Bauer Willi
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Schweizer lehnen Biodiversitäts-Initiative mit 63% ab

Die Schweiz ist für Volksentscheide bekannt, mit der die Meinung des Volkes abgefragt wird um sie in reale Politik umzusetzen.

Am 22. September ging es um Biodiversität. Die juristische Formulierung findet ihr hier:

https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis494t.html

Die Volksinitiative will die Kantone und den Bund mit einem neuen Verfassungsartikel dazu verpflichten, Natur, schutzwürdige Landschaften, Ortsbilder und Kulturdenkmäler besser zu schützen.

Die öffentliche Hand soll mehr Flächen und finanzielle Mittel für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität zur Verfügung stellen. Der Text enthält jedoch keine Zahlen.

Die Biodiversitätsinitiative wurde mit 63% abgelehnt, wobei es eine deutliche Differenzierung zwischen Stadt und Land gab. Nur die Kantone Basel-Stadt und Genf stimmten für die Initiative.

https://www.swissinfo.ch/ger/bundespolitik/abstimmungen-biodiversit%C3%A4tsinitiative-22-09-2024/87570528

Hier ein Zitat, das eine mögliche Erklärung für dieses Ergebnis liefert:

“Die Gegnerinnen und Gegner bezeichneten die Initiative als «extrem und wirkungslos», und behaupteten, dass damit 30% der Landesfläche unter Schutz gestellt würde. Belegt wurde diese Aussage zwar nicht und sie steht so auch nicht im Initiativtext.

Aber offenbar bestand bei einer Mehrheit der Stimmbevölkerung eine Skepsis, dem Naturschutz mehr Raum und Geld zur Verfügung zu stellen. Auch dem Bundesrat ging die Vorlage zu weit, er kritisierte insbesondere, dass der Handlungsspielraum von Bund und Kantonen zu stark eingeschränkt würde. Und auch im Parlament hatte das Anliegen keine Chance.”

Weitere Initiativen mit Themen rund um Landwirtschaft und Ernährung, die abgelehnt wurden:

Massentierhaltungs-Initiative: https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis487.html

Keine synthetischen Pestizide: https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis471.html

Ernährungssouveränität: https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis455.html

Fair-Food- Initiative: https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis452.html

Hornkuh- Initiative: https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis452.html

 

 

 

 

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30 Kommentare

  1. Smarti sagt

    Die deutschen Landwirte sollen die ganze Zeit den Beweis erbringen, dass sie entgegen den Vorwürfen nachhaltig wirtschaften. Sie sollen bitte günstige und gute Nahrung in Mengen produzieren, dass aber bitte ohne Gift und Gülle, ohne Lärm und Tiere, also bitte am Liebsten ohne die Natur zu stören. Im Gegenteil noch seltene Pflanzen und Insekten schützen zum Nulltarif. Wo findet man eigentlich noch einen anderen Beruf, der von Politik plus NGO, Medien und teils Bevölkerung so vor sich her getrieben wird ?
    Warum gehen Beamte nicht morgens in die Schulen und helfen beim Deutsch lernen der Erstklässler ? Aber alle und ohne Gegenleistung – Landwirte stellen auch keine Rechnung für die Pflege der Landschaft. Warum gehen Journalisten nicht in Altersheime und lesen da die Zeitungen vor ? Anwälte könnten im Spital oder der Kita mithelfen, auch solche Dinge würden dem Gemeinwohl dienen – und schliesslich werden Gemeinwohlarbeiten auch den Landwirten während der Arbeitszeit zugemutet und sollen immer mehr ansteigen.

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  2. Ludwig sagt

    Bravo liebe Schweizer.Das Volk hat gesprochen , denn das Volk hat meistens den gesunden Menschenverstand im Gegensatz zu den Politikern. Unsere Grünen und die EU sind leider aus meiner Sicht aus den USA mit viel Geld fremdgesteuert und wollen hier alles abbauen , vernichten , usw. und so den USA den wirtschaftlichen Vorteil für die Zukunft verschaffen. Meiner Sicht nach haben die USA mit einem Doppelschlag , Nordstreamsprengung und Ukrainenkrieg , uns Europäern einen Enthauptungsschlag verpasst und unsere Politiker in Brüssel und Berlin haben das zugelassen. So kann der amerikanische industrieelle und militärische Komplex schön weiter dicke Geschäfte machen. So freuen sich auch Blackrock und Lyman über gute Renditezahlen . Leider haben unsere grünen Politiker genügend “Fachpersonal ” von den beiden in den Ministerien um so unseren wirtschaftlichen Abschwung weiter zu befeuern. Das ganze wird natürlich von den USA so weitergehen , ob Harris oder Trump drankommen. Harris wird genauso wie Biden , weil keine Kompetenz ,weitermachen. Trump hat wirtschaftliches Denken und steht dem Harristeam entgegen. Leider muß man feststellen bei Abwägung zwischen Pest und Kohlera , wäre Trump noch das kleinere Übel. Das sieht man natürlich in Europa nicht so , aber für den Mittelstand und die kleinen Leute wäre es besser. Warten wir es ab.

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  3. Klaus Horn sagt

    Die Schweiz zeigt, was hilft: Wahlergebnisse. Solange bei uns die sogenannten Altparteien CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und Linke die Mehrheit haben machen die Verursacher der jetzigen Situation weiter. Die letzten Wahlen zeigen in Tendenz, dass die Landtagssitze schon anders vergeben werden. Altparteien incl. Linke Brandenburg 44 von 88 Sitzen, Thüringen 43 von 88 Sitzen, Sachsen 64 von 120.

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  4. Ehemaliger Forenteilnehmer sagt

    Wenn die Flächen der Bioflächen steigen, nicht aber die Produktionsmengen, läuft irgendetwas schief. Der EU-Rechnungshof hat das ja in einer Aussendung von gestern massiv kritisiert. Von früher her ist mir noch der Begriff des Sofamelkers in Erinnerung.

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  5. Thomas Bröcker sagt

    Wenn ich die Kritik der Rechnungshofes der EU an der Bio-Förderung einerseits (von Frau Ertl und @limes im vorherigen Beitrag eingestellt) und die “Zukunftsvision” des Filmes (von @stadtmensch im letzten Beitrag eigestellt) sehe, denke ich, dass langsam die Erkenntnis wächst, dass die Menschen von extremer Polarisierung die Nase voll haben.

    Wenn die vielen Milliarden Öko-Förderung nur ein Branche hervorrufen, die zu 100 % am Tropf der EU-Fördergelder hängt (10 % der Fläche und nur 4 % der Produktion) ploppt jetzt endlich die Forderung nach Effizienz auf und setzt die Branche unter Druck.

    Das andere Extrem aus dem Film sieht die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmittel NUR noch in “geschützter Landwirtschaft” und industriell hergestelltem Essen.

    Beide haben in ihrer Begründung eins gemeinsam: “Die moderne Landwirtschaft in ihrer jetzigen Form hat innerhalb von 100 Jahren die Hälfte aller Ackerböden ausgelaugt und unfruchtbar gemacht, das Wasser und das Essen “vergiftet” und die meisten Arten ausgerottet.”

    Die Landwirte, die die Welt ernähren und mit ihrem Erfolg die Arbeitskräfte für die Industrialisierung überhaupt erst freigesetzt haben, dienen als Prügelknaben für beide Seiten.

    Ich persönlich sehe eine Möglichkeit, dem ganzen aus dem Weg zu gehen, im Ausbau der modernen LW unter der Überschrift “Regenerative Landwirtschaft”. Das kann den unseligen, schwer vermittelbaren Begriff “Integrierte Produktion” ablösen. Dafür bedarf es aber einer verbindlichen Verfahrensbeschreibung, einer klaren Benennung der Ziele und Wege und medialer Begleitung.

    Die moderne Landwirtschaft hat das Potential “regenerativ” zu sein und alle sinnvollen Forderungen nach “Nachhaltigkeit” zu erfüllen. Das Wissen darüber und die dazu gehörigen Untersuchungen liegen in Fülle vor. Jetzt ist der Moment daraus etwas zu machen. Die Menschen sehen die falschen Versprechungen derer, die gern ihre “Fütterer” werden möchten. Das gilt für den rückwärts gewandten Ansatz der Öko- Branche an der einen Seite des Tellerrandes ebenso für den “Industriefraß” Ansatz an der anderen Seite des Tellerrandes.
    Um bei dem Bild des Tellers zu bleiben: “Im Moment füllen wir (die moderne Landwirtschaft) immer noch zu 96 % die Mitte des Tellers – und nur auf die kommt es an”

    Die Gelegenheit den Begriff “Regenerative Landwirtschaft” nicht zu weiterer Spaltung, sondern für die modernen LW schlechthin zu nutzen, sollte nicht verpasst werden.

    Ich habe neulich einen Grundsatzvortrag von “Bioland” Führungskräften gehört. Dort kam ganz deutlich zum Ausdruck, dass die den Begriff “Regenerative Landwirtschaft” und das Potential, das dahinter steht, fürchten wie der Teufel das Weihwasser.

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    • Jürgen Donhauser sagt

      @ Thomas – solange die NGO, Medien und Politik in Deutschland selbstverständlich davon ausgehen, dass „regenerativ“ und „nachhaltig“ nur mit Bio gleichzusetzen ist, und weiterhin pauschal PS-Mittel und Dünger pauschal als Teufelszeug beurteilen, wird sich im Mainstream nichts ändern. Deshalb danke an die Schweizer, die sind da schon weiter!

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ich sehe es, wie Jürgen. Das Begrifflichkeiten – Karussell dreht sich weiter und damit auch der Streit um die Bedeutungshoheit, der “richtigen” Art und Weise von Landwirtschaft.

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        • Thomas Bröcker sagt

          Fakt ist aber (siehe Beispiel Rechnungshof EU), dass die Realität alle Frames und Dogmen irgendwann einholt. Das dauert auch mir viel zu lange. Nur weiterjammern hilft jetzt auch nicht. DIE Chance, die moderne LW positiv besetzt in die Medien zu bringen sollte nicht verpasst werden. Das wird nicht von heute auf morgen gehen und viel Widerstand der “Tellerränder” auslösen. Aber die Chance etwas zu tun ist jetzt und da sollte man alle klein vesus groß und sonstigen Differenzen erstmal wegstecken und den Moment aktiv nutzen. Definieren, Wege beschreiben, Marktabgernzung der Öko´s aufweichen (auf Biodiversität ausserhalb der reinen Produktionsflächen konzentrieren und die Bodenfruchtbarkeit in den Mittelpunkt stellen)
          Beides: Erhalt – und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Artenerhalt sind kein Privileg der Öko-Schiene !

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          • Sie mögen ja recht haben mit dem: “DIE Chance, die moderne LW positiv besetzt in die Medien zu bringen sollte nicht verpasst werden.”
            Aber hat man denn realistischerweise in der nun mal gegebenen Welt diese Chance tatsächlich?
            Und wie weit kommt man mit solchen Schlagworten überhaupt, wie brauchbar sind sie, falls man sie mit oder gegen andere Akteure, medial etabliert in der Rückkopplung auf die Praxis? Will/kann man dort tatsächlich hin, nicht nur philiosophisch, sondern auch ökonomisch?

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            • Reinhard Seevers sagt

              Ich glaube, dass zukünftig Bio tot sein wird. Die Gesellschaft dieser EU hat demnächst ganz andere Probleme, als sich über ideologische Spirenzien, Gedanken zu machen. Es fehlt irgendwann schlicht das Geld auf allen Seiten….und damit ist dann die Wünsch-Dir-Was-Welt am Ende.
              Da es in allen Bereichen ausschließlich um Geld geht, kann sich doch jeder in Ruhe überlegen, wem er folgen möchte oder kann. Wenn man mit “regenerativ” mehr Geld, als mit Bio oder Konvi verdienen kann, dann bitte schön. Ich sehe keine Notwendigkeit der Bioschiene etwas Neues entgegen zu setzen, sie ist mittelfristig tot.

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                • Thomas Bröcker sagt

                  Die Felder sind genauso im Focus wie die Viehhaltung. Ackerbau, ob in Kombination mit Vieh und/oder Energieerzeugung, betreiben (fast) Alle. Natürlich wird das meiste Geld (oder überhaupt Geld) nur in Kombinationen verdient. Was genau hat das jetzt mit der Sinnhaftigkeit respektive Unsinnigkeit einer geänderten Außendarstellung zu tun ???

                • Reinhard Seevers sagt

                  “Was genau hat das jetzt mit der Sinnhaftigkeit respektive Unsinnigkeit einer geänderten Außendarstellung zu tun ???”

                  Nun, die Sinnhaftigkeit ergibt sich darin, dass die interne Notwendigkeit für eine betriebliche Verbesserung nicht einer anderen Außendarstellung bedarf. Es sei denn,. man verhindert durch die neue Begrifflichkeit die gesetzlichen und damit produktionstechnischen Einschränkungen aller. DAS wird wohl nicht passieren.

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                • Thomas Bröcker sagt

                  Gut, die gesetzlichen Einschränkungen sind keine objektiven Gesetze. Wofür soll man denn sonst aktiv werden, wenn nicht dafür mittel- oder langfristig Unsinn aus der Welt zu schaffen und neuen Unsinn auszubremsen ?
                  Ich nehme zum Beispiel mal Südtirol: Da sind die angewandten IP Regeln als Umweltmaßnahmen anerkannt. Wir haben zugelassen, dass das von Öko-besoffenen Verwaltungen bei uns entwertet wurde. Wollen wir weiter stillhalten und Hinterzimmerdiskussionen führen ?? Darin sehe ich zumindestens keinen Sinn.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Thomas, ich will ja gar nicht den Willen zur Veränderung bremsen oder ablehnen. Ich sehe nur keine Veränderung durch eine neue Begrifflichkeit. Die IP als auch die regenerative Produktion muss mit wissenschaftlicher Expertise und Nachweisen unterfüttert und rechtfertigt werden. Dies kann doch auch ohne eine neue Sprechblase durch die gleichen Akteure geschehen, oder nicht?

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              • Thomas Bröcker sagt

                Es geht nicht darum der Bio-Schiene etwas Neues entgegenzusetzen, sondern darum die Behauptungen der schädlichen Auswirkungen der modernen Landwirtschaft zu relativieren und bestenfalls aus der Welt zu schaffen. Die Erzählungen vom Insektensterben /Artensterben durch den modernen Pflanzenschutz z.B. werden nicht von allein verschwinden. Das muss proaktiv angegangen werden.
                Einfach mal komplett vergessen was derzeit unter “Regenerativer Landwirtschaft” unterschiedliches transportiert wird. Die moderne IP Landwirtschaft wird im wesentlichen schon jetzt der allgemeinen Bedeutung von “regenerativ” gerecht. Das muss herausgearbeitet und definiert werden.
                Interessanterweise hat der Rechnungshof ja auch vermerkt, dass es keine Methoden und Nachweise zur besseren Umweltwirkung des Öko-Landbaus gibt. Das was an Wirkung da ist, bezieht sich immer auf extrem extensiv bewirtschaftete oder komplett stillgelegte Flächen. Das ist aber “Begleitgrün” und nicht originäre Aufgabe der produktiven LW, egal ob Bio oder IP.
                Bodenfruchtbarkeit geht beide Systeme an und da sehe ich keine messbaren Unterschiede.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Ich erkenne deinen Ansatz Thomas. Ich erkenne aber nicht wo es hingehen soll.
                  Ich stelle mir mal vor, auf einem großen Platz stehen dutzende Landwirte und postulieren ihre Wirtschaftsform. Der eine ruft: Bio, der andere: Konvi, der nächste Nachhaltig, der vierte: regenerativ, der fünfte: intergriert….
                  Wird jetzt medial verbreitet, dass alle Landwirte außer der Bio-Kollege regenerativ werden wollen oder müssen? Und was ist, wenn viele das nicht wollen? Stehen die dann nicht nur den Bios negativ gegenüber sondern auch noch den Regenerativen? Wird die EU-Förderung geändert, um eine weitere Förderkulisse aufzubauen?
                  Ich kann es mir schlicht nicht vorstellen, wo die regenerative Landwirtschaft andocken will, innerhalb der Blase und auch außerhalb.

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      • “solange die NGO, Medien und Politik in Deutschland selbstverständlich davon ausgehen, dass „regenerativ“ und „nachhaltig“ nur mit Bio gleichzusetzen ist, und weiterhin pauschal PS-Mittel und Dünger pauschal als Teufelszeug beurteilen, wird sich im Mainstream nichts ändern. ”
        entscheidend ist nicht nur der Mainstream der ist wie eine Fahne im Wind und die kann die Richtung ändern sobald sich der Wind dreht. Zugegeben dauert lange aber es lohnt sich sachlich mit Argumenten aufzuklären. Das ist ja das Anliegen von Bauer Willi und vielen die sich hier im blog engagieren.

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    • interpretiere die Reaktion der EU so sie haben erkannt bei diesem Weg handelt es sich um einen Irrweg “too much money for nothing” man könnte es noch drastischer formulieren mit “too much money for less”
      Sorry manchmal trifft es die englische Sprache besser als deutsch.
      evtl haben die Schweizer ähnlich gedacht bei ihrer Abstimmung.

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    • Dietmar Groß sagt

      Wer einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, sollte sich nicht von ideologisch geführten Nachhaltigkeitsdebatten leiten lassen; unabhängig davon, ob er konventionell oder nach Bio-Regeln arbeitet.
      Die pauschale Ablehnung oder Verächtlichmachung, die derzeit unter Populisten beliebt ist, um auf die “Ökos” einzudreschen, trägt nicht zur dringend notwendigen Schärfung agrar- und umweltpolitischer Instrumente bei.
      Ebensowenig taugt in Zukunft – da gebe ich Herrn Bröcker recht- die pauschale Gleichsetzung Öko – Gut.
      Es gibt noch immer viele Ökobetriebe, die auf ihren Betrieben und Flächen wesentlich zum Arten-,Natur- und Tierschutz beitragen.
      Maßgeblich sind dabei Kleingliedrigkeit und Vielfalt in der Flächennutzung, verbunden mit der persönlichen Sensibilität für das Thema und eine entsprechende Zahlungsbereitschaft der Kundschaft (am Sichersten realisierbar in der Direktvermarktung)
      Diese betriebliche Strategie hat nicht nur in Ballungsregionen, sondern auch im ländlichen Raum für einen Teil der Bauernhöfe (ich schätze das KundInnenpotential auf 5%) gute Entwicklungsperspektiven.
      Auf der anderen Seite wird Ökolandbau zunehmend eingepasst in die Strukturen des global agierenden Lebensmitteleinzelhandels und der Zulieferindustrie.
      Die hier geltenden ökonomischen Gesetzmäßikeiten führen zu Anbaumethoden und Ökobetrieben mit tendenziell abnehmender Nachhaltigkeit (große, monotone Anbauflächen, lange Transportwege, usw.)
      Wenn Agrarprämien in Zukunft unter dem Aspekt der gesellschaftlichen Leistungen nachgeschärft werden sollen- was ich sehr begrüßen würde- dann wird es notwendig die Ziele neu zu definieren: pauschale Bioprämien sind ebenso aus der Zeit gefallen wie alle anderen pauschalen Prämienzahlungen.

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      • Bauer Willi sagt

        @Dietmar Groß
        MIch würde interessieren, welche “gesellschaftlichen Leistungen” Sie meinen. Und wie Sie diese messen wollen. “Mehr Naturschutz” ist schnell dahergesagt, aber was konkret wird gewünscht? Und nochmal: wie misst man das?

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        • Reinhard Seevers sagt

          Willi kennst du noch nicht das Biodiversitätsmessgerät? Wird kalibriert an den Autobahnen dieser Republik. 🤪

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        • Ein Beispiel:
          Rote Listen -Arten kann man durch Pflanzenbestimmung feststellen.
          Hat jeder Agraringenieur im Studium gepauckt. Heute gibt es dafür apps auf dem handy. In unseren Getreidebeständen steht Ackerrittersporn und wir sorgen durch Anbaumethoden dafür, dass er erhalten bleibt.
          Wird sogar staatlich gefördert.
          Kann Herr Seevers gern auf seine Art verächtlich machen.
          Unsere Hofkundschaft honoriert es.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Herr Groß,
            es ist doch schön, dass Ihre Kundschaft es honoriert. Was bezahlt die Kundschaft denn dafür? Ein Lächeln oder ein Schulterklopfen? Jeder kann sich das Leben so schön reden, wie er möchte. Wie wird denn dieser Einzelfall national oder EU-weit bewertet? Mit einer Medaille?
            Es geht mir nicht um Verächtlichmachung, es geht mir um Sinn und Verstand.

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  6. Könnte man das Schwarmintelligenz nennen? Wie würde eine solche Abstimmung wohl in Deutschland ausfallen ?

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    • 2019, Volksbegehren “Artenvielfalt in Bayern”. Oder kurz, Rettet Biene Maja! Ließ sich so emotional gut verkaufen, wer will nicht Biene Maja und ihren kleinen Freund Willi retten?

      Nun ja, heute sind dann dadurch auch schnöde Straßengräben schützenswert. Und dann wundert man sich, warum die pöse (Umwelt)Bürokratie den dringend notwendigen Radweg entlang der viel befahrenen Straße verhindert. Im konkreten Fall wird jetzt eine Felswand weggesprengt, damit man die Straße ein paar Meter versetzen kann, um Platz für den Radweg zu schaffen. Der schnöde Straßengraben wird aber gerettet!

      Die Schweizer haben halt begriffen, dass es mit der Umweltbürokratie dann auch irgendwann mal reicht. Deutschland liefert da ja ein schönes abschreckendes Beispiel.

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  7. Die Vorlage war verfassungstypisch unkonkret und vermutlich stehen die Leut, auch nach langen Erfahrungen mit der Politik, nicht so sehr auf unkonkrete Ermächtigungen, auf Blankoschecks für die Politik. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass im konkreten Einzelfall, dann von oben mit der dann geänderten Verfassung “argumentiert” wird, um etwas durchzudrücken.
    Dieses Spiel erlebt man hierzulande auch mit EU-Regeln, an deren Entstehen die nationale Politik gern auch mitwirkt und die sie dann als begründende höhere Gewalt vorschiebt, um das ohnehin Gewollte umzusetzen.

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  8. Frikadellen piet 45 sagt

    moin dann bin ich mal sehr gespannt ob das hinhaut was die Regierung der Schweiz dem Volk vorschreibt ich persönlich halte nicht viel davon

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    • Ähm … die Schweizer Regierung schreibt dem Volk nichts vor. Das ist ja gerade das Wesen der direkten Demokratie: Dass das Volk bestimmt, was die Regierung zu tun hat. Gewissen Nachbarländer (ich nenne jetzt keine Namen) könnten davon was lernen 😉

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