Monate: Juli 2022

Zum Sonntag: Hat die Kirche sonst keine Probleme?

In der Kunden-Zeitschrift „Schrot und Korn“, die in Naturkost- und Bioläden zum Mitnehmen ausliegt, hat ein gewisser Fred Grimm einen Text über die EU-Subventionen geschrieben. Herr Grimm ist Redakteur beim Greenpeace-Magazin. https://schrotundkorn.de/umwelt/weizen-gegen-putin In diesem Text steht Folgendes: „Verkürzt gesagt funktioniert die europäische Agrarpolitik bislang so: Ein Großteil des EU-Haushalts geht regelmäßig an die Landwirtschaft. Wer die größten Flächen besitzt, bekommt die höchsten Subventionen, egal, ob er Tiere quält, Böden mit Pestiziden und chemischen Düngern versaut oder das Grundwasser gefährdet. Direkt und indirekt profitieren insbesondere Massentierhalter, Futtermittelhersteller, Bodenspekulanten und Giftmischer, denen es gelang, ihre artenausrottenden Produkte als sogenannte Pflanzen„schutz“mittel zu adeln.“ Soweit, so bekannt und für Greenpeace nichts Neues. Doch es geht weiter und zwar noch heftiger: „Plötzlich entdeckte die europäische Agrarindustrie ihr Herz für die Hungernden der Welt und suchte das Scheinwerferlicht. Jede Tonne Weizen sei eine Waffe gegen Putin, fabulierte einer ihrer Lautsprecher, jeder Bauer im Prinzip ein Soldat. Von nun an sollte daher jede Freifläche wieder beackert, vergiftet und überdüngt werden dürfen, sonst müssten Kinder verhungern. Diese Propaganda ist an Perfidie kaum zu …

Trecker-Sprüche

Ich weiß nicht, woran es liegt, dass man sich unter Landwirten mit netten Sprüchen über die eigene oder jeweils andere Treckermarke neckt. Hier eine kleine Auswahl. Jeder kluge Bauernsohn kauft sich einen Ferguson Nur der Steyr ist etwas teurer Hat der Bauer kein Geld, sind des Traktors Felgen gelb Wer ihn liebt und wer ihn kennt, der fährt nen Schlepper namens Fendt Wird der Bauer immer reicher, fährt er einen Allrad Eicher Mit dem Deutz hat man sein Kreuz Der Motor brennt, er hat genug, der IHC vor´m Einscharpflug Lieber reiten auf nem Pony, als zu fahren auf nem Johny Ein Pfund Blech und ein Pfund Lack fertig ist der Hanomag Ob Hänger oder Güllefass, nur mit Case macht’s richtig Spaß Sind die Hühner platt wie´n Teller war der Claas mal wieder schneller Trecker sind wie Kirschen – nur die Roten sind die Guten! Übrigens: Wir fahren in unserer Kooperation einen Fendt. Den über dreißig Jahre alten John Deere behalten wir. Er wird immer zur Getreideernte eingesetzt, um die Anhänger zu bewegen. Da leistet er …

Auch Adler haben Hunger

Aus Gründen des Tierschutzes ist das Kükentöten nach dem Schlüpfen in der Brüterei verboten. Bisher wurden die mit Kohlendioxid getöteten Küken eingefroren und an Zoo´s oder Tierparks verkauft, die damit füttern. Ich habe jetzt von einem Zoo/Tierpark erfahren, der von einer Brüterei lebende Küken geliefert bekommt. Diese werden jetzt vom Personal vor dem Füttern mit einem scharfen Messer ins Jenseits befördert. Der Versuch die Eintagsküken als „Lebendfütterung“ zu verwenden, wurde eingestellt, weil einige Greifvögel die lebenden Eintagsküken – wie in der freien Natur – stückweise zerfleischt haben. Rechtlich ist alles in Ordnung. Die Brüterei gibt lebende Küken ab, die Mitarbeiter dürfen die Küken töten, weil diese ja als Nahrung für Greifvögel (und andere Tiere) dienen. In der Konsequenz hat sich nichts geändert. Warum ich das bringe? Ich weiß auch nicht, irgendwie finde ich das alles etwas absurd.  

Stellenangebot

Das Aktionsbündnis „Wir haben es satt“ sucht jemanden für Social Media. „Du hast ein Gespür für bildstarke Botschaften, nachhaltige Narrative und das passende politische Framing? …Du kannst unterschiedliche Perspektiven zusammenbringen und dabei motivierend und öffentlichkeitswirksam formulieren? Und du hast Lust, die Agrarwende-Bewegung voranzubringen? Dann haben wir eine gute Aufgabe für dich!“ https://www.meine-landwirtschaft.de/ueber-uns/ausschreibungen/ Ich überlege, ob ich mich bewerben soll. Den dritten Punkt der Anforderungen könnte ich ja mitbringen… • ausgeprägtes Kommunikationsvermögen, hohe Internetaffinität und Freude an kreativer Online-Kommunikation • Organisationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Stressresistenz • von Vorteil ist ein gutes Hintergrundwissen zu dem Themenbereich Landwirtschaft Wenn man den Job bekommt, kann man sich zum Beispiel mit diesen Themen hier beschäftigen: https://www.meine-landwirtschaft.de/schwerpunkte/pestizide/?L=0

Zielkonflikt Gas oder Teller

Die Bundesregierung hat wegen der fehlenden Importmengen von russischem Gas ein Energiesicherungspaket beschlossen: https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/energiesicherungspaket-2063868 Unter anderem ist dieser Satz zu lesen: „Auch die erneuerbaren Energien sollen einen stärkeren Beitrag leisten, um Erdgas aus dem Strombereich zu verdrängen. So soll vor allem die Biogaserzeugung ausgeweitet werden, indem etwa die vorgegebene jährliche Maximalproduktion der Anlagen ausgesetzt wird.“ Diese Maßnahmen machen Sinn. Sie stammen aus dem Ministerium von Minister Habeck. Minister Özdemir wettert aktuell gegen Futtermittel und Biosprit. Er will die Tierhaltung halbieren, den Einsatz organischer Dünger erhöhen. Andererseits sollen aber seit langem fossile Treibstoffe durch erneuerbare Energie ersetzt werden, damit weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt. Die Beimischung von Bioethanol und Biodiesel war also politisch gewollt. Im Übrigen werden die Reststoffe aus deren Produktion ja als Futter verwendet, gehen also nicht verloren. Vielleicht sollten sich die beiden Minister einmal darüber einig werden, was jetzt Priorität hat.  

Tierwohl oder Wählerstimmen?

Ein Gastartikel von Jürgen Donhauser Bereits 2023 haben wir in Bayern Landtagswahl, und die Vorboten kündigen sich an! Da sich Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir seit Beginn seiner Amtszeit durch Zaudern, Nichtstun und Arbeitsverweigerung auszeichnet, bringt er seine bayerische Landwirtschaftsministerin Kaniber (CSU) in Zugzwang. Insbesondere in der Schweinehaltung erleben wir Betriebsaufgaben in bisher ungekanntem Ausmaß. Da in Bayern bekanntlich gerade in der Schweinehaltung kleinere Betriebsgrößen bestehen, trifft es eben (mangels Rationalisierungseffekt) genau die sonst so viel gewünschten und favorisierten Familienbetriebe, die jetzt reihenweise das Handtuch werfen. Die Zahlen in unserem Landkreis Amberg-Sulzbach (Oberpfalz/Bayern) sehen derzeit so aus: 1500 Betriebe, davon nur noch ein Drittel im Haupterwerb 154 Betriebe davon wirtschaften ökologisch 1400 Betriebe betreiben eine Viehhaltung (Rind/Schwein etc) Aufgrund der schlechten ackerbaulichen Voraussetzungen (Boden, Temperatur, Niederschläge, kleine Feldstücke) war schon immer die Tierhaltung notwendig, um die vorhanden natürlichen Ressourcen (z.B. Grünland, magere Ertragsstandorte) zu nutzen und die Familie zu ernähren. Die Verbundenheit der Oberpfälzer mit ihrer Scholle zeigt sich darin, dass sie dann sogar noch Geld durch andere Einkünfte (Arbeitnehmer) in die Landwirtschaft stecken, um ihren Betrieb (sogar …

Sommergespräche…

Land schafft Leben setzt sich für österreichische Lebensmittel ein. Und für einen fairen Umgang mit den Landwirten. Ich habe Anfang Juni als Gast von Bauer Fritz in Oberösterreich mit Hannes Royer ein Sommergespräch geführt. Über fast alles, was uns derzeit in der Landwirtschaft so bewegt. Auch interessant für Nicht-Landwirte… also normale Menschen… 🙂 Nehmt euch die Zeit. Es ist ja Sonntag. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Özdemir baut um: PNW und ZKL

Das Praktikernetzwerk (PNW) des BMEL wurde zu Zeiten von Christian Schmidt gegründet und von Julia Klöckner fortgesetzt. Die Mitglieder wurden so ausgewählt, dass alle Regionen, Betriebsgrößen und Betriebsformen vertreten sind. Die Sitzungen, die mindestens einmal jährlich stattfanden, gaben uns die Möglichkeit, unsere Vorschläge an erster Stelle zu addressieren. Wir hatten aber auch den Eindruck, dass die Mitarbeiter des Ministerium froh waren, einmal aus erster Hand zu erfahren, wie es in der Praxis tatsächlich aussieht. Nach längerer Wartezeit und einigen Mails gab es auch einen ersten Termin mit dem neuen BMEL. Vertreten wurde dies von Silvia Bender, der Minister wurde nicht einmal entschuldigt. Da die Sitzung digital stattfand, hätten wir schon ein kurzes Grußwort erwartet. In der Sitzung wurde angesprochen, ob wir uns eine Zusammenarbeit mit der ähnlichen Arbeitsgruppe in Bundesumweltministerium vorstellen könnten. Das macht ja durchaus Sinn, denn Umwelt und Landwirtschaft sind ja eng verwoben. Wir waren damals davon ausgegangen, dass die Zusammensetzung der beiden Arbeitsgruppen bestehen bleiben. Doch das ist nicht so. Man muss sich neu bewerben, was ich natürlich gleich gemacht habe. Etwas …

Rohrkrepierer?

Die Kritik an Cem Özdemir wird deutlicher. Wenn die Tagesschau die Pläne des Ministers zur Tierhaltungs-Kennzeichnung als Rohrkrepierer bezeichnet (wenn auch mit dem bekannten Fragezeichen) dann fällt es immer mehr auf, dass es bei Ankündigungen bleibt und das Vorhaben nicht bis zu Ende gedacht ist https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/oezdemir-tierwohl-103.html Solange nicht geklärt ist, wie der Umbau der Ställe finanziert werden kann, wird es Cem Özdemir so ergehen wie Christian Schmidt und Julia Klöckner. „Interessant“ finde ich die rund  130 Kommentare unter dem Artikel. Da kommt man schon ins Grübeln…