Intelligenz) zu erfahren und Leute zu treffen. Interessiert hat mich auch der Vortrag von Marie Hoffmann, die als Influencerin wohl derzeit eine der bekanntesten Persönlichkeiten in der landwirtschaftlichen Social-Media-Welt ist. Sie ist bei Instagram unterwegs und hat dort aktuell rund 693.000 Follower. Der Vortrag war sehr authentisch und hat mir gut gefallen. Sehr spannend war der Vortrag über künstliche Intelligenz. Vor allem deshalb, weil ich von der Thematik überhaupt keine Ahnung habe. Ich habe zwar mal mit ChatGPT „gespielt“, aber worin der Nutzen dieser Technologie liegen soll, war mir nicht wirklich klar. Für mich war es tatsächlich „Spielerei“. Ein Satz ist mir dann auch hängengeblieben: „neue Technologien werden im kurzen Zeitraum überschätzt, im langfristigen Zeitraum unterschätzt“. Das Smartphone ist ein gutes Beispiel dafür: Nokia war der Meinung, das niemand ein Smartphone braucht. Bis niemand mehr ein einfaches Handy haben wollte und Nokia von der Bildfläche verschwand. Es ging ja auf dem Marketing-Day um Marketing. Wo …