Monate: Dezember 2023

Wünsche für 2024

Ein Jahr geht zu Ende, dass wir uns alle gerne anders gewünscht hätten. Ob 2024 besser wird? Es gibt so viele Konfliktherde auf der Welt und es kommen ständig neue dazu. In Deutschland leben wir seit 1945 in  Frieden. Das müssten wir eigentlich mehr schätzen, denn es ist nicht selbstverständlich. Ich wünsche uns allen, dass wir uns dessen immer bewusst sind, auch wenn es im Januar 2024 zu Protesten und Demonstrationen kommt. Für echte Demokraten gehört es sich, dabei auf Symbole und Verhaltensweisen zu verzichten, die militant, beleidigend oder drohend wirken. Ich wünsche uns allen ein friedliches Neues Jahr 2024. P.S.: Vielen Dank an alle, die meine Arbeit nicht nur ideell unterstützt haben 🙂

Sind Bauern rechtsradikal?

Im Zusammenhang mit den Demonstrationen der Landwirte wird immer wieder behauptet, dass die Bauern Anhänger der AfD wären. Zur fachlichen Einordnung sollen hier die Ergebnisse der Landtagswahlen angeführt werden, die das in keiner Weise belegen. Ja, Bauern wählen in der Regel konservativ aber eben nicht – wie andere Berufsgruppen – die AfD. https://www.agrarheute.com/politik/so-haben-bayerns-bauern-landtagswahl-abgestimmt-611812 Das überproportional viele Landwirte für die Freien Wähler gestimmt haben, könnte daran liegen, dass sie Sympathien für  Aiwanger haben, der selber Landwirt ist und der Vorsitzender der Partei in Bayern.

Auf der Suche nach den Milliarden…

Auf der Suche nach Milliarden, die man eventuell einsparen könnte, bin ich auf eine Seite des Bundes gestoßen, auf der die Mittel, die Deutschland an Entwicklungshilfe zahlt, sehr detailiert und nach Themen geordnet aufgelistet sind. https://www.transparenzportal.bund.de/de/ Im oberen Teil ist nach Ländern und Regionen gegliedert. So erhält Indien, das mittlerweile zu den Ländern gehört, dass auch den Weltraum erobert, von Deutschland Entwicklungshilfe in Höhe von rund 4,7 Milliarden. Brasilien, einer der größten Exporteure von  Agrarrohstoffen erhält immerhin auch noch 660 Millionen. Wenn man weiter nach unten scrollt, werden die Hilfen nach Themen geordnet. Mit 6,11 Milliarden € steht Land- und Forstwirtschaft und Fischerei an dritter Stelle. Aktuell sind es 1180 Projekte in diesem Bereich. Eine weitere Quelle für die Verwendung von staatlichen Mitteln ist die Drucksache 20/9721 des Deutschen Bundestages. (Daten weiter unten im Dokument) https://dip.bundestag.de/vorgang/paris21-statistik-als-instrument-zur-f%C3%B6rderung-von-entwicklung/305571?f.wahlperiode=20&f.herausgeber_dokumentart=Bundestag-Drucksache&start=225&rows=25&pos=237 Deutschland steht im Rang der Entwicklungshilfe nach den USA auf Platz 2. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/12294/umfrage/ranking-der-groessten-geber-von-entwicklungshilfe/ Frankreich und Großbritannien zahlen etwa die Hälfte, Italien und Kanada ein Viertel des deutschen Betrages. Warum diese Zahlen von denen des Transparenzportals abweichen kann ich nicht …

Wie lange noch Rapsanbau in Europa?

DI Helmut Feitzlmayr ist Leiter der Abteilung Pflanzenbau der LK Oberösterreich. Er hat am 29.11.2023 auf den Österreichischen Pflanzenschutztagen einen Vortrag mit dem Thema „Grenzen des Integrierten Pflanzenschutz am Beispiel Raps“ gehalten. Wesentliche Inhalte dieses Vortrages sind auch auf Deutschland übertragbar. Vielen Dank für die Bereitstellung. Die jüngsten Entscheidungen auf EU Ebene zum Thema Pflanzenschutz, sei es die 10-jährige Verlängerung der Zulassung von Glyphosat oder das Scheitern der SUR-Verordnung lassen die Hoffnung aufkeimen, dass es für die Notwendigkeit von Pflanzenschutz auf europäischer Ebene ein Umdenken gibt. Davon würde vor allem der Raps profitieren, denn durch laufende Wirkstoffverbote steigen dramatisch die Resistenzen. International ist die Rapsproduktion massiv im Steigen begriffen und hat sich in den letzten 20 Jahren auf rd. 88 Mio. Tonnen verdreifacht. Grafik: Globale Rapsernte 2002/03 bis 2023/24 Quelle: Statista, Daten USDA, 2023 In der Europäischen Union ist infolge des Verbots der neonicotinoiden Beize im Jahr 2013 die Rapsproduktion eingebrochen. So ist die Produktion von 24,6 Mio. Tonnen im Jahr 2014/15 auf 15,3 Mio. Tonnen im Jahr 2019/20 um knapp 10 Mio. Tonnen zurückgegangen. …

Gibt es Alternativen zum Diesel in Traktoren?

Aktuell wird sehr viel darüber diskutiert, ob man den Agrar-Diesel nicht durch alternative Treibstoffe oder Antriebe ersetzen kann. Nein, es ist nicht das Pferd gemeint, sondern zum Beispiel Pflanzenöl, Wasserstoff oder elektrische Antriebe. Dazu gibt es einen lesenswerten Beitrag des Bayrischen Rundfunk. https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/agrar-diesel-warum-werden-die-alternativen-nicht-eingesetzt,Tz4uIz8 Zum elektrischen Traktor eine bemerkenswerte Aussage: „Die große Schwierigkeit liege darin, die nötige Power herzubekommen, erklärt Christoph Gröblinghoff, Vorsitzender der Fendt-Geschäftsführung: Für einen Traktor mit 300 PS brauchen wir eine Batterie mit rund 15 Tonnen Gewicht.“ Wasserstoff ist eine mögliche Option, es fehlt aber bisher an der Infrastruktur. Eine schneller zu realisierende Lösung wäre die Verwendung von Pflanzenölen. Einer der Kritikpunkte ist die Konkurrenz zu Nahrungsmitteln. Diese Konkurrenz hat aber schon vor der Einführung des Traktors bestanden. In der vorindustriellen Zeit wurde Futter für die Zugpferde (oder -ochsen) angebaut. Bei etwa 3.300 Liter Diesel pro Jahr und einem Rapsertrag von 4 t mit rund 40% Ölgehalt würden in unserem Betrieb 2 Hektar Raps reichen, um die Mobilität auf dem Acker sicherzustellen. Für meinen VW Touran benötige ich 5,5 l für 100 km. …

Stille Nacht…

Normalerweise haben am 24.12. die Geschäfte bis mittags auf. Alle laufen noch, um die letzten Besorgungen zu machen. Auch die Tage davor war es laut. Alle sind angespannt und dann… Dann ist er da, der Heilige Abend. Ab jetzt ist Weihnachten. Aber Stille? Stille Nacht. Eher nicht. Das Essen muss gerichtet werden, es soll ja festlich sein. Das „gute Porzellan“ wird herausgeholt. Zur Feier des Tages geht man mal wieder in die Kirche, die auch dieses Jahr wieder bis zum letzten Platz gefüllt ist. Und es wird gesungen, laut gesungen. Stille Nacht. Übermorgen, am zweiten Weihnachtstag kommt normalerweise die Verwandtschaft. Da ist wieder nichts mit Stille und das Buch zu lesen, das man zu Weihnachten geschenkt bekommen hat, braucht man gar nicht erst anzufangen. Vielleicht dann, wenn es etwas stiller im Haus geworden ist. Stille Nacht. Und dann sind da die, bei denen es immer still ist, auch an Weihnachten. Da sind Menschen, die sich wünschen, wenn sie jemanden hättten, mit denen sie reden könnten. Neulich habe ich irgendwo einen Satz, der so oder ähnlich …

BUND e.V. warnt vor dem Verzehr von Weihnachtsbäumen

Im Sommer waren es die „giftigen Erdbeeren“ , jetzt sind es zum wiederholten Male die Weihnachtsbäume, vor denen gewarnt wird. https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/weihnachtsbaeume-ueber-zwei-drittel-mit-pestiziden-belastet/ Leider wird nur bekanntgegeben, dass der BUND e.V.  „Pestizide gefunden hat“ ohne die dazu gehörigen Grenzwerte anzugeben. Bei den Erdbeeren hatte man fairerweise noch mitgeteilt, dass in keinem Fall der Grenzwert auch nur annähernd erreicht wurde. Diese Einstufung fehlt jetzt, was dem Leser nicht erlaubt, die Daten einzuordnen. Und wieder ist es Corinna Hölzel vom BUND, die mit diesen unfairen Mitteln arbeitet. Zum Glück ist das Bundesamt für Risikobewertung sehr schnell mit einer Stellungnahme, die konkret auf die Angstmache des BUND e.V. eingeht. https://www.bfr.bund.de/cm/343/weihnachtsbaeume-gruen-und-giftig.pdf Was den Verzehr angeht, schreibt das BfR folgendes: „ Ein Verzehr größerer Mengen Nadelgehölze wäre im Übrigen toxikologisch gesehen voraussichtlich schon unter dem Aspekt der dort üblicherweise natürlich enthaltenen Terpen‐ und Pinengemische fragwürdig. Diese Substanzen werden von den Bäumen unter anderem als Fraßschutz gebildet und sind daher per biologischer Funktion gesundheitlich eher abkömmlich.“    

Petition unterzeichnen!

Normalerweise bin ich kein Fan von Petitionen. Es gibt aber Petitionen, die direkt in Berlin an die richtige Stelle kommen, dafür aber etwas komplizierter bei der Abstimmung sind. Man muss sich anmelden, was aber auch kein Hexenwerk ist. Es geht bei der Petition um die aktuellen Pläne der Regierung bei Agrardiesel und KFZ-Steuer für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Benötigt werden mindestens 50.000 Unterschriften, wobei mehr es wichtiger macht. https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2023/_12/_17/Petition_161196.html Die Petition bleibt zwar noch etwa drei Wochen offen, aber besser wäre es schon, wenn Sie es direkt erledigen. Natürlich dürfen alle unterzeichnen, also auch Freunde, Verwandte, Nachbarn usw. Eine andere Petition, die leichter zu „bedienen“ ist, hat dieses Ziel von 50.000 bereits weit überschritten: https://www.change.org/p/gegen-die-streichungen-der-agrardieselr%C3%BCckverg%C3%BCtung-kfz-steuerbefreiung-landwirtschaft

Bewegte und bewegende Tage

Der Dienstag, 19.12. war für uns ein sehr bewegender Tag. Es wäre der 101. Geburtstag gewesen und beim Auszug aus der Kirche spielte die Orgel „Viel Glück und viel Segen…“. Nicht nur da hatte ich einen Kloß im Hals. Unser vierjähriger Enkel hat der Ur-Oma eine Tüte Lakritz ins Grab geworfen, „weil die doch immer so gerne Lakritz gegessen hat“. Momente, die man sein Leben lang nicht vergisst. So viel zum Thema „bewegende Tage“ und vielen Dank für die vielen Zeichen der Anteilnahme. Das tut richtig gut. Bewegter Tag Am Montag, dem 18.12. war ein sehr bewegter Tag, weil Tausende Landwirte mit ihren Traktoren in Berlin waren. Die Reden waren alle nicht sehr lang, dafür aber sehr deutlich: „Wenn die Regierung nicht alles zurücknimmt, werden wir dafür sorgen, dass es eine andere Regierung gibt“ oder auch „Wenn nicht alles ersatzlos gestrichen wird, wird es am 8. Januar überall in Deutschland Demonstrationen geben, die das Land noch nie gesehen hat“. Noch nie habe ich den Bauernpräsidenten Rukwied so kämpferisch erlebt. Es wurde ja auch langsam Zeit. …