Ob der Begriff „Skandal“ übertrieben ist? Wenn ich sehe, wie seitens der Behörden mit Bioziden im Vergleich zu Pflanzenschutzmitteln umgegangen wird, erscheint er mir jedoch berechtigt. Wirkstoffe wie Diuron, Terbutryn, Isoproturon und Carbendazim sind in der Landwirtschaft verboten, und das, je nach Wirkstoff bereits seit vielen Jahren. In Fassadenfarben in Holzschutzmittel oder anderen Produkten für den Haus- und Gartenbereich dürfen sie nach wie vor als sogenannte Biozide (klingt ja eher ungefährlich!) eingesetzt werden und gelangen, z.B. über das Regenwasser direkt in den Boden, in Oberflächenwasser (Regen-Versickerungsbecken) oder in das öffentliche Kanalnetz und somit in die Kläranlagen. Wenn es an diesen Orten gefunden wird, wird als Erklärung oft herangezogen, dass „die Landwirte ihre Restbestände aufbrauchen“. Ich bin der Sache mal nachgegangen Laut der Kleinen Anfrage 973 an die Landesregierung NRW sind ca. 18.000 Biozid-Produkte auf dem Markt, andere Quellen sprechen von 30.000.. Wie groß die verkaufte und eingesetzte Menge ist, kann nicht gesagt werden, da diese laut Aussage des Bundesministerium für Umwelt „weder in Deutschland noch EU-weit erfasst werden“ Eine statistische Meldepflicht gibt es für Biozide …