Jahr: 2025

Brasilien/Paraguay Tag 7 nachmittag und Tag 8

Wenn man in Brasilien ist und nach Paraguay will, muss man das Itaipu-Kraftwerk und die Wasserfälle gesehen haben. So sind wir nach den Besichtigungen der Schlachtereien am Nachmittag des 7. Tages zum Wasserkraftwerk Itaipu gefahren. Hier ein Link auf die Seite des Kraftwerkes. https://www.itaipu.gov.py/  Oben rechts kann man auf die englische Version klicken. Das Wasserkraftwerk, das von Brasilien und Paraguay gebaut wurde und auch an Argentinien grenzt, sprengt sämtliche Dimensionen: 14 GW Strom kann es produzieren, wenn alle Turbinen laufen. Zum Vergleich: Deutschland verbraucht an einem normalen Wochentag etwa 60 GW. Das Kohlekraftwerk Neurath etwa 2,4 GW. Die technischen Daten sind gewaltig. Die Fallrohre, die das Wasser zu den Turbinen leiten, haben einen Durchmesser von etwa 6 m. Als eine Turbine dazugeschaltet wurde, vibrierte die Schaltzentrale. Die Staumauer ist 200 m hoch, der Stausee 144 km lang. Ich könnte noch mehr schreiben, aber das soll genügen. In jedem Fall muss man das Kraftwerk gesehen haben und es ist nicht selbstverständlich, dass wir dort einen Termin bekommen haben. Am Sonntag standen dann an die Iguazu-Wasserfällen auf …

Brasilien Tag 7

Heute Frühstück um 5:50 Uhr, Abfahrt um 6:30 Uhr. Wir haben zwei brasilianische Landfrauen abgeholt und es hat einen regen Austausch mit unseren Landfrauen gegeben. Wir haben eine Fischfarm besichtigt. Es werden Tilapia gemästet. Die Fische kommen mit 30 g an und werden mit 1000 g geerntet. Futterverwertung 1,4 zu 1,0. Gefüttert wird im Wesentlichen Soja und Mais. Pro Becken werden 80.000 Tiere gehalten, das sind 6 pro Quadratmeter. Anschließend ging es zu C-Vale, die an einem Standort eine Futtermitte-Fabrik sowie eine Fisch- und Geflügelschlachterei betreiben. Die Fisch-Schlachterei verarbeitet 240.000 Fische pro Tag, die von 246 Betrieben produziert werden. Es werden 42% für den Konsum produziert, der Rest wird zu Fischmehl. Rund 30% der Fische gehen in den Export. Neben der Fischfabrik ist die Geflügelschlachterei. Dort werden pro Tag 640.000 Stück Geflügel geschlachtet. Damit ist es der größte Geflügelschlachthof der Welt. Die Genossenschaft C-Vale hat 28.000 Mitglieder und 14.000 Mitarbeiter und ist die zweitgrößte Genossenschaft Brasiliens. Angesichts dieser Größe ist der Satz „Brasilien ist der Supermarkt der Welt“ nicht übertrieben. Heute geht es noch vier …

Brasilien Tag 6

Heute waren wir auf der Farm von Henning. Sein Vater ist nach dem 2. Weltkrieg nach Brasilien gegangen. Er war Arzt, hat dann aber ganz klein mit der Landwirtschaft begonnen. Land war billig, er hat 250 ha gegen einen PKW eingetauscht. Heute bewirtschaftet er rund 10.000 ha, 20% davon ist Reserva, also ursprüngliche Vegetation. Angebaut werden auf dem Betrieb Soja, Mais, Weizen, Elefantengras (3 Schnitte pro Jahr als Futter) und Gras. Der Betrieb hält 5.000 Mastrinder, also 0,5 GV pro Hektar. Das Weideland ist Bestandteil der Fruchtfolge. Henning betreibt Saatgutvermehrung, Silokapazität, Trocknung und das Lager der Big Bags sind entsprechend dimensioniert. Es dürften mehr als 30.000 Tonnen sein. Viele der rund 200 Mitarbeiter wohnen in kleinen Bungalows auf der Farm. Jedes Haus hat eine Satellitenschüssel, viele auch ein Auto. Wohnen, Wasser, Elektrizität und Internet ist kostenlos, es wird ein 13. Monatsgehalt gezahlt, es gibt 30 Tage Urlaub und als Urlaubsgeld einen Aufschlag auf ein Monatsgehalt von 30%. Dies war auch schon auf der Farm von Norbert so. So viel zum Thema „Ausbeutung der Landbevölkerung“. Ich …

Brasilien Tag 5

Wieder ein Bericht aus dem Bus. Rechtschreibfehler bitte entschuldigen Heute war wieder ein toller, erlebnisreicher Tag. Beginnen hat er mit dem Besuch von Rizobacter, einer Firma, die Pflanzenschutzmittel auf Basis von z. B. Pilzen herstellt. Diese wirken als Fungizide oder Insektizide. Sie sind in Brasilien weit verbreitet, Einige Betriebe stellen diese Produkte auch selber her. Weiter ging es zum Betrieb von Daniel (Rosenthal) dessen Eltern zur Zeit der National-Sozialisten aus Deutschland fliehen mussten. Er bewirtschaftet rund 300 ha mit seinem Mitarbeiter Bruno, der auch auf dem Betrieb wohnt. Daniel war schon zweimal unser Reiseführer und schon viermal mit Brasilianern auf unserem Hof. Dort gab es auch unser Mittagessen. Ich habe mit Daniel noch ein längeres Interview geführt über all die Narrative, die über Brasilien verbreitet werden. Der Abschluss des Tages bildete der Besuch eines Bauern (7 ha), der Seidenraupen produziert. Über jeden der Besuche könnte ich ein Buch schreiben, so viele Eindrücke haben wir gewonnen. Morgen gibt es wieder neue….

Brasilien Tag 4

Wieder ein Artikel aus dem Bus! Es kann deshalb sein, dass sich ein paar Tippfehler einschleichen. Heute morgen auf der Fahrt nach Norden Eukalyptus-Plantagen angesehen. Die Firma besitzt 330.000 ha Forst, auch mit Kiefern. Bei Facebook gibt es dazu Bilder, aus technischen Gründen kann ich die nicht hier einfügen. Mittagessen in einem Kilo-Restaurant. Das Essen in Buffet-Form wird an der Kasse gewogen. Der Nachmittag auf der Farm von Familie Gamerschlag war hochinteressant. Angebaut werden rund 180 ha Kaffee (Arabica) sowie Mais und Soja. Erste Versuche mit Avocado, die aber bisher noch nicht sehr erfolgreich sind. Besonders und in gewisser Weise ungewöhnlich fand ich die Offenheit der Familie mit Zahlen zur Kosten und Erlösen. Norbert hat mir eine sehr detaillierte Lohnliste kopiert. Zum normalen Lohn kommen eine Vielzahl von Zuschlägen bis hin zu einem Zuschlag für die tägliche An-und Abfahrt zum Arbeitsplatz. Arbeiter, die auf dem Betrieb wohnen, bekommen ein kleines Haus sowie die Elektrizität kostenlos. Der Umgang ist sehr familiär. Die Narrative, die über die Arbeitsverhältnisse in Brasilien verbreitet werden, konnten wir in keinem einzigen …

Brasilien Tag 3

Diesen Artikel schreibe ich im Bus, weil es wieder spät wird. Wir hatten eine kleine Panne mit dem Bus (Keilriemen) aber der ist repariert. Heute Morgen haben wir Castro ein Unternehmen besichtigt, das vier Betriebszweige hat: 2200 ha Ackerbau, Bau von Silos für die Landwirtschaft, Trocknungen und Verkauf von Düngekalk. Besonders interessant waren Zahlen zu der Landnutzung in Brasilien. 66% sind ursprüngliche Vegetation, lediglich 8% sind rein ackerbauliche Nutzung. Es besteht also noch ein großes Potenzial. Am Nachmittag besuchten wir eine Farm, die Soja, Mais und Essbohnen (trocken) anbaut. Dort Haben wir uns die Maisernte angesehen.

Brasilien Tag 2

Nachdem wir den fehlenden Schlaf nachgeholt haben, ging es heute zur Firma Horsch, die in Brasilien vor fünf Jahren ein Werk errichtet haben, in dem sie Maschinen für den Markt in Brasilien und Paraguay produzieren. Die Personen, die uns empfangen haben, sprachen alle ein gutes Deutsch mit Akzent, obwohl sie zumeist die dritte Generation in Brasilien darstellen. Neben dem unglaublichen Mut, mit dem die Familie Horsch auf diesen neuen Markt gegangen ist, bewunderten wir den Umgang der Führungsebene mit ihren Mitarbeitern. Diese sind nicht bloße Angestellte, sondern es wird viel unternommen, die Mitarbeiter auch durch soziale Aktivitäten im Unternehmen zu halten und ein Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen zu schaffen. Auch in Brasilien ist es mittlerweile schwierig, gute Mitarbeiter zu bekommen. Die Mentalität ist auch eine andere als in Deutschland. Am Nachmittag besuchten wir eine Farm, die zu der Kooperative (Genossenschaft) Bom Jesus („Guter Jesus“), die über 6.000 Mitglieder hat. Die durchschnittliche Betriebsgröße dort beträgt 50 Hektar (!). Dies ist übrigens auch in etwa die Betriebsgröße im Bundesstaat Parana! Die Vorstellungen von den Riesenbetrieben in Brasilien trifft …

Reisebericht Brasilien Tag 1

Wir sind pünktlich  am 12.1. 2025 gegen 5:30 Uhr in Rio de Janeiro gelandet. Dort wurden wir von Marcello, unserem Guide abgeholt. Weil Sonntag ist, gab es heute Touristik-Programm: Christus-Statue, Zuckerhut und zwischendurch eine Stunde an der Copacabana, wo tatsächlich zwei von uns ins Wasser gegangen sind. Wetter am morgen ca. 20 Grad, tagsüber rund 26 Grad aber feuchte Luft.  Aktuell sitzen wir wieder am Flughafen um gegen 18 Uhr Ortszeit nach Curitiba weiterzufliegen. Dort werden wir in einer Churasceria zu Abend essen und dann geht es ab ins Bett. Die Nacht im Flugzeug hat nicht wirklich zu einem erholsamen Schlaf geführt. Dementsprechend sind wir leicht „angemüdet“. Morgen beginnt dann das Agrarprogramm.

10 Jahre „Bauer Willi“

Am 12. Januar 2015 habe ich meinen ersten Artikel „Lieber Nachbar“ veröffentlicht, der so gut angekommen ist, dass er dazu geführt hat, dass ich weitere Artikel geschrieben habe. Der bisher am meisten gelesen ist aber „Lieber Verbraucher“, den ich kurz danach veröffentlich habe. Damals war ich der Meinung, dass der Hype um diese Artikel bald nachlassen würde und dieser Blog mangels Themen und Interesse eingestellt würde. Wie der heutige Artikel zeigt, ist dies nicht der Fall. Hier ein wenig Statistik: Bis heute sind über 3.800 Artikel auf diesem Blog erschienen. Geteilt durch 10 Jahre folglich mehr als ein Artikel pro Tag. Vielen Dank an die vielen Gastautoren, die mit interessanten Beiträgen den Blog bereichert haben. Geradezu unglaublich ist die Anzahl der Kommentare: sagenhafte 170.000 sind es, die Sie, die Leser dieses Blogs bisher geschrieben haben. Was mich besonders freut: man sagt diesem Blog nach, dass er nicht nur fachlich interessante Themen liefert, sondern sich auch vom Stil der Diskussion wohltuend von anderen Portalen abhebt. Das ist in unserer aufgeregten Zeit nicht selbstverständlich. Das könnte auch …

Ich bin dann mal weg…

Heute abend werde ich mit einer Gruppe von Berufskollegen und -kolleginnen nach Südamerika aufbrechen. Den Sonntagmorgen erleben wir am Zuckerhut. Die weiteren 10 Tage werden landwirtschaftlich geprägt sein. Vom Bundesstaat Parana in Brasilien geht es weiter nach Paraguay. Am 23.1. wollen wir wieder zurück in Deutschland sein. Hier das geplante Programm, das aber auch Änderungen zulässt. https://www.bauerwilli.com/wp-content/uploads/2024/08/Bauer-Willi-Parana-Paraguay-2025.pdf Wenn es die Zeit und die technischen Voraussetzungen es ermöglichen, werde ich täglich berichten. Das geht aber meist erst in den Abendstunden. Um 20 Uhr vor Ort ist in Deutschland Mitternacht. Freischalten von Kommentaren wird von unterwegs schwierig, auch das wird nur morgens und abends im Hotel möglich sein. Von daher bitte etwas Geduld und Verständnis. Ich will mir selbst auch keinen Druck machen, denn das würde die Freude an der Reise trüben.