Monate: April 2023

Ein Gespräch über „Blödsinn vor Acht“

Ehrlich gesagt, war ich bei der Anfrage des Portals massengeschmack.tv etwas reserviert. Das Gespräch mit Herrn Kreymeier ist aber – meiner Meinung nach – ganz ordentlich geworden. Es ging im Wesentlichen um unwissenschaftliche Aussagen in angeblichen Wissenschaftssendung. Und ja, das hat mich wirklich erzürnt. Die Kommentare unter dem YouTube-Beitrag sind ganz vernünftig. Und sie stammen von normalen Bürgern.   Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Die staatliche Moral-Medaille

Cem Özdemir will (hat angekündigt) Kantinen  und Mensen mit Medaillen kennzeichnen, wenn diese bestimmte Anteile von Bio-Lebensmittel einkaufen. Die Farbe richtet sich nach dem Einkaufswert. https://web.de/magazine/ratgeber/essen-trinken/gold-silber-bronze-bio-anteil-kantinen-38056546 Was mir nicht klar ist: Wie will er die Daten erheben? Gilt der Wert auch für Bio aus China, Chile und Südafrika? Glaubt er, dass die Kunden die Medaille wahrnehmen und anders handeln? Viele von uns kennen ja die Auszeichnung durch die DLG. Da gibt es ja auch diese Plaketten. Was haben die bewirkt? https://www.deutschlandfunk.de/neues-bio-label-fuer-bio-anteil-in-kantinen-und-mensen-vorgeschlagen-100.html

Die Energiewende…

Wir wohnen ja in der Nähe von drei Braunkohlekraftwerden (Neurath alt, Neurath BoA, Niederaußem) und sehen alle Kühltürme vom Dachfenster aus. Ich habe mir mal drei Termine im April dieses Jahres ausgesucht und mir angeschaut, wie der Strom erzeugt wurde und wieviel Strom verbraucht wurde. Am 5. April um 5 Uhr morgens war es dunkel und es ging kein Wind. Mit etwa 5 GW war der Biomassestrom verlässliche Grundlast. Den Rest kann man vergessen. Somit lag der Anteil der erneuerbaren Energien bei 18% der Stromerzeugung, 82% der Erzeugung kam aus fossilen Quellen. Über 10% des verbrauchten Stroms, nämlich 5,5 GW wurde importiert. Vom verbrauchten Strom stammten als lediglich 16,2 % aus Erneuerbaren. Am 11. April mittags sieht das dann schon ganz anders aus. Es wurden ca. 83 GW Strom erzeugt, lediglich ca. 73 GW verbraucht. Die Differenz von 10 GW wurde exportiert. Der Anteil der erneuerbaren Energie an der Erzeugung lag bei 77%. Am gleichen Tag, nur 11 Stunden später um 23 Uhr, sinkt der Anteil der Erneuerbaren Energie auf 41%. Etwa 10 GW wurden …

Warum Zucker teurer geworden ist

Von allen Lebensmittel ist Zucker besonders teuer geworden, Aktuell rund 70% mehr als vor der Krise. In der EU ist Zucker teurer als auf dem Weltmarkt. Der Grund dafür ist selbstgemacht. Ein lesenswerter Artikel der Süddeutschen Zeitung. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/lebensmittelpreise-zucker-lambertz-suedzucker-teurer-1.5797068

Auf nach Österreich

Morgen, am 27.4. werde ich abends einen Vortrag in Ohlsdorf (Oberösterreich) halten. Gäste sind willkommen. MR Salzkammergut Einladung Meine Frau und ich werden noch bis Sonntag Urlaub in Österreich machen. Es kann also mit dem Freischalten von Kommentaren etwas dauern. Den Samstag verbringen wir mit Bauer Fritz und Frau rund um Eferding und Linz. Wir hoffen, nach unserer Rückkehr dann mit der Aussaat der Zuckerrüben beginnen zu können….dann ist aber schon Mai…

Zulassung der Hackmaschine

Johann Kohl ist der Leiter der Abteilung Pflanzenschutzmittelzulassung beim Institut für Pflanzenschutzmittel im Geschäftsfeld Ernährungssicherung. Diese gehört zur AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH. Wir haben uns auch schon persönlich kennengelernt und ich schätze ihn als neutralen Berichterstatter. Er hat einen sehr interesannten Vortrag gehalten. Im Titelbild, das aus diesem Vortrag stammt, sind die Faktoren benannt, die zu einem Verbot der Maßnahmen führen würden, wenn diese wie Pflanzenschutzmittel zugelassen werden müssten. So hatte ich das bisher noch nicht gesehen. In seinem Vortrag (siehe Link) sind noch viele weitere Details und Fakten genannt, die in der Diskussion um Pflanzenschutzmittel hilfreich sind. https://ooe.lko.at/media.php?filename=download%3D%2F2023.02.10%2F167602073061636.pdf&rn=Kohl_Pflanzenschutz%20und%20Biodiversit%C3%A4t.pdf Übrigens bin ich vom 27. – 30.4. in Österreich. Erst Vortrag, dann Urlaub. Ich freue mich schon.

Erneuerbare Energien

Je nach Getreideart bekomme ich für die Ernte 2023 derzeit etwa 230 € pro Tonne incl. Mehrwertsteuer. Für Holzpellets muss ich aktuell etwa 320 €/t bezahlen. Der Brennwert von Getreide liegt bei etwa 90% von Holz. Getreide ist eine erneuerbare Energie, wird zu Bioethanol verarbeitet oder wird in Biogasanlagen zu Strom, Gas und Wärme. Was spricht also dagegen, Getreide direkt zu verheizen? Von meinem Feld in die Heizung auf dem Hof ist es ein kurzer Weg, für die eigene Wohnung und die der Altenteilerin reicht der Ertrag von rund 1,5 Hektar. Bei der Wärme wäre ich so unabhängig. Wir bauen Raps an. Aus einem Ertrag von 4,5 t/ha werden rund 2.000 l Rapsöl. Das Rapsöl kann ich – mit technischen Modifikationen – im Traktor und im Auto fahren. Damit wäre ich in der Mobilität unabhängig. Auf unsere Dachflächen könnte ich Photovoltaik installieren, wenn da nicht der Denkmalschutz wäre. Aktuell kommt nur der Acker in Frage. Der finanzielle Ertrag von PV pro Hektar ist höher als bei einer normalen Fruchtfolge. Deshalb spricht ja nichts dagegen, einen …

Frankreich: Bauern beten

Zum Sonntag ein etwas anderer Artikel: In Frankreich haben sich Landwirte angesichts der fehlenden Niederschläge zu einer besonderen Aktion entschlossen: einer Prozession. Die Situation im Süden Frankreichs ist tatsächlich sehr prekär, wie hier nachzulesen: https://www.blaetter.de/ausgabe/2023/april/wir-koennen-nur-noch-beten-frankreich-nach-der-winterduerre? Es gibt jetzt Diskussionen, wie weiter zur verfahren ist. Hier ein Auszug aus dem Artikel: „Bislang hat Frankreich aber noch keinen langfristigen Plan, wie das Land mit dieser und künftigen Dürren umgehen soll. In manchen Kommunen wird von heute auf morgen das Wasser abgestellt. Noch tastet sich die Politik an eine angemessene Reaktion in den touristischen Gegenden im Süden heran. Immer wieder stellt sich die Frage: Wer hat Vorrang? Sind es die Golfplätze, die Touristen anziehen? Oder doch eher Landwirte, die Tomaten und Pfirsiche kultivieren? Dabei ist es kaum nachzuvollziehen, dass in einer Region wie den Alpes-Maritimes, die sich von Saint-Tropez im Westen bis zur französisch-italienischen Grenzstadt Menton zieht, die Bauern nur noch nachts gießen, private Poolbesitzer aber weiterhin ihre Bassins mit 20 Kubikmetern oder mehr Trinkwasser füllen dürfen. Zumal nach Zahlen von „Eau d’Azur“, dem dortigen staatlichen Wasserversorger, die …

Hilfe, die anderen schadet

Ich habe vor ein paar Tagen über die Probleme berichtet, die ukrainischer Weizen in der EU macht. Es ist erst einmal sehr gut, dass die EU der Ukraine unbürokratische Hilfe beim Export von agrarischen Gütern zugesagt hat. Auch der deutsche Minister Özdemir hat dies immer wieder erwähnt, dass er sich mit dafür einsetzt, dass es alternative Wege aus der Ukraine gibt, und so die wackelige Option der Schiffsverladung am Schwarzen Meer teilweise ersetzt werden kann. Das Problem an dieser Hilfe: Die Exporte sind zollfrei und unbürokratisch. Um es stark zu vereinfachen: im Prinzip kann jeder, der einen LKW hat, in die Ukraine fahren und dort bei einem Landwirt Weizen kaufen. Gerade in grenznahen Regionen zu Polen, Rumänien oder Bulgarien sind die Betriebe froh, wenn sie ihre Waren loswerden und damit Platz in ihren Läger für die nächste Ernte bekommen. Aus diesem Grund sind sie auch zu preislichen Zugeständnissen bereit, denn es fehlt auch an Liquidität um Betriebsmittel wie Diesel, Dünger oder Pflanzenschutzmittel kaufen zu können. Da ist jeder Euro recht. Spielen wir das einmal durch: …