Monate: Januar 2020

Die „Bauern-Milliarde“…

Heute ging es richtig rund. Selten habe ich an einem Tag so viele WhatsApp, SMS, Mails bekommen wie am 30.1.2020. Was ist passiert? Die Groko tagte bis in den frühen Morgen und heraus kam eine Milliarde für die Bauern. Gegen 8:30 Uhr berichtet RP Online kurz und knapp: https://rp-online.de/politik/deutschland/spd-und-union-milliardenhilfen-fuer-landwirte-und-laengeres-kurzarbeitergeld_aid-4864118 Das nächste, was ich bekommen habe, war ein Video vom bayrischen Bauernpräsidenten Heidl mit kernigen Worten. (Dauer 1:18 min)   Kurze Zeit später dann ein Video von Dirk Andresen, einer der Sprecher von „Land schafft Verbindung Deutschland“ mit ähnlichem Tenor. (Dauer 1:24 min) Nur das Güllefass hätte er besser weggelassen, um niemand auf dumme Ideen zu bringen. Und er sollte das Datum richtig angeben… (bin halt ein Klugscheißer…) Gegen 12 Uhr dann ein deutlicher Kommentar in der FAZ: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/hilfe-fuer-landwirte-ein-ganz-fauler-kuhhandel-16608292.html Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes meldet sich zu Wort. Hier sein Statement: Wenig später dann ein Video des Generalsekretär des DBV, Krüsken mit einer Videobotschaft: (Dauer 0:47 min)   Am Abend fasst top agrar die Geschehnisse des Tages und die vielen verschiedenen Stellungnahmen diverser Parteien sehr gut …

Wenn Fleisch teurer wird….

Ein oft gehörte Argumentation, um den Verzehr von Fleisch zu senken, ist die Idee, Fleisch teurer zu machen. Da ist von einer Fleischsteuer die Rede, einer Veränderung der Mehrwertsteuer und einiges mehr. Nun sind die Preise für Schweinefleisch im Verlauf des letzten Jahres um fast 50% gestiegen. Den Wünschen der Fleisch-Gegner wurde also in hohem Maße entsprochen. https://www.ami-informiert.de/ami-fleischwirtschaft/schweinepreis Grund dafür ist die Afrikanische Schweinepest, die in Asien, vor allem China aber auch Indonesien, zu einem starken Rückgang der Schweinebestände geführt hat und nun Importe, auch aus Europa, notwendig macht. Wenn die Theorie der Befürworter der Verteuerung von Fleisch stimmt, dann müsste der Verzehr von Schweinefleisch (und Wurst) deutlich zurückgegangen sein. Meldungen hierzu sucht man vergebens. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36573/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-fleisch-in-deutschland-seit-2000/ Hier  eine Statistik nach Ländern weltweit: https://www.watson.ch/wissen/die%20welt%20in%20karten/773522112-weltkarte-welches-land-isst-am-meisten-fleisch Die Unterschiede sind extrem und haben ihren Grund vor allem in kulturellen Gegebenheiten. Und ob man die so schnell ändern kann? Das fragt sich Bauer Willi      

Kein Kükentöten mehr!

Neulich hatte ich einen Anruf von Dr. Ludger Breloh, den ich seit langem kenne und den ich immer noch bei REWE verortet habe. Das stimmt nur noch halb, denn mittlerweile hat er sich ganz dem Thema „Ende des Kükentötens“ gewidmet.  Ich habe mich mit ihm und Kristin Höller unterhalten. Wie ist der Stand der Dinge? Die gute Botschaft: Das Verfahren zur Geschlechtsbestimmung und damit zur Selektion der Eier ist praxistauglich. Derzeit ist es möglich, mit einer Anlage pro Sekunde ein Ei zu untersuchen und damit 3600 Eier in der Stunde. In Deutschland werden pro Jahr rund 45 Mio. Legehennen gehalten. Der Rest ist Mathematik. Bedenke: Das Jahr hat 12 Monate bzw. 52 Wochen. Wie funktioniert das technisch? In der Brüterei  wird nach etwa 8 Tagen mit einem Laserstrahl ein winziges Loch in der Kalkschale hergestellt. Das Innere des Ei bleibt unbeeinflusst. Mittels eines Druckunterschiedes gelangt ein Tropfen des Ei-Inneren in eine Reaktionflüssigkeit, die auf ein Hormon reagiert, dass nur in Eiern vorkommt, die sich zu weiblichen Tieren entwickeln. Durch eine Farbumschlag bei den Eiern, aus …

Das Davos der Landwirtschaft

Nun ist sie vorbei, die Grüne Woche in Berlin, die – wie auch die  GFFA-Tagung (Global Forum for Food and Agriculture) – als das „Davos der Landwirtschaft“ bezeichnet wurde. Ja, da ist was dran. Auch in Davos waren einige Redner, die sich vor allem selbst lobten. Politiker wie Trump und andere wirkten, als wären sie aus der Zeit gefallen und als hätten sie vom Thema Klimawandel noch nie etwas gehört. Entsprechend isoliert blieben sie, was sie aber  selbst wohl nicht bemerkten. Andere wiederum wollten zeigen, dass sie ja schon viel weiter als alle anderen sind. Die Vertreter der Wirtschaft wurden nicht müde, sich gegenseitig zu erklären, wie nachhaltig sie schon seien. Fridays for Future erklärten zum wiederholten Male, dass das alles nicht reicht und nicht schnell genug geht. Auch so wie immer. Jeder in seiner Blase, kaum Kontakte untereinander. Gewisse Parallelen So ähnlich verlief auch die Grüne Woche. Von den Demonstrationen der Bauern bzw. der Umwelt-Aktivisten im Vorfeld war dort nichts zu sehen, zu hören oder zu spüren. So, als hätten sie überhaupt nicht stattgefunden. …

Gefragt auf der Grünen Woche…(Video)

Von der CDU/CSU-Fraktion bin ich während der Grünen Woche zu Themen rund um die Landwirtschaft befragt worden. Die Fragen stellte Albert Stegemann. Mit dabei war Lea Fließ vom Forum Moderne Landwirtschaft. Aber auch ich konnte, ganz zum Schluss, Herrn Stegemann eine Frage (zur CDU) stellen, auf die er sehr „geschmeidig“ geantwortet hat. Was hättet ihr auf die Fragen von Herrn Stegemann geantwortet? Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren    

Messstellen zweiter Teil (Video)

Diesmal geht es um die Auswahl der Meßstellen, deren Zuweisung bezüglich der umgebenden Nutzung und einen Vorschlag, was nun zu tun ist. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Gestern veröffentlicht wurde ein Video des Umweltbundesamtes (UBA) zum Thema Nitrat-Messnetz. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Quote: xx% Bio bis zum Jahre 20xx

Vermutlich regen diese Sprechblasen auch Bio-Bauern auf. Vorstellungen wie die neueste Ansage aus Brandenburg machen einfach keinen Sinn. Mich nerven solche Sprechblasen. Da will der gegenwärtige Minister 100% Bio bis 2050. Er wird dann wohl nicht mehr im Amt sein. Auf jeden Fall möchte er aber 20% bis 2025, und das wäre fast eine Verdoppelung. https://amp.zdf.de/nachrichten/heute/umstellung-bis-2050-oekolandbau-fuer-brandenburg-100.html Es scheint gerade in Mode zu sein, sich mit Prozentzahlen und Jahresangaben zu überholen. Es gibt aber gleich mehrere Fakten, die den Schwachsinn solcher Aussagen belegen: Ob ein Markt sich entwickelt, hängt von Angebot und Nachfrage ab. Wenn, wie derzeit, die Nachfrage niedriger als das Angebot ist, fallen die Preise und der Markt funktioniert nicht mehr. Ein weiterer Grund ist die Frage, wo die vielen Bio-Bauern sind, die diese Betriebe führen? Den Aspekt, dass es motivierte und gut ausgebildete Landwirte braucht, die dies können, wird in der gesamten Diskussion nicht berücksichtigt. Eine seiner Aussagen muss doch auch dem Minister aus Brandenburg zu denken geben: „Für eine Umstellung der Tierhaltung hin zu einer ökologischen Produktion und mehr Tierschutz gebe es …

Nitrat: Mit Kenntnis der Details…

…sieht manches dann doch anders aus. Angefügt habe ich die Stellungnahme des Regionalbauernverbandes Starkenburg, dessen Vorsitzender Dr. Willi Billau ist. (also quasi „Bauer Willi Süd“)  Er geht sehr detailliert auf den Referentenentwurf der erneuten Novelle der Düngeverordnung ein und erläutert diese aus hessischer Sicht. Stellungnahme Referentenentwurf Novelle der DüngeVO Stand 08.01.20 Noch deutlicher wird es auch dem Laien, wenn man sich die Ergebnisse der Brunnen auf der Karte ansieht. Hessen_Nitrat_MW_Mai_2017_300T Und das ausgerechnet ein Brunnen (Otzberg-Habitzheim) mit hohen Nitratwerten unter einem sehr großen und arrondierten Bio-Betrieb liegt, zeigt, dass nicht alles mit der Bewirtschaftung in Zusammenhang steht. Die Experten führen die hohen Werte auf natürliche Vorkommen zurück.

Ist das jetzt ernst gemeint?

https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/dorfkinder-ueber-klischee-staendig-besoffen-und-doof-16591846.html Sitze im Zug und versuche den Artikel auf dem Handy zu erstellen Frage an die Kommentatoren: Ist der Artikel Ironie? Ein ernst gemeinter Text? Stehe etwas auf dem Schlauch. Wie ich den finde? Bescheuert.

Ein sehenswertes Streitgespräch…

zwischen der Organisatorin der Demo „Wir haben es satt“, die am 18.1.2020 in Berlin stattfand und dem Sprecher der Organisation „Land schafft Verbindung“, die am 17.1.2020 in mehreren Städten und auch in Berlin mit Traktoren unterwegs waren.  https://www.ardmediathek.de/rbb/player/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvYWJlbmRzY2hhdS8yMDIwLTAxLTE4VDE5OjMwOjAwXzRiZTMzZTMyLWVmNmEtNDQxOS05ZmU3LWIwZGVlODhmNjMyNS93aXItaGFiZW4tZXMtc2F0dC1kZW1v/wir-haben-es-satt-demo-in-Berlin Das moderierte Streitgespräch kommt etwa ab Minute 2:30. Vorher kommt ein Bericht über die Demo von WHES, die vor allem von Aktivisten gestaltet wurde. Ist ja in Ordnung, aber das sollte man dann auch so darstellen. Es war nämlich ganz überwiegend eine Demo von NGO und nicht von Bauern. Diese Demo war einen Tag vorher. Für den flüchtigen Konsument von Presse und Fernsehen wird es tatsächlich etwas schwierig, die diversen Veranstaltungen und ihre Ziele auseinanderzuhalten. WHES geht es gegen Agrarindustrie, LsV um eine faire Agrarpolitik, die für den ganz normalen (konventionellen) Bauern auch machbar ist. Aber auch die Bio-Bauern fürchten mittlerweile um ihre Existenz, weil die Welle der Umstellung auf gesättigte Märkte trifft.