Bauer Willi
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Cem: Zurück ins Ländle

Irgendwie haben wir es doch alle geahnt, dass es so kommen wird: Cem Özdemir, Noch-Bundeslandwirtschaftsminister hat heute erklärt, dass er das Amt des Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg anstrebt. Überrascht ist wohl niemand, denn seit Monaten wurde darüber spekuliert.

Was wird man im Rückblick über die Ausfüllung seines Amtes berichten? Beim Amtsantritt hatte er gesagt, „dass zwei Bibeln auf meinem Schreibtisch liegen: der Koalitionsvertrag und das Papier der Zukunftskommission Landwirtschaft“. Was den Koalitionsvertrag angeht, so habe ich mehrfach analysiert, was davon umgesetzt wurde.

Der Koalitionsvertrag der Ampel – eine dritte Analyse

Man muss den Artikel nicht lesen, denn außer an die Tierwohlkennzeichnung in fünf Stufen kann ich mich an nichts Bemerkenswertes erinnern. Dass in den verbleibenden Monaten der Ampel (niemand weiß, ob sie nicht früher abgeschaltet wird) noch irgendetwas Sinnvolles umgesetzt wird, glaubt wohl niemand.

Was sein Amt als Ministerpräsident angeht: Ich denke, er ist Realist genug zu wissen, dass daraus wohl nichts wird. Nahezu alle Umfragen ergeben aktuell bei der Sonntagsfrage ein Ergebnis von um die 18% für die Grünen und etwas über 30% für die CDU. Diese Differenz ins Gegenteil zu kehren dürfte schwer bis unmöglich sein.

Zurück nach Berlin will Özdemir nicht mehr. Warum auch? Einen Ministerposten gibt es dort wohl nicht mehr zu vergeben. Oder sollte es doch eine Koalition von CDU und Grünen geben?

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57 Kommentare

  1. Jürgen Donhauser sagt

    Letztendlich hat damit Özdemir genau das bestätigt, was wir ab den ersten Tag seiner Amtszeit vermuteten. Im Grunde hat ihn die Landwirtschaft Null-Komma-Null interessiert. Er wollte sich durch einen Ministerposten in Berlin nur in Stellung bringen als späterer MP in BW. Aber seine Performance in dieser Zeit war wohl eher suboptimal.

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  2. Otto loew sagt

    Nach meiner Meinung hat wir wenige gute Landwirtschaftsminister. Mit Abstand der Beste war Josef Ertl von 1969-83 . Der schlechteste sein Nachfolger Ignatz Kichle. Der war mit hauptverantwortlich für die Milchquote. Wir bauten ein Bär Jahre zuvor einen Boxenlaufstall für 60 Kühe und würden ca 55000 l. abgezogen . Das war für uns eine Katastrophe, weil der Stall noch nicht voll lief . An andere Bauern wurde als sogenannte Härtefälle mehr Milch verteilt als uns und anderen abgezogen wurde. (übrigens die bayrische Tierzuchtberatung war gegen Laufställe.)
    Ein kleiner Lichtblick War dann Karl-Heinz Funke von 1998 bis 2001 . Mußte aber wegen BSE. Zurücktreten. Jetzt ging das Desaster los von Künast bis Ocemir alles Leute ohne Fachkompetenz und Durchsetzungskraft. Das schlimme daran ist das die Mini-Strahlbeamten machen können was sie wollen. Aber Jammern bringt nichts. Als Milchbauern brauchen wir sowieso nicht klagen. Uns geht’s zur Zeit ziemlich gut. Da hat die Politik nicht s beigetragen. Hier wieder ein Spruch von Helmuth Schmidt. Auf die Frage ob er denn Optimist oder Pesimist sei. Antwort weder noch, ich bin Realist.

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  3. Kemetbauer sagt

    Wenn es noch einer Bestätigung für den Unfug eines MP C.Ö. bedurft hatte, dann hat Frau Baerbock sie heute, mit ihrer Empfehlung für C.Ö., erbracht. Danke Frau B.!

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  4. Rößle Rudolf sagt

    Da Herr Minister Cem Özdemir versucht hat in unserem Berufsstand die grüne Ideologie durchzudrücken, werden ihn die schwäbischen Macher nicht wählen. Frau Ricarda Lang will sich in Schwäbisch Gmünd, soweit ich gelesen habe , aufstellen lassen. Bin gespannt auf ihr Ergebnis. Ich denke eher die Grünen werden sich als Oppositionspartei anbieten und diese Ministerien behalten, die ordentlich geführt wurden.

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  5. Kemetbauer sagt

    Man könnte auch sagen, zurück auf eine Vorruhestandsposition. Dieser Mann hat bisher fast nichts gewuppt und das wird sich auch in der Zukunft kaum ändern. Der konnte schon immer gut reden aber eben nicht handeln. Mehr ist zu seinen Plänen eigentlich nicht zu sagen.

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      • Kemetbauer sagt

        Die Anzahl der potenziellen Grünen-Wähler hat sich seit der letzten Landtagswahl fast halbiert (18%). Da ist das Amt des MP, für die Grünen, in weite Entfernung entfleucht. Die CDU liegt derzeit bei ca. 35%. Es könnte also sein, dass C.Ö. nicht einmal Oppositionsführer wird. Welch ein Abstieg droht ihm da?
        Mich hat übrigens erstaunt, das er sich den Bürgern von BW als Diener anbietet. Hat er das, vor dem Amtsantritt als Landwirtschaftsminister, bei uns eigentlich auch gemacht?

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        • Frank sagt

          Wer den Ö. ein paar mal arrogant und besserwisserisch rumtönen gehört hat, der lacht über das Angebot als „Diener“ .

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  6. Reinhard Seevers sagt

    https://oezdemir.de/

    Von Landwirtschaft weit und breit keine Spur….und das von Anfang an. Und niemanden hat es gestört oder interessiert….nun spendet wenigstens für ihn…lets go!😎

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    • Limes sagt

      passt zu den Plänen eines anderen Ministers. Der fordert einen Investitionsfond für Deutschland. Damit meint er wohl auch Spenden für das Unternehmen oezdemir.de
      Kann natürich auch sein ein Satiriker hat oezdemir.de ins Netzgestellt, heutzutage ist alles möglich.

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  7. Arnold Krämer sagt

    Obstbauer und Pflanzenschutzexperte Thomas Bröcker hat es weiter unten völlig richtig beschrieben.
    In der nationalen Agrarpolitik gibt es schon seit sehr vielen Jahren nur noch ein Durchwurschteln in einem Dickicht von Regelungen und Interessen. Und niemand ist zufrieden/ kann zufrieden sein.

    Politik betreibt Selbstbindung und geht Verpflichtungen auf internationaler Ebene ein. (Beispiele: Berner Artenschutzabkommen, Pariser Klimaabkommen usw.)

    Die EU transformiert dies in EU-Verordnungen oder Richtlinien (Beispiele: FFH-Richtlinie, Wasserrahmenrichtlinie, Entwaldungsgesetz, Industrie-Immissionsrichtlinie usw.) oder wird eigenständig mit sehr großen Plänen (green deal) gesetzgeberisch tätig.

    Berlin setzt noch etwas obendrauf (Gold-plating genannt) (Beispiele: Naturschutzgesetz, Tierschutzgesetz) oder macht eigene Regelungen wie das deutsche Tierarzneimittelgesetz.

    Die Bundesländer entwickeln auch noch zusätzlichen Ehrgeiz (Bsp. Niedersächsisches Wassergesetz mit weitergehenden Abstandsregeln für Düngung und Pflanzenschutz an Gewässern).

    Die Landkreise sind ambitioniert bei der Auslegung immer noch verbleibender „unbestimmter Rechtsbegriffe“ in Gesetzen und Verordnungen und verengen die Handlungsspielräume für die Landwirte zusätzlich.

    Zu „guter“ Letzt kommen dann die durch Steuermittel oder Steuervergünstigungen gepäppelten NGO’s und verklagen den deutschen Staat, dass er nichts oder nicht genügend unternehme, um die selbst gesteckten Ziele im Grundgesetz oder in internationalen Abkommen zu erreichen. Oder sie erpressen die Behörden vor Ort mit Klagedrohungen.

    Vor diesem Hintergrund muss man Bundeslandwirtschaftsminister als ziemlich undankbaren Job bezeichnen, zumal die jährliche Auszeichnung von Weinköniginnen den Landesministern vorbehalten bleibt😎.

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      • Arnold Krämer sagt

        Jein, der LEH ist immerhin Teil der Wertschöpfungskette, indirekt, selten direkt Kunde der Landwirte.
        Das Schlimme ist doch, dass die Vorgaben des Kunden (LEH) immer noch zusätzlich getoppt werden durch den Gesetzgeber mit allen negativen Folgen.
        Beispiele: Auf QS folgte die Verschärfung der Tierschutznutztierhaltungs-VO, auf ITW das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz.

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  8. Pälzer Buh sagt

    Was Cem Özdemir angeht, Ich glaube er macht einen Stratgieplan die der Innenministerin Nänsy Fäiser (der Name wurde mit Absicht Falsch geschrieben) sehr ähneln wird.
    Man stelle sich vor ,aus der GroKo (CDU/CSU und SPD) wird nichts, und die Froschfarbenen braucht man als Mehrheitsbeschaffer in der Regierung. Ein Schelm, der nichts böses dabei Denkt. Des Weiteren würde Ich eher Herrn Cem Özdemir als „Gut Menschen“ bezeichnen.

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  9. Reinhard Seevers sagt

    Aus der SZ:…
    „Die Türkische Gemeinde in Deutschland begrüßt die Kandidatur Özdemirs. Diese sei „in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Signal, darunter auch für Menschen mit Migrationsgeschichte. Sie ist eine Erfolgsgeschichte für unser Land“, sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Cem Özdemir hat sich als Politiker und als Vertreter der schwäbischen Kultur einen Namen gemacht. Und ich kenne ihn als lupenreinen Demokraten, der mit Differenzen umgehen kann. Er wandelt auf den Spuren von Winfried Kretschmann, Erwin Teufel und Lothar Späth und könnte sich zu einem Landesvater ….“

    Scheint so, als wenn man neue Wählerschichten mobilisieren möchte. Cem ist „Migrationsexperte“ und könnte versuchen, die Migration in eine positive Richtung zu verschieben, was den zugewandten Menschen evtl. eine Wahloption geben könnte.
    Taktisch nicht ganz unklug, finde ich.

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    • evo.... sagt

      Sie ist eine Erfolgsgeschichte für unser Land“, sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu

      Es kommt darauf an, welches Land er meint. Die Türkei hätte sich ohne den Finanz- und Technologietransfer aus Deutschland wohl nicht so gut entwickelt.

      Technologietransfer wäre generell ein Thema in der Migrationsdebatte.

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    • Bauer Fritz sagt

      Ich denke, Cem wird als erster „Nebenerwerbs-Landwirtschaftsminischter“ Deutschlands in die Geschichte eingehen.
      Man hatte ohnehin von Beginn an den Eindruck, daß ihn alles andere mehr interessiert als das Ministeramt.

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  10. Wille sagt

    Das kann er auch nicht . . .

    Es hat doch Gründe das damals in den 60ern Gastarbeiter für besonders einfache Tätigkeiten ins Land geholt wurden ☝️😉

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  11. Frank sagt

    Özdemir als MP-Aspirant in BW. Ja klar, Habeck wird ja auch Kanzlerkandidat.

    Und das mit einer Partei, wo es im Zweifel stimmenmäßig nichtmal zum Oppositiosführer reichen wird.

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    • Eifelbauer sagt

      Jetzt ist die Katze aus dem Sack !
      Das war aber eigentlich von Anfang an klar,dass er den Minischterposten nur als Sprungbrett für den
      Minischterpräsidentenposten benutzt.
      Ob die Chancen bei der Landtagswahl im Ländle tatsächlich so eindeutig verteilt sein werden wie das
      die aktuellen Umfragen erscheinen lassen ist fraglich. Der große Bekanntheitsgrad und die hohen
      Sympathiewerte, die der Tschem ausserhalb des landwirtschaftlichen Berufsfeldes mit seinem Ministeramt erlangt hat könnten die Sache noch spannend machen.
      Hoffen wir mal das Beste Liebe Leser !

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  12. Werner Knödler sagt

    Ich brauch nix rotes und nix grünes im Ländle !

    also politisch gesehen , die anderen scheinen mir das etwas ,
    aber nur ein ganz kleines Etwas , kleinere Übel zu
    sein .
    Ein schönes Wochenende .

  13. Ludwig sagt

    Cem wird ins Ländle gehen , weil für ihn in Berlin nichts mehr zu holen ist. Er hat in bisher drei Jahren gezeigt , daß er nicht in der Lage ist sich in das Berufsfeld Landwirtschaft und Ernährung einzuarbeiten. Das hätte ihn auch überfordert. Deshalb hat er auch nichts gemacht zum Wohle der Schutzbedürftigen entsprechend seines Auftrages und Eides. Viele seiner linksgrünen Kollegen haben wohl einen Meineid geschworen. Mein Vertrauen in die Demokratie beim Bund und EU ist jedenfalls dahin, da die ja Politik nach „Haltung“ ,“Moral“
    und „Ideologie“ machen , statt im Auftrag der Wähler zu handeln. Diese Politik bedeutet „Niedergang“, Kontrolle und Bereicherung unserer Eliten zwecks Machterhalts. Dafür haben wir sie nicht gewählt. Wenn dann noch Ignoranz , siehe Coronabrücke , Gleichgültigkeit, usw.
    Schludrian dazu kommt , dann ist das Maß voll. Um sich die Macht zu sichern baut man Brandmauern auf , schränkt die Meinungsfreiheit weiter ein und läst die Rechtsstaatlichkeit hinten runter fallen , in dem man die Rechtsvertreter nach Politik aussucht.

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    • Thomas Bröcker sagt

      – amerikanische Verhältnisse in deutscher Ausprägung. Der kleine Mann interessiert nur als dressiertes Wahlvolk … das ist hier und dort so. Nur finden die Belange der LW in Amerika mehr ideologiefreie Aufmerksamkeit … das ist wiederum bei uns anders..

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    • Frank sagt

      In „the länd“ bleibt der nicht lange, wenn dort dann doch nichts zu holen war. Den Weg nach Brüssel kennt er ja schon von nach der Bonusnummer. 2029 ist es dann wieder soweit, dass er dort noch eine Runde mitnehmen kann, so zum austrudeln…..

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  14. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Baden-Württemberg ist das Land der „Käpsele“.

    Am Ende des Tages bekleidet derjenige als Nachfolger des Grünen Kretschmann das Amt des Ministerpräsidenten im Ländle, der die meisten Wählerstimmen auf sich vereinen kann – dahingehend sieht es für Özdemir eher schwarz aus.

    Ministerpräsident Kretschmann euphorisiert im Vorfeld jetzt: „Özdemir bringe alles mit, was Baden-Württemberg brauche…“!? – Das hätte er vielleicht mal lieber für sich behalten!

    Özdemir sollte an seine Rente denken: Als Landwirtschaftsminischter kann er sich wohl höhere Anwartschaften erwerben für den Rest der Legislaturperiode gegenüber einem realistisch einzustufenden doch eher glücklosen Pseudo-Ministerpräsidentenamt. Der schwäbische „Sparbrenner“ kann hoffentlich wenigstens mit seinem spitzen Bleistift rechnen…?

    Der selbsternannte Anwalt der Bäuerinnen und Bauern hat zu Amtsantritt als Landwirtschaftsminischter versprochen, dass er ALLES für diese nur noch marginale gesellschaftlich gefühlte „Resterampe“ geben wolle. Hat er! – Sein „Bauernlegen“ hat jüngst wie viele Bauernexistenzen an den Rand des Ruins katapultiert!? – Eine maue Vorausschau für ein erhofft prosperierendes Ländle unter seiner Führung…

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  15. Die nächste Landesregierung in BW wird schwarz-grün sein. Cem wird nicht MP, sondern Landesagrarminister….

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  16. Thomas Bröcker sagt

    Das Landwirtschaftsministerium ist seit 3 Legislaturperioden der Härtetest und Schleudersitz für Politiker, die man sich gern vom Halse schaffen möchte. Als LW-Minister hat man nur 2 Möglichkeiten:
    – entweder man zieht sich den Unwillen der politischen und medialen Bestimmerschicht auf den Hals (wenn man sachgerechte Politik ohne Öko Framing macht) … siehe Glyphosatentscheidung durch LW Minister Schmidt.
    – oder man zieht das Parteiprogramm durch und wird (zu Recht) zur bestgehassten Person bei den Landwirten… siehe Renate Kühnast.

    Der Rest der letzten 6 LW- Minister hat sich zwischen diesen Polen versucht durchzulavieren. Bei Julia Klöckner waren die Männer in der CDU sicher nicht böse, sich die weibliche Konkurrenz vom Halse zu schaffen … ist ja auch fast gelungen.
    Özdemir hat bisher am „perfektesten“ versucht durch Labern und Nichtstun durch dieses Amt zu kommen … unbeschadet ist auch ihm das nicht gelungen. Auch hier (bei dieser Postenbesetzung) könnte Konkurrenzkampf innerhalb der Grünen der Hintergrund gewesen sein.

    Das Dilemma dieses Amtes ist es, dass Vorgaben aus EU und an der urbanen Bevölkerung orientierter Politik und Medientätigkeit die Richtung vorgeben. Die Realitäten sehen aber anders aus, als es die allgegenwärtigen Bio-Marktabgrenzungs-Erzählungen und NGO-Untergangsszenarien in die Köpfe gehämmert haben. Die aktiven Landwirte sind aber täglich mit den realen Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhängen konfrontiert. Die Natur lässt sich nicht von Erzählungen beeinflussen.

    In der derzeitigen Lage ist dieser Posten fast immer das politische Todesurteil für den Inhaber. Ich sage das bestimmt nicht, weil ich Özdemir entschuldigen will … er war/ist schon der Höhepunkt der untätig Labernden in diesem Amt.

    Eigentlich kann dieses Dilemma nur von unten nach oben aufgedröselt und beseitigt werden. Die Versuche dazu sind Legion: Bauernproteste aller Art, LSV und andere europäische Bauernbewegungen. Bislang wohl relativ erfolglos. Ich selbst bin inzwischen auch etwas ratlos.

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    • Bauer Willi sagt

      Thomas, die Untätigkeit muss ja nicht unbedingt ein Nachteil sein. Wer nichts macht, macht auch nichts falsch. Vieles wird ja auch von der EU vorgegeben. Vielleicht versuchen wir es mal ganz ohne eigenes Landwirtschaftsministerium. Ob das auffällt?

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      • Thomas Bröcker sagt

        Ich glaube, das würde nicht auffallen und die Verwaltungen würden (weniger von den Medien beobachtet) vielleicht sogar vernünftige Sacharbeit machen … ach nee, eher nicht, die ganzen teils sinnfreien Gesetze, Durchführungsbestimmungen, Bullshit-Jobs sind ja da und werden durch die EU ständig weiter fettgefüttert. Würde wohl eher gar nicht auffallen, nur für uns würde sich auch nichts ändern.

        Ich habe gerade die Liste für die ELER Förderungen für den Herbstantrag bekommen. Bei den „Sümmchen“ wird das wohl auch mit dem „Betriebszweig Naturschutz“ nichts. Das Geld geht aus, es sind sehr viele Streichungen drin.

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      • Arnold Krämer sagt

        „…ohne eigenes Landwirtschaftsministerium…..“
        Die Niederländer haben es versucht, aber auch schnell wieder aufgegeben. Man muss sich schon auf nationaler Ebene mit den vielen Vorgaben aus Brüssel – die Landwirtschaft betreffend – befassen und auch als immer noch großes Agrarland die Richtung mitbestimmen und die auch immer noch vorhandene fachliche Expertise einbringen.

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      • Hauke Jaacks sagt

        Ich denke Umwelt und Landwirtschaft müssen endlich wieder in ein Ministerium. Auf Länderebene war es ja auch möglich,leider nur unter grüner Leitung

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      • Thorens sagt

        „Vielleicht versuchen wir es mal ganz ohne eigenes Landwirtschaftsministerium.“

        Allein von den eingesparten Ministerbezügen könnte man wohl Frisöre, Visagisten und Fotografen für eine verbleibende Bundesministerin bezahlen. Von den vielen Ministerialbeamten und Staatssekretären, die dann nicht mehr nötig wären, ganz zu schweigen. Im bisherigen Ministerium könnten Sozialwohnungen entstehen oder Flüchtlingsunterkünfte. Was macht eigentlich der geplante Anbau ans Bundeskanzleramt?

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      • Rößle Rudolf sagt

        Das fällt sicher auf, denn dann wird das Umweltministerium die Vorgaben setzen. Dann wird es zappenduster.

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    • evo.... sagt

      Bauernproteste aller Art, LSV und andere europäische Bauernbewegungen. Bislang wohl relativ erfolglos. Ich selbst bin inzwischen auch etwas ratlos.

      Das wird auch so weiter gehen, weil die Ursache eben die technologische Entwicklung ist. Wenn es so weiter geht. wird der ländliche Raum zum billigen Rohstofflieferanten werden. Mein Vorschlag wäre-und ich arbeite daran- die technologische Entwicklung zu nutzen und einen öko-trophologischen Ansatz zu entwickeln.

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        • Frank sagt

          „Die Ökotrophologie (von altgriechisch οἶκος oikos „Haus“, τροφή trophe „Ernährung“ und -logie) ist das in Deutschland eigenständige interdisziplinäre Studienfach der Kombination aus Ernährungswissenschaft und Haushaltswissenschaft (manchmal abgekürzt EHW oder HEW).“

          Aber ich hab keine Ahnung wie der entsprechende Ansatz für den ländlichen Raum ausfallen soll.

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        • evo.... sagt

          Ein paar Andeutungen habe ich hier ja schon gemacht:
          Wir Bauern haben die Lebensmittel in der gesündesten Form. Alle , die unsere Produkte verarbeiten, machen -in der Regel- was kaputt. Den Trumpf sollten wir lernen auszuspielen. Als Endziel wünsche ich mir Marken in Bauernhand. Ein Horror-Beispiel sind für mich die LAYS-Chips:

          https://www.lays.de/

          Die gehören zu Pepsi – Cola. Für mich sind das Firmen, die die Leuts vergiften. Die haben mit ihren gesundheitsschädlichen Wässern eine Menge Geld verdient und mit einer riesigen Werbekampagne die Chips dann durchgesetzt. Kontakte zum LEhH waren eh da.
          Die müssten mit ein bisschen Forschung ganz leicht auszuhebeln sein. Ev. könnten wir da die Anfänge sogar von den Krankenkassen finanzieren lassen.

          Vor 20 Jahren hab ich schon den Vorschlag gemacht, dass der BV einen Fond aufmachen soll mit dem wir z.B. ein paar Ökotrophologen finanzieren, die Ernährungsstudien auswerten. Damals war meine Rechnung:

          Ca. 400 000 Bauern, im Durchschnitt zahlt jeder 1000 Euros ein und wir haben 400 000 000. Das alles nur in Deutschland!

          Wir könnten dann auch Food-Start Ups kaufen und nach unseren Wünschen ausrichten.

          Großes Ziel ist für mich die Entwicklung eines Tests für die Bekömmlichkeit unseres Essens.

          • Reinhard Seevers sagt

            „Großes Ziel ist für mich die Entwicklung eines Tests für die Bekömmlichkeit unseres Essens.“

            Ernsthaft? Ist nicht die Bekömmlichkeit eine individuelle Befindlichkeit?
            Mir bekommt geschwefelter Rotwein nicht, vielen anderen ist es egal. Mir bekommt auch zu fettes Essen nicht….wozu sollte ich einen Test benötigen, für etwas, was ich doch bereits weiß?

            • evo.... sagt

              Es sind leider nicht alle Leute so klug wie Herr Seevers. Wenn der Herr Seevers generell anders essen würde, dann würde er – mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit- auch fettes Essen besser vertragen. Das gilt auch für geschwefelten Rotwein.

              Ernährung ist ein wahnsinnig komplexes Thema.

              • Reinhard Seevers sagt

                „Ernährung ist ein wahnsinnig komplexes Thema“.

                Und deshalb kannst du es vereinfachen? Ich trinke einfach ungeschwefelten Rotwein und schon ist das komplexe Problem gelöst. Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich. 🥳

                • evo.... sagt

                  Ich sehe es eher so, dass Du es vereinfachst. Naja ich will hier vorerst nicht alles im Detail schreiben und dann können es die Leute nicht erfassen. Oder ich formuliere zu schlecht.

  17. Frikadellen piet 46 sagt

    guten Morgen ich befürchte der Mann wird in Baden-Württemberg nicht Erfolg haben und damit Gott sei Dank langsam aus der Politik verschwinden hoffe ich lebenslang grün weiß

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    • Bauer Willi sagt

      Jou, und vergessen habe ich auch die Freigabe von Cannabis…. Wobei: das fällt ja eigentlich in das Ressort Justiz.

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      • geplünderter Stiefel sagt

        Die Justiz ist überlastettund kann deshalbie Stapel nicht so schnell abarbeiten.,
        Die Cannabisfreigabe bereitet der Justiz ja noch mehr Arbeit mit noch nicht verjährten Cannabisstrafen bzw, deren Rehabilitation.
        Cannabis ist auch Medizin und dem Klabauterbach gehen eh die Medikamente aus,
        da er so sparen muss. Das Gesundheitsministerium könnte wohl doch eher der Grund sein ? 1 Grammm Cannabis 2 € ist auch oft billiger als Fentanyl und hat auch Wirkung.

  18. Karl Timme sagt

    „Oder sollte es doch eine Koalition von CDU und Grünen geben?“

    Nach den letzten drei Länderwahlen und der daraus ergebenden Regierungs- findung ist nichts mehr unmöglich. Mal sehen was dabei heraus kommt?

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  19. Limes sagt

    Im vorherigen Beitrag waren Nebeneinnahmen, Nebeneinkünfte von abgeordnetenwatch Thema.
    Aber was ist mit Nebentätigkeiten?
    Wahlen in BW sind im Fj 2026 also in ca 18 Monaten. Bundestagswahlen sind in 11 Monaten. Laut eigener Aussage ist dieser Minister der oberste Dienstherr in einem sehr wichtigen Geschäftsbereich. Will er noch 11 Monate diesen Geschäftsbereich als Nebentätigkeit leiten? Sollte er nicht besser umgehend zurücktreten und sich voll seiner neuen Betufung widmen! Denke das gebietet schon alleine der Anstand.

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    • Karl Timme sagt

      „und sich voll seiner neuen Betufung widmen!“

      Leider macht er das doch schon seit 3 Jahren.
      Wie hat Kretschmann ihn angepriesen: “ er hat Ministererfahrung“!

      Nah dann „Ländle“ guten Nacht.

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  20. Arnold Krämer sagt

    Gut, dass Willi das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz aus dem BMEL als lediglich bemerkenswert bezeichnet, also wert, bemerkt zu werden. Leider schafft es nur wieder Bürokratie und bullshit-jobs in der (darf man das in diesem Zusammenhang überhaupt sagen?) Wertschöpfungskette. Der Nutzen für den Endverbraucher ist Null, da es ja bereits das privatwirtschaftliche Tierwohlsiegel gab und weiterhin geben soll.

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    • Schmeckt gut sagt

      Hmm, vom Handel wird uns gerade das Nachhaltigkeitsmodul der Qs-systeme „ans Herz gelegt“. Sozusagen – Folge „freiwillig“ oder du bist raus. Mein Kommentar dazu: Entweder man lebt die Nachhaltigkeit seit Generationen (wie die allermeisten Höfe in D) oder es wird nur das Papier nach „Vorgabe“ beschrieben, um nach 10 Jahren im Datenmüll zu landen. Bürokratie verstelbstständigt sich, Bullshitjobs ohne Ende und Erkenntnisgewinn Fehlanzeige. Obwohl: es scheint so, dass die Auditoren knapp werden. Allgemeiner Tenor ist, dass die Kontrollunternehmen keine „Fachleute“ für diesen „anspruchvollen“ Job mehr finden. Ein Hoffnungsschimmer??

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