Autor: Bauer Willi

Höllensommer 2025…

Es ist noch nicht so lange her (Mai 2025) da wurde prognostiziert, dass der Sommer 2025 ein „Höllensommer“ werden würde. https://www.fr.de/panorama/europaeisches-wettermodell-zeigt-klare-tendenz-deutschland-droht-2025-ein-hoellensommer-zr-93725219.html Tatsächlich war es an einigen Tagen in Teilen Deutschlands deutlich über 30 Grad (bei uns in der Spitze 38 Grad), aber danach kühlte es wieder deutlich ab. Auch fielen in der ersten Hälfte des Juli zum Teil ergiebige Niederschläge, interessanterweise im Osten mehr als im Westen. Aktuell liegt ein sogenannter „Kaltluftropfen“ über Deutschland, der uns immer wieder Schauern und vereinzelte Gewitter bei Temperaturen knapp über 20 Grad beschert. Wir haben mit der Weizenernte begonnen, die nun erst einmal unterbrochen ist. Für die nächsten Tage ist nicht mit einem stabilen Hochdruckgebiet zu rechnen, so dass wir uns auf weitere Unterbrechungen einstellen müssen. Eigentlich ist es ein ganz normaler deutscher Sommer und sollte es am Wochenende tatsächlich zu den vorhergesagten 30 Grad kommen, so ist auch das völlig normal. Für die nächste Woche sollen die Temperaturen wieder bei rund 25 Grad liegen und es könnte nahezu jeden Tag regnen. Warum ich das schreibe? Weil vor ein …

Interview zum Mindestlohn

Das Nachrichten-Medium Kontrafunk hat mir Fragen zum Thema „Mindestlohn in der Landwirtschaft“ gestellt. Hier die 12 Minuten zum Nachhören: https://kontrafunk.radio/images/audio/sendungen/2025/07/08/20250708_Kontrafunk_aktuell_Interview_Willi_Kremer_Schillings.mp3  

Petition von Copa/Cogeca – jetzt unterschreiben

Die Präsidenten von Copa und Cogeca haben in Brüssel den Start einer Petition mit dem Titel nosecuritywithoutcap.eu angekündigt. Organisationen werden auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene aufgerufen, sich zu den vier zentralen Forderungen der Copa-Cogeca-Petition zu bekennen. Ziel ist die Sensibilisierung und Mobilisierung der gesamten europäischen Landwirtschaft gegen die Idee eines Einheitsfonds, der zu einer Aufweichung der GAP nach 2027 und einer Benachteiligung bestimmter Regionen führen könnte. Nach Ansicht von Copa und Cogeca widerspricht der von der Europäischen Kommission verfolgte Ansatz sowohl der Geschichte als auch ihren eigenen Aussagen über die strategische Bedeutung der Landwirtschaft: Europäische Sicherheit beginnt mit Ernährungssicherheit. https://nosecuritywithoutcap.eu/ Und hier kann man die Petition unterschreiben https://nosecuritywithoutcap.eu/sign-the-petition Ich habe am Sonntag, dem 13.7. um 10 Uhr unterschrieben. Bis dahin waren 5.200 Unterschriften aus der gesamten europäischen Union eingetroffen. Das ist sicherlich noch steigerungsfähig!

Nachhaltige Anbausysteme – Ergebnis einer Tagung

Die Agrarfakultät der Universität Göttingen und die DLG-Mitteilungen (das Fachorgan der DLG) hatten Anfang Juli zu einer Tagung unter dem Motto „Nachhaltige Anbausysteme der Zukunft“ nach Göttingen geladen. Namhafte Referenten wie der DLG-Präsident Hubertus Paetow sowie die Professoren Enno Bahrs (Uni Hohenheim) und Robert Finger (ETH Zürich) und weitere Redner (siehe nachstehenden Link) https://events.gwdg.de/event/1137/contributions/ hatten Arnold Krämer neugierig gemacht, der nachfolgend einige seiner Eindrücke wiedergibt:   Transformation und Nachhaltigkeit sind die bestimmenden Schlagworte der agrarpolitischen und teilweise auch der agrartechnischen Diskussion in Deutschland. Verschiedene Bundesministerien (nicht nur das BMEL, jetzt BMLEH) haben u.a. deshalb der Uni Hohenheim (Prof. Bahrs), der Uni Göttingen (Prof. Spiller) und dem JKI Braunschweig (Dr. Kehlenbeck) Forschungsmittel bewilligt, sich Gedanken zu machen über „Nachhaltigere Landwirtschaft 4.0 – Ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz – NOcsPS 2.0“. Einbezogen sind auch eine Vielzahl von Akteuren in der Wertschöpfungskette Agrar und Ernährung. Ein solches Anbausystem mit optimiertem Einsatz von Mineraldünger und ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel trägt nach Ansicht der Initiatoren/Beteiligten dazu bei die Ernährung mit gesunden Nahrungsmitteln sicherzustellen, die Biodiversität zu fördern, planetare Grenzen einzuhalten und natürliche Kreisläufe …

Urlaub vom Bauernhof

Nein, ich habe mich nicht verschrieben und ich meine nicht das Angebot von Landwirten, Feriengäste bei sich zu beherbergen und damit ein weiteres Einkommen zu generieren. Also den klassischen „Urlaub auf dem Bauernhof“. Ich will viel mehr einmal darüber berichten, wie schwierig es für Bauernfamilien ist, selbst Urlaub zu machen. Die Idee dazu ist mir gekommen, als ich die Titelseite der Maschinenring-Zeitung Oberösterreich gelesen habe. Die Überschrift des Leitartikels muss man übersetzen: „heute fahrn wir einmal ein paar Tage fort“.  Als ich dann noch die Forderung der Grünen-Politikerin Britta Hasselmann gelesen habe, war dies ein weiterer Anlass, denn offensichtich haben einige Politiker vollständig den Sinn für die Realität verloren. https://x.com/BriHasselmann/status/1939981161465258322 Im Untertitel des Bildes ist zu lesen, dass „die Bundestagsfraktion der Grünen Hitzefrei für Arbeitnehmer ab 26 Grad fordern“.  Ich habe mich gefragt, wann dann in der Landwirtschaft überhaupt noch gearbeitet werden „darf“. Die Getreideernte würde dann in der Regel vollständig ausfallen. Von den Medien wird dies dann auch entsprechend kommentiert: https://www.focus.de/politik/meinung/hitzefrei-im-job-ab-26-grad-diese-idee-ist-bezeichnend-fuer-die-weltsicht-der-gruenen_7f001b18-c2ef-4c8f-a4bd-1b1ef84c59d8.html Doch wann machen eigentlich Bauern Urlaub? Diese Frage stellt sich vor allem für …

Heiß und trocken…

Nein, ich will den Klimawandel nicht leugnen, aber ich möchte auf ein Jahr hinweisen, in dem ähnlich über das Klima diskutiert wurde wie heute. https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/wissen/geschichte/id_100798994/hitze-duerre-endzeitstimmung-als-europa-im-sommer-1540-vergluehte.html Glaubt man den Berichten aus dem Jahr 1540, so hat es damals rund 11 Monate nicht oder kaum geregnet und es war mit über 40 Grad sogar noch heißer als in der vergangenen Hitzeperiode. Weiter können wir lesen: „Es kam zu Epidemien, die Ruhr und andere Infekte des Darms forderten Tote. Schätzungen reichen von 500.000 bis zu einer Million Menschen, die insbesondere Krankheiten infolge von Dürre und Hitze zum Opfer fielen. Nutz- und Schlachtvieh verendete ebenfalls in hoher Zahl, was auch die Menschen hart traf. Denn sie litten nicht allein an Durst, sondern auch an Hunger, weil die Nahrung knapp wurde. Zahlreiche Mühlen wurden mit Wasserkraft betrieben, Wasser in Flüssen und Bächen wurde allerdings zur Mangelware. Man verfiel schnell auf Ausweichlösungen wie die Muskelkraft von Tieren, aber die Lücke ließ sich schwer schließen“. Doch auch die Jahre danach sollten unter den Folgen des Jahres 1540 leiden. „Die Wärme begleitete die …

Bin ich ein Lobbyist?

Da stellt sich erst einmal die Frage, wie Lobbyismus definiert ist. Die Bundeszentrale für politische Bildung meint dazu (etwas verkürzt), „dass es Interessensgruppen sind, die versuchen, auf politische Entscheidungune Einfluss zu nehmen“ https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17800/lobbyismus/ Ähnlich klingt das bei Wikipedia, dort findet man auch dieses bemerkenswerten Satz: „Lobbying ist ein Aspekt des öffentlichen politischen Entscheidungsprozesses in Demokratien und ist nicht per se eine unmoralische Praxis. Das Herantragen von Interessen an Entscheidungsträger gehört zum Wesensmerkmal parlamentarischer Demokratie[4] und lässt sich dem intermediären Bereich zwischen Bürger und Staat[5] zuordnen. Um Entscheidungen im Gesamtinteresse der Gesellschaft treffen zu können, müssen Politiker sich über hochkomplexe Fragestellungen und Inhalte informieren. Dabei sind sie auf gut aufbereitete Informationen und Argumente verschiedener Interessengruppen angewiesen.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Lobbyismus Doch auch auf die Gefahren wird hingewiesen. So wundert es nicht, dass der Verein „Lobbycontrol“ ein „Lobbypedia“ ins Leben gerufen und dort schreibt: „Zu einer Gefahr für die Demokratie kann Lobbyismus werden, wenn Akteure mit mehr finanziellen Mitteln deswegen auch mehr Einfluss auf politische Entscheidungen haben. So können eklatante Machtungleichgewichte entstehen. Strukturell benachteiligt sind dann etwa Umwelt-, Klima- oder …

Irrationale Ängste

Dieser Artikel der FAZ ist sehr lesenswert, weil er mit Fakten arbeitet, die die Entwicklung der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten beschreibt. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/der-wandel-in-der-landwirtschaft-110453159.html Beschrieben wird, wie die Züchtung seit Gregor Mendel und die Düngung seit der Haber-Bosch-Synthese dazu geführt haben, dass die Erträge immer weiter gestiegen sind und (bis auf Europa, wo es seit rund 20 Jahren keine Ertragssteigerungen beim Getreide mehr gibt) im Rest der Welt weiter steigen. „Diese und andere Innovationen führten dazu, dass Produktionssteigerungen zunehmend durch höhere Erträge auf der bereits beackerten Fläche erzielt wurden, sodass die Expansion in Naturräume immer weniger nötig war. Ende des 19. Jahrhunderts lag der Weizenertrag in Deutschland bei rund 1,5 Tonnen je Hektar, heute liegt er bei durchschnittlich acht Tonnen. Das verbesserte die Nahrungsverfügbarkeit und den Ernährungs- und Gesundheitszustand der Bevölkerung erheblich.“ Bei stark steigender Weltbevölkerung ist der Anteil der Hungernden weltweit seit 1960 von rund 37% auf unter 10% gesunken. Gestern wie heute ist der höchste Anteil der Hungernden in Afrika zu finden. Interessant die Aussage des Autors Matin Qaim zur Zukunft: „Eine Technologie mit …

Nur Kuh-Milch ist Milch

Der Wert der Kuhmilch ist weithin bekannt. Seit einigen Jahren ist es aber chic, alternative Produkte auf den Markt zu bringen, die sich offiziell zwar nicht „Milch“ nennen dürfen (sondern „Drink“) aber die Wenigsten halten sich daran. Für Produzenten und den Handel sind diese Milchalternativen sehr lukrativ. Wie sagte schon meine Oma: „Billig einkaufen, teuer verkaufen“ führt zu Reichtum um Wohlstand. Aber wie sieht es mit dem Nährwert dieser Alternativen aus? Dies hat eine neue Studie untersucht. https://www.agrarheute.com/management/kuhmilch-sticht-hafermilch-studie-entzaubert-ernaehrungsmythos-635082 Hier eines der Ergebnisse: (Zitat) „Keines der Produkte konnte beim Nutriscore den besten Wert A erreichen, fast die Hälfte lag im unteren Bereich (D oder E). Besonders Hafer- und Reisdrinks wiesen oft zu viel Zucker, viele Kalorien oder zahlreiche Zusatzstoffe auf.“

Neues erleben – Namibia 2026

Hallo Leute, Ich habe in den letzten Tagen mit Farm-Tours telefoniert und überlegt, wohin es im kommenden Frühjahr gehen könnte. Herausgekommen ist Namibia. Vom Termin, Dauer und Kosten wäre die Reise mit der Brasilientour vergleichbar. Die Rahmendaten: Reisedauer etwa 12 Tage, Zeitraum von Anfang Januar bis Mitte Februar, Besuch verschiedener landwirtschaftliche Betriebe in einem der trockensten Regionen der Welt: extensive Rinderhaltung, Holzkohleproduktion, Getreideanbau im Maisdreieck Namibias und natürlich Besuche zum Thema Konflikte zwischen Rindern und Raubkatzen. Dieses Mal ist auf jeden Fall auch für alle was dabei: Wir machen noch einen Abstecher an die Atlantikküste nach Swakopmund und das touristisches Highlight ist auf jeden Fall die Safari im Etosha Nationalpark, hoffentlich mit Beobachtung der Big Five. (Der Atlantik  bei Swakopmund ist übrigens eiskalt und die Temperaturen dort aufgrund des Winds auch recht frisch, was zwar angenehm ist, aber nicht zum Baden anregt.) Jetzt geht es darum, von euch unverbindlich zu erfahren, ob ihr grundsätzlich Interesse an einer solchen Tour habt. Wie gesagt, unverbindlich. Wenn ihr Interesse habt, setzt euch auf die Interessentenliste in diesem Link: …