Monate: September 2024

Der neue EU-Agrarkommissar

Es bedarf zwar noch einiger Formalitäten, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt der nächste Agrarkommissar aus Luxemburg. Christophe Hansen soll Agrarkommissar werden Christophe Hansen, 42, ist diplomierter Geo-und Umweltwissenschaftler sowie Risikomanager und war von 2018 bis Herbst 2023 Abgeordneter im Europäischen Parlament. In diesem hat er von 2007 bis 2014 auch als parlamentarischer Mitarbeiter gearbeitet. Sowohl sein Vater als auch sein Bruder sind Landwirte. Er spricht sechs Sprachen: Luxemburgisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch und Niederländisch. In den kommenden Wochen muss sich Hansen dem Hearing der EU-Abgeordneten im Agrarausschuss stellen und von einer Mehrheit der EU-Abgeordneten bestätigt werden. Die Grünen haben Widerstand angekündigt. https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/neuer-eu-agrarkommissar-gruene-wollen-hansen-grillen-578215

Offener Brief an Bischof Bätzing

Geschrieben von Jürgen Donhauser An den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Herrn Bischof Dr. Georg Bätzing,   Hw. Herr Bischof Dr. Georg Bätzing, als Diakon mit Zivilberuf Landwirt erlaube ich mir Ihnen ein Feedback zur Studie Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“ Bd. 23 zu geben, denn mein Telefon und Emailaccount läuft über durch Meldungen und Stellungnahmen entrüsteter Landwirts-Berufskollegen. In den vergangenen Jahren versuchte ich als „Brückenbauer“ zwischen Kirche und Landwirtschaft zu fungieren und dem allgemeinen Trend der Kirchenkritik entgegen zu treten. In vielen Einzelgesprächen wollte ich die Landwirte davon überzeugen, dass unberechtigte Vorwürfe von Seiten einzelner Personen z.B. auf Katholisch.de oder Misereor nicht die generelle Meinung der katholischen Kirche zur Landwirtschaft seien. Durch die Veröffentlichung der Studie „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität: Ethische Perspektiven für die globale Landnutzung“ wurde mein Bemühen ad absurdum geführt. In den landwirtschaftlichen Fachzeitschriften, Foren, Zusammenkünften wird diese Studie als direkten Angriff und Diffamierung von Landwirten empfunden. Es gab bereits Aufrufe, nun geschlossen aus der Kirche auszutreten. Bezeichnend ist, dass sich in der 14-köpfigen Kommission nur ein praktizierender Landwirt befindet, der also wirklich die …

Katholische Logik: Wasserbüffel statt Weiderinder

Ich bin christlich erzogen worden und praktiziere meinen Glauben auch heute noch. Ich habe allerdings zusehens ein Problem mit der Amtskirche. In der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz gibt es eine Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“. Diese hat sich nun in ihrer jüngsten Studie die Landnutzung, und damit insbesondere die Landwirtschaft vorgenommen. https://www.katholisch.de/artikel/55933-dbk-expertenpapier-fordert-umsteuern-in-agrarpolitik Interessanterweise befindet sich in der 14-köpfigen Kommission nur ein praktizierender Landwirt, Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Mitglied im Bioökonomierat der Bundesregierung und im Vorstand des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL Deutschland). Der weitaus überwiegende Teil der Mitglieder kann also nur disziplinär und ohne praktische Erfahrungen teilnehmen. Und dies spiegelt sich auch im Ergebnis wieder. Die – meist professoralen – Mitglieder finden Sie hier in dem Originalpapier. https://www.dbk-shop.de/media/files_public/231a930108ff812f56e82f2f83e50e03/DBK_1523.pdf Offen wird der Kern ihres Bemühens, nämlich Gemeinwohlorientierung, ausgesprochen. Hier wird schizophrenerweise aber dann davon ausgegangen, dass die Landnutzung (also der Grund und Bodenbesitz der Landwirte) sich dem Allgemeinwohl unterzuordnen hat, aber auf der anderen Seite, der Besitz des Privatmannes (z.B. des Haus- und Gartenbesitzers) offensichtlich nicht den gleichen Maßstab unterzuordnen hat. Zitat: „Darüber hinaus ermöglicht …

Gefahr oder Risiko am Beispiel DHMO

Das Bundesamt für Risikobewertung hat eine Präsentation erstellt, in der der Frage nachgegangen wird, wie Gefahr und Risiko von uns Menschen wahrgenommen wird. https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/gefahr-oder-risiko-wie-seht-ihr-das.pdf Die Umfrage über die Gefährlichkeit von DHMO ist besonders interessant. Hier noch ein paar Daten zu diesem Stoff, die ich hier gefunden habe: http://www.dhmo.de/fakten.html Jedes Jahr ist Dihydrogenmonoxid ein bekannter Bestandteil in vielen tausend Todesfällen und ein Hauptmitwirkender bei Schäden an Eigentum und Umwelt in Milliardenhöhe! Einige der bekannten Gefahren von Dihydrogenmonoxid sind: Tod durch zufällig Inhalation von DHMO, auch in geringen Dosen. Längeres Ausetzen an festes DHMO verursacht Schäden an der Haut. Exzessive Einnahme führt zu einer Reihe von unangenehmen, teilweise sogar lebens- bedrohlichen Nebenwirkungen, von häufiger Miktion über Polyurie bis hin zu tödlich verlaufenden Hyperhydration, deren erste Symptome Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sind. DHMO ist eine Hauptkomponente des “Sauren Regens”. Gasförmiges DHMO kann schwerste Verbrennungen hervorrufen. DHMO trägt zur Bodenerosion bei. DHMO verursacht bei vielen Metallen Oxidation und Korrosion. Eindringen von ungereinigtem DHMO in elektrische Systeme führt sehr oft zu Kurzschlüssen. Kann die Effektivität von Fahrzeugbremsen wesentlich beeinträchtigen. Findet …

Die EU ändert nur die Überschrift, nicht die Inhalte

Von “Farm to Fork” hört man nichts mehr. Offensichtlich hat die Kommission aufgrund der Bauernproteste diese Strategie zu den Akten gelegt. Deshalb hat Ursula von der Leyen eine Kommission einberufen, die der deutschen ZKL sehr ähnlich ist. Allerdings sind hier noch weniger (konventionelle) Landwirte und noch mehr NGO´s vertreten. Und dass die Ergebnisse dieser Kommission alles andere als bauernfreundlich sind, fällt auch anderen auf. https://www.achgut.com/artikel/_neue_eu_strategie_mit_alter_bauern_feindlichkeit Die Vorschläge sind allerdings nicht neu. Hier ein Auszug: “Um den Übergang zu nachhaltigeren Agrar- und Lebensmittelsystemen zu unterstützen, sollten die Chancen von Technologie und Innovation genutzt werden. Dabei sei der Umstieg auf eine ausgewogene, gesündere und nachhaltigere Ernährung unerlässlich. Mit „Übergang“ ist hier die Transformation zur Klimaneutralität im Sinne des europäischen Green Deal gemeint. In diesem Zusammenhang sei ein Trend in der EU hin zu einem sinkenden Verbrauch tierischer Erzeugnisse zu beobachten und gleichzeitig ein steigendes Interesse an pflanzlichen Proteinen. Um in einem nachhaltigen gesamtgesellschaftlichen Ansatz ein Gleichgewicht des Konsums von tierischem und pflanzlichem Eiweiß zu erreichen, müsse dieser Trend unbedingt unterstützt werden, indem pflanzliche Optionen vermehrt angeboten und …

Der gläserne Essensmacher?

Die individuelle Dokumentation für Pflanzenschutz für jeden verfügbar und öffentlich zu machen, fordert eine Mitarbeiterin des Umweltinstitut München e.V.: https://background.tagesspiegel.de/agrar-und-ernaehrung/briefing/pestizideinsatz-in-deutschland-warum-wir-mehr-transparenz-brauchen Hier ein Auszug “Eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Umweltinstituts zeigt: 78 Prozent der Befragten wollen, dass die Aufzeichnungen über den Einsatz von Pestiziden erfasst und veröffentlicht werden, sodass Anrainer:innen nachvollziehen können, welchen Pestiziden sie ausgesetzt sind. Nicht nur das sollte Anlass für die Agrarminister:innen sein, ein bundesweit einheitliches System zur elektronischen Erfassung und Veröffentlichung aller Pestizid-Anwendungsdaten auf den Weg zu bringen. Gerichtsurteilen zufolge steht der Zugang zu den Aufzeichnungen der Landwirt:innen ohnehin allen Bürger:innen zu: Es bedarf keines „berechtigten Interesses“, um eine entsprechende Umweltinformationsanfrage bei der zuständigen Landesbehörde zu stellen. Bisher ist das in vielen Bundesländern trotzdem ein wenig aussichtsreiches und oft kostspieliges Unterfangen. Dabei besagt die EU-Umweltinformationsrichtlinie eindeutig, dass Behörden derartige Informationen so umfassend wie möglich öffentlich zugänglich machen und aktiv verbreiten sollen. Es ist also höchste Zeit, die Daten systematisch zu erfassen und niedrigschwellig zu veröffentlichen – nur so können Bürger:innen nachvollziehen, welchen Pestiziden sie ausgesetzt sind.” Um einzuschätzen, welches Ziel das Umweltinstitut …

Dummheit und Propaganda

Bauer Fritz aus Oberösterreich hat sich in seinem Gastkommentar mit dem Phänomen der Dummheit beschäftigt. Es ist ein langer Artikel (eigentlich ein Leserbrief auf einen Zeitungsartikel) geworden aber jede Zeile lohnt sich, weil er mit Fakten und Zahlen nur so gespickt ist. Lohnt sich, ihn auch als Leserbrief weiterzuschicken. Von den unausrottbaren Dummheiten Beginnen wir erst mal bei einer Wahrheit: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Dieses Zitat stammt (eher unangezweifelt) von Albert Einstein. TV und Printmedien verwenden aber – in Verkennung der Dummheit des Nachgeplapperten und womöglich auch der eigenen – immer wieder lieber eines, das Einstein zu 100% nie gesagt hat: “Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.” Eine weitere dieser unausrottbaren Dummheiten in TV und Medien (leider auch immer und immer wieder in ihrer Zeitung, so wie in einem Beitrag dieser Tage über Wasser in Österreich) ist der angebliche Wasserverbrauch je Kilo Rindfleisch von 15.000 Liter. Ich bedaure …

Nicht schon wieder Glyphosat…

So denken vermutlich viele. Die ersten 10 Minuten der nachfolgenden Sendung sollten sich vor allem Landwirte ansehen, denn es geht um die Frage, ob aus Waschmitteln Glyphosat entstehen kann. Leider wird auch Corinna Hölzel vom BUND e.V. befragt, die uns dadurch bekannt geworden ist, dass sie wiederholt mit Fake-Daten Kampagnen gegen die konventionelle Landwirtschaft fährt. https://www.ardmediathek.de/video/klimazeit/klimazeit-umstrittenes-herbizid-wie-glyphosat-ausser-durch-landwirtschaft-noch-in-unsere-gewaesser-gelangt/tagesschau24/Y3JpZDovL3RhZ2Vzc2NoYXUuZGUvOWJlYTRkMGYtZTFlZi00YjcxLWI3NTUtNjI5NmU1OGYwM2M5

Zukunft. Pflanzenschutz.Strategie

Ich habe hier einmal die häufigsten Satzbausteine des “Zukunftsprogramm Pflanzenschutz” herausgesucht “Wir werden prüfen, wir werden überprüfen… Wir werden uns dafür einsetzen… Wir werden erarbeiten… Wir werden unterstützen… Wir werden weiter vorantreiben… Wir werden ….stärken… https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Landwirtschaft/Pflanzenbau/Pflanzenschutz/zukunftsprogramm-pflanzenschutz.pdf?__blob=publicationFile&v Ich finde nichts wirklich Konkretes, wenn man von dem unrealistischen Ziel von 30% Bio bis 2030  und der Halbierung von Pflanzenschutzmittel bis 2030 einmal absieht. Was mir völlig fehlt: eine Betrachtung des Marktes und die ökonomischen Auswirkungen dieses Wunschzettels.

Kinderarbeit…

Ein nicht ganz einfaches Thema. Für uns (mich und meine Geschwister) war es ganz selbstverständlich, dass wir nach der Schule und den Hausaufgaben mit im Betrieb geholfen haben. Auf dem Feld Rübenhacken oder auch im Stall Eier einsammeln und anschließend sortieren. Das hat nicht immer nur Spaß gemacht, vor allem, wenn Gleichaltrige Freizeit hatten. Geschadet hat es uns nachweislich nicht. Von daher habe ich den nachfolgenden Artikel mit Bedacht gelesen und den Beitrag (3 min) angehört. https://www.br.de/nachrichten/bayern/viele-vorschriften-jugendarbeitsschutz-kinder-in-der-landwirtschaft,UNUqUEI Die Vorschriften sind nicht praxisnah und somit ist die Arbeit der Kinder eigentlich illegal.