Monate: November 2024

Lieber Herr Hipp, bleiben Sie bitte seriös!

Lieber Herr Hipp, es ist verständlich, wenn Sie als Babynahrungshersteller Werbung für Ihre Produkte machen. Aber sie sollten auch seriös bleiben. Was Sie in dem Artikel der Morgenpost von sich geben, können Sie vermutlich nicht belegen. https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article407731655/wie-ein-familienunternehmer-bio-zum-durchbruch-verhelfen-will.html Hier nur ein Auszug aus dem Artikel „Betrachte man die Schäden, die konventionelle Landwirtschaft anrichte, dann seien konventionell erzeugte Lebensmittel zu billig, sagte Hipp. „Die Regierung gibt meines Wissens acht Milliarden Euro im Jahr aus, um Trinkwasser von den Schäden konventioneller Landwirtschaft zu reinigen. Mehr Bio würde auch dem Staat Geld sparen.“ Konventionelle Landwirtschaft belaste die Böden massiv. „Auf einem gesunden Bio-Boden mit gesunden Pflanzen und gesunden Tieren kann ich langfristig denselben oder sogar einen höheren Ertrag als bei konventioneller Landwirtschaft erreichen.“ Dazu meine Anmerkungen: Woher stammt die Zahl von 8 Milliarden € für die Aufbereitung von Trinkwasser? Was ist ein „Bio-Boden?“ Und sind die Pflanzen und Tiere auf konventionellem Boden nicht gesund? Hunderte von wissenschaftlichen Felduntersuchungem zeigen, dass der Ertrag der konventionellen Landwirtschaft höher ist als bei Bio. https://www.agrarheute.com/land-leben/biolandwirtschaft-beste-loesung-nur-nische-602500 Wenn Bio so viel besser ist, warum dann …

Wie kann man Nitrat berechnen?

Im Artikel vom 15. November hatte ich von weniger Nitrat im Sickerwasser berichtet. Ich habe auch die Frage gestellt, wie man denn Nitrat im Boden berechnen kann.  Tatsächlich habe ich dazu eine Antwort per Mail bekommen und zwar von Knut Meyer vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Dort gibt es ein Referat L3.2 Landwirtschaft, Bodenmonitoring, die sich mit diesem Thema seit vielen Jahren befassen.  Hier die Methodik im Detail: Methodik_Basis-Emissionsmonitoring_LBEG_2023 Weil es mich interessierte und weil ich die Methodik auch nicht im Detail verstanden habe, habe ich mit Herrn Meyer telefoniert. Hier ein grobe und vereinfachte Darstellung: Vom Prinzip her macht das Landesamt eine Nährstoffbilanzierung, allerdings nicht pro Betrieb oder Schlag sondern überregional. Dazu nutzt man alle verfügbaren Daten wie zum Beispiel die Tierzahlen, Düngemittelverkäufe, Erträge der Kulturen usw. Auf Basis all dieser Zahlen ergibt sich, dass die Menge an Nitrat im Sickerwasser deutlich zurückgegangen ist. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein wichtiger Grund ist der Rückgang der Tierzahlen, ein anderer, ebenso wichtiger Grund die gestiegene Sensibilität der Landwirte. Herr Meyer zeigte sich …

Stellenabbau…

Weil man aktuell viele Meldungen über Stellenabbau  liest, habe ich die Nachrichten dazu rausgesucht, um einen Überblick zu bekommen. Die Angaben sind in den meisten Fällen Ankündigungen mit der maximalen Zahl („bis zu…“) Deutsche Bahn: 30.000 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-stellenabbau-lutz-evg-arbeitnehmer-jobverlust-entlassungen-100.html Volkswagen 30.000 Stellen https://www.fr.de/wirtschaft/volkswagen-plant-massiven-stellenabbau-welche-standorte-sind-bedroht-93311674.html ZF: 14.000 Stellen https://www.fr.de/wirtschaft/milliardenschulden-und-umfangreicher-stellenabbau-grosser-autozulieferer-in-schwierigkeiten-93365401.html Continental 13.150 Stellen (incl. bereits 5.000 abgebauter) https://www.fr.de/wirtschaft/kuendigungen-beschaeftigen-bei-continental-drohen-betriebsbedingte-zr-93298498.html Thyssenkrupp 11.000 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-stellenabbau-stahlsparte-zukunftskonzept-100.html SAP 5.300 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/sap-stellenabbau-jobs-ki-dax-aktie-100.html Audi  4.500 Stellen https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/audi-will-offenbar-tausende-stellen-streichen-a-bd234e07-f350-4195-bbd8-ca9a1c3e71d0 Bosch 3.700 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/bosch-stellenabbau-104.html Deutsche Bank 3.500 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bank-gewinnrueckgang-jobabbau-100.html Tesla 3.000 Stellen https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/unternehmen/tesla-stellenabbau-e-auto-musk-100.html Ford 2.900 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/ford-stellenabbau-104.html Infineon 2.800 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/infineon-stellenabbau-quartalszahlen-100.html Evonik 2.000 Stellen: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/chemie-stellenabbau-evonik-konjunktur-rezession-100.html Bayer 1.500 Stellen: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/pharma-bayer-baut-1500-stellen-ab-01/100036941.html DPD 1.400 Stellen https://www.br.de/nachrichten/bayern/job-abbau-jede-siebte-stelle-bei-paketdienst-dpd-in-gefahr,TxlOo6o Miele 1.300 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/miele-stellenabbau-104.html Lanxess 870 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/infineon-stellenabbau-quartalszahlen-100.html Vaillant 300 Stellen https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/heizung-stellenabbau-bei-heiztechnik-hersteller-vaillant-/29800272.html Kuka 215 Stellen https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/augsburger-roboterhersteller-kuka-baut-ueber-200-arbeitsplaetze-ab,UDTzmyn Die Summe der hier genannten Firmen: 131.455 Stellen, die abgebaut werden sollen. Ohne konkrete Zahlen oder Unternehmen habe ich noch folgende Zahlen gefunden: BASF https://www.focus.de/finanzen/news/hohe-energiepreise-basf-in-der-krise-chemiekonzern-plant-stellenabbau_id_260342951.html Telekom https://www.tagesschau.de/wirtschaft/telekom-212.html Henkel https://industriemagazin.at/news/henkel-plant-umfassenden-stellenabbau-im-rahmen-groesster-umstrukturierung/ Baubranche 10.000 Stellen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/bauindustrie-jobs-wohnungsbau-100.html Metall- und Elektroindustrie 250.000 bis 300.000 Stellen https://www.rnd.de/wirtschaft/stellenabbau-in-deutschland-metall-und-elektro-jobs-in-gefahr-SDYSJ2T2EFIR3MO4FMVQL2DRFE.html Kleinere Firmen werden hier noch genannt. https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/709920/standort-deutschland-stellenabbau-und-schliessungen-fast-taeglich Auch im Handwerk werden sicherlich Arbeitsplätze wegfallen, weil derzeit jeder „das Geld …

Warnschild vor dem Wolf

Das Amt Seelow-Land hat an acht Stellen rund um ein Waldgebiet Warnschilder aufgestellt, in denen vor dem Wolf gewarnt wird. https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/11/wolf-schild-warnung-nabu-naturschutz.html Der Hinweis „Betreten nur in Gruppen, Kinder beaufsichtigen, Hunde anleinen“ findet das Mißfallen des Nabu e.V.. Man würde den Menschen Angst machen. Doch der amtliche Wolfsbeauftragte entgegnet, dass „es nicht darum gehe, den Menschen den Besuch in der Natur zu vermiesen, sagte der Wolfsbeauftragte des Amts Seelow-Land, Robert Schulz. Anwohner und Spaziergänger dürften weiterhin die Wälder betreten. Das Amt halte es aber für wichtig, „mögliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung auszumerzen“. Schulz sagte: „Wir wollen die Menschen sensibilisieren.“ Ich finde die Idee mit den Schildern gut.  Ich habe mal geschaut, was ein Druck kostet: https://www.flyeralarm.com/de/c/werbetechnik/schilder-werbeschilder/ Die könnte man doch auch selber auf dem eigenen Feld, der Wiese oder im Wald aufstellen… Nur so eine Idee…  

Das geht unter die Haut…

Nachdem ich einen Kommentator des Blogs angeschrieben habe, er möge es doch bitte unterlassen, häufig Kommentare zu verfassen, in denen er mal die Auswahl meiner Texte, mal meine Kommentare kritisiert und dabei persönlich wird, erhielt ich folgende Antwort: @Bauer Willi Ich glaube, Sie haben da Probleme mit der Erfassung des Geschriebenen und können Kritik an Ihren Texten oder Aspekten von deren Inhalt nicht vertragen.  Dieses ewige persönliche Angepisstsein bei leisester Gegenrede können Sie gern privat ausleben, vielleicht interessiert das bossy Getue dort irgendwen. Mir ist das völlig egal. Auch völlig egal ist, ob Sie mich in Ihrem Blog sperren. Sie können tun und lassen was Sie mögen. Ihre Attitüde ist auf jeden Fall ein guter Weg dort nur noch die üblichen Beiträge von den Leuten zu haben, die chronisch Müll posten, ohne dass Sie als Betreiber das stört. Von Leute, die das immer gleiche Geheul anstimmen, was ohnehin Programm bei Ihnen ist und die jeden ihrer Ergüsse beklatschen, worauf Sie natürlich stehen. Viel Spass damit weiterhin in Ihrer Blase, Sie werden es schon schaffen, sich …

Krisen…

Wenn man in Deutschlands Blätterwald schaut, das Radio oder Fernsehen einschaltet oder in den „Sozialen Netzwerken“ stöbert, so hört man überall von Krisen. Einst sagte Cem Özdemir noch „Wir dürfen die Krisen nicht gegeneinander ausspielen“. Ganz ehrlich: ich weiß nicht mehr, welche Krisen er genau meinte. Mit Sicherheit dabei war die „Klimakrise“ und die „Biodiversitätskrise“. Ich will heute mal eine Stoffsammlung machen und Sie bitten, in die Kommentare alle Krisen zu schreiben, die Ihnen gerade so einfallen oder von denen Sie in den Medien gehört oder gelesen haben. Aktuell neu dazugekommen ist die „Regierungskrise“, jedenfalls für die aktuellen Regierungsparteien. Hier die Definition von „Krise“ bei Wikipedia: Eine Krise (lateinisch Crisis) ist im Allgemeinen ein Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und der eher kürzer als länger andauert. Fazit:  Nicht alles, was man Krisen nennt, sind auch Krisen. Aber es fällt (selbst mir als Rheinländer 🙂 )  schwer, bei dieser Reizüberflutung noch Optimist zu bleiben und positiv zu denken. …

Dünger aus Russland…

Wir überlegen, jetzt Dünger für die kommende Saison vorzukaufen. In diesem Zusammenhang habe ich mal geschaut, wo unser Dünger herkommt und bin auf folgende Artikel gestoßen. https://www.agrarticker.de/maerkte/alle-maerkte/detail/nachfrage-stockt https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/duengerimporte-russland-abhaengig-deutschland- https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/duenger-aus-russland-sorgt-fuer-aerger-19903466.html https://www.thepioneer.de/graphics/rund-219-prozent-mehr-duenger-aus-russland-seit-2021 Seit 2020 hat der Import von russischen Harnstoff (laut Agrarticker) in die EU um 117% zugelegt. The Pioneer spricht sogar von 219%, wobei die Grafik hinter der Bezahlschranke ist. Die „Welt“ kann auch diese Zahl noch toppen und dort sind es gar über 900%. https://www.welt.de/wirtschaft/article251743534/Deutschland-finanziert-Putins-Krieg-Bis-zu-920-Prozent-mehr.html Wie es auch sei: Wesentliche Mengen des europäischen Düngers kommen aus Russland und fallen nicht unter das Embargo. Es gibt aber Initiativen, die dies fordern. Ein zweischneidiges Schwert. Wie seht ihr das?

Mit zweierlei Maß?

Ich habe mir schon etwas verwundert die Augen gerieben, als ich in der Pressemitteilung des BMEL gelesen habe, dass sich Cem Özdemir für die Zulassung eines Wirkstoffs einsetzt. Es handelt sich um Kaliumphosphonat, das als Fungizid im Weinbau eingesetzt wird, aber seit 2013 nicht mehr im Bio-Weinbau eingesetzt werden darf. Vorher wurde es als Pflanzenstärkungsmittel geführt. Hier die Pressemitteilung des BMEL: https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/130-kaliumphosphonat.html Vor allem die Begründung liest sich „interessant“. Ich würde mir ein solches Engagement auch bei der Zulassung von konventionellen Pflanzenschutzmitteln wünschen. Nur ganz am Rand: Glyphosat ist auch ein Phosphonat… Aber das wird Herr Özdemir nicht wissen…

„Eine Lüge kann um die halbe Welt reisen, während die Wahrheit ihre Schuhe anzieht.“

Der Satz in der Überschrift stammt von Mark Twain und besagt, dass die Lüge schnell, die Wahrheit hingegen langsam ist. Dass für ein Kilo Rindfleisch angeblich 15.000 Liter Wasser verbraucht werden, ist genau so falsch wie der hohe Eisengehalt von Spinat. Wenn allerdings mit falschen Todeszahlen Politik gemacht wird, wird es sehr bedenklich. Hier ein Zitat des Verfassers: „Manchmal ist das, was nicht berichtet wird, lehrreicher als die Nachrichten. 385 Millionen Vergiftungen mit Pflanzenschutzmitteln gebe es weltweit jedes Jahr, davon 11.000 tödlich: Als Mitarbeiter des Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN) im Dezember 2020 diese Zahlen in einer Studie in der Fachzeitschrift „BMC Public Health“ veröffentlichten, griffen viele Medien sie auf – vor allem, nachdem sie im „Pestizidatlas“ der grünen Heinrich-Böll-Stiftung verbreitet wurden. Die Zahlen waren zu hören im Deutschlandfunk, zu sehen im TV-Magazin „Monitor“ und zu lesen unter anderem im „Weltagrarbericht“. Auch in wissenschaftlichen Publikationen wurde die Studie rund 300-mal zitiert. Vor dieser Studie hatte unter anderem die Nichtregierungsorganisation Foodwatch sogar von jährlich 200.000 Toten durch Pestizidvergiftungen gesprochen – angeblich eine „Schätzung der Vereinten Nationen“ aus dem …