Monate: November 2018

Schulmilch und anderes von der Kuh

Man muss nicht zwingend an die Molkerei verkaufen. Im Video seht ihr, wie es auch anders gehen kann. Die Franken sind da erfinderisch. Macht natürlich auch mehr Arbeit… Danke an Renate Ixmeier, die mir den Betrieb empfohlen und mich begleitet hat. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Euer Bauer Willi

Artenvielfalt statt Lebensmitteln…

Neulich war ich auf Einladung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) auf eine Tagung zum Thema „Landwirtschaft und Naturschutz im Dialog“ eingeladen. Hintergrund war die bevorstehende Ackerbaustrategie des BMEL. Von den 26 Teilnehmern waren 3 Landwirt/in. Nicht gerade viel für eine Veranstaltung mit dem Thema Landwirtschaft und Naturschutz im Dialog. Die übrigen Teilnehmer waren Berater von Ämtern, Personen aus Behörden sowie aus Forschung und Wissenschaft rund um den Naturschutz. Also alles Profis. Es wurde viele Vorträge gehalten über Acker-Streifenprogramme, Fruchtfolgegestaltung und andere Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität.  Ich habe nicht alle Vokabeln verstanden, vor allem wenn es um die taxonomische Einordnung von Pflanzen und Tieren ging. Ein Referent beschäftige sich mit der Frage, ob Pflanzenschutz und Biodiversität zusammenpassen und kam zu der wenig überraschenden Aussage, dass das wohl nicht klappt. Das erscheint mir logisch, weil Pflanzenschutzmittel nun mal die Eigenschaft haben, unliebsame Unkräuter, Pilze oder Insekten aus den landwirtschaftlichen Kulturen und damit unseren Lebensmitteln zu entfernen. Das bedeutet oft zwangsläufig eine Verminderung der Biodiversität. Und genau die unterschiedlichen Auffassungen über die Aufgabe, die Landwirtschaft haben soll, …

Über Tierwohl abstimmen…

… wird derzeit in der Schweiz praktiziert. Dazu ein sehr lesenswerter Artikel der Neuen Zürcher Zeitung. https://www.nzz.ch/schweiz/hornkuh-initiative-die-vorlage-im-ueberblick-ld.1426962#subtitle-daruber-stimmen-wir-ab Das Besondere daran ist meiner Meinung nach nicht so sehr das Thema (Enthornung bei Kühen), sondern wie die Zeitung mit dem Thema umgeht. Es werden die Argumente von Befürwortern und Gegner sauber aufgelistet. Gleichzeitig werden die Organisationen genannt, die sich dafür oder dagegen aussprechen. So kann sich jeder Bürger mit der Vielfalt der Meinungen auseinandersetzen und sich ein eigenes Bild machen. Es wäre wünschenswert, wenn dieses Vorgehen auch in der deutschen Medienlandschaft viele Nachahmer findet. Euer Bauer Willi Nachtrag:  Ergebnis der Volksbefragung vom 25.11.2018 https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/schweizer-gegen-hornkuh-initiative,RAQRHBn  

„Gut sein“ oder „nicht gut sein“ – das ist hier die Frage

Jeder Mensch möchte ein „gutes Leben“ haben. Für sich und für seine Lieben. Der Glaube an „das Gute“ ist ein essentieller Antrieb für Menschen, Gemeinschaften und Staaten. Darum ist derjenige, welcher „das Gute“ auf seiner Seite hat, von seinen Mitmenschen anerkannt. Noch mehr, er erfährt auch die Unterstützung seiner Mitbürger für sein Tun und findet Kraft auch selbst wieder „Gutes zu tun.“ Bio-Landwirtschaft hat das Gute auf seiner Seite Diese öffentliche Meinung ist nicht schlagartig entstanden. Die Bio-Landwirtschaft und die Bio-Bauern haben von Beginn an Ihre „guten Ziele“ in der Kommunikation herausgestellt. Beispiele sind Naturschutz, Gesundheit, Tierschutz usw.. Diese „allgemeinen guten Ziele“ sind inzwischen gesellschaftlicher Konsens. Insofern ist es logisch, dass man „gut ankommt“, wenn man sich mit diesen guten Zielen solidarisiert. Oder anders herum: wer sich gegen Naturschutz stellt, der bekommt wenig Zustimmung von seinen Mitbürgern. Und genau das passiert seit Jahren im öffentlichen Diskurs mit der Landwirtschaft. Egal welche Themen, ob nun Nitrat, Insektensterben, Biodiversität, Tierwohl oder Pflanzenschutz etc.: die Biofraktion punktet mit ihren guten Zielen, während die konventionelle Landwirtschaft die Ziele und …

112 Vogelarten seit 23 Jahre beobachtet

Fakten statt Emotionen. So machen es die Engländer. Auf der unten stehenden Seite ist die Entwicklung von 121 Vogelarten im Zeitraum von 23 Jahren abzurufen. Für jede Vogelart einzeln, für jede Region oder auch zusammengefasst. Die Excel-Dateien sind auch öffentlich. https://www.bto.org/volunteer-surveys/bbs/latest-results/trend-graphs Das sind keine Ergebnisse einer Umfrage, sondern fachlich saubere Zählungen. Beispielhaft. Ihr könnt ja mal im Suchfeld nach „Buzzard“  und dann nach England suchen. Oder nach „Woodpigeon“ (Ringeltaube). Gerade Greifvögel nehmen deutlich zu. Wovon ernähren die sich? Wo sind die deutschen Wissenschaftler? So eine Statistik wäre auch für Insekten wünschenswert. Über mehr als zwei Jahrzehnte, nach verschiedenen Arten getrennt, unterschieden nach Regionen. Gibt es auch, aber auch wieder nur in England.  Warum stützt man die Aussagen in Deutschland auf Auswertungen eines Vereins, der nur das Gewicht von Fluginsekten bestimmt hat? Ich wünsche mir Fakten statt Emotionen. Englische Insekten – 30 Jahre Beobachtung   Bauer Willi

Freilandschweine in Franken

Auf meiner Tour durch Franken habe ich mich mit Johannes von Laimbachhof (www.laimbachhof.de) unterhalten. Er hält unter anderem 120 Schweine auf der Weide und vermarktet diese über den Hofladen. Mehr dazu im Video. Euer Bauer Willi   Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren  

Gespräch mit Josef Tumbrinck: NABU NRW

Bei meinem ersten Zusammentreffen mit Herrn Tumbrinck, NABU, haben wir uns gestritten. Also habe ich ihn zu mir eingeladen, um zu sehen, ob wir nicht doch in einigen Punkten einig werden können. Diesmal haben wir nicht gestritten. Geht doch. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Gedanken sortieren – Luft holen

Liebe Leser von Bauer Willi In den letzten Tagen und Wochen war ich viel unterwegs. Drei Tage in Österreich und Franken, vier Tage auf einer Tagung des Bundesamt für Naturschutz auf Rügen, jetzt wieder Bayern. Und so geht es bis Weihnachten und danach weiter. Das macht Spaß, aber die Batterie braucht auch wieder Zeit zum Aufladen, der Adrenalinspiegel muss auch mal wieder runterkommen. Es gibt viele interessante und strittige Themen, über die es sich lohnen würde, zu diskutieren. Allerdings stelle ich fest, dass mit der Zeit die Argumentation im Kreis läuft und es allen, auch mir, schwer fällt, richtig zuzuhören und auch zwischen den Zeilen zu lesen. Deshalb wollen wir unsere Frequenz an Artikeln in der nächsten Zeit herunterschrauben. „Gut Ding will Weile haben“. Wir hoffen, ihr habt Verständnis dafür und bleibt unserem Blog treu. Solltet ihr aber Themen haben, die euch „unter den Nägel brennen“ , so sind wir dafür immer offen. Auf der Impressum-Seite steht eine Mail-Adresse, an die ihr eure Vorschläge schicken könnt. Willi und Alois  

Das Ende der Nutztierhaltung…

Spätestens in 20 Jahren gehört die bisherige Form der Nutztierhaltung in Europa der Vergangenheit an. Vielleicht auch schon früher. Sie glauben das nicht? Das ist mir klar, weil Ihnen wie mir eine solche Vorstellung erst einmal absurd erscheint. Aber vielleicht sind Sie ja trotzdem bereit, meinen Gedankengängen zu folgen. Die Bürger der westlichen Welt, auch Industrienationen genannt, essen gerne Fleisch. Viel Fleisch. Fleisch ist billig (zu billig) und schmeckt gut. Was den Bürgern nicht gefällt ist die Tatsache, dass für Fleisch Tiere getötet werden müssen. Unsere Kinder spielen zwar am Computer alle möglichen Kriegs- und Ballerspiele, aber bei dem Gedanken, selbst ein Huhn köpfen zu müssen, bekommen sie dann doch weiche Knie. Was alle auch ganz furchtbar finden, ist die Haltung der Tiere in großer Zahl. Massentierhaltung eben. 1.500 Mastschweine, 300 Kühe oder 30.000 Hähnchen in einem Stall ist da eher noch wenig. Alle Tiere leben in Ställen, Freiland sehen sie nie. Außer beim Einstallen oder auf dem Weg zum Schlachthof. Wo viele Individuen der gleichen Art auf engem Raum zusammen leben, gibt es Stress. Das …