Jahr: 2025

Agro-Terrorismus

Man sollte bei einem Flug in die USA demnächst etwas vorsichtiger sein. Nein, nicht wegen der turbulenten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, sondern wenn Sie einen „gefährlichen Erreger“ im Koffer haben sollten. https://www.welt.de/gesundheit/article256207860/terrorismus-chinesisches-forscherpaar-wollte-gefaehrlichen-erreger-in-die-usa-schmuggeln.html Hier ein Zitat aus dem Artikel: „Bei dem Erreger handelt es sich laut FBI um Fusarium graminearum, einen gefährlichen Pilz, der Weizen, Gerste, Mais und Reis befallen kann. Menschen und Tiere könnten durch den Kontakt erkranken, hieß es in den Gerichtsunterlagen. In einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift wird der Erreger als „potenzielle Waffe für den Agroterrorismus“ beschrieben, wie das FBI mitteilte.“ Was soll man dazu nun sagen? Und für alle Nicht-Landwirte: Fusarium graminearum ist ein Pilz, der mit Sicherheit in allen Anbaugebieten von Getreide vorkommt. Den Begriff „Agro-Terrorismus“ kannte ich noch nicht. Ich kenne aber auch keinen seriösen Wissenschaftler, der diesen Begriff verwenden würde.

Zahlen für Zahlen

Wenn Sie Ihre Buchführungsergebnisse für Auswertungen zur Verfügung stellen, können Sie damit Geld verdienen. Jedenfalls wenn Sie als Landwirt in Niedersachsen zu Hause sind. https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/news/42808_Das_niedersaechsische_Testbetriebsnetz_Win-Win_fuer_Politik_und_Praxis_-_BMEL_erhoeht_Verguetung_deutlich   Meine Frage: würden Sie das machen? Die Vergütung wurde ja erhöht….

Essen oder Bitcoin?

Mein Freund Fritz aus Oberösterreich hat mir zwei Links geschickt, die zum Nachdenken anregen könnten / sollten / müssten. Die erste Nachricht: Die „Erzeugung“ bzw. der Handel mit Bitcoin verursacht jährlich Emissionen von 98 Millionen Tonnen CO2. Die zweite Nachricht: Die Landwirtschaft in Deutschland war im Jahr 2023 für die Emissionen von rund 55 Millionen Tonnen CO2- (Äquivalent) „verantwortlich“. https://www.nachrichten.at/wirtschaft/bitcoin-verursacht-98-millionen-tonnen-co2-pro-jahr;art15,4056363 https://www.thuenen.de/de/themenfelder/klima-und-luft/emissionsinventare-buchhaltung-fuer-den-klimaschutz/treibhausgas-emissionen-aus-der-landwirtschaft#:~:text=Im%20Jahr%202023%20war%20die,2%20Prozent%20der%20deutschen%20Treibhausgasemissionen. Für das CO2 beim Bitcoin ist niemand „verantwortlich“, das wird lediglich“verursacht“. Wenn man schaut, woher das CO2 aus der Landwirtschaft kommt, frage ich mich, wie wir Landwirte diese Emissionen verringern können ohne dass es Auswirkungen auf die Erzeugung der Lebensmittel hat. Zitat: „Bei den Emissionen aus der Landwirtschaft betrug der Anteil von Methan (CH4) aus der tierischen Verdauung 47,8 Prozent, während der Anteil von Lachgas (N2O) aus Böden (einschließlich der Emissionen infolge der Ausbringung von Energiepflanzengärresten) bei 27,7 Prozent lag. Die restlichen 24,5 Prozent der Emissionen aus der Landwirtschaft entfielen auf das Wirtschaftsdünger-Management, die Lagerung von Energiepflanzengärresten, Kalkung und Harnstoffanwendung.“ Richtigerweise müsste es eigentlich heißen, dass die Emissionen „aus der Erzeugung von Lebensmittel“ stammen. …

Strom: Negativer Preis…?

Heute mal ein Thema, das mit Landwirtschaft eigentlich nichts zu tun hat, mich aber trozdem bewegt. Wir haben keine Photovoltaik auf dem Dach (unser Hof steht unter Denkmalschutz) und auch nicht auf der Wiese (die steht unter Landschaftsschutz). Aber selbst wenn das nicht so wäre, zweifele ich, ob es wirklich sinnvoll ist, noch in PV (oder auch Windstrom) zu investieren. Ich habe vor kurzem zwei Artikel gefunden, in denen von „negativen Strompreisen“ die Rede ist. Das ist ein netter Begriff, etwa so ähnlich wie „negativer Gewinn“. Negativer Gewinn ist Verlust! https://taz.de/Negative-Preise-durch-Solaranlagen/!6090847/ https://www.topagrar.com/energie/news/mai-2025-ist-rekordmonat-bei-negativen-strompreisen-20014790.html Desweiteren habe ich gelesen, dass das Stromerzeugungspotential in Deutschland etwa das Vierfache der benötigten Strommenge beträgt. Besonders die Photovoltaik stellt die Netzbetreiber vor besondere Herausforderungen: https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/216808   Dort ist dann folgendes zu lesen: „Ein Teil der PV-Anlagen, insbesondere die kleinen Solaranlagen, erzeugt unabhängig vom aktuellen Bedarf Strom aus der solaren Strahlungsenergie. Die Betreiber dieser Anlagen reagieren nicht auf Preissignale, sondern übergeben den nicht selbst verbrauchten Strom dem Anschlussnetzbetreiber, der sich um die Vermarktung des Stroms kümmern muss. Dass der Betreiber der Solaranlage sich …

Über die Bedeutung des Pflanzenschutzes

Auf einer Veranstaltung der Top agrar hat Prof. A. v. Tiedemann eine Keynote gesprochen, in der er sich mit der Bedeutung des Pflanzenschutz befasst. Hier die Textfassung: „Landwirtschaft im Dialog“, TopAgrar Berlin am 15.04.2025 „Pflanzenschutz: Mit Sicherheit!“ Keynote Prof. Dr. Andreas von Tiedemann, Universität Göttingen Textfassung der Keynote: https://dlvr.t-online.de/dlvr?p[dtkn]=kr-qsldPOm1EGYRw86aNhBxqSOlAsvy5 In der Debatte um das Maß und die Notwendigkeit der Regulierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes geht es im Kern um eine sachgerechte Bewertung von Nutzen und Risiken des Pflanzenschutzes. Im folgenden Beitrag soll die Faktenlage bezüglich des Nutzens und der Risiken des Pflanzenschutzes nochmal kurz dargestellt und daraus ableitet werden, wie eine zeitgemäße Pflanzenschutzpolitik eigentlich aussehen müsste. Dabei wird deutlich werden, dass die gegenwärtige Regulierung des chemischen Pflanzenschutzes von überholten Prämissen ausgeht. Nutzen wie Risiken lassen sich mit naturwissenschaftlichen Methoden objektiv beschreiben. Darauf aufbauend ist abzuwägen, welcher Pflanzenschutz notwendig und vertretbar ist. Diese Abwägung muss durch die politischen Verantwortungsträger verantwortungsvoll und unvoreingenommen erfolgen. Es ist bemerkenswert, dass der Nutzen des Pflanzenschutzes in der allgemeinen Berichterstattung häufig zu kurz kommt. Hier sind die Fakten: Nach einer Studie der Universität …

So isst die Generation Z

„Die Jugend interessiert sich sehr für Ernährung, hat aber wenig Zeit dazu“. So lautet eine Aussage eines Forschers, der sich mit den Ernährungsgewohnheiten der Generation Z beschäftigt hat. https://rp-online.de/leben/gesundheit/ernaehrung/fleischlos-und-schnell-zubereitet-so-isst-die-generation-z_aid-127614681 Und weiter heißt es: „Die Gen Z ist zwar die erste Generation, die in einer hochgradig digitalisierten Welt aufgewachsen ist. Über eine App zu bestellen, ist für sie so selbstverständlich, wie morgens zu duschen. Allerdings hat sie nicht das nötige Kleingeld, um das regelmäßig zu tun oder häufig essen zu gehen.“ Fakt ist jedenfalls, dass sich in der Alterklasse der Generation Z mehr Menschen vegetarisch oder vegan ernähren als der Durchschnitt. Studien zufolge leben ungefähr 14 Prozent vegetarisch und 6 Prozent vegan. Interessant auch, dass die konsumierte, sogenannte „Superfood“, oft lange Transportwege hinter sich hat und auch ansonsten nicht sonderlich nachhaltig ist.

Vor uns liegt der Rekordsommer…

Es braucht halt eine reißerische Überschrift, damit die Menschen einen Text auch lesen wollen. Deshalb habe ich dies auch getan, denn der nachfolgende Text sagt einen sehr heißen Sommer voraus. https://www.wa.de/deutschland/wetter-modell-mit-beunruhigender-prognose-deutschland-droht-2025-ein-rekordsommer-zr-93774548.html Und sie schreiben noch dazu: „Der Begriff „Rekordsommer 2025“ ist keine mediale Erfindung, sondern ergibt sich aus einer fundierten Analyse physikalischer Prozesse. Und: Auch langfristige Modelle wie das ECMWF werden von hoch qualifizierten Meteorologen und Klimaforschern entwickelt – auf Basis von naturwissenschaftlich validierten Algorithmen, nicht aufgrund von politischen Absichten.“ Na, dann wollen wir doch mal abwarten, wie der Sommer wird. Wo es doch schwierig genug ist, das Wetter in 5 Tagen voraus zu prognostizieren.

Der WDR fragt: ist Fleisch essen eine Sünde?

Die Frage ist eigentlich nur rhetorischer Natur, denn wenn der WDR sie so stellt, ist eigentlich schon klar, was dabei herauskommt… https://www.kirche-im-wdr.de/startseite?tx_krrprogram_pi1%5Bformatstation%5D=2&tx_krrprogram_pi1%5Bprogramuid%5D=100088&cHash=3b43f3ef1a2d4650bb5c20ab27e43ca7 Wenn Sie dem Autor schreiben wollen (er bittet ausdrücklich darum`!) hier die Mailadresse: katholischeautoren@kirche-im-wdr.de   Sie brauche nur darauf klicken… Hier der Podcast in voller Länge Podcast: Isses Sünde …?

EU-Kommission und NGO´s: Transparenz sieht anders aus

Seit Monaten wird darüber diskutiert, dass die EU-Kommission Geld an NGO´s gezahlt hat, um ihre Politik gut aussehen zu lassen. Mittlerweile ist dies unstrittig. Die „Welt“ thematisiert dies aktuell erneut: https://www.welt.de/wirtschaft/plus256224858/welt-recherchen-einblick-in-die-geheimvertraege-so-funktioniert-die-schatten-klimalobby-der-eu.html https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-kommission-bezahlung-umweltverbaende-100.html Hören Sie sich der Ausgewogenheit halber auch dieses Interview an, in dem dem Verein Lobby-Control kritische Fragen gestellt werden. https://www.deutschlandfunk.de/unlautere-kampagnen-im-eu-auftrag-interview-nina-katzemich-lobby-control-100.html Auch der Rechnungshof kritisiert das Vorgehen der EU-Kommission: https://www.eca.europa.eu/de/news/news-sr-2025-11 Meine persönliche Meinung: Es  gelingt nicht wirklich, die Vorwürfe zu entkräften. In jedem Fall leidet die Glaubwürdigkeit der EU-Kommission unter diesem Vorgang und befördert die Politikverdrossenheit.

Geringere Nährstoffdichte: stimmt das?

Hin und wieder höre ich gerne den Deutschlandfunk. Nicht nur, weil ich dort auch schon einige Male eingeladen war, sondern auch, weil ich diesen Sender für relativ seriös halte. Das hat sich auch grundsätzlich nicht geändert, aber mit dem nachfolgenden Link doch etwas ins Wanken gebracht. Bitte vor dem Kommentieren lesen oder hören! https://www.deutschlandfunkkultur.de/meinung-naehrstoffverlust-unserer-lebensmittel-100.html In diesem Artikel lese ich unter anderem folgenden Satz „Obwohl sich der globale Ertrag von Weizen zwischen 1961 und 2014 verdreifachte, fiel sein Nährstoffgehalt. Die Ursache findet sich in intensiven Anbaumethoden und Chemikalien, die das Bodengleichgewicht stören.“ In der vergangenen Woche habe ich bei Twitter Prof. Friedrich Longin von der Uni Hohenheim „getroffen“ (ja, ich weiß, dass das jetzt „X“ heißt) der viel über Getreide forscht und in einem Kommentar schrieb, dass der Nährstoffgehalt von Bio-Getreide meist unter konventionellem Getreide liegt, das mit gezielten Düngergaben (auch „aus dem Sack“, also „Kunst“dünger)  besser versorgt werden kann. Ich bin etwas verwirrt, denn nur eine Aussage kann stimmen. Auf der Suche, wer den Text im Deutschlandfunk geschrieben hat (er ist als Meinung deklariert) bin …