Alle Artikel in: Bauer Willi

Brasilien Tag 5

Wieder ein Bericht aus dem Bus. Rechtschreibfehler bitte entschuldigen Heute war wieder ein toller, erlebnisreicher Tag. Beginnen hat er mit dem Besuch von Rizobacter, einer Firma, die Pflanzenschutzmittel auf Basis von z. B. Pilzen herstellt. Diese wirken als Fungizide oder Insektizide. Sie sind in Brasilien weit verbreitet, Einige Betriebe stellen diese Produkte auch selber her. Weiter ging es zum Betrieb von Daniel (Rosenthal) dessen Eltern zur Zeit der National-Sozialisten aus Deutschland fliehen mussten. Er bewirtschaftet rund 300 ha mit seinem Mitarbeiter Bruno, der auch auf dem Betrieb wohnt. Daniel war schon zweimal unser Reiseführer und schon viermal mit Brasilianern auf unserem Hof. Dort gab es auch unser Mittagessen. Ich habe mit Daniel noch ein längeres Interview geführt über all die Narrative, die über Brasilien verbreitet werden. Der Abschluss des Tages bildete der Besuch eines Bauern (7 ha), der Seidenraupen produziert. Über jeden der Besuche könnte ich ein Buch schreiben, so viele Eindrücke haben wir gewonnen. Morgen gibt es wieder neue….

Brasilien 4.Tag

Wieder ein Artikel aus dem Bus! Es kann deshalb sein, dass sich ein paar Tippfehler einschleichen. Heute morgen auf der Fahrt nach Norden Eukalyptus-Plantagen angesehen. Die Firma besitzt 330.000 ha Forst, auch mit Kiefern. Bei Facebook gibt es dazu Bilder, aus technischen Gründen kann ich die nicht hier einfügen. Mittagessen in einem Kilo-Restaurant. Das Essen in Buffet-Form wird an der Kasse gewogen. Der Nachmittag auf der Farm von Familie Gamerschlag war hochinteressant. Angebaut werden rund 180 ha Kaffee (Arabica) sowie Mais und Soja. Erste Versuche mit Avocado, die aber bisher noch nicht sehr erfolgreich sind. Besonders und in gewisser Weise ungewöhnlich fand ich die Offenheit der Familie mit Zahlen zur Kosten und Erlösen. Norbert hat mir eine sehr detaillierte Lohnliste kopiert. Zum normalen Lohn kommen eine Vielzahl von Zuschlägen bis hin zu einem Zuschlag für die tägliche An-und Abfahrt zum Arbeitsplatz. Arbeiter, die auf dem Betrieb wohnen, bekommen ein kleines Haus sowie die Elektrizität kostenlos. Der Umgang ist sehr familiär. Die Narrative, die über die Arbeitsverhältnisse in Brasilien verbreitet werden, konnten wir in keinem einzigen …

Brasilien 3. Tag

Diesen Artikel schreibe ich im Bus, weil es wieder spät wird. Wir hatten eine kleine Panne mit dem Bus (Keilriemen) aber der ist repariert. Heute Morgen haben wir Castro ein Unternehmen besichtigt, das vier Betriebszweige hat: 2200 ha Ackerbau, Bau von Silos für die Landwirtschaft, Trocknungen und Verkauf von Düngekalk. Besonders interessant waren Zahlen zu der Landnutzung in Brasilien. 66% sind ursprüngliche Vegetation, lediglich 8% sind rein ackerbauliche Nutzung. Es besteht also noch ein großes Potenzial. Am Nachmittag besuchten wir eine Farm, die Soja, Mais und Essbohnen (trocken) anbaut. Dort Haben wir uns die Maisernte angesehen.

Reisebericht Brasilien Tag 2

Nachdem wir den fehlenden Schlaf nachgeholt haben, ging es heute zur Firma Horsch, die in Brasilien vor fünf Jahren ein Werk errichtet haben, in dem sie Maschinen für den Markt in Brasilien und Paraguay produzieren. Die Personen, die uns empfangen haben, sprachen alle ein gutes Deutsch mit Akzent, obwohl sie zumeist die dritte Generation in Brasilien darstellen. Neben dem unglaublichen Mut, mit dem die Familie Horsch auf diesen neuen Markt gegangen ist, bewunderten wir den Umgang der Führungsebene mit ihren Mitarbeitern. Diese sind nicht bloße Angestellte, sondern es wird viel unternommen, die Mitarbeiter auch durch soziale Aktivitäten im Unternehmen zu halten und ein Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen zu schaffen. Auch in Brasilien ist es mittlerweile schwierig, gute Mitarbeiter zu bekommen. Die Mentalität ist auch eine andere als in Deutschland. Am Nachmittag besuchten wir eine Farm, die zu der Kooperative (Genossenschaft) Bom Jesus („Guter Jesus“), die über 6.000 Mitglieder hat. Die durchschnittliche Betriebsgröße dort beträgt 50 Hektar (!). Dies ist übrigens auch in etwa die Betriebsgröße im Bundesstaat Parana! Die Vorstellungen von den Riesenbetrieben in Brasilien trifft …

Reisebericht Brasilien Tag 1

Wir sind pünktlich  am 12.1. 2025 gegen 5:30 Uhr in Rio de Janeiro gelandet. Dort wurden wir von Marcello, unserem Guide abgeholt. Weil Sonntag ist, gab es heute Touristik-Programm: Christus-Statue, Zuckerhut und zwischendurch eine Stunde an der Copacabana, wo tatsächlich zwei von uns ins Wasser gegangen sind. Wetter am morgen ca. 20 Grad, tagsüber rund 26 Grad aber feuchte Luft.  Aktuell sitzen wir wieder am Flughafen um gegen 18 Uhr Ortszeit nach Curitiba weiterzufliegen. Dort werden wir in einer Churasceria zu Abend essen und dann geht es ab ins Bett. Die Nacht im Flugzeug hat nicht wirklich zu einem erholsamen Schlaf geführt. Dementsprechend sind wir leicht „angemüdet“. Morgen beginnt dann das Agrarprogramm.

10 Jahre „Bauer Willi“

Am 12. Januar 2015 habe ich meinen ersten Artikel „Lieber Nachbar“ veröffentlicht, der so gut angekommen ist, dass er dazu geführt hat, dass ich weitere Artikel geschrieben habe. Der bisher am meisten gelesen ist aber „Lieber Verbraucher“, den ich kurz danach veröffentlich habe. Damals war ich der Meinung, dass der Hype um diese Artikel bald nachlassen würde und dieser Blog mangels Themen und Interesse eingestellt würde. Wie der heutige Artikel zeigt, ist dies nicht der Fall. Hier ein wenig Statistik: Bis heute sind über 3.800 Artikel auf diesem Blog erschienen. Geteilt durch 10 Jahre folglich mehr als ein Artikel pro Tag. Vielen Dank an die vielen Gastautoren, die mit interessanten Beiträgen den Blog bereichert haben. Geradezu unglaublich ist die Anzahl der Kommentare: sagenhafte 170.000 sind es, die Sie, die Leser dieses Blogs bisher geschrieben haben. Was mich besonders freut: man sagt diesem Blog nach, dass er nicht nur fachlich interessante Themen liefert, sondern sich auch vom Stil der Diskussion wohltuend von anderen Portalen abhebt. Das ist in unserer aufgeregten Zeit nicht selbstverständlich. Das könnte auch …

Ich bin dann mal weg…

Heute abend werde ich mit einer Gruppe von Berufskollegen und -kolleginnen nach Südamerika aufbrechen. Den Sonntagmorgen erleben wir am Zuckerhut. Die weiteren 10 Tage werden landwirtschaftlich geprägt sein. Vom Bundesstaat Parana in Brasilien geht es weiter nach Paraguay. Am 23.1. wollen wir wieder zurück in Deutschland sein. Hier das geplante Programm, das aber auch Änderungen zulässt. https://www.bauerwilli.com/wp-content/uploads/2024/08/Bauer-Willi-Parana-Paraguay-2025.pdf Wenn es die Zeit und die technischen Voraussetzungen es ermöglichen, werde ich täglich berichten. Das geht aber meist erst in den Abendstunden. Um 20 Uhr vor Ort ist in Deutschland Mitternacht. Freischalten von Kommentaren wird von unterwegs schwierig, auch das wird nur morgens und abends im Hotel möglich sein. Von daher bitte etwas Geduld und Verständnis. Ich will mir selbst auch keinen Druck machen, denn das würde die Freude an der Reise trüben.  

BUND e.V. arbeitet unseriös

Am 8. Januar wurde der „Wasseratlas“ veröffentlich. Erstellt wurde er vom BUND e.V. in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung.  Laut Wikipedia steht diese Bündnis 90/Die Grünen nahe. https://www.boell.de/sites/default/files/2025-01/wasseratlas2025.pdf Wie nicht anders zu erwarten, wird in diesem Papier auch das Thema Landwirtschaft angesprochen und zwar auf den Seiten 28 bis 34. Wie nicht anders zu erwarten, geht es auch um das Thema Fleisch, das nach Meinung der Autoren als besonders kritisch im Bezug auf den Wasserverbrauch zu sehen ist. Wie nicht anders zu erwarten, tauchen auch in diesem Papier die 15.000 Liter Wasser auf, die angeblich für ein Kilo Rindfleisch verbraucht werden. Doch Achtung, hier haben die Autoren dazugelernt und man formuliert auf Seite 32 nun so: Zitat: „Zusammen mit dem Wasserverbrauch für die Säuberung des Stalls ergibt das einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von 15.455 Litern für ein Kilogramm Steak. Beachtet werden muss hier: diese Zahl umfasst sowohl grünes Wasser als auch graues und blaues Wasser. Rechnet man damit weiter, hat ein Rind, das in einer niederschlagsreichen Region extensiv auf der Weide gehalten wurde, einen vergleichsweise hohen Wasserfußabdruck. Dies …

Massentierhaltung – organisierte Tierquälerei?

Massentierhaltung: Ein wunderschöner Begriff um in den Medien Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie ist ein Kampfbegriff gegen jede Form der bäuerlichen Tierhaltung geworden. Und der Chor der Kritiker ist groß: Parteien, Prominente, Tierrechtler, Umweltschützer, Fernsehköche, Pfarrer: alle sind sich einig, dass es „so ja nicht weitergeht“. Jedem Nutztierhalter stehen 80 Mio. sachkundige Tierhaltungsexperten gegenüber, denn jeder unserer Mitbürger glaubt, sich ein Urteil erlauben zu können. Deshalb möchte ich mal meine Sicht der Dinge erzählen, falls ihr die überhaupt hören wollt… Gestern und heute Zugegeben: Moderne Tierhaltung ist nicht „schön“ und „nostalgisch“ anzusehen. Sie ist hochspezialisiert, sie ist effizient, sie ist hygienisch. Und deshalb nennen wir sie auch „Intensivtierhaltung“ Es gibt keine Misthaufen mehr, auf denen der Hahn kräht, keine Weide, auf der sich die Schweine im Schlamm suhlen. Und kaum noch Kühe, die in einem dunklen Stall an der Kette stehen. Ich habe das selber alles noch auf unserem Hof erlebt, das ist gerade mal 50 Jahre her. Und es stank nach Ammoniak, die Wände waren voller Fliegen und die Kühe auch. Auch die Schweine liefen …

Das Wetter in NRW

Viele von uns können sich vermutlich noch an die Berichte in den Medien erinnern, als es in den Jahren 2018 bis 2020 besonders trocken und heiß war. https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-duerre-sommer-deutschland-europa-100.html In der medialen Darstellung ging man damals davon aus, dass vor allem die Dürre für Westeuropa typisch bleiben würde und die Landwirtschaft sich daher mit der Auswahl von Pflanzen und auch die Züchtung auf dieses neue Ziel einstellen sollte. Nun haben die Jahre 2023 und 2024 gezeigt, dass das Wetter sich nicht an vermeintliche Gesetzmäßigkeiten hält. Auf der Suche nach verlässlichen Daten für unsere Region der Köln-Aachener Bucht habe ich die nachfolgende Wetterstatistik gefunden, die nicht nur die Wetterdaten für das gesamte Jahr, sondern diese auch je nach Monat aufgeschlüsselt liefert. https://meteo.plus/wetterstatistik-nordrhein-westfalen-jahr.php Sieht man sich die Niederschläge an, so ist dort keine wirkliche Veränderung über die Jahrzehnte  zu erkennen. Die Temperaturen nehmen über die Jahre zu, ich konnte jedoch nicht erkennen, für welche Monate dies besonders zutrifft. Für die Getreideerträge sind es vor allem die Monate Juni und Juli, die ausreichend Bodenfeuchte bringen sollten, damit sich die …