Bauer Willi
Kommentare 27

Eine gute Analyse reicht nicht…

Durch einen Leser bin ich auf die Publikation “Forschungsfelder” des BMEL gestossen. Der obige Textauszug stammt aus dem Vorwort dieses Heftes, dass einen Überblick über eben die aktuellen Forschungsfelder gibt.Es lohnt sich, darin zu stöbern, auch wenn einiges davon noch recht weit weg von der Praxis ist. Aber das ist bei Forschung so, besonders bei Grundlagenforschung

forschungsfelder-1-2022-alles-im-blick

Seiten, die mich persönlich sehr interessiert haben:

Seite 3:            Vorwort von Herrn Özdemir

Seite 18/!9      Unter Druck: Grafiken zu statistischen Daten der Landwirtschaft

Seite 28/29    Dürrezeiten: Die Antworten: “was kann die Landwirtschaft tun” praktizieren die Landwirte schon.

Das mit dem Agroforst? Ich weiß nicht…

Und zum Vorwort von Herrn Özdemir: Wenn es nicht so banal wäre, wäre es fast eine Frechheit. Denn was unternimmt der sogenannte Landwirtschaftsminister, damit diese Ziele erreicht werden können? Wann beginnt er mit seiner Arbeit?

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27 Kommentare

  1. Elisabeth Ertl sagt

    Die Seite “Unter Druck” bleibt völlig unkommentiert. Es gibt keine Kritik daran, dass die Betriebe immer größer werden, und dass es immer weniger Kreislaufwirtschaft (Ackerbau plus Viehhaltung) gibt. Ich dachte, grüne Politik hätte da etwas dagegen … offenbar überhaupt nicht. Und es ist offenbar auch OK, dass die Landwirtschaft unter enormem Druck steht. Ja, wenn doch das Essen eh im Supermarkt wächst.
    Weideviehbetriebe haben um 18% abgenommen. Thema Wolf: ” Es gibt hier sehr viele wichtige Aspekte und interessante wissenschaftliche Fragestellungen. Das Thema wird
    uns als Gesellschaft lange begleiten und wahrscheinlich wird es nie einen Punkt geben, wo man sagen kann: Die Koexistenz ist jetzt da und alles ist gut. Der Wolf ist einfach ein Zeitgenosse, mit dem man sich dauerhaft befassen muss.” Jemand, der aus Leidenschaft Weidetiere hält, hat aber nun einmal andere Interessen, als sich dauerhaft mit dem Wolf zu befassen. Also wird es keine Weidewirtschaft und keine entsprechende Biodiversität mehr geben. Das ist offenbar auch kein Problem.

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    • Arnold Krämer sagt

      Ganz einfach, Frau Ertl: An den Polen ist es kalt, am Äquator ist es heiß, und dazwischen ist es mal dies und mal das. Ein Redenschreiber muss auch sprachlich kreativ sein, wenn es die politischen Inhalte schon nicht sind.

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    • Arnold sagt

      Ich habe mir das Fremdschämen abgewöhnt, Anlässe dazu gäbe es aber genug.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ich wusste nicht, wo ich es platzieren sollte, aber beim Fremdschämen passt es, find ich.

        Der Focus in der Person von Hugo Müller Vogg schreibt zum Thema Tankrabbat:

        ” Ganz abgesehen davon ist diese Entlastung der Autofahrer eine recht einseitige Sache. Je größer der Spritverbrauch, umso höher ist die Ersparnis beim Tanken. Die vielen Fernpendler mit kleineren, nicht so viel Sprit fressenden Fahrzeugen sind so gesehen die Dummen. ”

        Ist das nicht Grimmepreis würdig? 😄🍻

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  2. Obstbäuerin sagt

    Da war wohl eine gute Fee bei unserem Landwirtschaftsminister und hat gesagt: Cem, Du hast 4 Wünsche frei. Und er wünschte sich: “Klima- und Artenvielfalt sollen geschützt, das Tierwohl soll verbessert und eine sichere Ernte eingefahren werden. Die Versorgungslage soll – trotz Pandemie und Krieg, Dürre und anderer Extremwetterereignisse – gesichert sein.”

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      • Obstbäuerin sagt

        Wenn das Klima und die Artenvielfalt dadurch geschützt werden sollen, dass Dünger und Pflanzenschutzmittel verboten werden, wird das Einfahren einer sicheren Ernte zum Luftschloss. Ganz zu schweigen von einem sicheren Einkommen der Landwirte unter diesen Auflagen. Da hilft nur noch eine gute Fee, Inga.

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        • Inga sagt

          Er wollte doch den Bauern auch ein sicheres Familieneinkommen sichern, als wenn zu viel Schutz an Bienchen und Blümchen (der Ökologie), dafür Verlust an Erträgen , dann muß er dafür sorgen, dass die Bauern entschädigt werden.

          Hat er das nicht versprochen?

  3. Reinhard Seevers sagt

    😄…..na, dann ist das ja eine doppelte Übereinstimmung. Vielleicht ist Cem ja nur ein virtueller Minister?
    Ein Avatar der Weltrettungsszene.

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  4. Christoph aus der Stadt sagt

    Ich glaube, Cem Özdemir hat Besseres zu tun als sich mit seinem ungeliebten Landwirtschaftsressort abzugeben. Er besucht lieber den Katholikentag in Stuttgart. Gestern zog es ihn mal wieder ins Literaturarchiv nach Marbach. Anschließend hat er dann seine Freunde ins Sternerestaurant Wielandshöhe eingeladen. Auf Steuerzahlerkosten (?), wie ich aber nur vermuten kann. Landwirte waren nach meiner Kenntnis nicht unter den Geladenen. Vermutlich nur wegen den von ihm befürchteten sternelokal-inkompatiblen Tischmanieren 😉 . Die Schlemmersause fand auch noch zu einer Uhrzeit schon außerhalb der Küchenzeiten statt, was bei der dortigen Armee an Köchen wohl nicht ohne Zuzahlung vonstatten geht.

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  5. Jochen Böhrer sagt

    Özdemir auf der Suche nach dem perpetuum mobile.. Und wenn man die Bejubler des Agroforst so liest und hört, bin ich scheinbar der einzige Bauer auf der Welt, der im Einflussbereich von Büschen und Bäumen Mindererträge hat.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ja Jochen, das fand ich schon von Anfang an merkwürdig, dass kein Praktiker sich gegen diese Merkwürdigkeit aufgelehnt hat.
      Dafür muss man eigentlich weder studiert haben, noch Wissenschaftler sein, um das zu wissen.
      Einfach raus in die Feldmark und Augen auf.

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  6. Arnold Krämer sagt

    Vielleicht ist es ganz gut, dass C.Ö. wenig bis nichts unternimmt, ………
    Sicher ist, dass er nicht “entfesseln”, sondern weiter “fesseln” will. Und da ist es besser, wenn er sich z. B. mit Hühnerwarnwesten, Hanfanbau, dem indischen Getreidexportverbot oder seinen Wahlaussichten in BW beschäftigt.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Ich denke, so lang die Leute so viele Lebensmittel wegwerfen und 50% der Menschen adipös sind, kann man sich Cem Özdemir wenigstens ein Jahr lang leisten. Wenn dann die Rationierungen Realität sind, wird er eh wieder abgewählt. Dann war das eine in vieler Hinsicht “gesunde” Lehre für die Zukunftskommission Landwirtschaft.
      Hab in der Schule mitgekriegt: Immer wenn neue Elternvertreter beim Unterricht mitreden, verdrehen die Lehrer die Augen. Wenn die sich dann jahrelang eingearbeitet haben, vermisst man sie, wenn ihre Kinder die Schule verlassen.

      • Reinhard Seevers sagt

        Da wissenschaftlich erwiesen die Adipösen der unteren Bevölkerungsschicht angehören, sehe ich keinen Zusammenhang zwischen Verschwendung und Übergewicht. Chips und Cola sind noch nicht als Mangelware identifiziert.
        Überernährung wird auch nicht durch weniger Wegwerfen geändert.

      • Arnold Krämer sagt

        Wir “leisten” uns eh schon soviel, immer mit dem Hinweis, wir haben es ja. Aber wielange noch? …… wenn die Realwirtschaft “kaputt” gemacht wird, nicht nur die Landwirtschaft. Demnächst schneiden wir uns alle gegenseitig die Haare und verfassen das eine oder andere neue Pamphletgegen Massentierhaltung oder……. Das muss reichen!
        Die Wahlberechtigten müssen es auch merken, was abläuft. Aber mangels Alternativen oder aus Unverstand/Unverständnis bleiben sie immer häufiger zuhause. Und medial wird das nur am Rande registriert.

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  7. firedragon sagt

    Anm. zu S.3

    Für mich steht die “sichere Ernte einfahren” immer noch an erster Stelle !

    Nur wenn ein Betrieb mit seiner Haupttätigkeit sein Einkommen sichert, kann er sich den ganzen anderen “Spaß” leisten.

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  8. Reinhard Seevers sagt

    Was ich mich bei Forschungsfelder seit Jahren frage ist, wer ist der anzusprechende Leserkreis?
    In der Vergangenheit lag das Heft als Beilage in der Zeit.
    Ferner ist dieses Heftchen in meinen Augen ein Sammelsurium an Beiträgen, die lediglich medienwirksam aufgepimpt sind. Verantwortlich sind immer noch die gleichen Damen im BMEL.
    Früher war der Kopf von Julia skizziert, jetzt ist es Cem…..

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    • Arnold Krämer sagt

      Nach meinen Informationen hat C. Ö. den Redenschreiber von J.K. übernommen und nicht “strafversetzt”. Von daher ist Kontinuität gesichert.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das ist mir nach einem Interview mit Kretschmann auch aufgefallen. Nicht nur die Rethorik auch die Tonalität ist identisch.
        Verblüffend. In Verbindung mit der Mundart könnte man ohne eine Visualisierung nicht unterscheiden, wer gerade plappert.

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