Monate: September 2022

Was mir unterwegs aufgefallen ist…

Meine Frau und ich sind Anfang der Woche kurz entschlossen in Urlaub gefahren. Aktuell sitze ich auf der Veranda unserer Ferienwohnung auf einem Bauernhof in der Camargue. 15 Meter weiter wartet ein Reisfeld auf den Mähdrescher. Unterwegs haben wir schon einige abgeerntete Felder und Mähdrescher gesehen. Aber das ist es nicht, was ich meine. In Frankreich ist auf der Autobahn eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h vorgeschrieben. Alle halten sich daran, manche fahren sogar langsamer! Natürlich mussten wir auch tanken. Mein Touran Baujahr 2009 ist zwar mit 5,5 l /100 km relativ sparsam (hier unten auf der Landstrasse schaffe ich sogar 4,5 l!) aber ganz reicht der Tank dann doch nicht. Wir haben für einen Liter Diesel 1,629 € bezahlt. Zuhause kostete er bei unser Abfahrt je nach Uhrzeit zwischen 2,04 und 2,12 €/l. Warum diese Differenz? Ich weiß es nicht, vielleicht wisst ihr es ja. Übrigens: auf der gesamten Strecke ein (1) Stau mit einer Verzögerung von 12 Minuten. Als wir zuhause losfuhren, dampften alle Braunkohlekraftwerke vor unserer Haustür. Das ist Niederaußem, Neurath 1 und …

Positive Nachrichten

Angeregt durch einen Feldtag habe ich um einen Termin beim Forschungszentrum Jülich gebeten, um zu erfahren, was dort in Sachen Landwirtschaft geforscht wird. Prof. Schurr hat meine Fragen beantwortet. Anschließend haben wir noch die Einrichtungen des Institutes angesehen. Ich muss sagen, ich bin begeistert! Zwei Stunden haben wir uns sehr angeregt unterhalten, nicht alles habe ich auch bis in Letzte verstanden. Was ich aber mitgenommen habe: hier wird mit großer Begeisterung (und finanziellen Mitteln)  an den Themen der Zukunft geforscht. Wir wollen das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Und jetzt schaut euch das Video an. Dauert 20 Minuten. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Massentierhaltung: Die Schweiz hat abgestimmt

In der Schweiz gibt es häufig Volksabstimmungen. Im September 2022 ging es um die   Massentierhaltung. Hier das vorläufige Abstimmungsergebnis: https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/va/20220925/can658.html Die Initiative wurde mit 63% abgelehnt. Eine Zustimmung gab es nur in Basel-Stadt. https://www.bazonline.ch/massentierhaltung-ticker-schweiz-abstimmung-resultat-live-411051553715 Die Stimme der Landwirtschaft dazu: https://www.diegruene.ch/artikel/politik-maerkte/massentierhaltungsinitiative-nein-klar-abgelehnt-441556 Hier ein Interview mit der Initiatorin nach der Bekanntgabe des  Ergebnisses. Eine sehr interessante Erklärung für die Ablehnung der Initiative: https://www.bazonline.ch/die-grossverteiler-sollen-ihre-margen-auf-bioprodukten-offenlegen-795506336503 Einen Satz aus dem Interview kann wohl jeder Landwirt unterschreiben: “Die Bauern sollen für ihre Mehrleistungen entschädigt werden. Sie stehen wegen der Konkurrenz unter Preisdruck und müssen befürchten, dass der Detailhandel die Labelprogramme wieder herausstreicht.” Hier noch einige andere Ergebnisse von schweizerischen Abstimmungen mit einem landwirtschaftlichen Hintergrund: Die Stimme des Volkes

Sagt den Bauern endlich die Wahrheit!

Ein Gastartikel von Martin Rücker, dem ehemaligen Geschäftsführer von Foodwatch über die Zukunft der Landwirtschaft und das Zaudern der Politik. Cem Özdemir will für den Klimaschutz die Zahl der Nutztiere in Deutschland reduzieren und gleichzeitig die hiesige Tierhaltung zukunftsfest machen. Erfolgversprechende Pläne fehlen für beide Ziele. Derweil hängen Bauernhöfe in der Luft oder geben verzweifelt auf – sie haben Besseres verdient. Von Martin Rücker Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich vieles vorgenommen: Er will das Höfesterben bremsen und die deutsche Tierhaltung „zukunftsfest“ machen. Er will, dass Landwirte nachhaltiger wirtschaften und in den Tierschutz investieren. Und er will die Tierbestände reduzieren. Viele Signale, die zusammen eine janusköpfige Botschaft ergeben: Jene Bauern, die um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen und dazu noch hören, dass sie eigentlich nicht mehr erwünscht sind, sollen bereit dazu sein, für neue Ställe Kredite aufzunehmen und in mehr Tierschutz zu investieren. Das wirft Fragen auf. Einerseits ist Özdemirs Ziel so klar wie nachvollziehbar: Künftig sollen weniger Tiere (wegen des Klimas) besser gehalten werden (wegen des Tierschutzes), ihre Produkte dafür höhere Preise erzielen (wegen der …

Schweine im Hochhaus

Wir reden in Deutschland lange und viel über Tierwohl. Vor allem soll den Schweinen mehr Platz angeboten werden. Kontakt zum Außenklima und Auslauf wird gewünscht. In China ist der Trend ein völlig anderer. Die Auswirkungen auf den europäischen Markt dürften jedem klar sein. Wirklich jedem? Neue 26-stöckige Schweinehochhäuser in China | top agrar online In dieser einen Anlage sollen pro Jahr 1,2 Millionen Mastschweine gehalten werden. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Gleichzeitig gut und schlecht? Ja, das geht…

Bauer Fritz, mein Kollege aus Oberösterreich ist da einer merkwürdigen Sache auf die Spur gekommen… Deutschland  im Odysseus-Dilemma oder:  Wie ich Skylla und Charybdis lieben lernte. Wir wissen ja aus den NGO-basierten Medien und Nachrichten, daß CO2 (= Kohlendioxid) ganz ganz böse ist. Wenn wir zuviel CO2 haben, geht auf der Welt bald nichts mehr. Schlimm. Wer die gleichen NGO-basierten Medien und Nachrichten in letzter Zeit verfolgt hat, mußte erstaunt zur Kenntnis nehmen: Wenn wir zuwenig CO2 haben, geht auf der Welt bald nichts mehr. Und das ist auch schlimm. Wie das, grübelt manch listenreicher Odysseus. Wo doch die NGO-Welt üblicherweise so einfach gestrickt ist. 1 Problem – 1 Schuldiger – 1 Lösung. Wie der normalsterbliche Erdenbürger zunehmend erstaunt feststellt, tun sich in Deutschlands Landen die in der Regierung sitzenden 1-fach gestrickten “Experten” aber allerorts furchtbar schwer, wenn sie auf gar 2 (in Worten: zwei) Probleme gleichzeitig treffen (Stichwort: Energiewende ohne Energie von irgendwo). Ähnliches gilt (nur für Nicht-Agrarier) erstaunlicherweise auch für die Schlagwort-Agrarwende. Bislang konnten sich die 1-Dimensionalen (1 Problem – 1 Schuldiger – …

Diskriminierung…

Erst dachte ich, dass es ein Artikel aus einem Satire-Magazin ist: PETA fordert Sexverbot für alle fleischessenden Männer – Speiseplan von Männern verursacht 41 Prozent mehr Treibhausgase als der von Frauen Doch dann lese ich, dass eine “wissenschaftliche Online-Fachzeitschrift” eine Studie herausgebracht hat. (Es ist übrigens die gleiche, die auch die Insektenstudie veröffentlich hat.) Bevor Sie kommentieren, bitte den Artikel lesen. Dort ist auch folgendes nachzulesen:  “Schließlich spart jedes nicht geborene Kind 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr ein.” P.S.: ich habe länger überlegt, welches Titelbild ich wählen soll, mich dann aber für ein wenig Aufregendes entschieden… 🙂

REWE, NABU und das Moor…

Dieser Gastartikel stammt von Heiner Husmann, der sich Gedanken zu den Zielen der Bundesregierung zur Moorvernässung gemacht hat und dabei auf eine interessante Allianz gestossen ist. REWE, NABU und das Moor oder „Mit meinem Einkauf das Moor wiederbeleben“ https://umdenkbar.rewe.de/klimafonds/ Wachsendes Moor zu erschaffen, scheint für REWE und NABU kinderleicht zu sein. Eine Art „Memory-Spiel“ suggeriert eine kinderleichte Umsetzung des Moorschutzes: Einige Klicks genügen und schon erscheint das Bild einer „romantischen“ Moorlandschaft, die so auch vor 100 Jahren in der Künstlerkolonie Worpswede entstanden sein könnte. Es ist für mich oberdeutlich: es soll der Eindruck erweckt werden, wachsendes Moor „wiederzubeleben“ ist ganz einfach. Es benötigt nur ein wenig Interesse und kaum Einsatz. Zunächst war ich schon irritiert und ein wenig sauer über die „Macher“ dieser „naiven“ Werbe-Kampagne. Die Parole „Moorschutz ist doch ganz einfach“ zeigt deutlich die gedanklichen Fehler und die Gedankenwelt der Strategen von NABU und REWE. Moorschutz ist äußerst komplex und das Gegenteil von einfach. „Memory“ und „Wiederbelebung“ des Moores passen als Aussage nicht zusammen und verhöhnt die vielen Generationen Moorbauern, die mit Blut und …