Autor: Bauer Willi

Was ist Glyphosat und was nicht. Eine fachliche Einordnung

Herr Vahlefeld von Kontrafunk hat ein Gespräch mit mir geführt. Es ging um die fachliche Einordnung von Glyphosat aus meiner Sicht als Landwirt. (Beginn etwa Minute 31:40, das Hochladen kann etwas dauern) https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/kultur-und-wissenschaft/leib-und-speise Ich würde mir wünschen, dass sich viele Mitbürger das Interview vorurteilsfrei anhören. Ja, ich weiß, das ist bei Glyphosat nicht einfach.

Kompetenzzentrum Rewe – und Landwirtschaft

Es ist schon vor einiger Zeit gegründet worden, aber bisher wenig bekannt: Das “Kompetenzzentrum Landwirtschaft”, in dem Rewe Personen aus Wissenschaft, Handel, Verarbeitern und Landwirtschaft an einen Tisch zusammenbringt. https://www.kompetenzzentrum-landwirtschaft.de Was sind die Ziele? Hier zitiere ich aus der Homepage: Auf Augenhöhe, mit neuen Partnerschaften und ohne Denkverbote: Mithilfe der gebündelten Expertise im Kompetenzzentrum Landwirtschaft wollen wir konkrete Verbesserungen für Landwirt:innen und Erzeuger:innen schaffen – und einen spürbaren Beitrag zu einer nachhaltigeren Agrarbranche leisten. Vom Reden ins Handeln kommen: Durch den Schulterschluss von der REWE Group und Agrarexpert:innen werden aus frischen Impulsen und innovativen Ideen konkrete, wegweisende Projekte und Produkte. Durch die Platzierung in REWE- und PENNY-Märkten werden diese für Verbraucher:innen erlebbar. Was uns dabei wichtig ist: Im Kompetenzzentrum Landwirtschaft geht es darum, die grundsätzlichen Ziele für die Transformation der Landwirtschaft mit konkreten Projekten zu unterstützen, dabei können Best Practice Beispiele als Blaupause für Maßnahmen dienen. Wir wollen nicht alles neu erfinden oder auf den Kopf stellen. Mein erster Eindruck: Ein weiterer Arbeitskreis, der in diesem Fall dazu dient, sich das Mäntelchen des fairen und …

Weniger Insekten – durch früheres Frühjahr

Eine weitere Studie, die einen weiteren Grund für den Rückgang von Insekten herausgefunden hat: das Frühjahr, dass immer früher beginnt und so den Entwicklungszyklus vieler Tiere, also auch der Insekten beeinflusst. https://www.sueddeutsche.de/wissen/tiere-klimawandel-weniger-insekten-bei-fruehem-fruehlingserwachen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231107-99-853317 Hier ein Textauszug: “Die Klimaerwärmung trägt wahrscheinlich zum Teil über diesen Pfad zum dramatischen Insektenrückgang bei”, schreibt das Forschungsteam aus Süddeutschland im Fachjournal “Communications Biology”. Die Ursache liegt demnach im Zusammenspiel: Schlüpfen pflanzenfressende Insektenlarven deutlich vor dem Blattaustrieb, drohen sie zu verhungern. Schlüpfen sie aber weit danach, kann die Nahrungsqualität merklich schlechter sein, weil frische Blättchen am verdaulichsten und proteinreichsten sind und häufig die wenigsten Schutzstoffe enthalten. Eine weitere mögliche Erklärung sei, dass sich bei früherem Ergrünen die Baumkronen eher schließen und den Bewuchs darunter beschatten – mit niedrigeren Temperaturen dort als Folge. Für andere Landschaftsarten wie Wiesen, Äcker und Siedlungen waren die Ergebnisse dem Team zufolge weniger eindeutig.”

Özdemir: “Ich habe es ja schon immer gewusst”

Erst relativ spät kam heute mittag die Presseinformation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Ablehnung des Kommissionsvorschlages SUR  (Die rote Markierung stammt von mir)   Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,   anlässlich der gestrigen Entscheidung des EU-Parlaments, den Vorschlag der Kommission für eine EU-Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) abzulehnen, hat sich Bundesminister Cem Özdemir wie folgt geäußert: „Die fehlende Bereitschaft, weiter an einem Kompromiss zu arbeiten, bedauere ich sehr. Für die EU wären gemeinsame Regeln richtig und wichtig gewesen, denn sie hätten endlich gleiche Wettbewerbsbedingungen für Landwirtinnen und Landwirte in der EU geschaffen. Grundsätzlich waren und sind die Ziele richtig, nämlich den Einsatz von Pestiziden deutlich zu reduzieren, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen, Artenvielfalt und Umwelt und damit auch langfristige Ernährungssicherheit zu erhalten. Der Kommissionsvorschlag zur SUR, das gehört zur Wahrheit dazu, war von Anfang an schlecht gemacht, das habe ich immer betont und deshalb auch immer wieder Änderungen angemahnt und vorgeschlagen. Der jeweiligen Situation in den einzelnen Mitgliedstaaten und den bereits erreichten Fortschritten vor Ort wurden in der …

Was ist das Gegenteil von “Künstlicher Intelligenz” (KI) ?

Die Frage klingt erst einmal merkwürdig. Tatsache ist, dass es keine künstliche Intelligenz gibt, da der Begriff “Intelligenz” kognitive Fähigkeiten voraussetzt, ein Problem zu erkennen und zu lösen. https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz Beim Lösen von Problemen kann uns KI helfen, ein Problem als solches zu erkennen setzt – so zumindest meine persönliche  Meinung – ein Bewusstsein voraus. Doch noch mal zu meiner Frage: ist das Gegenteil von “künstlicher Intelligenz” etwa “natürliche Dummheit”? Was halten Sie an KI nützlich und wo sehen Sie sie kritisch? Besteht in der Anwendung eventuell eine Gefahr? Oder geht es Ihnen wie mir, der nicht überblicken kann, was KI alles kann?  

Eine bemerkenswerte Buch-Rezension…

Die “Junge Welt” ist eine überregionale, marxistische Tageszeitung und hat eine Buchrezension geschrieben, die mich überrascht hat. Unter der Rubrik: “Politisches Buch” https://www.jungewelt.de/artikel/463029.agrarpolitik-und-konsum-wie-das-essen-entsteht.html? Nur eine kleine Korrektur: das mit dem Biobauern stimmt nicht.

Heute Abend noch Mails schreiben !!

Morgen soll in Brüssel über die SUR entschieden werden. Wenn diese Regelung in der jetzigen Vorlage morgen verabschiedet wird, bedeutet dies, dass in Deutschland zukünftig auf mehreren Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche keinerlei Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt werden dürfen. Entschädigungslos! Die Brisanz der Situation ist mir erst jetzt so richtig bewusst geworden. Bisher hatte ich noch angenommen, dass die Landschaftsschutzgebiete ausgenommen wären. Nach jetziger Lesart ist dies jedoch nicht der Fall. Für NRW bedeutet dies: 90% der Flächen sind betroffen. Schreiben Sie deshalb heute abend noch an die EU-Abgeordneten von SPD, Grünen, Linken.  Hier die Aufstellung der Abgeordneten. https://www.europarl.europa.eu/meps/de/search/table 5 Mails habe ich schon raus, ich werde jetzt weitermachen. Hier noch weitere Informationen: https://www.landundforst.de/landwirtschaft/agrarpolitik/pflanzenschutz-eu-abgeordnete-fuer-noch-drastischere-reduktion-570218 Und hier eine Stellungnahme einiger Agrarminister vom 17.11. 2023 PlenarabstimmungPflanzenschutzmittel_20231117(1)

Gesucht: der richtige Begriff

Landwirte erhalten öffentliche Gelder. Früher wurden diese als “Subventionen” bezeichnet. An eine Subvention ist aber keine Gegenleistung gebunden. Das war in früheren Jahren durchaus richtig, als das Geld als Preisstützung für Produkte gezahlt wurde. In der letzten Förderperiode wurde eine “Flächenprämie” gezahlt, die als Ausgleich für die Einhaltung von Auflagen und die damit verbundenen Erschwernisse diente. Deshalb etablierte sich der Begriff der “Ausgleichszahlung”. Der Begriff der “Direktzahlung” ist neutral, aber wenig aussagend. In der 2023 begonnenen, neuen Phase der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erbringen die Landwirte gesellschaftlich gewünschte Leistungen, in dem sie z.B. Blühstreifen anlegen, auf Pflanzenschutzmittel verzichten oder durch die Stilllegung von Ackerflächen Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere bieten. Die Aufzählung kann fortgesetzt werden. Die oben genannten Begriffe Subventionen und Ausgleichszahlungen passen daher heute nicht mehr, denn jetzt bekommt man Geld für eine erbrachte Leistung. Auch der Begriff Umweltprämien trifft den Sachverhalt nicht. Und jetzt meine Bitte: wie kann man diese Zahlung nennen? Der Begriff sollte positiv besetzt, gut zu merken und möglichst kurz sein. Er sollte für sich selbst sprechen, so dass er, wenn …

Pflanzenschutzverbot in sensiblen Gebieten wäre existenzbedrohend

Das Verbot von Pflanzenschutzmitteln in “sensiblen Gebieten”, zu denen in Deutschland auch die Landschaftsschutzgebiete zählen, ist noch nicht vom Tisch. Hierzu hat mir Harm aus Lehrte ein Video geschickt, in dem er schildert, was es für seinen Betrieb bedeuten würde. In unserem Betrieb liegen auch rund die Hälfte der Flächen in einem Landschaftsschutzgebiet. Folglich mache ich mir die gleichen Sorgen. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren   Hier noch ein Artikel, in dem man die Karten der sensiblen Gebiete sehen kann. Zum Öffnen bitte rechte Maustaste und dann auf “in neuem Link öffnen”.  Komischerweise ist das nur bei diesem Artikel so, bei anderen Links hat es immer funktioniert.  Aber mit “Links” funktioniert ja heute immer weniger. (mit Rechts aber auch nicht besser 🙂  )