Was Verbraucher (angeblich) wünschen
Kürzlich hatte Arnold Krämer die Gelegenheit, einen Online-Vortrag zum Thema „Herkunft, Haltung, Nachhaltigkeit. Braucht es dafür Siegel?“ zu verfolgen. https://www.vdl.de/wp-content/uploads/2024/09/20240930_Flyer_Vortrag_Balling_VDL.pdf Daraus sollen hier einige wesentliche Inhalte wiedergegeben und zur Diskussion gestellt werden. Referent war Prof. Dr. Richard Balling aus München, der nicht nur mit der Theorie des Agrarmarketings, sondern (ganz wichtig und das unterscheidet ihn von vielen anderen Wissenschaftlern) als Leitender Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten auch mit der speziellen Förderung, Umsetzung und den praktischen Schwierigkeiten sehr gut vertraut ist. Es gibt in Deutschland aktuell 224 Label/Siegel im Bereich Essen und Trinken (https://label-online.de/). Der wesentliche Grund dafür ist schnell genannt: In übervollen Märkten geht es um Marktabgrenzung und das Generieren von Wettbewerbsvorteilen. Die Akteure sind überzeugt, diese mit zusätzlichen Nachweisen oder Hinweisen zu den Prozessen in der Wertschöpfungskette (Prozessqualität) erreichen zu können. Die ökonomischen Vorteile werden, so sie denn erwirtschaftet werden, unterschiedlich auf die Mitglieder der Kette verteilt. Die deutschen Verbraucher sind mittlerweile so geframt, dass sie bei Umfragen (aktuell Ernährungsreport 2024) angeben, ganz besonderen Wert auf Informationen zu sogenannten „Vertrauenseigenschaften“ legen. …