Autor: Bauer Willi

Über Sachthemen reden

Weil in Kürze Bundestagswahl ist, bringe ich in den nächsten Tagen einige Beiträge mit und über Parteien, mit denen ich mehr oder weniger zufällig in Berührung gekommen bin. Beginnen werde ich mit der CDU. Ich habe von einem jungen CDU-Politiker, der in den Bundestag einziehen will, die Bitte zu einem Gespräch bekommen. Ich habe das gerne angenommen. (andere Parteien haben mich nicht gefragt) Das Gespräch verlief in Teilen kontrovers, was in der Darstellung allerdings nicht so deutlich zum Ausdruck kommt. https://www.cdu-rheinkreisneuss.de/aktuelles/bauer-willi-und-cdu-ziehen-zwischenfazit-1-jahr-nach-den-bauernprotesten-was-hat-sich-geaendert Bin gespannt, ob er den Einzug in den Bundestag schafft. Wünschen würde ich es ihm, weil ich es gut finde, wenn sich junge Leute für diesen „Beruf“ entscheiden. Unser SPD-Kandidat ist ähnlich jung.

Lebensmittelpreise: Freier Markt oder staatliche Vorgabe?

Im Dezember 2024 veröffentlichte die Zeitschrift top agrar ein Interview mit Jan Plagge, Präsident des Bioland-Verbandes, in dem er Erzeugerpreise fordert, die sich an den Kosten orientieren. https://www.topagrar.com/markt/news/bioland-der-freie-markt-versagt-sozial-und-okologisch-b-20009881.html Hier ein paar Zitate: „Das größte Problem ist, dass die Landwirte ihre Marktpreise nicht beeinflussen können und systematisch unter ihren Produktionskosten verkaufen müssen. Das ist ein grundsätzliches Ungleichgewicht, das seit Jahren besteht und auch für konventionelle Betriebe gilt. Besonders kritisch wird es, wenn die Landwirte in Tierwohl, Klimaschutz und Biodiversität investieren sollen, was die Produktionskosten weiter erhöht. Hier versagt der Markt, sozial und ökologisch.“ Auf die Frage, wie faire Preise erzielt werden sollen, antwortet Plagge: „Es geht nicht um Mindestpreise, sondern um Orientierungspreise, die auf transparenten Berechnungen basieren. Bei Bioland haben wir eine Mehrwertsicherungsrichtlinie eingeführt, die festlegt, dass alle Akteure in der Wertschöpfungskette Verantwortung für kostendeckende Erzeuger-Preise übernehmen sollen. Auf Basis der Daten des Thünen-Institut und des KTBL haben wir eine Methode entwickelt, die Vollkosten für nachhaltige Produktion nachvollziehbar und plausibel kalkuliert. Diese Orientierungspreise müssen durch Branchenlösungen verbindlich gemacht werden, damit alle Akteure – vom Landwirt bis …

Note: 3 minus

Das Portal proplanta hat eine Rubrik „Landleben“ in der ein aktuelles Thema aufbereitet wird. Diesmal geht es um den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Entwicklung in Europa. https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/landleben/green-deal-wird-zum-green-death_article1738884972.html  

Ein Vulkan und das Klima

Sagt Ihnen der Name „Hunga Tonga“ irgendetwas? Mir sagte er auch nichts, bis ich durch einen Kommentar hier im Blog darauf aufmerksam gemacht wurde. https://www.dw.com/de/explosion-in-hunga-tonga-ein-vulkanausbruch-alarmiert-die-wissenschaft/video-69528181 Die Größenordnung, mit der Wasser in die Stratosphäre (ca. 55 km Höhe) geschleudert wurde, ist wirklich enorm. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft schreibt dazu: „Darüber hinaus führte der Ausbruch zu einem massiven Eintrag von Wasserdampf in die Stratosphäre, d. h. die Schicht zwischen etwa 15 und 50 km Höhe. Der gesamte H2O-Gehalt der Stratosphäre und Mesosphäre zusammen beträgt ungefähr 1 Milliarde Tonnen. Die Hunga-Tonga-Eruption trug an einem einzigen Tag rund 150 Millionen Tonnen Wasserdampf zusätzlich in die Stratosphäre ein. Die räumliche und vertikale Ausbreitung des H2O ist seit dem Ausbruch Gegenstand intensiver Forschung.“ Mehr dazu hier:      pk-71_atmosphaerenphysik_web Wirklich spannend zu lesen. Und wer rechnen kann: 150 Millionen entsprechen 15% von 1 Milliarde… 🙂  Ich finde, das ist viel. Und es könnte erklären, warum seit 2022, dem Jahr des Ausbruchs, einiges im Wetter anders ist. Dazu muss man den Artikel aber auch lesen. Und auch das habe ich gefunden: „Hunga …

Eilt: Stellungnahme zur EU-Renaturierungsverordnung abschicken

Leider bin ich erst jetzt auf die Seite der EU aufmerksam gemacht worden, auf der jeder Bürger seine Stellungnahme zur obiger Verordnung abgeben kann. Die Frist dazu endet am 7. Februar um Mitternacht Brüsseler Zeit https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/14480-Uniform-format-for-national-restoration-plans_de Dafür, dass diese Möglichkeit der Stellungnahme seit dem 10. Januar eröffnet ist, sind 50 Stellungnahmen (Stand 5.2. um 18:20 Uhr) aus der gesamten EU nicht wirklich viel. Den Deutschen Bauernverband habe ich nicht gefunden, wohl aber den Bayerischen Bauernverband. Weitere Interessenvertretungen wie z.B. LsV, Freie Bauern oder weitere Organisationen habe ich auch nicht gefunden. Dabei könnten diese doch auch ihre Mitglieder mobilisieren. Die Stellungnahme ist schnell erledigt. Ich habe dazu 5 Minuten benötigt. Okay, besonders kreativ war ich jetzt nicht, aber euch wird auch etwas einfallen. Ob es was bringt? Die Frage kann man natürlich immer stellen, aber nicht zu reagieren heißt Zustimmung.      

EU-Kommission bezahlt NGO´s für „Mithilfe“…Timmermans unter Druck

Von der europäischen Kommission wurden NGO´s finanziell unterstützt, um den Green Deal „positiv zu begleiten.“ Sie bezahlt also Organisationen dafür, dass sie für ihre Politik lobbyieren. Bekannt gemacht hat dies eine niederländische Zeitung. Auf Nachfrage erklärt Frans Timmermans, der in diesem Zusammenhang genannt wird, dass er von diesen Zahlungen im Detail nichts gewusst haben will. https://nltimes.nl/2025/01/23/timmermans-denies-knowing-secret-lobby-deal-european-commission Dies hat auch Bezug zu landwirtschaftlichen Themen: https://www.visegrad24.com/articles/european-commission-under-fire-over-ngo-lobbying-scandal Zitat von visegard: „Laut De Telegraaf waren diese Organisationen maßgeblich an der Weiterentwicklung des umstrittenen Naturrestaurierungsgesetzes beteiligt, das vom ehemaligen Kommissar Timmermans verfochten wurde. Einer der von der Zeitung zitierten Verträge zeigt, dass ein Zuschuss von 700.000 Euro speziell dazu gedacht war, die landwirtschaftliche Debatte auf eine grüne Agenda zu lenken. Dies war keine unabhängige Fürsprache, sondern bezahlte politische Manipulation.“ https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/eu-skandal-geheime-vertraege-subventionieren-klima-ngos-li.2290886 Doch es gibt auch Stimmen, die die Skandalisierung für unangemessen hält. Sie bestätigen, dass es finanzielle Zuwendungen an NGO´s  gibt, dass aber die Praxis, diese für gezielte Lobbyarbeit zu bezahlen, überprüft und abgeschafft werden soll. Environmental Lobbies: What’s Behind the Scandal Over EU Funds for NGOs? Hier ein Zitat: „Das …

Glyphosat-Entstehung in Kläranlagen

Die Auflösung des Glyphosat-Rätsels hat Professorin Carolin Huhn gemeinsam mit Professor Stefan Haderlein im Sommer 2024 zuerst auf einem Preprint-Server veröffentlicht, damit Behörden rasch auf die Ergebnisse zugreifen konnten. In der Zwischenzeit ist der erste Beitrag auch von unabhängigen Forscherinnen und Forschern begutachtet und im Fachjournal Water Research erschienen. https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/forschungsmagazin-attempto/das-glyphosat-raetsel/ Hier der wesentliche Teil ihrer Ausführungen als Zitat: „Zu den Phosphonaten ist erstaunlich wenig bekannt. Nach vielen Recherchen schätzen wir die eingesetzte Menge DTPMP in Deutschland pro Jahr vorsichtig auf 1.500 bis 2.500 Tonnen. Wie alle Phosphonate gilt auch DTPMP als kaum biologisch abbaubar. Für die Umwandlung in andere Stoffe wird meist die Photolyse durch Sonnenlicht genannt. Wir untersuchen diese Möglichkeit kurz, verwerfen sie aber wieder, da der Abbau hierbei zu langsam vonstatten geht. Wir experimentieren weiter. Glyphosatbildung aus DTPMP sehen wir dann zum ersten Mal in einer Reaktion mit Mangandioxid, das Bestandteil vieler Minerale ist. Die Gruppe von Stefan Haderlein hat Erfahrungen mit Phosphonaten und ihnen gelingt dieser Nachweis im Labor. Der erste Schritt ist geschafft: Es ist eine Beziehung hergestellt zwischen DTPMP und …

Wenn die Argumente fehlen

Gestern habe ich auf Twitter die mangelnde Performance  von Alice Weidel in der Sendung Caren Miosga kritisiert. Heute morgen gab es dazu einen Kommentar von Stephan Protschka, AfD. Er ist Mitglied im Vorstand der Partei und Obmann im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Hier meine Antwort:  

Der „Green Deal“ ist tot – es lebe der „Kompass für Wettbewerbsfähigkeit“

Es sieht so aus, als hätte die EU-Kommission dazu gelernt. Seit ein paar Tagen ist der Begriff  „Green Deal“ gegen einen neuen Begriff und eine neue Strategie ausgetauscht worden. Nun ist das oberste Ziel in Brüssel die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie. https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_25_339 Hier ein Auszug: „Ein Aktionsplan für erschwingliche Energie wird dazu beitragen, die Energiepreise und -kosten zu senken. Zugleich werden mit einem Rechtsakt zur beschleunigten Dekarbonisierung der Industrie beschleunigte Genehmigungsverfahren auf Sektoren im Übergang ausgeweitet. Darüber hinaus sieht der Kompass maßgeschneiderte Aktionspläne für energieintensive Sektoren wie Stahl, Metall und Chemie vor, die das Rückgrat des europäischen Produktionssystems sind“. Auch der Begriff „Vereinfachung“ taucht in dem Papier auf. Hier eine Einschätzung der neuen Strategie in der Presse: https://www.welt.de/debatte/article255278144/Neue-EU-Ziele-Ploetzlich-heisst-es-bei-Ursula-von-der-Leyen-Wirtschaft-first.html Das Statistische Bundesamt (Statista) erhebt seit längerem die Themen, die die Bundesbürger besonders umtreibt. War es 2020 und 2021 noch Corona, wurde dieses Thema abgelöst von Ausländer/Integration/Flüchtlinge. In den letzten Monaten ist aber das Thema „Wirtschaftslage“ das wichtigste Thema geworden. Verständlich, weil viele Unternehmen Stellen abbauen, in die Insolvenz gehen oder ins Ausland gehen. Den Link zur …

Trocknet Deutschland aus?

Nach einem turbulenten Freitag im Deutschen Bundestag mit vielen Verlierern, zum Samstag etwas leichtere Kost. Das Wetter. Wer erinnert sich nicht an das Jahr 2018, dass sehr heiß und trocken war. 2020 und 2022 war es auch trocken, wenn auch nicht so extrem. In den letzten Jahren war davon nicht mehr viel zu spüren. In unserer Region ist ein Jahresniederschlag von rund 720 mm normal, doch in den letzten 4 Jahren waren es deutlich mehr. Hier die Daten, die ich aus unserem Regenmesser aufgeschrieben habe: Der Januar 2025 hat auch schon wieder mit etwas über 100 mm angefangen.  Was bedeutet das für die Bodenfeuchte? Betrachten wir diese in den verschiedenen Bodentiefen. In der obersten Bodenschicht ist der Boden überall gesättigt und es kommt meist zu Sauerstoffmangel. Auch auf 1 m Tiefe ist der Boden so sehr mit Wasser gefüllt, dass es zu Sauerstoffmangel kommen kann. Ausnahme davon ist das Regenschattengebiet des Harzes. Die allermeisten Ackerkulturen holen den größten Teil des Wassers aus der Zone bis zu einem Meter. Doch wie sieht es noch weiter unten …