Autor: Bauer Willi

Weltbevölkerung: ohne Kunstdünger wären es weniger

Welche Erfindungen haben das Leben von wieviel Menschen ermöglicht, bzw. den Tod von wieviel Menschen verhindert? Viele von uns werden dabei an medizinische Entdeckung denken. Das ist richtig. Die Entdeckung der Blutgruppen stehen für 1,09 Milliarden Menschen, die Impfung gegen Pocken für rund 500 Millionen und die Masern-Impfung für 118 Millionen. Die mit weitem Abstand größte Erfindung war das Haber-Bosch-Verfahren, dass es ermöglichte, synthetischen Dünger herzustellen. Laut nachfolgendem Link ist die Erfindung “verantwortlich” für rund 2,7 Milliarden Menschen. Die “Grüne Revolution” nimmt sich mit 250 Millionen dagegen fast winzig aus. Lifesaving innovations: Comparing the number of deaths prevented by research & discovery https://ourworldindata.org/how-many-people-does-synthetic-fertilizer-feed  

Skimpflation und Shrimpflation – legaler Schwindel…

Ich hatte den Begriff  “Skimpflation” bisher noch nicht gehört. Es handelt sich um die Veränderung einer Rezeptur eines Lebensmittels hin zu preiswerteren Rohstoffen. Preis und Inhalt der Packung bleiben gleich, die Qualität ist jedoch nicht mehr die gleiche wie vorher. https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/einkaufsfalle-supermarkt/skimpflation-lebensmittel-von-schlechterer-qualitaet Und dann gibt es noch die klassische “shrinkflation” bei der der Inhalt der Packung reduziert wird, der Preis jedoch gleichbleibt oder sogar erhöht wird. https://www.stern.de/wirtschaft/news/-mogelpackungen–im-supermarkt–bund-will-mit-gesetz-dagegen-vorgehen-33832202.html Bei beiden Fällen geht es dem Produzenten  darum, eine höhere Marge zu generieren, ohne dass es dem Kunden auffällt. Die obigen Maßnahmen sind beide legal, werden aber versteckt. Von daher ist der Begriff “Schwindel” vermutlich juristisch nicht haltbar, “Verbrauchertäuschung” trifft es wohl eher.

Braune Bayern…?

Hier ein Artikel der TAZ, der mich geschockt hat. So viel Niedertracht über die Bewohner eines Bundeslandes habe ich selten in einem einzigen Artikel gelesen. https://taz.de/Braune-Tradition-zwischen-Main-und-Alpen/!5956403/ Hier einige Auszüge: Die Zurückgebliebenen, ihrer romanischen Sprache wegen später Walchen (Welsche) genannt, begründeten eine typisch bayerische Eigenschaft, das Hockenbleiben; in der Fachliteratur ist von Oknophilie die Rede, der Laie spricht von Heimatverbundenheit. Stoßweise füllte sich im Folgenden der geleerte Raum mit einer multikulturellen Melange, für die sich in der Forschung der Begriff Sauhaufen etabliert hat. Schwer lasteten die Drogen Bier und Katholizismus auf dem Land, Faulheit, Grobheit und Freude am Gesang galten als Hauptcharakterzug der Bevölkerung, getreu dem Sprichwort: „Wenn der Bauer nicht muss, rührt er weder Hand noch Fuß.“ Gefensterlt und geschnackselt wurde bei all der Muße frei und unverhohlen, noch meine geliebte Urgroßmutter aus der Mühldorfer Gegend, die ich nie ohne Rosenkranz in der Hand gesehen habe, hat ihre Kinder ganz selbstverständlich unehelich bekommen, bis sie der Uropa dann doch noch vor den Altar kriegte. Ich frage mich, warum ein Journalist einen solchen Text verfasst? Was …

Olaf Scholz: Nach 30 Minuten flog er weiter…

Eine kleine Meldung über das Interesse von Olaf Scholz an der Landwirtschaft, die in diversen Zeitungen auftaucht: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/agrar-bremen-bundeskanzler-scholz-besucht-oekobauernhof-in-bremen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230914-99-193763 https://www.zeit.de/news/2023-09/14/bundeskanzler-scholz-besucht-oekobauernhof-in-bremen https://www.bild.de/regional/bremen/bremen-aktuell/scholz-im-stall-in-bremen-hallo-kuh-ich-bin-der-kanzler-85405126.bild.html Hier ein nettes Video: https://www.butenunbinnen.de/videos/scholz-auf-bauermhof-100.html Ich weiß jetzt nur noch nicht so richtig, warum der Kanzler auf dem Hof war.

Es geht nicht nur um Glyphosat…

Wenn ich in einer Runde von „normalen“ Menschen zu erkennen gebe, dass ich Bauer bin, dauert es nicht lange, bis das böse Wort fällt: GLYPHOSAT. Und dann geht die Post ab. Dass das ja eine Sauerei ist, dass das überhaupt noch zugelassen ist, dass man das ja überall findet, in der Muttermilch, im Bier, ja sogar im Urin. Dass das krebserregend ist und man es schon im Grundwasser findet. Das geht ja gar nicht. Eigentlich gehöre so was sofort verboten, aber Monsanto und all die anderen Chemie-Riesen stecken ja bekanntlich  mit der Politik unter einer Decke und man könne den Verdacht haben, dass auch die Behörden geschmiert werden. Und dass mit den Studien sei ja auch alles getürkt, es gäbe ja genügend ordentliche Studien von Greenpeace, die das Gegenteil beweisen würden. Das ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt von Kommentaren, die Liste ist bei weitem nicht vollständig. Und da stehe ich da, höre mir das alles an, und müsste eigentlich zu mir sagen: Willi, was bist Du doch für ein schlechter Mensch. Weil ich ja auch …

Pressemeldung 22.09.2023: BMEL gegen Glyphosat

Die unten stehende Pressemeldung wurde soeben veröffentlich. Einzige Begründung für die Ablehnung: Der Wirkstoff könnte der Biodiversität schaden. Ich kann es offensichtlich nicht oft genug wiederholen: kein Bauer, auch kein Bio-Bauer, möchte auf seinem Acker Biodiversität. Er sät in der Regel eine Kultur und will eine Kultur ernten. Das ist das Wesen von Landwirtschaft. Deutschland setzt sich für europäischen Glyphosat-Ausstieg ein Einheitliches, hohes Schutzniveau für Biodiversität nötig Vor dem Hintergrund der bedrohten Artenvielfalt hat die Bundesregierung für einen europäischen Glyphosat-Ausstieg geworben und vor uneinheitlichen Schutzniveaus in der EU gewarnt. Die Mitgliedstaaten haben heute im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) darüber beraten, ob der Wirkstoff Glyphosat erneut zugelassen werden sollte. Die Bundesregierung wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vertreten. Zuvor hatte die EU-Kommission eine Erneuerung der Glyphosat-Zulassung um zehn Jahre vorgeschlagen. In der Sitzung betonte das BMEL, dass die Genehmigung für Glyphosat in der EU enden müsse, solange Schäden für die Biodiversität als Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft nicht ausgeschlossen werden könnten. Zudem warnte das BMEL, dass durch den …

Aiwanger will das Landwirtschaftsministerium

Dass ausgerechnet die Süddeutsche Zeitung jetzt über Aiwanger schreibt, ist schon bemerkenswert. Allerdings klingt der Text wieder etwas billig: “Den CSU-Kollegen geht der Minister für Kuhfladen und Bauernseelen gehörig auf die Nerven.” Was wäre verkehrt, wenn ein Fachmann das Landwirtschaftsministerium in Bayern übernimmt? https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-aiwanger-landwirtschaftsministerium-landtagswahl-1.6225830 Hier die Vita von Frau Kaniber: https://www.michaela-kaniber.de/2_19_Vita.html Und hier noch ein Artikel des Merkur zur gleichen Thematik: https://www.merkur.de/politik/waehler-landwirtschaftsministerium-umfragen-csu-bayern-wahl-2023-aiwanger-posten-aemter-freie-zr-92521394.html

EU-Kommission: weitere 10 Jahre für Glyphosat

Viele Fachleute hat es doch etwas überrascht, dass die EU-Kommission aktuell vorschlägt, Glyphosat für weitere 10 Jahre zuzulassen. Entscheidend dafür dürfte gewesen sein, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine weitere Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels in der EU als unkritisch bewertet. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/zulassungsverlaengerung-glyphosat-100.html In den Medien wird immer wieder erwähnt, “dass Glyphosat im Verdacht steht, krebserregend zu sein”. Dies ist eine Einstufung des IARC, die lediglich das theoretische Risiko eines Stoffes bewertet. So wurde auch das Süßungsmittel Aspartam in diese Klasse eingestuft, obwohl dieser Stoff seit 1980 eingesetzt wird und klinische Hinweise  bisher nicht existieren. Ein weiteres Argument ist die unumstrittene Tatsache, dass Glyphosat auf alle grüne Pflanzen wirkt und diese abtötet. Genau deshalb ist dieser Wirkstoff in der Landwirtschaft so erfolgreich und begehrt, weil er mechanische Verfahren, die zum gleichen Ergebnis führen (dabei aber in die Bodenstruktur eingreifen) ersetzt. Das Abtöten von Pflanzen führt immer zu einem Eingriff in die Biodiversität. Es ist im Wesen des Ackerbau verankert, auf einem Feld nur eine einzige Pflanzenart zum Wachsen zu bringen. Unkrautbekämpfung gehört dazu. Sie kann chemisch …

GAP: Kann man alles nachlesen…auf 1880 Seiten

Auf der Suche nach einer verlässlichen Antwort, wie es mit einer Regelung der neuen GAP-Verordnung zur 80%igen Bodenbedeckung aussieht, habe ich von einem freundlichen Kammer-Angestellten folgende drei Papiere zugeschickt bekommen. Im ersten Papier finde ich auf Seite 338 die Antwort auf meine Frage. Das Papier mit allen (?) Regelungen umfasst 1880 Seiten. Eine Begründung, warum die Maßnahmen gelten und welches Ziel erreicht werden soll, finde ich nicht. gap-strategieplan-version-2-0(1) Im nächsten Papier wird erläutert, wer alles zur Anhörung des ersten Papieres zugelassen wurde. Interessant sind dort die letzten Seiten (sind auch nur 32 Seiten) gap-strategieplan_anhang-III Das dritte Papier ist die Verordnung, die notwendig war, um das erste Papier in Kraft zu setzen. Da muss man dann doch wieder etwas mehr lesen, denn es sind 186 Seiten. CELEX 32021R2115 DE TXT Übrigens lautet die Antwort auf meine Frage so: Es kommt die 80/20-Regel auf Ebene eines Betriebes zur Anwendung. Eine Mindestbodenbedeckung wird vorgeschrieben auf mindestens 80 % der Ackerflächen eines Betriebes. Ausnahmen hiervon gibt es nicht. Als Mindestbodenbedeckung auf Ackerflächen gelten: -Mehrjährige Kulturen -Winterkulturen -Zwischenfrüchte -Stoppelbrachen von …

Boden ist teuer und gefragt

In der Hoffnung, dass er ohne Bezahlschranke bleibt, ein sehr interessanter Artikel der FAZ über den begehrten Boden in Deutschland https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/landwirtschaftliche-flaechen-begehrt-begrenzt-unbezahlbar-19168125.html Im Rheinland wird aktuell für Ackerland 15 €/qm gefragt…