Monate: Dezember 2022

Vom großen Versagen der Agrarpolitik

Zum Jahresende ein Gastartikel von Jürgen Donhauser, der mit der aktuellen Agrarpolitik hart ins Gericht geht Was mich als Landwirt am meisten verletzt ist die Tatsache, dass man mit uns Bauern nicht ehrlich umgeht (wie übrigens auch nicht mit dem Verbraucher). In letzter Zeit nimmt aber unter Cem Özdemir dieses „Falschspielen“ Ausmaße an, dass es schon dreist und unverschämt ist. Hier das jüngste Beispiel mit der Einführung der Haltungskennzeichnung. Jahrelang haben die GRÜNEN die Vorgänger im Agrarministerium dafür kritisiert, keine Kennzeichnung auf die Reihe zu bekommen. Nun stellt Özdemir seine Haltungskennzeichnung medienwirksam vor. Sie ist allerdings nur verpflichtend für deutsche Ware und nur für Frischfleisch! Geht’s noch?! Die schlimmsten Verschärfungen für die Schweinehaltung wurde bei den Zuchtschweinen in den letzten Jahren über Ordnungsrecht eingeführt. Durch diese Wettbewerbsverzerrung haben inzwischen so viele Ferkelerzeuger aufhören müssen, dass wir mittlerweile 9 Mio. Ferkel aus anderen Ländern importieren. Bei diesen Importen interessiert es niemand, wie diese Tiere gehalten, gefüttert und die männlichen Ferkel kastriert wurden. Man hat das Problem einfach ins Ausland verlagert – „aus den Augen, aus den …

Reflexhafte Ablehnung

Ich habe ja schon mal darüber berichtet, dass ich mit Robert Habeck ein Interview geführt habe. https://www.bauerwilli.com/eine-stunde-mit-robert-habeck/ Der nachfolgende Artikel passt sehr gut dazu, denn er beschreibt, dass innerhalb der Grünen nach wie vor Realos und Fundis um die Vorherrschaft streiten. https://www.tagesspiegel.de/debatte-uber-grune-gentechnik-wider-besserer-vernunft-9054853.html Aktuell sieht es eher so aus, dass die Fundis das Sagen haben. Aber lest selbst. Hier ein Zitat: „Es ist schade, dass die Grünen Habeck in seinem Ruf nicht folgten. Denn nun machen sie, darunter die Leitung des Umweltministeriums, genau das, wovor Habeck gewarnt hat: Sie verweigern sich einer Lösung, vor allem, so wirkt es, weil ihnen das Wort Gentechnik nicht passt.“ Und weiter: „Habeck und Gehring schrieben damals, man müsse „Potenziale und Gefahren“ abwägen. „Aber nicht geleitet von Angst, sondern von Fakten, Werten und Zuversicht“. Die Partei täte gut daran, sich an diese Worte zu erinnern.“ Ich habe manchmal den Eindruck, dass Robert Habeck in einer anderen Partei ist.

Eine Alternative zu Joachim Rukwied?

Eine starke Rede der Miss India 2022 zur Unterstützung der heimischen Landwirtschaft in ihrer Heimat Indien. Und die Dame engagiert sich auch ansonsten beeindruckend:  https://en.m.wikipedia.org/wiki/Adline_Castelino? Man stelle sich vor, Miss Germany würde zur Unterstützung der deutschen Bauern aufrufen… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Hier noch einmal ab Sec 0:50 Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren  

Unbekannte Wirkung eines Giftes

Wie, das kann doch nicht sein, dass unser Weizen vergiftet ist! https://www.welt.de/wissenschaft/article242716641/Fast-die-Haelfte-des-in-Europa-angebauten-Weizens-mit-Pilzgiften-belastet.html Und tatsächlich ist die Überschrift irreführend, denn der Anteil des Giftes liegt fast immer unter dem Grenzwert. Um welches Gift es sich handelt? Hier ein Zitat: „Insgesamt enthielt knapp die Hälfte (47 Prozent) des für den menschlichen Verzehr vorgesehenen Weizens in Europa das Toxin Deoxynivalenol (DON), auch Vomitoxin genannt, zumindest in geringer Menge. In Großbritannien, Schweden und Dänemark waren es sogar 69 bis 93 Prozent.“ Wird der Grenzwert für Menschen überschritten, kann der Weizen immer noch als Tierfutter verwendet werden. Übrigens wirken „chemisch-synthetische Pestizide“ gegen dieses Gift…

Satt und unzufrieden – Das Dilemma der Essensmacher

Ich habe wieder ein Buch geschrieben. Es erscheint am 16. Januar.  Was steht drin? Wir alle wollen sichere und bezahlbare Lebensmittel, mehr Tierwohl, mehr Klimaschutz, mehr Artenschutz. Ich sage: Wir Bauern können alles, es muss nur jemand bezahlen.  Und genau da hakt es: Der Bürger stellt hohe Ansprüche, die er als Konsument nicht bezahlen will. Das führt zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen dem Machbaren und dem Wünschbaren in der Landwirtschaft. In einem großen Bogen erläutere ich die Zusammenhänge. Es geht um die Agrarwende und das Artensterben, um Bienen, Bürger und die Bürokratie, und natürlich auch um Chemie und Cannabis sowie Doppelmoral und doppelte Standards, Dünger und Dürre, Eierpreise, Ethik und Europa. Die Landwirtschaft benötigt Fortschritt durch Forschung. Dazu gehört auch Gentechnik. Natürlich geht es um Gifte und Glyphosat, auch die Götter spielen mit, was taugt der Green Deal und was ist mit der Gülle? Ist ein Haferdrink eine Alternative und kommt iFood auf uns zu, sterben die Insekten? Konsum, Konzerne und Kosten, Krankheiten, Kühe, Lachgas, natürlich alle Lebensmittel und der Lobbyismus gehören zum Themenkreis. Es dreht …

„Kein Schwein braucht Weihrauch und Myrrhe“

Nein, singen kann Reinhard wirklich nicht. Aber wenn man die ersten Sekunden ausgehalten hat, wird es ein sympathischer und origineller Weihnachtsgruß. Auch zum Weiterleiten an Menschen, die die Tierhaltung kritisch sehen: Ton einschalten! Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren  

Weihnacht

Diesen wunderbaren Text hat Maria Sassin, eine Freundin der Familie geschrieben. Ich schicke ihn nur weiter und wünsche allen ein besinnliches Weihnachten. Vielen lieben Dank für die vielen kleinen und größeren Überraschungen 🙂 Euer Willi

Maisernte in der Ukraine

Kaum zu glauben, aber aktuell wird in der Ukraine noch Körnermais geerntet. Aber oft fehlt der Strom zur Trocknung. Ein beeindruckendes, aber auch bedrückendes Video. https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Ukrainischer-Mais-verrottet-auf-den-Feldern-article23801863.html

Die Zukunft der Ernährung

Heute möchte ich zwei „Vorlesungen“ empfehlen, die Prof. Wilhelm Windisch bei Tichy´s Einblick gehalten hat. Vorlesungen deshalb, weil der Moderator eigentlich nur einige wenige weiterführende Fragen gestellt hat. Weil der ein oder andere Vorbehalte gegen Tichy hat: Diese beiden Folgen sind politisch neutral. Prof. Windisch gelingt es, mit sehr guten Beispielen die Bedeutung der Wiederkäuer für die menschliche Ernährung zu erklären. Und Wiederkäuer gehören keiner Partei an… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Wer verdient eigentlich an den hohen Lebensmittelpreisen?

Dass die Lebensmittelpreise enorm gestiegen sind, hat mittlerweile jeder mitbekommen. Wie nicht anders zu erwarten, geht jetzt die Suche los, wer denn an der enormen Preissteigerung verdient. Schon ist die Rede von Inflationsgewinnern, zu denen die Landwirtschaft gehören soll: https://www.ifo.de/publikationen/2022/aufsatz-zeitschrift/gewinninflation-und-inflationsgewinner Was in der Publikation nur ganz am Rande und sehr versteckt erklärt wird: für die  allermeisten Agrarprodukte macht nicht der Landwirt den Preis, sondern der bildet sich an der Börse, unterliegt also dem Welthandel. In dem obigen Artikel und in den Medien wird aber der Eindruck der „Kriegsgewinnler“ erweckt, so als würden „die Bauern die Gunst der Stunde nutzen, um sich ein paar Euro extra in die Tasche zu stecken.“ Klar ist, dass in unserem Betrieb die Erlössituation im Wirtschaftsjahr sehr gut sein wird, weil die Kosten für die Produktion noch relativ günstig waren, weil noch nicht vom Krieg beeinflusst. Diesel hatten wir noch zu Preisen von rund 1 €/l im Tank und Dünger hatten wir ebenfalls zu Vorkriegspreisen eingekauft. Verkauft haben wir zu hohen Preisen. Das ändert sich nun gewaltig! Wir haben teuren Diesel …