Bauer Willi
Kommentare 117

Quote: xx% Bio bis zum Jahre 20xx

Vermutlich regen diese Sprechblasen auch Bio-Bauern auf. Vorstellungen wie die neueste Ansage aus Brandenburg machen einfach keinen Sinn. Mich nerven solche Sprechblasen. Da will der gegenwärtige Minister 100% Bio bis 2050. Er wird dann wohl nicht mehr im Amt sein. Auf jeden Fall möchte er aber 20% bis 2025, und das wäre fast eine Verdoppelung.

https://amp.zdf.de/nachrichten/heute/umstellung-bis-2050-oekolandbau-fuer-brandenburg-100.html

Es scheint gerade in Mode zu sein, sich mit Prozentzahlen und Jahresangaben zu überholen. Es gibt aber gleich mehrere Fakten, die den Schwachsinn solcher Aussagen belegen: Ob ein Markt sich entwickelt, hängt von Angebot und Nachfrage ab. Wenn, wie derzeit, die Nachfrage niedriger als das Angebot ist, fallen die Preise und der Markt funktioniert nicht mehr. Ein weiterer Grund ist die Frage, wo die vielen Bio-Bauern sind, die diese Betriebe führen? Den Aspekt, dass es motivierte und gut ausgebildete Landwirte braucht, die dies können, wird in der gesamten Diskussion nicht berücksichtigt.

Eine seiner Aussagen muss doch auch dem Minister aus Brandenburg zu denken geben: „Für eine Umstellung der Tierhaltung hin zu einer ökologischen Produktion und mehr Tierschutz gebe es bereits genügend Fördermittel, die jedoch von den Landwirten nicht genutzt würden, betonte Vogel.“ Am Geld liegt scheint es also nicht zu liegen.

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117 Kommentare

  1. James Taylor sagt

    Immerhin hat es der Minister aus Brandenburg geschafft eine Sprechblase mit warmer Luft zu fuellen und Du hast den Ballon aufgenommen und weitergespielt. In einer Aufmerksamkeitsdemokratie hat der Mann nur Eigenmarketing gemacht und alle anderen regen sich nun ueber warme Luft auf, die auch noch schnell abkuehlt. Bravo!
    Niemand weiss, was 2050 ist, ausser vielleicht, dass viele von denen, die das hier lesen und diskutieren, uns beide eingeschlossen, dann bereits Humus sein werden.
    Fakt ist, dass die zur Neige gehenden Vorraete an mineralischem Phosphat und die Aenderung des Klimas etwas bewirken werden, was weit ueber die Wahl bio oder konventionell hinausgehen wird. Wenn mir jemand sagt, dass Landwirtschaft 2050 nur noch in Hallen und Gewaechshaeusern stattfinden wird, dann ist das fuer mich realistischer als eine 2020 prophezeite Prozentangabe zu bio oder konventionell.

  2. Günter sagt

    Genauso wie die diversen Bauernproteste die letzten Wochen und Monate verlaufen sind, genauso will es die Politik. Zwietracht und Hass unter den Beteiligten sähen ist die Devise.
    Das Beste kommt von der Landwirtschaftsministerin zum Thema Land- und Stadtjugend.
    An Dummheit kaum zu überbieten.
    Aber eins haben alle auf der Agenda: Mit billigen Lebensmittel das Volk ruhig halten, das hatten auch schon andere früher erkannt.
    Ob eine Bauersfamilie konventionell wirtschaftet oder Bio oder ganz anders, und aufgeben muss, weil es zum Leben nicht mehr reicht, ist dem Rest der Bevölkerung scheißegal.
    Schöne Grüße aus Südtirol Günter

  3. firedragon sagt

    Guten Morgen,
    zum Thema mal was Gegensätzliches.

    War gestern in der nächst größeren Stadt, hatte dort was zu erledigen. Danach habe ich mich in den dortigen großen Supermarkt „verirrt“.
    Ich wollte mal ausprobieren, wenn ich Vegetarier wäre und deutsches Gemüse (kein Bio) einkaufen möchte und noch darauf achte, dass ich kein Plastik kaufe, wie unser Mittagessen aussehen würde.
    Knollensellerie und Äpfel waren aus Deutschland und ohne Plastik.
    Chicorée, Chinakohl, Karotten und Kartoffeln waren aus Deutschland, allerdings in Plastik.
    Das war’s, mehr war nicht aus Deutschland zu bekommen. Auch kein Kohl!
    Dieser Supermarkt ist kein Discounter und sehr stark frequentiert – das Angebot von Obst und Gemüse ist riesig. Dementsprechend lange war ich mit Etikettenlesen beschäftigt.
    Was mir noch aufgefallen ist, alle Einkaufswilligen greifen beherzt zu und lesen nicht, woher etwas kommt oder ist es egal?
    Bei den Zuckerschoten habe ich kurz aufgelacht : Guatemala

    • Brötchen sagt

      Drachen mein Reden, ohne gewaltige Importe von exotischen Spezereien kann man sich nicht schmackhaft und gesund vegetarisch ernähren.

      Schlussfolgerung:

      vegetarische Ernährung ist ein sehr großer CO2 verursacher! Entgegen dem eingebildetem Glauben!

      Könnte man mal recherchieren indem man mal die Einkaufliste eines Vegetariers analysiert. Das schwebt mir schon des längeren vor. Hatte mich selbst mal ein Jahr überwiegend vegetarisch ernährt und da ist mir das aufgefallen.
      Schön, dass Du das ähnlich siehst!

      • Reinhard Seevers sagt

        Wo ist das Problem. Generationen vor uns haben sich auch im Winter mit heimischem Gemüse versorgt….nur war das etwas einsilbig. Das geht heute nicht mehr, es muss vielseitig sein. Kohl ist genug vorhanden im Land…..Leute esst Kohl! Steckrübe und Karrotte sind eine Alternative! 🙂
        Es wird niemals so kommen, wie es uns die Apostel vormachen möchten…dazu ist die Gesellschaft zu globalisiert. Deutsche esst deutsche Bananen!

        • firedragon sagt

          Guten Morgen Herr Seevers,

          ich habe ein deutsches Gemüse, welches ohne Plastik war, vergessen – die Schwarzwurzel.
          Kohl war dort ja leider nicht aus Deutschland.

          In anderen Supermärkten wird es wohl anders aussehen, mein Versuch gestern ist ausdrücklich nicht repräsentativ.
          Wobei ich von meinem Ergebnis, was ausgerechnet diesen Supermarkt betrifft, überrascht enttäuscht bin.

          • Brötchen sagt

            Drachen es stimmt schon, es gibt noch einige Möglichkeiten und die wirklich guten Vegetarier die Ahnung haben, wissen das auch.
            Aber die sind rar.

            Ich gehe heute einkaufen und mache mal eine Liste.

          • Reinhard Seevers sagt

            Ich schaue immer, was woher kommt …..und das Wenigste kommt nun einmal im Winter aus heimischer Erzeugung, wie auch. Ob der deutsche Verbraucher, Ökobevollmächtigte oder Politiker wohl die klimatischen und vegetativen Bedingungen dieses Landes kennen? Evtl. möchten ja alle das Land mit Gewächshäuser alá Niederlande überziehen, beheizt mit Wärme aus ökologisch erzeugter Energie? Wer weiß…..

  4. Bäuerin sagt

    Sämtliche Politiker werden von Posten zu Posten geschoben , sitzen fest im Sattel , jeder möchte so lange als möglich am Kuchen teilhaben . Viele Fehler , aus Unwissenheit begangen , kosten uns allen Millionen…jeder kleine Mann würde für viel weniger verurteilt werden…
    Denen passiert nichts , da wird getrixt und gelogen, vertuscht und betrogen , selten verliert einer wirklich seinen Posten …
    Das ist einfach eine unerträglichr Sauerei

  5. Bauer Willi sagt

    Stelle eben mit Freude fest, dass der Like-Button auf meinem Laptop wieder funktioniert. Falls das bei euren „Volksempfängern“ auch so ist, würde ich mich bei Hans-Peter bedanken…;-)

    • Karl Timme sagt

      Willi, habe heute einmal den Like-Button benuzt, erfolkreich mit weiterzählen. Ein zweites und weiteres Mal nur rot und Text mit smily, aber der Zähler blieb stehen.
      Ich weiß nicht wie das beiden anderen ist.

  6. Christian Bothe sagt

    Ich denke dieser Vogel aus BB wird ein Zugvogel… Zur BIO-LW und deren Effektivität, was die Erträge/ha und die tierischen Leistungen gegenüber den nachhaltigen Konvis betrifft, wurde ja schon viel berichtet.Dazu dann noch die höheren Subventionen…Das sagt doch alles und die 10 Milliarden Menschen in der Zukunft werden „b i o logisch“verhungern müssen!Aber der Vogel ist dann lange weg…Zusammenfassend gesagt, ist er bei solchen Offenbarungen eine Fehlbesetzung als Minister und Woidke als Ministerpräsident und Dipl.Agr.Ing. sollte mal ein Vieraugengespräch führen!

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Christian, deine Kritik ist eventuell berechtigt. Aber wir beide sollten doch wissen wie so ein “ Geschäft“ läuft. Die Grünen sind in der Regierung, stellen die Forderung nach diesem Ministerium, wenn nicht platzt diese Regierung.
      Was würdest du an der Stelle von Woidke machen?
      Viel schlimmer ist für mich, was zur Zeit in Thüringen abläuft.
      Die große CDU Deutschland verhindert mit aller Macht eine Minderheitsregierung.
      Gegen den Willen der Bevölkerung. Ist das Demokratie????

      • Christian Bothe sagt

        @Brandenburgbauer,bin ja Thüringer und denke die Minderheitsregierung steht.Und die Grünen bekommen das LW-Ministerium nicht.Das ist gut und der letzte Stand heute Abend.Ob das dann alles funktioniert, werden wir sehen…

    • Lady sagt

      Ich habe mal ein Frage an euch Profis.
      Immer wieder habe ich das Argument gehört, dass der Biolandbau besser mit der Klimaerwärmung klar kommt. Nur die betroffenen Landwirte haben genau das Gegenteil erzählt. Denn gerade das Grünland , der Futtermittelanbau, fiel doch 2018 fast aus. Gerade da hat sich die Dürre extrem bemerkbar gemacht. Oder kann man das so nichts sagen?
      Daher finde ich auch unter diesem Aspekt die Forderung von 100 % Bio fragwürdig.

      Ansonsten stand in unserer Tageszeitung vor kurzem gerade ein Bericht.
      Überschrift Marktkrise auf dem Bio-Hof.
      Das ist zwar streng gesehen Unsinn. Nicht der Markt ist einer Krise, der funktioniert, sondern die Landwirte , die aufgrund einer verfehlten Förderpolitik umgestellt haben. Sich auf etwas verlassen haben, was einfach nicht eintreten konnte. Natürlich geben die Preise nach, wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage. War offensichtlich eine völlig neue Erkenntnis für manchen Politiker, der hier mit Steuergeldern wedelnd durch die Gegend lief. Von Steuergeldern stand da zwar nichts, sondern schlicht „Wir/ eigentlich ich , der Herr Agrarminister, fördert! Das war dann auch der Tenor des Textes. Insbesondere die „neuen“ BioLandwirte werden ihre Produkte nicht los, bestenfalls zum Preis von konventionellen Produkten oder eben als „Futter“ für die Biogasanlagen. Nach meiner Erinnerung war davon die Rede, dass es jetzt 20 % Biobetriebe in MV gibt, Flächenanteil etwa 15 %. Die 20% sind aus meiner Sicht auch Folge von Aufspaltung der Großbetriebe, aus 1 macht 5. Der Grund ist hier sicher klar. Und die Statistik sieht auch gut aus, die Anzähl der „Höfe“ nahm gegen den Trend zu. Nun ja, „herrenlos“ hat das Land wohl kaum rumgelegen.

      • Thomas Apfel sagt

        Ähnlich will, soweit ich aus Hörensagen weiß (oder aus „gewöhnlich gut unterrichteten Quellen“), die Lindhorst-Gruppe mit ihren bei Wriezen erworbenen Flächen (6.000 ha) umgehen. 10 Öko-Betriebe a´600 ha sollen entwickelt werden. Worauf genau spekulieren die, wenn doch der Markt angeblich am Zusammenbrechen ist?
        Die haben ihr Geld bislang mit Bau und Verwaltung/Vermietung von Altenheimen verdient. Ich glaube daher nicht, dass Altruismus die Triebkraft für den Einstieg in die Landwirtschaft ist, eher schon Spekulationen auf steigende Subventionen.

        • Karl Timme sagt

          Der Viehhandel war der Ursprung dieses verschachtelten Familienunternehmens. Wärend der wendezeit hat Vater Jürgen die Zeichen erkannt. Der Einstieg in Altenheimen und Gala-Bau war mit erwachsenwerden der Kinder.

    • Obstbäuerin sagt

      Zum Glück gibt es Journalisten, die Brücken schlagen wollen:
      »… Agrarpolitik war lange Zeit Politik für konventionell wirtschaftende Bauern. Diese lebten in dem sicheren Gefühl, alles richtig zu machen – solange sie sich nur an die sogenannte gute fachliche Praxis hielten. Jahrzehnte ging das gut. Doch nun sollen sie plötzlich das Grundwasser schützen, die Bienen retten, für mehr Tierschutz im Stall sorgen und sich zugleich als Unternehmer am Weltmarkt behaupten. Das setzt sie unter enormen Druck. Gut gemeinte Vorschläge werden als Einmischung zurückgewiesen. Wie kommt eigentlich Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dazu, sich um Fragen der Landwirtschaft zu kümmern?….«

      • Bäuerin sagt

        Dieser Kommentar ist völlig verfehlt .
        Wir Landwirte sind bestens ausgebildet , arbeiten immer schon mit der Natur , für die Natur , schützen Insekten , Vögel und sonstiges Getier. Wasserschutz gehört genauso dazu wie Tierschutz .
        Viele Vorschriften behindern uns eher bei der Praxis , als dass sie uns fördern .
        Mit gesunden Menschenverstand arbeiten wir Bauern mit eder Natur , Vorschriften hindern uns oft am richtigen Zeitpunkt. Vieles kann man eben nicht durch zeitvorschriften Regeln, sondern sollte sich nach der Natur richten

        • Obstbäuerin sagt

          Das ist kein Kommentar, Bäuerin, das ist ein Zitat aus dem verlinkten Artikel von Brötchen. Dieser Journalist bedient alle Klischees der NGO´s und ist eben kein Brückenbauer.

      • Karl Timme sagt

        Claudia Ehrenstein ist schon sehr lange bei der Welt, lebt heute in Berlin Prenzlauerberg. Ich habe ihre Artikel, ob Ihrer Objektivität schon immer sehr geschätzt.

        • Thomas Apfel sagt

          Guten Morgen Karl Timme,
          auch wenn Frau Ehrensteins Artikel von der Tonlage etwas moderater ist als ein Jost Maurin, so bedient sie doch alle üblichen Dogmen und Klischees. Liegt ja vielleicht genau daran, dass sie In Berlin Prenzlauer Berg wohnt.:
          1. Die EU Subventionen ermöglichten vor allem den konventionellen Bauer Jahrzehntelang ein auskömmliches Leben und war zu wenig auf Öko ausgerichtet. Dazu passend auch die Grüne Parole „Ein Weiter so“ kann es nicht geben. Das blendet das kontinuierliche Höfesterben und den Abwärtstrend in der Wertschöpfung vollkommen aus.
          Sie haut auch wieder voll in die Kerbe Groß schlecht, klein gleich gut.Es sind in der EU aber auch Berechnungen angestellt worden die Förderungen mehr auf die lebendige Arbeit in den Betrieben auszurichten, (was ich im Grundsatz sehr begrüßen würde) Das Ergebnis wäre aber eine nicht wesentlich von der jetzigen abweichende Verteilung!
          „Die Einstellungen der Bauern stimmen zunehmend mit der AfD-Linie überein“. Hier ziert sie sich nicht einmal die TAZ zu erwähnen, die Rechtradikale Banner in Nürnberg als Beweis sieht. Die Organisatoren in Nürnberg haben SOFORT auf die Banner der AfD reagiert und die Fahnenträger AfD des Platzes verwiesen. Das war nämlich genau in dem Moment als Andresen in Berlin live nach Nürnberg geschaltet hatte (Ich war in Berlin dabei).
          Das ist die typische Haltung der Medien, wann immer es gilt unliebsame Meinungen abzubügeln.

          • Brötchen sagt

            Thomas der Artikel ist nichts, der geht total an den Realitäten vorbei, ist aber so geschrieben, als wüsste der das.
            Lohnt sich nicht drüber zu diskutieren, aber gut zu wissen wie so manche denken.

            Wusste erst nicht ob der Satz von Obstbäuerin sarkastisch gemeint war, jetzt weiß ich es.

            Grüße!

            • Brötchen sagt

              „Die Einstellungen der Bauern stimmen zunehmend mit der AfD-Linie überein“

              Bauern sind immer konservativ, vom Ansatz ihrer Tätigkeit her….müssen sie ja sein, weil ein Bauer immer über Jahre denken muss.
              Einen Kuhbestand oder neue Fruchtfolgen aufzubauen, macht man nicht schnell mal in ein zwei Jahren.

              Die Medienschaffenden können jede Stunde einen Flitz durch den Äther jagen. Die müssen die Folgen nicht ausbaden.

          • Karl Timme sagt

            Thomas Apfel, ich bin voll bei Ihnen. Sicher lebt Sie in Ihrer Blase in Berlin. Vor diesem Hintergrund war meine Einschätzung zu verstehen. Das mir die Ausgestalltung der Ausgleichzahlungen in dieser Form nur über Fläche, habe ich als Futterbau Betrieb schon des öfteren zum Ausdruck gebracht. Die Tatsache der einseitigen Ausrichtung der Berichterstattung habe ich hier nicht nur dargestellt, sondern (anhand der Videos) auch vorgerechnet.
            Also alles gut. auch diese Dame geht der Offensive des BMU nur auf dem Leim. Wer genau hinschaut und zuhört, es gab 3 Messnetze.
            Das erste und umfangreichst war das von 1991 WRRL, mit über 5000 Messtellen in Deutschland. ( in Niersachsen c.a. 1800)

            • Reinhard Seevers sagt

              Das Schlimmste ist der letzte Absatz in ihrem Pamphlet, finde ich.

              „Es reicht jedoch nicht, auf die Straße zu gehen und sich mit markigen Sprüchen zu beklagen. Viel zu lange schon geben die Bauern anderen die Schuld an ihrer schwierigen Lage. Es wird höchste Zeit, dass sie erklären, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Ein Weiter so wie bisher ist jedenfalls keine Option.“

              Die hat nichts verstanden……

  7. Karl Timme sagt

    Agrarminister Axel Vogel hätte sich bei seiner Parteikollegin Renate Künast Rat holen sollen bevor er solche Aussagen tätigt. Diese hatte das gleiche Ziel vorgegeben. Trotz Vegeday, Umstellung der öffentlichen Kantinen, des Schulessens und weiterer tiefgreifender staatlicher Maßnahmen dümpeln wir auch heute noch beim Bio Anteil im einstelligen Bereich. Dieses lässt sich halt nicht durch Verordnungen auf Erzeugerseite, Verarbeitungsseite und LEH durchsetzen. Nur wenn Mann wie bei der Impfpflicht den Bürger per Gesetz zwingt erreicht Mann diese Zahl.
    Das wäre doch auch der Ausweg für uns Konvi, um trotz weiter steigender Auflagen am Markt bestehen zu können. Planwirtschaft halt. Nur moderner wie in der Vergangenheit.

    Unkomplizierter Wurzelwicht
    „BIO = Jährlicher hoher Prämienanspruch mit „zeitlich geordnetem Zahlungstransfer“, der das Überleben des jeweilig umstellungswilligen Betriebes sichert, ohne auf die Erträge vom Acker oder in den Ställen überhaupt angewiesen zu sein.“
    Dieser Anteil der Transferzahlung am Einkommen hatten wir hier im Forum schon einmal mit 104% beziffert.

    • Karl Timme sagt

      Hier der Beitrag:

      Berthold Lauer

      16. Januar 2020

      Passend dazu hat unsere Kammer vorige Wochen Zahlen zur Betriebswirtschaft veröffentlicht! dabei wurde auch die Relation von Ausgleichszahlen zu den Unternehmensergebnissen dargestellt: Landwirtschaft insgesamt 60 %, Ackerbau 63%, Futterbau 49%, Veredlung 54%, Verbund 72%, Weinbau 6%, Öko ges. 104%, Öko- Weinau 13%! ! Die Zahlen für den Öko-Bereich sind doch beachtlich! Trotz der großen Bereitschaft „des Verbrauchers“ mehr zu zahlen! Das soll unsere Zukunft sein????

      und der Link:
      https://www.lwk-rlp.de/fileadmin/lwk-rlp.de/Markt/Testbuchfuehrung/wirtschaftliche_Situation_2018_2019.pdf

  8. Unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    BIO = Jährlicher hoher Prämienanspruch mit „zeitlich geordnetem Zahlungstransfer“, der das Überleben des jeweilig umstellungswilligen Betriebes sichert, ohne auf die Erträge vom Acker oder in den Ställen überhaupt angewiesen zu sein.

    Wozu bedarf es hier also noch einer grundlegenden Befähigung in erster Linie an fachlich orientierter Bio-Kompetenz, wo der handfeste Umstellungswille zuerst dem eigenen Betriebskonto in Form von prämienoptimierenden Programmen zuzuschreiben ist und nicht, wie agrarpolitisch weit eher favorisiert, einem dahingehend entsprechenden geistig kompletten Sinneswandel auf diesen Höfen!?

    Deshalb boomt BIO derzeit, während die modernen Spritzen solcher Bio-Himmelsstürmer zunächst „eingemottet“ werden – für alle Fälle, wenn die Bio-Prämien-Pipeline ggf. kurz-bis mittelfristig zum einzelbetrieblichen Sorgenfall mutieren könnte.

    Wer in früheren „besseren“ Tagen Schönheits-Kunstdünger streute u. das Allheilmittel der Chemiekeule für sich in sämtlichen Notfällen abonniert hatte, ist heute nicht selten BIO-Bauer in gesellschaftlicher Vorreiterfunktion als überzeugtester BIO-Bauer vor Ort.

    …Und das ist zur Nachahmung empfohlen – Ich weiß nicht…!? – Von einem Extrem gleich ins andere fallen als jeder Weisheit letzter Schluss!?

    • Paulus sagt

      Bauer Willi hat hier mal die klare Aussage getroffen, dass er bzw. sein Sohn bei der Umstellung auf Bio, 100% des Einkommens aus Subventionen, meinetwegen auch aus Transferzahlungen beziehen würde. Ich hatte und habe das bis heute zwar nicht richtig verstanden, allerdings auch nicht weiter nachgefragt. Meines Wissens hat ihm damals aber keiner widersprochen und auch andere seiner Berufskollegen haben sich hier schon ähnlich geäußert. Meiner sicher sehr vereinfachten und nicht zum Ende gedachten Logik folgend, sind die Bios also zusagen und leicht übertrieben ausgedrückt, so etwas wie gut bestallte H4-Empfänger der Landwirtschaft. Und jetzt stelle man sich das mal aus Sicht eines kritischen als auch einfältigen Verbrauchers vor – aus welchem Grund sollte er mehr Geld für Bioschwindel ausgeben? Die Transferleistungen gehen eh schon zu seinen Lasten, und dann noch das Doppelte im Laden bezahlen, ohne einen nachweisbaren Mehrwert?
      In der Konsequenz sind entweder Bio-Preise = Konvi-Preise, oder der Kunde bekommt im LEH noch mehr von den billigen Produkten von wer weiß wo her. Welches Ziel hat man damit erreicht?
      Ich mach mich mal wieder bewusst angreifbar und ahne schon was jetzt kommt.

      • Brötchen sagt

        „Bauer Willi hat hier mal die klare Aussage getroffen, dass er bzw. sein Sohn bei der Umstellung auf Bio, 100% des Einkommens aus Subventionen, meinetwegen auch aus Transferzahlungen beziehen würde.“

        Habe ich noch nie so gelesen.

        ER hat gesagt, sein Sohn hat eine Arbeit drüber geschrieben und da lohnte sich das nicht für ihn.

        Paulus dafür sind seine Erträge zu hoch!
        Bio „lohnt“ sich nur für Betriebe, die sowieso ganz schlechte Erträge haben bzw. sehr schlechte Böden.

        Jetzt für einen Betrieb mit seiner Struktur, nur Ackerbau.

        Deswegen ist er so geplättet, weil sein Zukunftkonzept damit gefährdet ist.
        Damit hatte er nicht gerechnet.
        Ich habe das nicht immer so verfolgt.

        • Brötchen sagt

          Er wird sich sicher noch melden Paulus.

          Mal kurz überschlagen:

          100 ha 56 dt/ha Weizen =112000 Euro gesamt erlöse ( 20 Euro je dt)
          100 ha 90 dt/ha Weizen=180000 Euro

          Ist in etwa ein Verdienst.

          Öko wäre das dann vielleicht 45 dt/ha sind dann 157500 Euro bei 35 Euro/dt

          Weiß nicht ob ich mit den Zahlen richtig liege. Nur ganz grob die Verhältnisse

          • Bauer Willi sagt

            Ja, dazu kann ich was sagen. Derzeit besteht unser Einkommen zu rund 40% aus staatlichen Transferzahlungen. Das ist vor Steuern, ein Teil der Zahlungen gehen also wieder in die Steuerzahlungen. Als Konvi bekomme ich pro Hektar rund 300 €, als Biobetrieb wären es rund 600 €. Die Rechnung bei Bio-Getreide ist so, dass zu der Zeit, als unser Sohn gerechnet hat, der Erlös die Kosten deckte. Das was vom Staat kam, war der Gewinn (wieder vor Steuern). Da wir bei Getreide (immer nur als Beispiel aufgrund unserer sehr fruchtbaren Böden durch Bio einen Ertragsrückgang von etwas´60% hätten, rechnet es sich bei uns besonders wenig. Wenn ich auf schlechtem Boden eh wenig ernte, ist der Rückgang deutlich geringer. (Von 110 auf 50 bzw von 65 auf 40 dt) Aktuell sind die Bio-Getreidepreise nochmals gesunken. Jetzt rechnet es sich bei uns noch weniger.

        • Paulus sagt

          @Brötchen und Bauer Willi, der Groschen ist gefallen, habe verstanden. Danke!
          @ Bauerhans, das war jetzt nicht gerade freundlich von dir.

      • firedragon sagt

        Paulus,
        das H4 hab ich auch in kleinem Rahmen angesprochen. Allerdings im Bezug auf Konvi und dass wir zudem noch so bescheuert sind und auch noch hart körperlich arbeiten.
        Das würde einem echten H4 niemals passieren…

      • bauerhans sagt

        „…… aus Sicht eines kritischen als auch einfältigen Verbrauchers vor“

        kritische gibts nur sehr wenige,einfältige, wesentlich mehr.

          • bauerhans sagt

            tut mir leid,ich hatte heute mit einem sehr einfältigen zu tun!

            ach so,punkte,die ich gebe,werden nicht angezeigt,nur der rote daumen.

  9. Bauer S sagt

    Wäre mal politisch konsequent. Jeder müsste sich darauf einstellen und seine persönlichen Schlüsse ziehen. Die Politik müsste erklären warum sie den ländlichen Raum platt macht.

  10. bauerhans sagt

    wenn ich an die zeit zurückdenke,wo hier 3 bios in meiner nachbarschaft wirtschafteten,die alle laufend vom land nrw unterstützt wurden,als es noch gar keine agrarzahlungen gab!
    Klaus Mathiesen,minister für verbraucher,umwelt und landwirtschaft,kam sogar persönlich vorbei
    trotzdem ist nur einer übrig geblieben,der konsequent seinen betrieb bis heute ausgebaut hat,die belastung der familie ist für mich fragwürdig!

  11. Obstbäuerin sagt

    Vielleicht sollte man prophylaktisch schon mal einen Antrag stellen, denn wir wissen:
    WER ZU SPÄT KOMMT, … 🐑🐷🐇🍓🍏

    • firedragon sagt

      Obstbäuerin,
      das ist ja nicht wirklich eine Option…
      Im Ackerbau wird die Zukunft wohl in Richtung in eher ertragsschwache, dafür resistentere Sorten gehen. Da gibt es Möglichkeiten sich jedes Jahr „neu zu erfinden“.
      Im Wein – und Obstbau wird man um die Anpflanzung von PiWis nicht mehr drum rum kommen, wobei dadurch wahrscheinlich die alten Sorten (zumindest im Weinbau) dezimiert werden. Hier ist es eben schwierig, die richtige Wahl zu treffen, da die Anlagen mindestens zwanzig Jahre stehen.
      Sorgen bereiten mir auch Flächen, die in FFH Gebieten liegen. Wer Vieh hat, kann damit noch irgendetwas anfangen – aber die anderen? Wer informiert eigentlich die Verpächter solcher Flächen, dass der Staat dabei ist, ihre Flächen zu entwerten. Viele Eigentümer (ich würde sogar sagen, keiner, ausser demjenigen, der noch was mit LW zu tun hat) haben gar keine Ahnung von ihrem „Glück“.

      • Obstbäuerin sagt

        Ja, firedragon, das hatten wir schon mal mit den Pillnitzer Re-Sorten. Leider haben sie ihre Resistenzen plötzlich über Bord geworfen und waren anfälliger als die normalen Apfelsorten. Das war so um 2000. Inwieweit die neuen Resistenzen wirklich haltbarer sind, wird man sehen. Ansonsten sehe ich das wie Mr Tom, wenn 100% Bio, dann werden alle Karten neu gemischt, denn eine so hohe Subventionierung der Lebensmittel wird für den gesamten Sektor kaum möglich sein.

  12. Kein Nachwuchs!
    Zig Bauernhöfe haben noch keinen Azubi (Raum Düren). Da geht Bio bei dem Arbeitskräftebedarf gar nicht!

  13. Kein Nachwuchs! Wenn man die freien Ausbildungsplätze bei der Kammer im Raum Düren anschaut weiss man wo es hingeht!

    • Paulus sagt

      @ Leo
      Woran liegt es denn, wenn sich keine Azubis mehr finden? Die Kinder der Bauern studieren, von denen kommt nun mal keiner mehr aus der Volks- oder Hauptschule, und für die Knechtschaft auf einem Hof mit diffusen Berufsaussichten muss man erst mal Dumme finden. Einen Trecker- oder Gerätefahrer kann man anlernen, dann fährt der hunderte Mal auf dem Acker hin und her bis er rammdösig ist. Für einen Schweinefütterer zum Mindestlohn gilt das ebenso.
      Diese Kampagne der Ministerin Klöckner von wegen benachteiligter Dorf- oder Bauernkinder ist so etwas von daneben wie es schlimmer gar nicht mehr geht. Sie ist nun mal eine ehemalige Weinkönigin die geschmückt wurde und verbringt wahrscheinlich viel Zeit damit sich die Fingernägel rot lackieren zu lassen. Eine Svenja Schulze ist ihr haushoch überlegen.

        • Paulus sagt

          Firedragon, rot lackierte Fingernägel und gewisse andere Merkmale sind nun mal so na ja. Ist so ähnlich wie mit den gestreiften Klamotten von Adidas, ist halt auch so na ja. Zum Glück empfindet es nicht jeder so – aber eine gewisse Schicht eben doch.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Ich hoffe doch, dass die Frau Umwelt-Ministerin bei ihren Nagellacken auf die Inhaltstoffe: Formaldehyd, Toluol und Phthalate verzichtet. Die wären nicht unbedenklich.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin, da ihr gerade beim Thema seit, auch das Dekollete von Frau Schulze kann
        sich sehen lassen.
        Nur mal so am Rande bemerkt. Ob das jetzt frauenfeindlich ist ???

        • Lady sagt

          “ Ob das jetzt frauenfeindlich ist ???“
          Bbb , das finde ich jetzt nicht. Es ist doch eher ein Kompliment. Aber ich habe auch noch nie so hingeschaut. Wenn es eher wie ein Euter aussieht – ist das jetzt kuhfeindlich ?- fände ich als Frau das eher nicht so prickelnd.

          • firedragon sagt

            Naja… äh, was ist Dekollete ?
            Falls es das ist, was ich vermute – Männer haben auch so was in die Richtung, alles naturgegeben – meistens …
            Wenn alles nett aufgehübscht ist kann man(n) wohl ein unverfängliches Kompliment aussprechen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              „“Naja… äh, was ist Dekollete ?““

              Feuerdrache ist ein Hinterwäldler!!! 😉 .-)

              Ich lief durch die Straßen an einem sonnigen Tag,
              es waren nicht viele Sachen zu sehen die ich mag.
              Leute die gestresst durch Geschäfte hetzten,
              kleine Kinder die andere verpetzten.

              Deprimiert zog ich die Straße entlang weiter,
              doch was war da, mein Grinsen wurde breiter.
              So einen schönen Ausschnitt sah man selten,
              die Regel „Gucken, aber nicht anfassen!“ musste gelten.

              Welch ein schönes, förmiges und reizendes Dekolletè,
              Innerlich kochte ich, wie das Wasser für den Tee.
              Der Schweiß lief mir auf einmal herunter,
              dieser Anblick machte den grauen Tag bunter.

              So wie ich starrte, was würde meine Frau nur von mir denken,
              höchstwahrscheinlich würde sie mir die Scheidungsunterlagen schenken.
              Dieser Gedanke hat mich nicht allzu lange beschäftigt,
              Oh Gott, dieser Anblick, er war einfach heftig.

              Doch plötzlich, unglaublich, was sah ich da?
              Auf der Brust, es war ohne Zweifel ein Haar!
              Doch es sollte nicht nur bleiben bei einem,
              auf einmal fing ich an bitterlich zu weinen.

              Denn es war nicht der Ausschnitt einer holden Fee,
              sondern einfach nur ein gewöhnliches Bauarbeiterdekolletè!
              Mein Herz, es hörte auf zu rasen wie verrückt,
              denn es war nur Achim, der Bauarbeiter der sich gerade bückt.
              Autor unbekannt.

              • firedragon sagt

                Ehemaliger Landwirt,
                ich danke für die Aufklärung – werde, wenn ich mich mal wieder in die Zivilisation begebe, meine Hornbrille aufsetzen, um nicht einer solchen Verwechslung aufzuliegen 😎

          • Der Brandenburgbauer sagt

            @Lady. Moin ich habe mir die Haushaltsdebatte des Bundestages im Dezember angesehen. Frau Schulze musste dort ja auch wie alle anderen
            ihren Etat verteitigen. Für dass hohen Haus und die Zuschauer zu Hause an der Klotze hat sie ebend“ ALLES IN DIE WAAGSCHALE GEWORFEN“ um zu überzeugen.

      • Obstbäuerin sagt

        Italien ist da auch schon sehr weit aber da kommen dann immer regelmäßig Nachrichten über seltsame Vorkommnisse mit der Mafia. Ich kann mich erinnern, dass vor einiger Zeit italienische Bio-Kühe, die 120 Jahre alt waren, jede Menge Bio-Milch produziert haben.

    • Christian Bothe sagt

      @Ilchmann,was Sie da wieder für eine Äußerung machen, ist interessant. Ich hoffe, Sie haben noch nicht auf BIO umgestellt oder haben es vor? Es klang so wohlwollend!Mal sehen wielange der Herr aus Polen am Ruder ist…

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Das war lediglich eine unkommentierte Feststellung, Herr Bothe. Ich fälle betriebliche Entscheidungen nicht aufgrund von Politiker-Äußerungen 😉

        • Bauer Willi sagt

          Sehr vernünftig.
          Ich habe manchmal den Eindruck, dass der Trick der ist, dass man mit 100% Bio auch diesen Markt ohne großen Aufwand in den Keller fährt und der LEH eine noch größere Marge bekommt. Konventionalisierung des Bio:marktes.

  14. Es ist definitiv nicht sinnvoll, sondern geradezu hirnrissig. Aus Sicht des Verbrauchers vermutlich toll, weil eine Übersättigung es Marktes zum Preisverfall führt und dieser dann Bioprodukte zu Discountpreisen erstehen kann, die Zeche zahlt der Erzeuger natürlich mal wieder. Diese Entwicklung kann man ja schon heute beobachten.
    Interessant wirds wenn nicht genügend Landwirte darauf anspringen, sollen dann Hölzchen gezogen werden wer dann Bio machen muss?

  15. Thomas Apfel sagt

    Auch hier zur Illustration: Am Rande einer Vorstandssitzung erklärte ein Kollege, der sowohl einen großen Bio-Betrieb, als auch einen großen konventionellen Betrieb sein Eigen nennt:
    Der Bio-Roggen aus 2018/19 war nicht zu verkaufen und wurde letztlich in der Bio-Gas Anlage „verarbeitet“. Ebenso konnte der Bio Hafer nicht verkauft werden, da die Qualitäten aus Lettland usw. besser waren und offensichtlich mehr Angebot als Nachfrage bestand.
    Der vor ca. 5 Jahren durch die Erzeuger erzwungene Mehrpreis von 13 Ct/kg für Einlegegurken aus regionaler Produktion ist durch Listungsgebühren, Rückvergütungen usw. inzwischen für die Erzeuger real wieder unterhalb der Ausgangspreise davor angekommen. Bei den LEH Ketten wechseln die Einkäufer bis die mit den größten Fähigkeiten Preise zu drücken auf diesen Posten angekommen sind und dann länger dort bleiben. Diese Vorgänge treffen die Bio-Branche um so mehr, als die Preisverfalls-Mechanismen bei Marktüberflutung gnadenlos zuschlagen. Der LEH der 4 Großen hat 85% Marktanteil! Herr Vogel träumt ja auch davon neue regionale Schlachthofkapazitäten aufzubauen. Wer genau soll die denn betreiben, wo doch gerade Bio-Fleisch die größten Probleme mit dem Absatz hat. So ist das, wenn Ideologie auf der Oppositionsbank entstanden, auf einmal auf Wirklichkeit trifft. Da stehen uns noch einige Verwerfungen bevor!

    • sonnenblume sagt

      Der Konvi stirbt wegen der Auflagenflut und der Biobauer am Markt. Was bleibt am Ende? Die Produktion in der Hand des LEH und einiger anderer Investoren?

    • Stadtmensch sagt

      Das ist so deprimierend! Planwirtschaft kann man sich nicht ausdenken, dass sie funktioniert und Markwirtschaft führt zur „als-ob“-Landwirtschaft in Investorenhand um das überflüssige Geld zu parken und dafür noch Fördermittel aufzusaugen.

      Gleichzeitig keine Leute, keine Zeit und keine Reserven für Weiterbildung. Gestern im Radio: Anwendern von PSM droht künfig Bußgeld, wenn die neuen Ausbringverordnungen nicht eingehalten werden. O-Ton Praktiker: haben gar keine Zeit die zu lesen…

      Als Politiker kann man auch nur verlieren: Den möchte ich sehen, der eine Umverteilung von Viehbeständen aus den viehstarken Regionen wieder zurück nach MP und BB fordert.

      • firedragon sagt

        Stadtmensch,
        wo Vieh abgeschafft wurde, kommt keines mehr. Die Ställe sind nicht reaktivierbar, da die so gar keinem Standard mehr entsprechen und es ist auch keiner mehr da, der weiß, wie die Viecher zu halten sind und wie die in den bestehenden Arbeitskreislauf überhaupt unterzubringen sind.

        • Stadtmensch sagt

          Mag sein. Mir fällt aber nix besseres ein, um die „Sandkisten“ im Osten irgendwie fit zu machen für die zu erwartenden Wetterextreme (sagen ja alle, dass man damit rechnen sollte). Landflucht will auch keiner.

          • Brötchen sagt

            Stadtmensch warte mal ab, Roggen ernten wir immer.
            Letztes Jahr im Frühjahr stand der Grünroggen bombastisch und Mais kann auch ne Menge ab.

            Ansonsten kann man immer noch Schafhaltung ausbauen, oder wir haben wieder riesige Weideflächen.

            Man kann schon einiges machen.

            Eins wäre Frühjahrs- und Winterfeuchtigkeit gut nutzen.

            Zur Zeit wächst bei uns sogar noch Gras nach, so dass Schafe noch draussen auf der Weide sind. Brauche dieses Jahr nicht so viel Heu, wie gedacht.
            Du darfst Dich nicht von den Propagandamedien kirre machen lassen.

            • Stadtmensch sagt

              Ihr macht das schon. Habt ihr übrigens einen Ersatz für den „entlaufenen Weltretter“ gefunden?
              Ich kann den Hühnern und Karnickeln auch Frisches von der Wiese anbieten. Im Januar – irre. Weide is nich – sonst sind die Frühblüher weg.

              • Brötchen sagt

                Frage Mal Willi was er in den super Trockenjahren geerntet hat!

                Der Durchschnitt Sachsen Anhalt lag bei 56 dt / ha Getreide!

                Stadtmensch wir können alle nicht in die Zukunft schauen. Es gibt aber noch einige Möglichkeiten! Eine 4000 l kuh kommt auch mit wenig aus, das bedeutet aber wir brauchen doppelt soviel davon! Und es gibt Rindfleischeintopf satt. Das es leicht wird, wenn es sehr trocken ist, sage ich nicht!

          • Ostbauer sagt

            Wir haben hier 2 Biogasanlagen im Umkreis von 20 km mit insgesamt 30 Megawatt . Fondfinanziert(Ein Erbe von Rot/Grün). Die fahren den Marktfruchtbetrieben die Gärreste umsonst aufs Feld;wenn du Glück hast,arbeiten sie die sogar umsonst ein. Weist du wieviel „Sandkisten“ man damit fit machen kann?

        • sonnenblume sagt

          Einige Jahre stehen sie leer und dann kommt der Abriss. So sieht es bei uns im Ort aus. Bisweilen findet man noch eine sinnvolle Möglichkeit zur Umnutzung, aber mittlerweile gibt es zu viele aufgegebene Hofstellen.

        • Brötchen sagt

          In BB sind die Grünen für „Anhebung“ der Viehbestände aber Bio eben bzw. bessere Haltungsbedingungen.
          Bzw. es ist für sie klar das Tierhaltung notwendig ist.

          Das ist schon erstmal positiv.

          Insgsamt auf D. bezogen sollen die Bestände runter.

        • firedragon sagt

          Brötchen,
          in unserer Region ist Viehhaltung, so wie sie gewünscht wird, nicht mehr möglich.

      • Lady sagt

        „Planwirtschaft kann man sich nicht ausdenken, dass sie funktioniert “

        Klar Stadtmensch, einige Menschen können sich das ausdenken. Sie funktioniert trotzdem nicht. Könnte ich theoretisch erklären , aber auch ganz praktisch. Aber eigentlich gibt es da nichts zu erklären…
        Wir hier in MV könnten natürlich die Viehbestände aufstocken. Aber es macht wenig Sinn, wenn auf den Weiden jetzt doppelt so viele BioRinder rumlaufen würden. Auch bisher sind sie eher Touristenbespaßung. Man kann allerdings sein Geld auch anders verbrennen . Aber nu zu, wer es besser weiß, soll es machen.

  16. Brötchen sagt

    Na weiß eben.

    Willi im Ernst.

    Ich bin ja nun auch nicht mehr der jüngste, aber ich habe nach der Wende nur Maßgaben erlebt: „das kostet zuviel Geld, das ist überflüssig, das ist keine Pflichtaufgabe usw.“

    Überall sparsam wirtschaften usw…….aber plötzlich spielte Geld keine Rolle mehr!
    1 Mio, 2 Mio….. kein Problem

    wo ich tätig bin, sind 10 Tsd Euro schon viel Geld, bei Dir sicher auch.

    Kann man da verstehen, das die Leute sagen, „…ihr verklappst uns doch“ ?

    • firedragon sagt

      Ich wünsche allen einen wunderschönen Guten Morgen, hier in unserem Land, welches täglich ein Stückchen mehr an der Realität vorbei regiert wird.

      • Brötchen sagt

        @Drachen solche Ziele kann man sich ja stellen, so als Motivation.
        Bloss ist es denn ein Motivation und für wen? Wer ist die Zielgruppe.

        Noch besser fand ich, keinen Verbrennungsmotor mehr ab 2030.

        Und dann fährt man im LKW auf der Autobahn und sieht nur LKWs dicht an dicht von Polen bis zur holländischen Grenze und hört das im Radio und sagt sich, na klar und was soll ich Nachmittags machen?

      • Bäuerin sagt

        Genau .wir sollten als erstes fordern , dass unsere Politiker was von Ihrem Fach verstehen ….das heißt, es gelernt und auch eine Prüfung abgelegt haben .
        Wir dürfen auch keinen Beteieb führen ohne Lehre und Meisterprüfung.

        .

  17. Tobias sagt

    Eigentlich sollten ALLE noch konventionellen Betriebe auf Öko umstellen, ich denke dann sieht er wie weit sein Geld reicht… ich denke mal es reicht NIEMALS für ALLE! Dann gehts nach dem Windhundprinzip, die letzten bekommen NICHTS MEHR… und der Markt, der ja jetzt schon kaputt ist wird weiter zerstört… tolle Ideen!! 🙈

  18. Reinhard Seevers sagt

    Schon interessant, da hat sich der Linke- Landwirtschaftsminister Prof. Hoeff gestern Abend in Fakt doch ganz anders positioniert. Er hat sowohl die Betriebsstrukturen in seinem Land, als auch die Flächenprämie verteidigt….linker Pragmatismus, Respekt!

    • Brötchen sagt

      Reinhard die Linke hat in BB recht gute praxisorientierte Politik gemacht.
      Der Finanzminister war härter als wenn er CDU gewesen wäre.
      Bitter ist, bei der Wahl haben die eine Klatsche bekommen.
      Aber so ist das im Leben.

      Ursprünglich haben sind die Linken ja als Interessensvertretung des Ostens gesehen.
      Enstprechend sind da auch Eliten des Ostens vertreten.
      Die Verwaltungen dominieren Westdeutsche Eliten und die anderen Parteien auch.

      Und die Ostdeutschen Eliten waren ja zum großen Teil recht gut ausgebildet.
      Was einen stören kann sind die Träumereien von einem Sozialismus in einer anderen Form. Aber darauf sind die Wahlergebnisse nicht zurückzuführen. Die liegen an dem weißen Elefanten und einer gewissen Sattheit, Selbstgerechtheit und fehlender Demut der Etablierten.

        • Er bezieht sich vermutlich auf das Buch „Anna und der König“ in dem ein angeblich gesichteter weißer Elefant (mit f? 🙁 ) als Grund vorgeschoben wird damit der König und sein Hofstaat seinen Palast verlässt um vor Feinden zu fliehen, wobei besagter Elefant natürlich nicht existent ist aber nur durch diese Finte kann der König fliehen ohne sein Gesicht zu verlieren.

          • Brötchen sagt

            MH der Elefant kann auch andere Farben annehmen.
            Die Geschichte kannte ich noch nicht, danke! Wegen der Schreibweise, denke da ist beides möglich.
            Rechtschreibung und Grammatik ist schwierig, weil es keine nachträgliche Änderungsmöglichkeit gibt und die Fähigkeiten nicht da sind ;).

            • Ich hatte mit dem „f“ eigentlich die Rechtschreibkorrektur im Sinn, das stimmt schon so … seit paar Jahren …

              Verflixte Hacke ich werd alt, kann nicht mal mehr Rechtschreibung

              • Brötchen sagt

                Ist schon gut, ich gebe mir hier eigentlich keine Mühe, hoffentlich ist es einigermaßen verständlich.

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