Monate: Juli 2025

Kommunismus und Landwirtschaft

Auf Kuba klappt es mit der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln nicht gut. Deshalb hat man sich Hilfe aus Vietnam geholt. https://www.dw.com/de/kuba-krise-landwirtschaft-vietnam-kommunismus-v2/a-73292138 Der Grund:(Zitat) „Unser Unternehmen, Kuba generell, verfügt heute nicht über das technologische Paket für den Reisanbau“, sagt Ariel García Pérez, der Generaldirektor Empresa Agroindustrial de Granos, gegen den Lärm des Mähdreschers. „Wenn ich Technologiepaket sage, meine ich Düngemittel, Herbizide, Fungizide und Insektizide, die für die Reiserzeugung erforderlich sind. Aber auch Saatgut.“ Von den 23.000 Hektar Reisfelder seines Betriebes würden derzeit nur 6000 Hektar bewirtschaftet, sagt er. Die Produktion der vietnamesischen Partner trägt Früchte:(Zitat) „Die bisherigen Resultate sind vielversprechend. „Die ersten knapp 44 Hektar haben 296 Tonnen Nasskaskadenreis erbracht“, zeigt sich García Pérez zufrieden. Das entspricht 6,75 Tonnen pro Hektar und ist in etwa viermal viel wie die 1,7 tonnen pro Hektar, die 2024 auf vergleichbaren kubanischen Flächen geerntet wurden. „Die Erwartungen an das Programm haben sich erfüllt“, sagt García Pérez. Das Ergebnis sei vor allem dem vietnamesischen Saatgut und dem eingesetzten Dünger zu verdanken.“

Wetter und Lebensmittelpreise

Ich habe diesen interessanten Artikel gefunden, in dem aufgeführt wird, bei welchen Wetterereignissen (weltweit) dies Einfluss auf die Lebensmittelpreise hatte. https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/lebensmittelpreise-duerre-und-starkregen-verteuern-weltweit-wichtige-nahrungsmittel-a-8609fe19-fb90-4ddf-aea3-bc0bcb317293 Aktuell könnten wir Futterweizen für 16,80 €/dt verkaufen. Wie sich die Preise an der Börse MATIF entwickeln, kann man hier nachschauen https://www.kaack-terminhandel.de/ Die MATIF-Preise sind Orientierung für alle, die mit Agrarrohstoffen handeln.

Wenn der Börsenkurs die Zukunft prognostiziert…

Investoren kaufen dann Aktien, wenn sie davon ausgehen, dass das jeweilige Unternehmen eine Zukunft hat und Gewinne macht. In den letzten Jahren zeigen die Börsenindices wie der DAX nur eine Richtung: nach oben. Es gibt jedoch auch Aktien, bei denen es seit Jahren nur nach unten geht, obwohl sie vor Jahren noch als todsichere Geldanlage empfohlen wurden. Es handelt sich um Aktien von Firmen, die Alternativprodukte zu Fleisch oder Milch herstellen. Hier einige Gegenüberstellungen vom Höchstwert zum aktuellen Kurs Beyond Meat stellt Fleischersatzprodukte auf pflanzlicher Basis her.  Der Höchstwert der Aktie lag im August 2019 bei 234,90 US$, aktuell liegt er bei 3,64US$ https://www.onvista.de/aktien/Beyond-Meat-Aktie-US08862E1091 Oatly, ein Unternehmen mit Sitz in Finnland, das Haferdrinks als Milchersatz vermarktet, startete im Juni 2001, versehen mit vielen Vorschusslorbeeren bei 488,00 US$. Heute liegt der Kurs bei 15,12 US$. https://www.onvista.de/aktien/Oatly-Aktie-US67421J2078 Eine ähnliche Entwicklung wie Oatly hat der Kurs der Veganz Group genommen. Das Unternehmen stellt und vertreibt vegane Lebensmittel. Der Kurs startet im November 2021 mit dem Höchstwert von 92,29 €  und steht aktuell bei 17,10 €. https://www.onvista.de/aktien/VEGANZ-GROUP-AG-Aktie-DE000A3E5ED2 Fazit: Die …

Alternative Produkte…Ein Gutachten des WBAE…

In der vergangenen Woche wurde vom Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und Verbraucherschutz (WBAE) ein Gutachten veröffentlicht, in dem es um pflanzliche Alternativen zu Fleischprodukten geht. Hier das Gutachten im Original. https://www.bmleh.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ministerium/Beiraete/agrarpolitik/alternativprodukte-tierische-lebensmittel.pdf?__blob=publicationFile&v=4 Ich habe die Präsentation online verfolgen können. Hier der Link dazu: Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden. Mehr Informationen Inhalt entsperren Erforderlichen Service akzeptieren und Inhalte entsperren Wer sich die 49 Folien ansehen will, findet hier die Präsentation: WBAE 2025 Präsentation Öffentliche Vorstellung Ich frage mich immer noch, was die vielen Professoren und Professorinnen veranlasst hat, dieses Gutachten zu schreiben. In der Einleitung zum Gutachten wird es mir auch nicht klarer, aber das kann ja auch an mir liegen. Das Gutachten wurde dem BMLEH überreicht, der Minister schreibt dazu folgendes: „Das neue Gutachten zeigt, welche Rolle Alternativprodukte spielen können. Mir ist wichtig, das eine nicht gegen das andere auszuspielen. Im Koalitionsvertrag haben wir unter anderem bereits vereinbart, den heimischen Anbau …

Der neue Kuhstall und die erneuerbare Energie

Ich habe mich neulich mit meinem Freund Dieter, Biobauer aus Hessen, über erneuerbare Energie wie Photovoltaik und Windenergie unterhalten. Er hatte ein sehr schönen Vergleich, den ich hier wiedergeben möchte, weil er mir gut gefällt: Ein Bauer baut einen neuen Kuhstall für 100 Milchkühe. Er hat ausgerechnet, dass seinen Flächen dazu ausreichen, seine 100 Kühe zu 100% von diesen Flächen zu versorgen. Er baut also den Kuhstall, allerdings baut er keine Silos, um das Futter, dass im Sommer wächst, für den Winter zu bevorraten. Was ist die Konsequenz: Im Frühjahr und Sommer hat er so viel Futter, dass es die Tiere nicht alles fressen können. Da es aber nun mal gewachsen ist, muss es entsorgt werden. Geld dafür bekommt er nicht. Im Herbst und Winter hat er kein Futter. Er will aber seine 100 Kühe füttern und muss deshalb das gesamte Futter zukaufen, denn selbst auf den Weiden ist nichts zu holen. So verhält es sich auch mit dem Strom aus erneuerbarer Energie. Im Sommer ist so viel da, dass der Strom entsorgt werden muss, …

Fragen an den Züchter…hier: Bayer Crop Science

Ich habe Fragen an Eckhard Holzhausen gestellt, der Züchter bei Bayer Crop Science ist: Hallo Eckard Du arbeitest für die Firma Bayer Crop Science und bist Züchter. Kannst du dich bitte kurz vorstellen und deine Arbeit beschreiben? Hallo Willi, ich bin nach der Ausbildung zum Landwirt und Studium der Agrarwissenschaften seit mehr als 30 Jahren in der Pflanzenzüchtung tätig. Zunächst war ich bei der Firma Asgrow für den Aufbau des Feldversuchswesens für Mais und Sonnenblumen beschäftigt. Asgrow war die erste von einigen Pflanzenzüchtungsfirmen, die von Monsanto übernommen wurde als dieses Unternehmen sich strategisch auf die Biotechnologie und Pflanzenzüchtung ausrichtete. Ich war bei Monsanto damit beschäftigt Mais für Nord-Europa zu züchten und neue Zuchtprogramme aufzubauen. Seit der Übernahme durch Bayer bin ich mit der Optimierung unsere globalen Zuchtprogramme beschäftigt. Das zunächst für die Maisprogramme aber seit letztem Jahr für alle Ackerkulturen, die bei Bayer bearbeitet werden. Vielen erscheint es ungewöhnlich das ein Pflanzenschutzunternehmen auch Züchtungen betreibt. Hat Bayer das schon immer gemacht oder erst mit dem Kauf von Monsanto begonnen? Auch die Agrarsparte von Monsanto war …

Bio versus Konvi – Daten für einen sachlichen Diskurs

Ich habe gute Freunde, die Bio-Landwirtschaft betreiben und dies z.T. schon seit Jahrzehnten. Unser Betrieb wird konventionell bewirtschaftet.  Diskussionen zwischen diesen beiden „Lagern“ werden nicht immer sachlich geführt. Von beiden Seiten! Daher hier die Sicht der Wissenschaft. Herbert Ströbel ist Agrarökonom und war Professor an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Er unterhält eine eigene Web-Site und hat sich in einem Artikel mit Bio und Konvi im Vergleich beschäftigt. Er belegt seine Aussagen mit einer Vielzahl von Grafiken und Tabellen. Es kann als Nachschlagewerk für Diskussionen dienen. https://www.herbert-stroebel.info/plaedoyer-appeal Um den gesamten Text zu lesen, oben auf die Titelseite klicken.

Ein (unlössbarer?) Zielkonflikt…

Ich habe wieder einmal mit meinem Bio-Demeter-Freund Dieter telefoniert, der mir von einer Sitzung des Arbeitskreis Pflanzenschutz erzählte, in dem er mitarbeitet. Ja, auch Demeter-Bio-Bauern machen Pflanzenschutz! Es ging im Arbeitskreis um das wachsende Problem mit der Schilfglasflügelzikade. Aufgrund des Klimawandels wandert dieses Insekt jährlich weiter in den Norden und wurde auch schon im südlichen Rheinland gesichtet. Eigentlich ist nicht das Tier das Problem, sondern sie überträgt Erreger, die bedeutsame Krankheiten in vielen Kulturen auslösen. Anders als Blattläuse sind die Zikaden nicht ortsfest sondern können fliegen. Klingt trivial, aber das bedeutet, dass man nicht einmal bekämpft und dann für einige Zeit Ruhe hat, sondern es wandern täglich neue Exemplare in das Feld ein. Aber man kann ja nicht ernsthaft alle drei Tage ein Insektizid spritzen. Im Arbeitskreis wurde eine Maßnahme erörtert, die die Entwicklung der Zikade hemmt. Das bedeutet, dass man nach der Ernte der befallenen Kultur den Boden im Winter über von Bewuchs frei hält. In den letzten 50 Jahren waren wir Landwirte bestrebt, immer einen Bewuchs auf dem Boden zu haben um ihn …

Nasse Jahre…

Weil wir ja hier häufiger vom Wetter reden und auch über zunehmende Dürren, habe ich mal nach einer Statistik gesucht, die die Niederschläge der letzten Jahrzehnte aufzeigt. Gefunden habe ich das hier: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/trends-der-niederschlagshoehe#–2 Ich weiß nicht, ob Sie einen Trend in der Niederschlagshöhe erkennen können. Deutlich heraus ragen die zwei nassen Jahre 2023 und 2024, die auch vom Umweltbundesamt im Artikel ausdrücklich erwähnt werden. Auf unserem Standort westlich von Köln lagen die beiden Jahre rund 250 mm über dem Durchschnitt von 740 mm.   Bildquelle: Umweltbundesamt bzw. DWD

Die Stoffstrombilanz…

Die Stoffstrombilanz ist Geschichte.  Die Landwirtschaftskammer NRW hatte dazu ein Excel-Programm geschrieben, dass nun nicht mehr genutzt werden braucht. https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/ackerbau…/duengung/stoffstrom/index.htm Für die Abschaffung haben sich viele Landwirte ausgesprochen, aber es gibt auch einige, die das nicht gut finden. Mich interessiert eure Meinung und die Begründung dazu. https://www.topagrar.com/betriebsleitung/news/stoffstrombilanz-ist-endgultig-geschichte-20016067.html Was wäre euer Vorschlag, wie es weitergehen soll?