Monate: Mai 2022

Glyphosat nicht krebserregend

Wie die ECHA, die europäische Chemikalienagentur mit Datum vom 30. Mai 2022 mitteilt, wird der Wirkstoff Glyphosat erneut als nicht krebserregend eingestuft. Vorausgegangen war die Sichtung zahlreicher Studien. https://echa.europa.eu/-/glyphosate-no-change-proposed-to-hazard-classification Sie hatte diese Einstufung bereits im Juni 2017 abgegeben: https://echa.europa.eu/-/glyphosate-not-classified-as-a-carcinogen-by-echa Diese Mitteilung ist Teil des gesetzlichen Vorganges, der entscheidet, ob die Zulassung des Wirkstoffes im Herbst 2023 verlängert wird. Dieser Text ist die Weiterleitung einer fachlichen Information und stellt keinerlei Wertung dar.

“Bee-Washing”: Bienensterben als Marketing-Gag

Endlich mal jemand, der die Dinge so kommentiert, wie sie sind. Und das von jemandem, der an der Krefelder Insektenstudie mitgewirkt hat. “In der Regel wird der Begriff “Bienensterben” instrumentalisiert. Es gibt wirklich unschöne Auswüchse in Form von Greenwashing. Dafür gibt es schon einen eigenen Begriff, das Beewashing: Unternehmen werben mit Slogans wie “Bienen retten!”, und die Menschen haben das Gefühl, sie tun etwas Gutes. Tatsächlich ist das Augenwischerei und Geldmacherei mit dem guten Willen der Leute.” https://www.geo.de/natur/oekologie/insektenforscher—begriff–bienensterben–ist-irrefuehrend–31876956.html Weitere interessante Zitate, hier zum Thema Konkurrenz von Honigbienen mit Wildbienen “Verschiedene Studien haben gezeigt, dass es an einzelnen Standorten zu einer Konkurrenz mit Wildbienen kommt. Die Dichte der Wildbienen nahm also ab, sobald Honigbienen hinzukamen. Als Biodiversitätsforscher gehe ich aber noch weiter: Es gibt bei uns über 3000 Insektenarten, die als Bestäuber von unterschiedlichen Pflanzen abhängig sind, die genaue Zahl kennt man gar nicht. Die Konkurrenz durch die Honigbiene betrifft alle diese Arten.” Etwas ernüchternd diese Aussage: “Auf politischer Ebene wurde das Insektenschutzprogramm ins Leben gerufen, im vergangenen Jahr wurde das Insektenschutzpaket verabschiedet. Am eigentlichen Problem …

Kuhgespräche auf der Alm

Das Bild und den Text hat mir Hans Kohlmaier geschickt. Ich veröffentliche es ohne Kommentar. Ich denke, es spricht für sich… Kuhgespräche auf der Alm: Mein liebes Kälbchen, nun bist du auf der Welt. Der Wolf wird dich reißen und du wirst große Qualen erleiden. Unser Bauer wird sehr traurig sein und mit der Rinderhaltung aufhören. Ich werde zu Burger im Fastfood verarbeitet werden. Die schöne Alm wird verbuschen und wieder zu Wald werden. Die selbsternannten Natur- und Tierschützer werden sich freuen.

Es läuft nicht gut…

Der russische Krieg in der Ukraine hat viele Folgen. Die gestiegenen Preise für viele Dinge des täglichen Lebens betrifft auch den Einkauf von Lebensmittel. Das macht sich auch auf dem Bio-Markt bemerkbar, wie dieser Bericht aus Österreich zeigt: https://tirol.orf.at/stories/3157669/ Gilt aber auch für Deutschland: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/wie-die-inflation-den-biotrend-ausbremst-18063410.html? Zitat: „Die während der Pandemie hohe Nachfrage nach Bioprodukten hat sich deutlich abgeschwächt (…) Demgegenüber werden günstige Produkte deutlich stärker nachgefragt als noch vor einigen Monaten“ Zusammen mit gestiegenen Kosten stellt der Absatzrückgang für viele Bio-Bauern ein ernsthaftes Problem dar. Für mediale Aufmerksamkeit hat das Mulchen von reifen Erdbeeren in Westfalen gesorgt: https://www1.wdr.de/nachrichten/erdbeeren-vernichten-preis-100.html Ein Kommentator bei Twitter meint: Wow… Vorsätzliches vernichten von Lebensmitteln. Ich würde diese Bauern mit ihren Ländereien zwangsenteignen. Es wird auch vorgeschlagen “die Erdbeeren an Bedürftige zu spenden”. Das wirft zwei Fragen auf: 1. wer pflückt die Erdbeeren?  2. wer sind die Bedürftigen (bei Erdbeeren)?  Es läuft aber auch nicht gut für Spargel: https://www.hessenschau.de/wirtschaft/viel-auf-lager-weniger-umsatz-spargel-wird-billiger,spargel-zwischenbilanz-100.html https://www.hessenschau.de/wirtschaft/spargel-verkauf-stockt-erste-bauern-wollen-lieber-sonnenblumen-anbauen,wendepunkt-fuer-spargelbauern-100.html https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/spargel-bilanz-absatzprobleme-100.html Fazit: Wenn alles teurer wird, wird beim Essen gespart. Aber auch beim Handy. https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56156233-kreise-apple-erwartet-2022-stagnation-des-iphone-absatzes-016.htm  

Eine gute Analyse reicht nicht…

Durch einen Leser bin ich auf die Publikation “Forschungsfelder” des BMEL gestossen. Der obige Textauszug stammt aus dem Vorwort dieses Heftes, dass einen Überblick über eben die aktuellen Forschungsfelder gibt.Es lohnt sich, darin zu stöbern, auch wenn einiges davon noch recht weit weg von der Praxis ist. Aber das ist bei Forschung so, besonders bei Grundlagenforschung forschungsfelder-1-2022-alles-im-blick Seiten, die mich persönlich sehr interessiert haben: Seite 3:            Vorwort von Herrn Özdemir Seite 18/!9      Unter Druck: Grafiken zu statistischen Daten der Landwirtschaft Seite 28/29    Dürrezeiten: Die Antworten: “was kann die Landwirtschaft tun” praktizieren die Landwirte schon. Das mit dem Agroforst? Ich weiß nicht… Und zum Vorwort von Herrn Özdemir: Wenn es nicht so banal wäre, wäre es fast eine Frechheit. Denn was unternimmt der sogenannte Landwirtschaftsminister, damit diese Ziele erreicht werden können? Wann beginnt er mit seiner Arbeit?

20 Minuten für die Wissenschaft

Bitte an alle Schweine- und Rindviehhalter, das lange Wochenende zu nutzen, um Julia bei ihrer Doktorarbeit zu unterstützen. Hier ihre Mail an mich: Sehr geehrter Bauer Willi, mein Name ist Julia Sohm, ich bin seit 2020 Tierärztin und erstelle aktuell meine Doktorarbeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ich möchte die aktuellen Haltungsbedingungen, Bestandskrankheiten und das Verhalten bei Rindern & Schweinen, sowie zusätzlich die Mensch-Nutztier-Beziehung untersuchen. Dafür habe ich einen Fragebogen für Rinder -und Schweinehalter entwickelt. Um eine größtmögliche Anzahl der Rinder/Schweinehalter zu erreichen, wende ich mich an Sie und möchte Sie fragen, ob Sie mich bei meiner Doktorarbeit unterstützen und den/die Link/s zur Befragung auf Ihren Newsletter und über die von Ihnen genutzten Social Media Kanäle (Facebook, Twitter, Instagram etc) online stellen. Zur Umfrage kommen Sie über folgenden Link: Fragebogen Rinderbetrieb: https://survey.hrz.uni-giessen.de/index.php/741879?lang=de Fragebogen Schweinebetrieb: https://survey.hrz.uni-giessen.de/index.php/932296?lang=de Die Beantwortung des Fragebogens wird circa 20 Minuten beanspruchen. Die Fragen müssen aber nicht alle auf einmal beantwortet werden, es gibt die Möglichkeit die Beantwortung zu pausieren und zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Vorab zu Info: Im letzten Abschnitt der Umfrage …

Was wirklich wichtig ist

Der Agrar- und Fischerei-Rat der EU hat in Brüssel getagt. Jedes Land hat die Möglichkeit, dort Themen einzubringen. Hier ein Auszug aus der aktuellen Pressemitteilung des BMEL: Auf Initiative von Bundesminister Özdemir wurde im Agrarrat zudem die Reduzierung der Torfnutzung im Gartenbereich beraten. Zum Torfabbau werden Moore trockengelegt, wodurch klimaschädliches CO2 freigesetzt wird. Özdemir: „Mit Torf zu gärtnern ist wie mit Kohle zu heizen – es passt nicht mehr in unsere Zeit und macht unsere Klimaschutzbemühungen zunichte. Wir brauchen auf EU-Ebene ein gemeinsames Vorgehen. PM-Agrar- und Fischereirat – 24.05 Wir haben die größte Nahrungsmittelkrise, die die Menschheit in den letzten Jahrzehnten gesehen hat. Und Herr Özdemir kümmert sich um den Torf…  

Ackerbau: auf Bio umstellen?

Auf der DLG-Wintertagung 2019 war ein Thema die Umstellung von Marktfruchtbaubetrieben von konventionell auf Bio. Der nachfolgende Artikel gibt einige sehr gute Hinweise, in welchem Fall eine solche Umstellung lohnt und wann nicht. https://www.dlg-wintertagung.de/blog/archiv-themen-2019/marktfruchtbau-oeko-verlangt-den-meister Unser Sohn hat vor einigen Jahren seine Masterarbeit an der Uni Hohenheim im Fach Agrarökonomie geschrieben. Das Thema war die ökonomische Bewertung einer Umstellung unseres Ackerbaubetriebes auf Bio. Das Ergebnis: finanziell bietet die Umstellung keine Vor- oder Nachteile. Der Gewinn bleibt in etwa gleich, der Anteil der Subventionen am Betriebsgewinn steigt von ca. 40% auf 104%. Dies war das Ergebnis vor einigen Jahren. Mit dem neuen Preisniveau von Mai 2022 dürfte eine Umstellung noch uninteressanter werden. Spannend ist auch die Frage, wie sich der Markt für Bio von der Nachfrageseite her entwickelt. Es gibt erste Tendenzen, dass die Nachfrage nach Bio sinkt, weil das Geld für teure Energie (Mobilität, Heizen…) ausgegeben wird. Das Titelbild zeigt den Blick in einen Bestand mit Bio-Weizen

Wolkenbrecher…

Ich habe ja immer wieder mal über die Trockenheit hier bei uns berichtet. In den letzten Tagen hat es knapp 20 mm geregnet und die erste Not ist gelindert. Ich weiß nicht mehr wer und wo, aber jemand hat mir dieses Produkt empfohlen: https://www.orpanit.de/orpanit-orgonit-cloudbuster-chembuster-xxxl-koenigsklasse-powerhaubitze-80-90kg Wenn ich das richtig sehe, handelt es sich um ein Stück Kupferrohr, dass in einem Sockel aus bunten Steinen steht. Erste Frage: wer kauft so was? Das Teil ist ja nicht ganz billig. Zweite Frage: Was kann das Teil? Welchen Nutzen hat es? Kann es tatsächlich Regen erzeugen? https://www.oz-orgonite.de/infos-mehr/unser-glossar/cloudbuster/ Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie einfallsreich die Menschen sind…Und das meine ich nun wirklich ernst.  

Carbon Farming – gute Idee oder böse Falle?

Das Thema “Carbon Farming” geistert schon seit vielen Monaten durch die Medien. Es wird im nachfolgenden Beitrag sehr gut beschrieben. Förderung von Carbon Farming: Eine sinnvolle Strategie? Meine persönliche Meinung: eher eine böse Falle als eine gute Idee. Denn wenn die Speicherung von Kohlenstoff finanziell honoriert wird, muss bei einer Freisetzung eine Rückzahlung erfolgen. Und damit ist doch nichts erreicht. Gerne lasse ich mich aber auch vom Gegenteil überzeugen. Davon abgesehen: Die Analysenergebnisse von zwei verschiedenen Bodenlaboren können enorm unterschiedlich ausfallen.