Bauer Willi
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Unbekannte Wirkung eines Giftes

Wie, das kann doch nicht sein, dass unser Weizen vergiftet ist!

https://www.welt.de/wissenschaft/article242716641/Fast-die-Haelfte-des-in-Europa-angebauten-Weizens-mit-Pilzgiften-belastet.html

Und tatsächlich ist die Überschrift irreführend, denn der Anteil des Giftes liegt fast immer unter dem Grenzwert. Um welches Gift es sich handelt? Hier ein Zitat:

“Insgesamt enthielt knapp die Hälfte (47 Prozent) des für den menschlichen Verzehr vorgesehenen Weizens in Europa das Toxin Deoxynivalenol (DON), auch Vomitoxin genannt, zumindest in geringer Menge. In Großbritannien, Schweden und Dänemark waren es sogar 69 bis 93 Prozent.”

Wird der Grenzwert für Menschen überschritten, kann der Weizen immer noch als Tierfutter verwendet werden.

Übrigens wirken “chemisch-synthetische Pestizide” gegen dieses Gift…

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73 Kommentare

  1. Marian E. Finger sagt

    Findet man dieses Pilzgift auch im Brot oder zersetzt es sich durch die Hitze beim Backen?

    • Brötchen sagt

      Glaube Pilzgifte sind schwer rauszubekommen.
      Nahrungsgetreide wird stärker untersucht!
      Aber man liest immer wieder Nüsse, Gewürze u.ä. ist teilweise belastet.
      Ich bin mir nicht sicher, ob da alle Importe untersucht werden!

      Mykotoxine sind generell unterschätzt und die Auswirkungen sind schwer zu verifizieren.
      Im Futterbereich sind immer Rückstellproben aufzuheben, fast über ein Jahr.

      Denke der Bäcker hat kein Regal mit Tüten von seinen Mehllieferungen…
      Der Landwirt gilt meist rechtlich als Futtermittelunternehmer und haftet!

      Weiß nicht, wie das beim Bäcker o.ä. ist.
      Da kommen wir dann auch in den Bereich Betriebsgröße…..ein Kleinbetrieb kann die laufenden Untersuchungen kaum bezahlen. Kann der auch entsprechend lagern und und und….

      Will damit nur sagen das niedliche Kleine hat immer auch Nachteile und wenn Leute fordern, ist denen nicht bewusst, das sie damit den Kleinen Tod machen!

      Man kann eben nicht alles haben…

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      • Wenn der Bäcker diese Microtoxine mit einbaust, dann schimmelt das Brot bei den Kunden schneller, der ich ds merkt und das Brot wo Ner kauft. Dann hat der Bäcker oder Backfirma ihn als Kunden verloren. Außerdem wird jede Backstube vom Gesundheitsamt, bzw. Veterinäramt untersucht. Die werden dann auch Backzutaten- bzw. Mehlproben nehmen.

      • sonnenblume sagt

        Ob der einzelne Bäcker eine Rückstellproben nehmen muss? Das wird aber mit Sicherheit bei den Mühlen der Fall sein. In den Laboren werden sowieso verschiedene Untersuchungen und Backproben gemacht. Und sie werden beim Einkauf schon darauf achten das die Qualität stimmt.

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    • Fusarien besitzen eine mehrfache Schadwirkung: Sie vermindern nicht nur die Getreideerträge, sondern beeinträchtigen durch ihre Toxine im Getreidekorn die Gesundheit bei Mensch und Tier. Fusariumbefall verschlechtert zusätzlich die Backqualität, die Brenn-, Mälz- und Braueigenschaften sowie die Saatgutqualität bei Getreide. Die Toxiztät der Pilzgifte verändert sich durch Erhitzen (z.B. beim Backen) kaum.

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    • Nein, hat mir ein Bäcker bestätigt.

      Jeder von uns hat doch schon mal schimmeliges Brot gesehen.
      Das kommt von den wenigen erlaubten Microtoxinen, im Mehl,
      wenn die dann mitgebacken werden und das Brot ncht sachgemäß aufbewahrt wird, dann vermehren sie sich und wir stellen Schimmel fest.
      Im Sommer bei feuchtwarmen Klima schimmelt das Brot schneller,
      In dem feuchtwarmen Klima vermehren sich die Sporen besser.

      Das ist dann toxisch für uns, die wenigen erlaubten, wegen dem Grenzwert drin sind, kann der menschliche Körper verkraften.

  2. evo.... sagt

    Pälzer Buh
    28. Dezember 2022
    Hinzu kommt noch, dass nicht befallene Trauben vom gleichen Rebstock einen höheren Anteil an komplexeren Bitterstoffen aufweisen als komplett gesunde Trauben eines anderen Rebstock (Rebstöcke).
    Was weiderum darauf schließen lässt das Bitterstoffe =Pflanzeneigene Pestizide produziert.

    Das geht doch genau in die Richtung von der ich immer schreibe:

    Je gesündere Sorten wir anbauen, desto mehr natürliche Pestizide werden enthalten sein. Und wenn wir die Sorten so gesund züchten, dass sie gegen alle Bakterien, Pilze, Insekten, Viren,…. resistent sind, dann werden sie auch für die Menschen tödlich sein. Als Grund sehe ich die Co-Evolution zwischen dem Leben in der Umwelt und dem Mikrobiom im Darm der Leute.
    Ich denke auch, dass das Insektensterben mit der Pflanzenzüchtung zusammen hängt.

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    • Pälzer Buh sagt

      Fast richtig @evo, je geschädigter durch Umwelteinflüsse eine Pflanze ist ,desto mehr an Pflanzen eingene Pestizide sind nachweisbar. Es kommt also immer auf die Schädigung an.

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  3. Ludwig sagt

    Wenn ich in unser Zehntbuch von 1830 schaue , dann gab es zu der Zeit nur Abgaben an die Obrigkeit (Kirchen, Adel) in Form von Hafer, Roggen und Gerste. Weizenabgaben habe ich in dem Buch nie gefunden. In einem Buch (Unser täglich Brot) konnte ich dann nachlesen , daß der Weizen fast jedes Jahr vom Weizensteinbrand befallen war. Auch , daß jede zweite Ernte eine Mißernte war und damit noch vor 150 Jahren Hungersnöte in Europa normal waren. Mit der Getreidezüchtung , Beizeinsatz bei der Saat und mehr Wissen um die Krankheit stieg dann so nach und nach der Weizenanbau an. Das war auch nötig weil die Bevölkerung durch die Industriealisierung stark anstieg. Mit der Entwicklung der Fungizide nahm dann der Weizenanbau seine führende Anbaufläche auf der Welt ein. Ein Segen für die Menschheit. Mit dem Krieg in der Ukraiene werden wir wieder einen Mangel haben. Zusätzlich durch die Sanktionen gegen Rußland , weil der Westen keine Pflanzenschutzmittel liefert, werden lt. Analysten über 50 Mill. Tonnen Getreide fehlen und das wird viele Millionen hungern lassen. Ein Supergau und wenn man dann die EU über die Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes hört , dann klebt der Tod an den Händen der EU-Leute. Speziel die Pflanzenschutzmittelbeauftragte S. Wiener , die nie ein Bauer war , sondern Köchin , setzt sich für die Reduzierung ein. Ein Skandal.

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  4. Mit dem Gedanken spielen viele schon lange.

    Ca. 1970 haben sich meine Eltern gewundert, dass der Quadratmeter Teppichboden teurer war, als ein Quadratmeter gutes Ackerland.

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    • Stadtmensch sagt

      An der Schwelle zum 20. Jahrhundert machte Landwirtschaft in Westeuropa noch ca. die Hälfte des Nationaleinkommens aus. Jetzt fast nix mehr. Deshalb ist es ja auch “ökonomisch sinnvoll”, täglich 120 ha aus der landwirtschaftlichen Nutzung rauszunehmen.

      Oder um es mit Boris Akimow zu sagen: “Das Wesen des Kapitals hat die Konsumgesellschaft hervorgebracht, die ihrerseits die ökologischen und soziokulturellen Grundlagen der menschlichen Zivilisation zerstört.”

      Geld als Ware in Form von “Derivaten” hat mittlerweile das Volumen des Achtfachen des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. 4 Trillionen US-Dollar umfasst das tägliche Transaktionsvolumen im Devisenhandel. Davon beträgt der Handel mit realen Gütern gerade mal zwei Prozent.

      OT: “Innerhalb der katholischen Kirche wurde das Zinsverbot 1822 endgültig abgeschafft – die Abschaffung wurde jedoch nie begründet.”
      https://zinsfrei.de/kennt-das-juden-und-christentum-ein-zinsverbot/

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      • evo.... sagt

        Der Seevers zweifelt ja immer am kapitalistischen System. Ich denke der Kapitalismus ist ein natürliches System und man sollte vorsichtig damit umgehen.

        Um aber so etwas, wie Judenverfolgung oder die roten Revolutionen im Osten, zu verhindern muss man den Kapitalismus in konstruktivere Bahnen lenken. Es kann nicht angehen, dass die (armen) Leute 7% Mehrwertsteuer auf Lebensmittel bezahlen müssen und andererseits das Kapital ungebremst gehandelt werden kann. Ich denke die Steuer auf Lebensmittel muss geringer sein als die Steuer auf den Handel mit Finanzprodukten.

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  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Die „Strategie“ eben dieser Pilzgattung ist es, Aflatoxine als eigene Überlebensmaßnahme zu bilden, überaus erfolgreich innerhalb der Evolution, die eigene Ernährungsgrundlage für andere Organismen unbrauchbar zu machen. Mit unserem Monokulturenanbau haben wir für eine solche Entwicklung sprichwörtlich eine grundsolide Autobahn ausgebaut.

    Als Qualitätskriterium sind die meisten Funghi problemlos nachweisbar, die willkürlich festgelegten Grenzwerte dienen herausragend gut als Ersatz-Preisdrücker für die mittlerweile erheblich auf dem Prüfstand stehenden Proteinwerte. Bricht der synthetische Stickstoffdüngereinsatz infolge Unbezahlbarkeit weg, muss man schlichtweg andere Wege finden und gehen -in diesem Falle sogar weit bessere- um die richtigen Schatzkammern forthin effizient füllen zu können, bestehende Kanäle dahingehend nach wie vor offen halten zu wollen.

    Die unbeabsichtigt positive Nachricht für uns Bauern dabei ist, dass einer thermischen Verwertung eines solch „kontaminierten“ Getreides überhaupt nichts im Wege steht, zum derzeit dreifachen Bauernpreis gegenüber einem hoch qualitativen Getreide in Ausschließlichkeit für den Nahrungsmittelsektor.

    Bei einem nachweislich unbestreitbaren massiven Energiemangel dato ist das doch zumindest eine sehr tröstlich affirmative Nachricht – ohne dabei jetzt als Verschwörungstheoretiker agieren zu wollen.

    Erst dieser Tage wurde in den Öffentlich Rechtlichen Fernsehanstalten publiziert, dass ein Drittel unseres gebackenen Brotes hierzulande in der Tonne landet, egal mit welchen inneren Werten dieses ausgestattet sein mag.

    Wer übrigens über eine jahrzehntelange Anbauerfahrung mit Durum-Weizen verfügt weiß, wie schnell daraus bei nur kaum einem Millimeter Niederschlag kurz vor Erntebeginn urplötzlich aus heiß begehrtem Nudelrohstoff SONDERMÜLL werden kann. Eine Entsorgung auf Kosten des Bauern verursachte hier immerhin beachtliche Kosten in Höhe von 800,00 Euronen/Tonne, …gäbe es keine Biogasanlagen!!!

    Nur mal ganz randständig erwähnt: Strom und Wärme lässt sich hieraus bestens kombinieren, eine dahingehende Ausbeute ist sogar hervorragend.

    Nur eine Frage des Standpunktes des jeweiligen Betrachters, wie man dabei ökonomisch optimieren kann, darf,…MUSS!

    In Ergänzung noch, vom Unterfertigten todernst gemeint: Die Ukraine (er)friert aktuell in Folge des barbarischen Überfallskrieges. Wer bevollmächtigt also den Rest Europas, diesen notleidenden Menschen ihre mögliche Wärmequelle vor Ort vorzuenthalten, Millionen von Tonnen, nur damit „unser Markt“ überversorgt, die „weltgrößte Getreideernte“ erheblich pervers anmutend, wiederum spottbillig verramscht werden kann. Mitmenschliche Ignoranz in ihrem schönsten Purismus; DAS(!) hat mit Moral und Ethik wahrlich überhaupt nichts mehr zu tun…!!!

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    • Bauer Willi sagt

      Nur zur Ergänzung:
      für Futterweizen 2023 kann ich aktuell einen Kontrakt zeichnen für 249 €/t. Wenn ich heute Holzpellets bestelle, soll ich dafür 502 €/t bezahlen.

      Der Brennwert von Weizen liegt bei 4,72 kWh/kg, der von Laubholz, bei 5,11 kWh/kg.

      Es kann allerdings – je nach Technik – Probleme mit dem Schmelzpunkt und dem Chlorgehalt von Getreide geben. Auch der Aschegehalt ist höher.

      Praktische Erfahrung habe ich allerdings nicht, aber mit dem Gedanken, Getreide zu verheizen, spiele ich schon länger.

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        “Praktische Erfahrung habe ich”

        Hafer ist einfacher als Weizen,in einem teuren Ofen funktionierts besser als in einem einfachen.
        Die Salzsäureverbindungen führen zu Korrosion.

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      • Brötchen sagt

        Ich bezahle für Futterweizen 400 € die Tonne….vom Nebenerwerbslandwirt hol ich selber ab.

        Hennen brennen übrigens auch ganz gut und Walnüsse auch….
        Früher zu Ostzeiten gingen die auch mit in die Heizung vom Stall……machte einmal wuff und gleich war es wärmer….

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  6. Reinhard Seevers sagt

    Bereits vor 20 Jahren hieß es:
    https://www.deutschlandfunk.de/der-feind-in-meinem-brot-100.html

    “Das Problem im allgemeinen ist: Mykotoxine sind reine Naturstoffe. Und mit Naturstoffen müssen wir leben! Und es gibt eine sehr, sehr interessante Studie von der Frau Keiper-Goodman. Das ist die Repräsentantin der kanadischen Regierung, die eigentlich auf dem Gebiet der Mykotoxine für die Weltgesundheitsorganisation sehr führend war und da die entsprechenden Gremien geleitet hat. Und die hat einmal gesagt: Wenn wir über chronische Toxizität sprechen, das heißt also Wirkungen, die durch langfristige Aufnahme kleinerer Mengen ein potentielles Risiko für den Verbraucher darstellen, dann müssen wir da ganz deutlich die Mykotoxine in der Rangfolge an eine hohe Position setzen.“

    Der Expertin fallen eigentlich gar keine anderen Stoffgruppen ein, die noch vor den Pilzgiften rangieren könnten:

    „Ganz sicher kommen die Stoffe, die wir als Menschen immer so furchtbar gefährlich ansehen – also wie Pflanzenschutzmittel, wie Farbstoffe, Futtermittel-Zusatzstoffe oder Lebensmittel-Zusatzstoffe –, kommen weit unter den Mykotoxinen. Hier ist im Rahmen der Zulassungsverfahren eine Risiko-Evaluation gemacht worden, das heißt man hat vorher festgestellt, ob die Stoffe ein schädliches Potential haben. Und wenn sie das hatten, sind sie einfach nicht mehr zugelassen worden in der EG. Mykotoxine sind nie zugelassen worden. Die hat die Natur uns geschenkt. Und das ist ein bisschen ein unglückliches Geschenk gewesen.“

    Sarah hilf!!!???

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    • Richtig
      sage ich ja immer schon.

      Deswegen wird ja auch vor dem Schimmelecken in der Wohnung gewarnt, weil die auch zu den Microtoxinen zählen, sie kommen ja auch aus der Natur und siedeln sich dort an wo man ihnen die passende Umwelt, bzw. das passende Umfeld bietet.
      Die dicken schweren Ähren auf dem Feld bieten auch bei genügend Feuchtigkeit das passende Umfeld.
      Also diese Microtoxine kommen aus der Natur und mn kann sie nur mit Fungiziden bekämpfen.

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  7. Limes sagt

    das Thema ist im Grunde nicht neu. Neben dem Weizen ist als Nahrungsmittel auch Hafer betroffen.
    Aufgrund der bekannten Auswirkungen kaufen wir schon immer ausschliesslich konventionell erzeugte Getreide Produkte von Markenherstellern um das Risiko einer Vergiftung zu reduzieren. Wir gehen bei den Markenherstellern von einem guten Qualitätsmangement der Rohstoffe (Getreide) und einer Reduzierung der Fusarium Gifte durch eine hochwirksame Saatgutbeizung sowie einen gezielten Einsatz von geeigneten Fungiziden entsprechend der Ergebnisse des Fusarium Monitorings aus.

    https://www.bfr.bund.de/cm/343/bewertung-des-schimmelpilzgiftes-deoxynivalenol-don-in-haferprodukten.pdf

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    • Andreas sagt

      Limes erklär mal, welche hochwirksame Saatgutbeizung du verwendest.
      Es gibt nämlich nur eine, die Quecksilberbeize !
      und die ist bei uns seit Jahrzehnten verboten.
      Alle zugelassenen Pestizide wirken bei Fusarien sehr miserabel bis gar nicht.

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  8. Andreas sagt

    Das Schöne bei dem Toxin Deoxynivalenol (DON) ist, dass es sehr gute pflanzenbauliche Maßnahmen gibt, dieses Gift zu vermeiden.
    Allen voran der Verzicht auf Maisanbau. Ich habe auch deshalb seit 20 Jahren keinen Mais mehr in meiner Fruchtfolge.
    Deshalb wird in meinen Getreide bei Untersuchungen grundsätzlich kein Deoxynivalenol (DON) gefunden.
    Der Einsatz von Pestiziden senkt den DON Gehalt nur um ca 50 %, die Wirkung ist sehr witterungsabhängig .
    http://www.ulmer.de/artikel.dll/Beyer_MTczNzcy.PDF?UID=B183E5BCC9B53C734FA83DA8A38713BD4588B12E7CF4CF

    Die Fusariumlüge, dass Biogetreide mehr mit DON vergiftet ist, ist schon sehr lange widerlegt.
    Da hilft auch nicht, dass man das Thema immer wieder aus der unteresten Schublade hervorholt.

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    • Ferkelhebamme sagt

      https://www.bioaktuell.ch/aktuell/meldung/biomarkt-in-europa-mit-starkem-wachstum-2020
      Statistisch korreliert die Aussage mit vermehrtem Bioanbau. Auch dass in „feuchteren“ Ländern der Druck höher ist, ist nicht überraschend.
      Jetzt wieder nur Schwarzweiß zu denken, Pflanzenschutz zu verteufeln oder Bio zu belächeln bringt uns nicht weiter. Wir müssen uns die jeweiligen Erfahrungen und Vorteile zu nutzen machen, über den Tellerrand schauen und ideologisches Denken bzgl moderner Verfahren vermeiden. Aber der Graben wird momentan eher immer tiefer

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ukrainischer Weizen ist unbelastet…
        der rettet Leben. Westeuropäischer Weizen ist belastet und tötet Menschen!😄
        Ich esse nur noch …..ääh…ja was eigentlich?
        Konnten die alten Mesopotamier nicht auch schon Spektralanalysen machen? 🤔

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        • Ja
          so sind die Voruteile unserer Mitbürger.
          Sollen die sich doch mal schlau machen.
          Oder kostet denn das zu viel Mühe?
          Sollen sie die Verbraucherzentrale doch mal beauftragen und die Getreide dort nach diesen Pestizidzückstände analysieren.
          Oder kostet denen das zu viel Geld?

          Und dass die Pharmaziefirmen Global Player sind wissen die natürlich auch nicht.

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    • Schorsch Summerer sagt

      Die Fusariumlüge ist widerlegt? Echt? Ach ja stimmt. Dafür hat man aber 50% weniger Ertrag. Kommt irgendwie auf das gleiche raus. Nur dass ich dann nichts zum verfüttern habe.

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        • Schorsch Summerer sagt

          Meinten Sie jetzt dass wir verschimmeltes Getreide verfüttern? Echt jetzt? Es geht doch darum dass in Menschennahrung die Grenzwerte deutlich niedriger sein müssen als in der Tiernahrung. Liegt auch an der Lebenserwartung und der Anreicherung im Körper über die Lebensjahre.
          Verchimmeltes Futter gehört in die Biogasanlage. War bei uns übrigens dieses Jahr bei einem Biogetreideerzeuger zu beobachten. Da war auch nicht erkennbar was da überhaupt angebaut wurde. Könnte Hafer gewesen sein.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Meine Verschwörungskapazität lässt den Schluss zu, dass eine bestimmte Gruppe die Fruchtfolge hinsichtlich des Maisanbaus im Auge hat….die Vermaisung muss weg!
        Passt wieder ins Gesamt-Wunschbild zur Agrarwende, finde ich.

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        • Andreas sagt

          In alten Lehrbüchern stand früher: „Mais ist die Syphilis der Landwirtschaft“
          Eigentlich ist das angesichts der durch die Vorfrucht Mais verbreiteten Fusarienvergiftungen des Weizen aktuelle den je !

          Ich wollte schon vor 20 Jahren wegen der Fusarieproblematik erreichen, dass der Maisanbau im Ökolandbau verboten wird. Leider bin ich gescheitert.

          • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

            In alten Lehrbüchern stand früher: „Mais ist die Syphilis der Landwirtschaft“

            Ein Prof. aus den 70er Jahren in GÖ hatte den Spruch seinerzeit losgelassen.
            Mein Oppa meinte in den 60er Jahren,ein Trecker dürfe wegen der Bodenverdichtung nicht die Drillmaschine ziehen,sondern nur Pferde.
            Der Landhandel nahm das Saatgetreide 1956 nicht an,weil es mit dem Mähdrescher gedroschen war.

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            • In den 50igern wurde ja auch noch gedacht, dass der Mähdrescher nie soo gut ausdreschen kann, wie die Dreschmaschine, weil der nicht in WAAGE steht.

              Mais war eben fremd!

              Die Bodenverdichtung war da wohl auch ein Thema!

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          • Andreas, Du verbreitest hier ziemlichen Stuss. „Mais ist die Syphilis der Landwirtschaft“ “Die Fusariumlüge, dass Biogetreide mehr mit DON vergiftet ist, ist schon sehr lange widerlegt”

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    • Elisabeth Ertl sagt

      “Die einzige Krankheit, die sich mit den hohen Temperaturen vereinzelt verbreiten konnte, ist Fusarium an den Ähren. Befallen ist meistens nur ein Teil der Ähre (partielle Taubährigkeit). Wirtspflanzen des Pilzes sind alle Getreidearten inkl. Mais und einige Gräser.

      Im Biolandbau folgt aus fruchtfolgetechnischen Gründen oft Weizen auf Mais, was eine direkte Übertragung der Sporen über nicht verrottete Ernterückstande ermöglicht. Bei der reduzierten Bodenbearbeitung besteht zudem ein erhöhtes Risiko gegenüber der Bearbeitung mit dem Pflug. Im «Ressourcenprogramm schonende Bodenbearbeitung» ist bei reduzierter Bodenbearbeitung Weizen nach Mais aus diesem Grunde nicht beitragsberechtigt.

      Die Fusarientoleranz ist auch abhängig von der Sorte. Die heute in der Schweiz angebauten Sorten weisen mit wenigen Ausnahmen eine mittlere Toleranz auf. ” https://www.bioaktuell.ch/pflanzenbau/ackerbau/getreide/getreide-anbautechnik/fusarien-im-weizen

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      • Bauer Willi sagt

        Tja, @Elisabeth, jetzt haben wir einen klassischen Zielkonflikt. Pflügen vermindert das Risiko von Fusarium. Pflügen schadet aber auch dem Humus, fördert Erosion und tötet Insekten.
        Bei reduzierter Bodenbearbeitung (Mulchsaat) ist das alles nicht der Fall, aber das Risiko von Fusarium ist höher.
        Was nun?

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          • Reinhard Seevers sagt

            OK, mach Mal einen Vorschlag…..jeweils für Region und Vermarktungspotenzial, vorh. Erntetechnik und Kenntnis…..

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        • Bei uns haben sich die folgenden Anbauregeln gut bewährt: auf Mais keinen Weizen anbauen. Wenn doch, dann bitte vorher pflügen. Du kannst also aussuchen, was Du tun willst. Da wird das zu einer Fruchtfolgefrage. Natürlich sind gesetzlich erlaubte Mittel auch bei uns erlaubt, es erfolgt nach der Ernte auch die Analyse auf PSM. Und natürlich die DON Werte – in den letzten Jahren gab es keine Probleme, alle weit weg vom Grenzwert. Und aus der Bioszene habe ich leider keine Antworten bekommen, wie die denn tun gegen Fusarien. Da waren einige Beiträge hier schon sehr viel informativer. Danke.

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          • Bauer Willi sagt

            Ich bin ja seit Geburt Mitglied einer Genossenschaft. Selbst im nassen Jahr 2021 hat es eine Probleme mit Fusarien gegeben, auch weil Mais im Einzugsgebiet eher selten ist. Von daher finde ich den Artikel auch etwas alarmistisch.
            Wenn aber erhöhte DON-Werte ein Problem darstellen, bleibt immer noch die Vermarktung über das Futter. Auch aus diesem Grund ist die Tierhaltung auch in Zukunft wichtig, um Partien, die für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet sind, trotzdem zu verwerten. Hab allerdings auch schon von Fällen gehört, wo es bei Sauen Probleme mit toten Ferkeln gab.

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            • Partien mit erhöhten DON – Gehalten dürfen keinesfalls an Sauen verfüttert werden. In der Regel gehen solche Partien ins Geflügelfutter.

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            • Reinhard Seevers sagt

              “Hab allerdings auch schon von Fällen gehört, wo es bei Sauen Probleme mit toten Ferkeln gab.”

              Das wusste Opa schon…er hat immer am Getreide gerochen, bevor es vermahlen wurde. Aber dann kam der Pilz aus einer anderen Richtung, aus der Einstreu und schwupps hatten die Sauen Leptospiren und sie verferkelten.
              Erst nach der Umstellung auf Fertigfuttermischungen und strohloser Haltung waren die Probleme weg……😎 Fortschritt kann so schön sein.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Wer schuldig war? Gott….oder wie auch immer der alte weiße Mann im Universum genannt wird.😎

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        • Thorens sagt

          “Bei reduzierter Bodenbearbeitung (Mulchsaat) ist das alles nicht der Fall, aber das Risiko von Fusarium ist höher.
          Was nun?”

          Man könnte es mal mit Branntkalk auf die Vorfruchtstoppel versuchen.
          Das dürfen die Bios aber auch nicht.

    • Brötchen sagt

      Frau Ertl glaube die Studie bezieht sich auf UK und nicht direkt auf Mitteleuropa.

      Hier sind einige Faktoren und das Monitoring dargestellt.

      https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Mykotoxine_web.pdf

      Die ganze Thematik ist nicht ganz einfach…..wusste auch nicht das Durum eher höhere Werte hat.
      Es ist auch nicht so, das Bio unbedingt schlechtere Werte hat…..Pflanzenbestände sind nicht so dicht, andere Sorten …..Anbau eher in schlechten Gebieten usw.
      Da hab ich selber einiges an Untersuchungen gesehen…

    • Elisabeth Ertl sagt

      “Um den Fusarienbefall im Getreideanbau zu minimieren, wird eine möglichst starke Zerkleinderung von Ernteresten sowie eine tiefe Bodenbearbeitung mit dem Pflug empfohlen. Des Weiteren kann mit der Wahl der Getreidesorten der Fusarienbefall eingegrenzt werden: Sorten, die höhere Erträge liefern, sind in der Regel auch anfälliger gegenüber Fusarienbefall. Durch die sachgerechte Behandlung mit Fungiziden kann der Fusarienbefall und die Bildung des häufigsten Mykotoxins Deoxynivalenol (DON) deutlich verringert werden.

      Weltweit arbeiten Pflanzenzüchter daran, Fusarien-resistente Getreidesorten zu entwickeln. Dabei setzen sie neben konventionellen Züchtungsmethoden auch die neuen Genome Editing-Verfahren wie CRISPR/Cas ein.”
      https://www.transgen.de/lexikon/1803.fusarien.html

      • Schorsch Summerer sagt

        Das mit dem zerkleinern ist doch keine neue Erkenntnis sondern altbekannt. -> sauberes Saatbeet verhindert Fusarienbefall

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    • Ferkelhebamme sagt

      „Offenbar wirken die chemisch-synthetischen Pestizide immer weniger.“
      Woher nehmen Sie jetzt diese Erkenntnis?

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    • Pälzer Buh sagt

      Auch bei den Pilzen gibt es eine Evolution. Für uns Winzer nicht’s neues. Antiresistenzmanagment ist da angesagt. Die wiederrum kann unterschiedlich Ausfallen.
      Beispiel Oidium: Verschiedene Chemisch – Systemische PSM (Buchstaben der Gruppen) hintereinander einsetzen + Resistenzbrecher Netzschwefel (,später Karbonate) einsetzen.
      Im Weinbau gilt: 1 gefallene Beere zerstört den Geschmack von 1.000 Beeren später im Wein.

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      • Pälzer Buh sagt

        Hinzu kommt noch, dass nicht befallene Trauben vom gleichen Rebstock einen höheren Anteil an komplexeren Bitterstoffen aufweisen als komplett gesunde Trauben eines anderen Rebstock (Rebstöcke).
        Was weiderum darauf schließen lässt das Bitterstoffe =Pflanzeneigene Pestizide produziert.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Gott sei Dank ist Wein kein Grundnahrungsmittel sondern eher ein Genussmittel….insofern. 😉

          • Pälzer Buh sagt

            Sagen Sie dass nicht zulaut. Jenachdem wie man rechnet. In Zukunft kommt auch auf Wein eine Zutatenliste mit Nährwerttabelle. So wie im Traubensaft heute schon.

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    • Bauer Willi sagt

      Nein. Es ist nur für den Landwirten schwierig, den exakten Zeitpunkt zu treffen. Ich habe Pflanzenbau studiert und könnte darüber jetzt viel schreiben. Das würde aber eher langweilig sein, weil Fakten.

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  9. sonnenblume sagt

    Sobald Sahra Wiener die Landwirte von ihrer Sucht auf Pflanzenschutz geheilt hat, wird die Natur es ihr mit lupenreinem und hundert prozentig sauberem Getreide danken. Es ist einfach unverständlich, dass wir das nicht einsehen wollen.

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  10. Ferkelhebamme sagt

    Fragen wir doch Frau Wiener, wie dieses Problem gelöst werden kann. Die Teller statt Trog Strategie wird sonst ernsthaft gefährdet. Obwohl ich DON und Zearaleon belastetes Getreide, auch wenn es unter dem tierischen Grenzwert ist, nicht in die Sauen füttere, denn es verursacht massive Fruchtbarkeitsstörungen. Leidvolle Erfahrung. Bei Ferkeln und Mastschweinen „nur“ Ohrrandnekrosen und Schwanzbeißen

    https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/sarah-wiener-landwirte-beim-pflanzenschutz-wie-suechtige-13266529.html

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    • sonnenblume sagt

      Das belastetes Getreide im Futter nur Probleme bringt ist ganz offensichtlich noch nirgendwo angekommen. Diese Diskussion, unsauberes Getreide ins Futter zu mischen, ist so rückständig und unverantwortlich wie nicht was. Jeder der die Gesundheit der Tiere im Blick hat, wird die Finger davon lassen.

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      • Stadtmensch sagt

        Frage ist halt, wie hoch der Anteil der Tierhalter ist, die Symptome erkennen können und wollen. Oder ob sie das dokumentieren müssen. Oder ob der “Marktgott” besseres Futter zulässt. Ich weiß schon, es sind sinnlose Fragen, die mit der Realität nichts zu tun haben. Wenn eine Partie wegen zu hoher DON-Werte weder auf den Teller noch in den Trog sollte, kann immer noch der Landwirt entscheiden, ob er es doch mit in den Trog mischt, falls “nur” Mastschweine fressen?

        • Ferkelhebamme sagt

          Witzig, dass dir als erstes „dokumentieren“ einfällt. Deutscher geht es nicht. Bei Fertigfutter musst du auf die Hersteller vertrauen, wir sind mal auf die Nase, um nicht zu sagen, voll auf die F…. gefallen. Die Symptome kommen schleichend und vielschichtig, Ursachensuche schwierig, Nachweis und Regress noch schwieriger. Wirtschaftlicher Schaden immens. Seit dem nur noch Eigenmischung mit Analyse des Getreides, da weiß man genau, was drin ist. Man sieht es dem Getreide und Mais nicht an, ob es belastet ist. Wenn man es so schon sieht/riecht/schmeckt ist der Befall so extrem stark, dass der Bauer wirtschaftlichen Harakiri begeht, wenn er das in den Trog gibt. Mal abgesehen davon, dass man leere Sauen, tote und kümmerliche Ferkel, die mit schwarzen Zitzen/Scheiden geboren werden, absterbende Ohren und Schwanzspitzen mit anschließendem Gemetzel im Stall, sprich Schwanzbeissen psychisch nicht so gut haben kann, auch wenn ein Bauer ja nur profitorientiert ist. (Achtung Ironie)
          Letztendlich macht auch hier immer die Dosis das Gift. Es gibt auch Toxinbinder, die man beimischen kann. Aber besser direkt gesund füttern.

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  11. Frikadellen piet 44 sagt

    moin ja das ist für einige sehr erschreckend das Pflanzenschutz doch notwendig ist um gegen diese Pilzgifte vorzugehen ich habe nicht gefunden ob diese Pilzgifte auch für einen Schwangerschaftsabbruch sorgen also passt bitte auf schönen Tag

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    • Sonst wären sie ja nicht erfunden worden, es war notwendig, um genügend gesundes Brotgetreide zu haben.

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