Monate: Oktober 2024

Was Verbraucher (angeblich) wünschen

Kürzlich hatte Arnold Krämer die Gelegenheit, einen Online-Vortrag zum Thema „Herkunft, Haltung, Nachhaltigkeit. Braucht es dafür Siegel?“ zu verfolgen. https://www.vdl.de/wp-content/uploads/2024/09/20240930_Flyer_Vortrag_Balling_VDL.pdf Daraus sollen hier einige wesentliche Inhalte wiedergegeben und zur Diskussion gestellt werden. Referent war Prof. Dr. Richard Balling aus München, der nicht nur mit der Theorie des Agrarmarketings, sondern (ganz wichtig und das unterscheidet ihn von vielen anderen Wissenschaftlern) als Leitender Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten auch mit der speziellen Förderung, Umsetzung und den praktischen Schwierigkeiten sehr gut vertraut ist. Es gibt in Deutschland aktuell 224 Label/Siegel im Bereich Essen und Trinken (https://label-online.de/). Der wesentliche Grund dafür ist schnell genannt: In übervollen Märkten geht es um Marktabgrenzung und das Generieren von Wettbewerbsvorteilen. Die Akteure sind überzeugt, diese mit zusätzlichen Nachweisen oder Hinweisen zu den Prozessen in der Wertschöpfungskette (Prozessqualität) erreichen zu können. Die ökonomischen Vorteile werden, so sie denn erwirtschaftet werden, unterschiedlich auf die Mitglieder der Kette verteilt. Die deutschen Verbraucher sind mittlerweile so geframt, dass sie bei Umfragen (aktuell Ernährungsreport 2024) angeben, ganz besonderen Wert auf Informationen zu sogenannten „Vertrauenseigenschaften“ legen. …

Das ist wirklich ein Skandal!

Deutsche Labore sind offensichtlich nicht in der Lage, gefälschten Honig von natürlichem Honig zu unterscheiden. Weil den Berufsimkern die ungewöhnlich niedrigen Preise unerklärlich waren, haben Sie sich auf die Suche nach einer neuen Analysetechnik gemacht. Herausgefunden hat man mittels DNA-Tests, dass 25 von 30 Honig-Proben gefälscht waren. Es wäre doch mal eine Aufgabe für das BMEL mit ihrem Minister Cem  Özdemir, dieser Praxis so schnell wie möglich einen Riegel vorzuschieben. Oder ist es ihm möglicherweise garnicht bekannt? In den Pressemeldungen habe ich davon noch nichts gelesen. Schock nach DNA-Test: 80 Prozent beprobter Honige gefälscht!   Hier ein Video mit weiterleitenden Informationen unter anderem auch die Vorgehensweise bei Probenahme und Laboruntersuchung. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Kommentare zur Studie der Bischofskonferenz zur Landwirtschaft

Ein Freund hat sich die Studie der Deutschen Bischofskonferenz einmal genauer angesehen und einige davon mit Kommentaren versehen. Er hat diesen Text auch an das Sekretariat der DBK geschickt hat, damit die Autoren der Studie die Entrüstung der Landwirte besser verstehen. Zuerst die Aussage der Studie, in Klammern und kursiv und in blau der Kommentar. Ich bin der Meinung, dass diese Sammlung sehr gut zur Argumentation auch in anderen Fällen geeignet ist. die ökologischen Schäden in agrarisch genutzten Landschaften   (dies ist eine ideologische Verallgemeinerung) Flächeneffizienz (Ertrag pro Hektar) und betriebswirtschaftliche Effizienz (Gewinn pro Ressourceneinsatz) sind wichtige Entscheidungskriterien für landwirtschaftliche  Betriebe, stellen aber ohne den breiteren Kontext der sozialen und ökologischen Folgen eine Verengung dar, welche die Gesellschaft teuer zu stehen kommt. (dies ist eine Unterstellung !!!) Er (gemeint ist der Boden) erbringt zahlreiche ökosystemare Leistungen und muss daher erhalten und gepflegt werden, um dauerhafte Erträge zu gewährleisten. (die Bodenfruchtbarkeit in Deutschland und auch die Erträge steigen seit Jahrzehnten in D – in den meisten Gebieten praktizieren die Landwirte schon seit langem Humusaufbau und damit CO2-Fixierung!) …

Das Gold-Bier-Verhältnis

Das Oktoberfest ist vorbei. Und wieder ist die Maß Bier teurer geworden. Aber wie viel Bier kann man mit einer Feinunze Gold kaufen? Und wie ist die Entwicklung seit 1950? Wie hoch ist die Bier-Inflation? Hier die Antworten. https://www.incrementum.li/journal/gold-wiesnbier-ratio-2024/ Blättern Sie links mit dem Pfeil nach unten durch die Präsentation

Pferdestärken mieten

Bisher habe ich ja immer Futter für die Diskussion geliefert. Jetzt habe ich mal eine Frage. Unser Fendt 714 ist mittlerweile 15 Jahre alt und hat fast 10.000 Betriebsstunden. Bisher ohne Ausfälle. Ein gute Marke. Auch aus steuerlichen Gründen wäre ein Re-Investition zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll. Die Preise für einen neuen Schlepper sind aber – unabhängig von der Marke – sehr hoch. Wir bewegen uns im Bereich von 200.000 € und mehr. Da wir eine Kooperation haben, bleiben für jeden trotzdem noch 100.000 € bei Neukauf. Den alten Schlepper können wir natürlich noch in Zahlung geben. Bisher haben wir uns noch nie mit dem Mieten eines Schleppers befasst. Wer hat Erfahrung und zu welchen Konditionen kann man mieten? Macht Kurzzeit-Miete Sinn oder sollten wir monatsweise mieten? Von November bis März wird ein Schlepper in einem Ackerbaubetrieb ja recht wenig genutzt. Ich hätte gerne eure Meinung und eurer Wissen dazu. Vielen Dank im Voraus.      

Einheit…

Ich bin heute etwas spät mit dem neuen Artikel. Gestern bin ich mit der DB nach St. Georgen im Schwarzwald zu einem Vortrag gefahren. Es war – wieder einmal – ein Abenteuer. Die Rückreise läuft aktuell noch etwas normaler, die Verspätung beträgt aktuell lediglich 10 Minuten. Siegfried vom “Forum pro Schwarzwaldbauern” hat mir die Landwirtschaft im Schwarzwald etwas näher gebracht. Sie ist so ganz anders als unser Ackerbau in der Köln-Aachener Bucht. Auch die Höfe sind anders. Meist sind es Einzellagen in einem Tal, schön anzusehen, aber sicherlich auch schwierig zu bewirtschaften. Vollerwerbsbetriebe gibt es hier nur wenige, die meisten Betriebe haben einen Nebenerwerb. Anders können sie nicht überleben. Gerade in der Höhe ist alles absolutes Grünland. Die Flächen können folglich nur mit Tieren genutzt werden, also Milchvieh oder Mutterkuhhaltung. Um diese Landschaften zu erhalten, müssen die Menschen weiterhin Milch trinken und Fleisch essen. Oder Wiesen und Weiden werden aufgeforstet. Dann sind die Touristen aber weg. Und das ist ein wichtiger Einkommenszweig im Schwarzwald. Die Idylle des bäuerlichen Familienbetriebes ist ein wichtiges Marketinginstrument. Vor ein …

Schreiben an den Rundfunkrat

Die Sendung “Das Ende der Insekten?” hat viele Landwirte verärgert, weil dort wieder einmal Behauptungen aufgestellt werden, die längst widerlegt sind. Da ist ein Schreiben an den Rundfunkrat der richtige Weg, um darauf aufmerksam zu machen. Harm Nöhre hat dies getan. Folgen Sie seinem Beispiel. Hier sein Schreiben “Sehr geehrte Damen und Herren, Ich habe gestern ihre Wissenschaftssendung „Erlebnis Erde“ mit Frau Furtwägler verfolgt. Ich bin großer Fan von Wissenschaftssendungen, da ich die jedes Mal die Hoffnung habe das diese Art von Sendungen wissen schafft. Ich bin allerdings zutiefst enttäuscht über ihre Berichterstattung! So etwas schafft kein Wissen! Das ist pure Ideologie. Wenn Sie sich mit dem Insektensterben, das nicht in Abrede zu stellen ist, wissenschaftlich beschäftigen hätten wollen, hätte ich erwartet das Sie, als öffentlichen rechtliche Rundfunkanstalt, sich mit Herr Professor von Tiedemann der Universität in Göttingen beschäftigen. Er ist ein steuerfinanzierter Wissenschaftler der sich mit dem Thema sehr genau beschäftigt hat. Bei Ihrem Besuch im Alten Land hätten Sie sich besser mit Professor Dr. Roland Weber treffen sollen. Er ist Wissenschaftler im Obstbau …