Die diesjährige Ernte 2016 war in weiten Teilen Europas schlecht. Doch das interessiert kaum jemand, außer Bauern und Agrarhändler. Für den Konsumenten jedenfalls wird sie keine negativen Auswirkungen haben. Und in die Geschichtsbücher eingehen wird die Ernte 2016 sicherlich auch nicht. Das war 1816, also vor exakt 200 Jahren anders. Damals brach der Vulkan Tambora im fernen Indonesien aus und sein Aschestaub verdunkelte für mehrere Monate den Himmel. Die Ernten fielen weltweit miserabel aus, nicht nur bei Getreide, sondern auch bei Kartoffeln und Futterpflanzen. Die Auswirkungen waren besonders in Europa zu spüren. Man hielt dieses „Jahr ohne Sommer“ für eine Strafe Gottes, weil damals niemand die Ursachen kennen konnte, Indonesien war damals einfach zu weit weg. Nach einem sehr strengen Winter waren die Folgen der Missernten aber erst richtig im Jahr 1817 zu spüren. Die Preise für Lebensmittel explodierten, zeitgenössischen Schilderungen zufolge mussten die Menschen auch Moos, Gras oder sogar Baumrinde essen, um an Kalorien zu kommen. Große Migrantenströme setzten ein, die Polizei wurde dagegen eingesetzt, viele Menschen wanderten aus. Auch die Kriminalität nahm deutlich zu, es kam zu sozialen und politischen Unruhen. …