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Willi gegen Goliath

Ich habe Marian E. Finger (Fingerphilosoph) ein Exemplar meines Buches geschickt, schon bevor es in den Handel gekommen ist. Hier die Rezension: Willi gegen Goliath Marian E. Finger Da liegt es vor mir, frisch aus der Druckerpresse, das neue Buch von Willi: Satt und unzufrieden. Bauer Willi und das Dilemma der Essensmacher. Zwei Tage später hat es den konkaven Rücken, den Paperbacks und Taschenbücher bei mir immer haben, sobald sie gelesen sind. Das Buch liest sich süffig, vielleicht weil es im Stil von Blog-Artikeln aufgebaut ist. Da liest man noch einen Artikel und noch einen und noch einen … und wenn man auf die Uhr guckt, ist es plötzlich schon nach Mitternacht. In mancherlei Hinsicht ist das Buch ein Repetitorium zu Willis Arbeit hier im Blog, eine komprimierte Wissensvermittlung, nur dass man keine Prüfung ablegen muss wie an der Uni. Im ersten Kapitel schreibt Willi, dass die Landwirtschaft „Personen mit Herzblut, die für den Berufsstand brennen“, braucht, und ich frage mich, ob er eigentlich weiß, dass er selber zu diesen Personen gehört. Das Buch ist …

Satt und unzufrieden – Jetzt geht es los!

Ab sofort kann mein Buch bestellt werden. Am 16. Januar liegt es in den Buchhandlungen. Oder ihr könnt es hier bestellen: https://www.buchkomplizen.de/index.php?cl=details&libriid=A45636571&listtype=search&searchparam=Willi%20kremer-schillings Es wäre doch schön, wenn es auch mal ein Buch über Landwirtschaft in die Bestsellerliste schaffen würde. Das funktioniert noch besser, wenn sich auch Firmen rund um die Landwirtschaft engagieren. Ist doch ein schönes Geschenk! Vor allem für kritische Mitbürger oder auch für die Mitarbeiter. PS.: Falls ihr größere Stückzahlen kaufen möchtet:  ab 10 Stück beginnt die Rabattstaffel. Bitte beim Verlag nachfragen. Und noch eine kleine Korrektur: das Buch kostet 24 €, also etwas weniger als ein Doppelzentner Weizen.

Prädikat: empfehlenswert!

Geschenkte Bücher kann man sich ja nicht aussuchen. So auch das Buch von Marietta Slomka, das ich von meinem ältesten und wohl auch besten Studienfreund geschenkt bekommen habe. Und weil ich immer ehrlich bin, habe ich ihm gesagt, dass ich “die Slomka” nicht leiden kann. Das Buch habe ich natürlich trotzdem genommen. Und jetzt die Überraschung: das Buch liest sich sehr gut, es ist in lockerer Sprache geschrieben und erläutert mit praktischen Beispielen und auch Anekdoten, wie Politik funktioniert. Dabei schreibt Frau Slomka parteipolitisch tatsächlich völlig neutral. Ich habe durch das Buch auch gelernt. Viele Insider-Begriffe, die ich schon häufiger gehört habe, werden verständlich erklärt. Man findet diese auch noch mal im Register am Ende des Buches, zum Nachschlagen. Wussten Sie, was genau eine False Balance ist? Oder was einen Hinterbänkler eigentlich zum Hinterbänkler macht? Was ist eine Morgenlage und wer nimmt daran teil? Was hat Microtargeting mit Wahlen zu tun? Und was wird in einer Trollfabrik produziert? Sie merken schon, das Buch ist breit angelegt und besonders für Klugscheisser gedacht. Vielleicht hat mir mein …

Eco-Hack

Ganz ehrlich, zuerst habe ich beim Titel dieses neuen Buches von Katarina Schickling an Bio-Hackfleisch gedacht. Tatsächlich geht es aber um „Tipps und Tricks“ für ein nachhaltiges Leben. Und wer wollte das nicht, nachhaltig leben. Der Begriff „hack“ stammt übrigens aus dem Englischen. Was er genau bedeutet, habe ich nicht herausgefunden. Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt: Essen, Reisen, Müllvermeidung/-trennung Energie und Lifestyle. Mich hat natürlich das Thema Essen besonders interessiert. So ganz neu sind die Tipps nicht, denn dass man Leitungswasser bedenkenlos trinken kann, dass man bei Lebensmitteln aus China vorsichtig sein sollte, und dass Äpfel aus der Region besser sind als aus Übersee wusste ich schon. Die Empfehlung, neben Filet und Schnitzel auch alle anderen Teile des Tieres zu essen, wird in vielen Medien immer wieder erwähnt,  dürfte aber wohl niemanden zum Handeln bewegen. Viele Supermärkte bieten Nieren, Leber oder Lunge garnicht mehr an. Warum? Weil niemand danach fragt. Und Schweineohren findet man eher in der Abteilung Tiernahrung, zum Knabbern für den “besten Freund des Menschen”… Dann gibt es einige Kapitel, die …

Alle satt? von Urs Niggli (Buchbesprechung)

Am Samstag morgen habe ich das Buch bekommen, am Sonntag mittag hatte ich es gelesen. Das sagt eigentlich schon alles. Urs Niggli war von 1990 bis 2020 Leiter des Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz. Wer sich für Bio-Landbau interessiert, muss ihn eigentlich kennen, denn er hat diesen, zumindest in Europa, entscheidend mit geprägt. Was mir an dem Buch  sehr gut gefällt und warum ich es allen, Landwirten und Nicht-Landwirten uneingeschränkt ans Herz legen möchte: Urs Niggli ist zuerst Agrar-Wissenschaftler. Als solcher interessieren ihn die Fakten, dann erst redet er über Machbares oder auch Unmögliches. Zu Beginn schon dieser Satz: “Mich interessieren vielmehr die zahlreichen Widersprüche, die wir scheinbar nicht erklären können.Die Menschen kaufen und essen zum Beispiel nicht so, wie sie es der Theorie und dem normalen Menschenverstand zufolge tun müssten.” Dass er Wissenschaftler ist, belegt seine Meinung zu bestimmten Strömungen in der der Bio-Landwirtschaft: “Manche ihrer Vertreter führen nicht erklärbare Phänomene auf eine metaphysische Kraft zurück oder sehen paranormale Phänomene als Teil ihres Berufes”. In 50 Jahren Forschung konnten keine signifikanten …

Eine Fundgrube: Statistisches Jahrbuch für Ernährung und Landwirtschaft

Soeben erschienen ist das oben genannte Buch. Den Link sollte man sich abspeichern! https://www.ble-medienservice.de/0227/statistisches-jahrbuch-fuer-ernaehrung-landwirtschaft-und-forsten-2020?c=152 Das Jahrbuch, das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)    herausgegeben wird, ist eine Fundgrube für jeden, der mit Landwirtschaft und Ernährung zu tun hat. Schadet ja auch nicht, wenn man mit belastbaren Zahlen argumentiert… 🙂

Bauern, Land – Ein Dialog mit der Autorin

Bücher über das Land, die Landwirtschaft und über Bauern gibt es nicht viele. Uta Ruge hat ein solches Buch geschrieben. Sie ist zwar Bauerntochter, aber ihr Beruf als Journalistin hat sie in die “große weite Welt” gebracht. Statt einer Rezension habe ich mich mit ihr unterhalten. Ich bin sicher, dass die Antworten dazu animieren werden, das Buch zu lesen. Liebe Frau Ruge, wie ich im Einband Ihres Buches „Bauern, Land“ gelesen habe, haben Sie Germanistik und Politik studiert. Wie und wann, und vor allem warum sind Sie auf die Idee gekommen, dieses Buch zu schreiben Das Studium ist lange her, aber geblieben ist immer das Interesse am Schreiben und an der Politik sowieso. Ich bin Journalistin geworden und habe Jahrzehnte lang viele Rundfunkreportagen auch aus anderen Ländern geschrieben. Da war es für mich eine schöne Herausforderung, jetzt über das Dorf und die Landschaft zu schreiben, in der ich aufgewachsen bin. Es hat mich immer gereizt, den eigenen Blick und objektive Fakten so miteinander zu mischen, dass ein Text einerseits auch menschlich interessiert, andererseits die LeserInnen …

Ein schwieriges Buch…

Die nachfolgende Buchbesprechung ist mir nicht leicht gefallen und es kann sein, dass sie eine rege Diskussion auslösen wird. Ich habe das Buch “Das wahre Leben der Bauernhoftiere” unaufgefordert vom Verlag Klett-Kinderbuch (gehört nicht zum Klett-Schulbuchverlag) zugeschickt bekommen. Beim ersten Durchblättern sind mir die foto-realistischen Zeichnungen aufgefallen, die auch von der Autorin angefertigt wurden (Leseprobe weiter unten). Ja, dachte ich, so sieht es in den Ställen aus, auch wenn der sachkundige Experte kleine Fehler in der Darstellung finden wird. Mir sind sie nicht aufgefallen, aber ich bin auch kein Experte für Tierhaltung. Zu den Texten: Die Autorin Lena Zeise hat mehrere konventionell und ökologisch arbeitende Betriebe besucht und vor Ort recherchiert. Auf der Rückseite des Buches steht: “Sachkundig und ohne zu werten zeigt es die Unterschiede zwischen der industriellen und ökologischen Tierhaltung”.  Das stimmt, allerdings ist mir und anderen Lesern, denen ich das Buch ohne jeglichen Kommentar in die Hand gedrückt habe, aufgefallen, dass die ökologische Tierhaltung sowohl was die Farbigkeit der Bilder als auch die Texte angeht, definitiv besser wegkommt als “industrielle” (!). Konventionell …

Spätsommer-Lektüre

Heike hatte mir ihr Buch schon im Frühjahr (“vor Corona”) geschenkt. Gelesen habe ich es im Urlaub, an zwei Nachmittagen, also fast an “einem Stück”. Um was geht es? Eine Bäuerin, Anfang fünfzig, bewirtschaftet den Betrieb mit Milchvieh nach dem Tod ihres Mannes in Mecklenburg weiter. Bei einem Spätsommergewitter sucht eine Gruppe Musiker Schutz auf dem Bauernhof. Darunter Piet, Bauernsohn aus Norddeutschland, jetzt Trompeter. Es stossen aufeinander: Ostdeutsch und westdeutsch sozialisiert, Atheistin und Gelegenheits-Christ, beide ohne Illusionen. In die Liebesgeschichte der Beiden eingewoben die Gedanken der Milchbäuerin über Milchpreise, Kälbergeburten, Futterwerbung, Arbeitszwänge und über die Zukunft ihres Betriebes. Und genau das hat mir so gut gefallen, weil es sehr authentisch und ohne jedes Pathos beschrieben wird. Ich verstehe jetzt die ostdeutsche Seele etwas besser. Außerdem öffnet sich die Tür zu einem modernen Milchvieh-Betrieb. Lesenswert für alle. Geschrieben hat das Buch Heike Müller, Jahrgang 1965, die an der Uni Rostock Tierproduktion studiert hat. Sie ist im Ehrenamt auch für den Bauernverband und die Landfrauen unterwegs. Und bei Facebook, und bei Instagram… und… Ich kann nicht alle …

“Der Konsum-Kompass” (Buchbesprechung)

So lautet der Titel des neuen Buches von Katarina Schickling, erschienen Ende April 2020. Also noch druckfrisch. Ich kenne Frau Schickling und sie mich. Nicht immer sind wir einer Meinung. Sie, die Journalistin (aus der Großstadt München) , ich der Bauer (vom Dorf bei Köln). Ich habe gerade ihr neues Buch gelesen, in nur wenigen Tagen, denn es liest sich flüssig und ist, trotz des Themas unterhaltsam geschrieben. Die fünf Überschriften Müll, Verkehr, Energie, Essen sowie politisch korrekter Konsum sind in viele kleinere Kapitel unterteilt, so dass man das Buch immer wieder mal weglegen kann. Vor allem aber ist es auch ein gutes Nachschlagewerk, nicht nur dank des 7-seitigen Registers. Wenn man das Buch in die Hand nimmt, fallen einem (zumindest mir) zwei Sachen auf: Der Umschlag ist aus griffigem Papier  (zu 60% aus recyceltem Kaffeebecherpapier hergestellt), zum zweiten gibt es in den vorderen und hinteren Umschlagsseiten Saisonkalender für Obst (vorderer Teil) und Gemüse (hinterer Teil). Es wird unterschieden, was zu welcher Zeit aus heimischen Anbau kommt und was vor allem importiert wird. Sehr aufschlussreich, …