Volker Seitz hat viele Jahre in Afrika gelebt und gearbeitet, unter anderem als Botschafter in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und Äquatorialguinea. Er macht sich Gedanken darüber, warum Afrika so abgehängt ist. Im nachfolgenden Artikel geht es um die Frage, warum in Afrika gehungert wird und welche Rolle dabei die afrikanischen Landwirtschaft spielt.
https://www.achgut.com/artikel/tabus_warum_in_afrika_wirklich_gehungert_wird
Ein lesenswerter Text, von jemandem, der die Bedingungen vor Ort selbst erlebt hat.
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Vor ca. 50 Jahren hatte die Sahel-Zone etwa soviel Einwohner wie Deutschland. Jetzt sind es 400 Millionen. Man stelle sich vor, es leben jetzt 400 Millionen Menschen in Deutschland. Alles geteilt durch 5?
Dem Bericht kann ich nur beipflichten. Ich kenne einige Menschen die dort tätig sind oder waren. Ein Soldat der jetzt Zivilarzt ist, hat von Zuständen in Somalia berichtet. Die Bundeswehr hat dort auch geholfen Brunnen zu bauen. Nach ihrem Rückzug wurden diese wieder von den Warlords zugeschüttet, da die Bevölkerung von ihnen abhängig bleiben soll. Ein Schulkamerad von mir ist mit der Forschung von Pflanzen beschäftigt die Salzwasser besser vertragen sollen. Als ich in katholisch.de gelesen habe, wie der Papst den Kindersegen in diesen Ländern lobt, muss ich nur verzweifelt den Kopf schütteln. Was die Menschen dort brauchen ist Infrastruktur und Bildung. Bildung aber in ihrem Sinne, was ihnen auch nützt,nicht in unserem Sinne. Gerade Photovoltaik und Smartphone sind dort sehr nützlich. Funktionierende Gemeinde Verwaltungen sind nützlich. Nach dem Ende der Kolonialzeit, hat man leider nützliches aus der westlichen Welt über Bord geworfen. Geopolitisch können Dinge gut sein, oder aber auch richtig falsch. In Afrika gibt es auch viele Wanderarbeiter. Hier darf die EU nicht die Grenzen dicht machen in Afrika. Sonst können diese Menschen ihre Familie nicht mehr ernähren. Dieses Jahr haben wir auch Instrumente für den dortigen Posaunenchor gespendet. War schön ein Video zu sehen, wie schnell sie die Instrumente lernen. Wenn man den Menschen etwas zutraut und ihnen auch Möglichkeiten gibt verändert sich auch etwas.
„Hier darf die EU nicht die Grenzen dicht machen in Afrika.“
Wo macht die EU Grenzen in Afrika dicht?
Mit den Abkommen zur Asylpolitik, werden zunehmend Grenzkontrollen eingeführt, die es vorher so nicht gab. Das ist dann wie ein Abeitsvisum bei uns zur Erntearbeit. Wenn eine Familie aber angewiesen ist weiter weg Geld zu verdienen wird es schwierig. Wobei viele Afrikaner im asiatischen osmanischen Raum zeitweise Arbeit finden.
Mahlzeit ein sehr interessanter Artikel also wieder mal unternehmen wir Sachen die nichts bringen aber so richtig verstanden habe ich nicht wie man den Vollkorn in Afrika helfen könnte das Einzige wäre nur das dort jemand direkt wohnt und dort gute Landwirtschaft betreibt so dass sie Nahrung erhalten aber das darf anscheinend nicht zu belehrend wirken als würde man helfen die müssen das entscheidend selber kapieren
Nicht zu vergessen, daß es neben den – ich sage mal, idealistischen – Varianten der „Entwicklungshilfe“ (Brunnen bauen, Genossenschaften gründen) auch ideologische gibt. Wenn z.B. die Hilfe an Bedingungen gekoppelt wird, die sich irgendwelche „Weltverbesserer“ ohne jede Ahnung, aber mit viel Besserwisserei ausgedacht haben.
Da wird etwa gefordert, keine „bösen“ Insektenvernichtungsmittel gegen Heuschrecken zu verwenden oder keine „bösen“ fossilen Brennstoffe für die Küche und die Stromerzeugung (copyright: Grüne).
Stattdessen gibt es Solarzellen – die oft noch nicht einmal für die Beleuchtung ausreichen, auch nicht für den Betrieb von Kühlschränken, an Herde gar nicht zu denken.
Also bleibt man beim Kuhdung (inklusive der Krankheiten durch den Rauch) oder beim geklauten Holz aus dem Naturschutzgebiet nebenan.
Das Geld fließt dann weiter – in die Taschen der Chefs – und ansonsten ändert sich nichts.
Ich kann mich an Zeiten erinnern, da gab es in meiner Gegend sogenannte Vertragsarbeiter. In der gleichen Stadt, im gleichen Betrieb: welche aus Mocambique, welche aus Vietnam.
Letztere waren dafür berühmt, jede noch so alte mechanische Nähmaschine zu kaufen und mit Zubehör und Jeansstoff (Ost) nach Hause zu schicken, bei der Rückreise dann gern noch ein Moped mitzuhaben. Zu Vergnügungen sah man die nie, die hatten ständig zu tun (wohl Nähmaschinen reparieren). Die hatten echt einen Plan, wie sie (Sozialismus hin oder her) etwas für ihre eigene Zukunft organisieren können, aus dieser einmaligen Chance.
Bei Ersteren wurde so etwas nie berichtet, man sah die Burschen (da waren keine Mädels dabei) dafür gern in der Stadt rumlungern oder bei der Disco. Gekauft haben die, wenn überhaupt mal einen Kühlschrank … Handwerkszeug, Werkstattsachen für die gelernten Berufe … Fehlanzeige.
So und nun mal weg von der anekdotischen Evidenz.
Die Unabhängigkeit von den Kolonialmächten in Afrika von Asien ist nahezu zeitgleich erfolgt, einzelne Länger (z.B. Vietnam) hatten dabei noch einen extrem erschwerten Start.
Wenn man das zeither Erreichte vergleicht, dann bleiben Zweifel, ob man das vorwiegend auf Geburtenraten (Vietnam hat seine Bevölkerung seit 1950 vervierfacht) und natürliche Bedingungen zurückführen kann oder ob da nicht noch ganz andere Themen mitspielen, die aber gern als „rassistisch“ abgetan werden.
Vietnam ist wirklich ein gutes Beispiel, um aufzuzeigen, dass es sogar nach einem dramatischen Krieg und einer Spaltung des Landes zu einem so enormen Erfolg wurde.
Es ist eine kulturelle Frage, ob und wie sich ein Volk entwickelt, denke ich. Es kann auch mal wieder rückwärts gehen, wie man an unserem Land erleben kann.🤔
Aber Singen können die alle, die POC…..sagt er hier:
https://www.amazon.de/Singen-k%C3%B6nnen-die-alle-Negerfreunde/dp/3551684480
Der Artikel von Herrn Seitz bestätigt Manches, was ich über Afrika schon gehört hatte und auch das Bild, das ich mir daraus mache. Ungezügeltes Bevölkerungswachstum (das Kardinalproblem dieser Erde), Korruption, mangelnde Bildung und die, wie mir berichtet wurde, afrikanische Mentalität, lassen es schwierig bis unmöglich erscheinen, Grundsätzliches dort verbessern zu können, obwohl die Ressourcen eigentlich vorhanden sind.
An ein, zwei Punkten in dem Artikel habe ich mich gestoßen und will daher darauf eingehen. So wird dort von Terra Preta gesprochen als mögliches Mittel auf dem Weg, den Humusgehalt der Böden zu verbessern. Ja, das geht wohl grundsätzlich. Bei den Indios in Südamerika, von denen das Prinzip stammt, waren die wesentlichen Bestandteile Holzkohle und menschliche, vielleicht auch tierische Exkremente, die, miteinander vermischt und für etwa ein Jahr vergraben, dann zur Düngung verwendet wurden. Allein schon aus Hygienegründen ist diese lange Wartezeit nötig, wenn der Mensch als Nährstofflieferant dient. In Gegenden, in denen Feuerholz nicht oder kaum vorhanden ist, wird gerne Kuhdung als Brennstoff zur Essenszubereitung genutzt. Der steht dann für eine Terra Preta Zubereitung nicht mehr zur Verfügung. Und woher kommt die benötigte Holzkohle dort, wo es schon kein Brennholz gibt?
Es mag Gegenden geben, wo die Verhältnisse anders sind. Doch die Mengen an Terra Preta, die gebraucht würden, um Böden tatsächlich signifikant zu verbessern, sind enorm groß. Das ist der Hauptgrund dafür, dass der großflächige Einsatz von Terra Preta an den damit verbundenen Kosten scheitert, denn schließlich muss das Ganze auch wirtschaftlich zu vertreten sein. Für mich klingt die Terra Preta Geschichte ein wenig wie die Verheißungen zum Wasserstoff. Grundsätzlich bestechend, doch dort, wo es sich auch rechnen lassen muss, folgt häufig die Ernüchterung.
Dann stoße ich mich ein wenig an den Formulierungen zu „synthetischen“ Düngemitteln. Mir ist kein einziger Mineraldünger bekannt, der aus Erdöl gewonnen wird. Keiner. Es werden großenteils fossile Rohstoffe zur Gewinnung der Energie eingesetzt, die bei der Düngemittelherstellung benötigt wird. Der Energiebedarf für die Ammoniaksynthese aus natürlichem Luftstickstoff ist indes groß. Es wird aber nicht zwingend ein fossiler Energieträger dafür benötigt. Alle anderen in der Landwirtschaft verwendeten Mineraldünger sind ebenfalls natürlichen Ursprungs, werden bergmännsich abgebaut und, im Falle von Phosphat, u.U. für eine bessere Pflanzenverfügbarkeit mit Säure behandelt.
Die im Artikel postulierte grundsätzlich zerstörerische Wirkung der Mineraldüngung auf die Bodenfruchtbarkeit bedient zwar einschlägige Darstellungen zum Thema, sie entzieht sich jedoch meinem in rund 40 Jahren erworbenen fachlichen Verständis, bei dem es immer um die Bodenfruchtbarkeit ging.
Um noch etwas Sarkastisches in die Runde zu werfen: Ist es in Anbetracht aktueller Diskussionen in Deutschland und Europa denn nicht gut, wenn in Afrika so viele potentiell landwirtschaftlich nutzbare Flächen ungenutzt bleiben und diese so für die Natur erhalten werden? Oder gilt das dort nicht?
Suchen Sie nicht nach Erdöl, industrielle Stickstoffdüngerproduktion beruht doch eher auf Erdgas.
“ In mehreren Verarbeitungsschritten wird das Erdgas,
im Wesentlichen Methan, durch die Verbindung mit Stickstoff
aus der Luft in einen stickstoffhaltigen Dünger veredelt. 80
% des Gases dienen dabei als Rohmaterial für den Dünger,
während die restlichen 20 % zur Erhitzung und zur Stromer-
zeugung dienen.“
Sorry, Sie haben recht.
“ …80% des Gases dienen dabei als Rohmaterial für den Dünger…“
Das mag so stimmen. Aus dem Methan wird schlussendlich, wenn ich als Nichtchemiker das recht verstehe, lediglich der Wasserstoff als Reaktionspartner für den Luftstickstoff benötigt. Erdgas dürfte, ohne es tatsächlich zu wissen, bisher die kostengünstigste Möglichkeit sein, um den benötigten Wasserstoff bereitzustellen. Ich könnte mir vorstellen, dass es (künftig) auch andere, fossilärmere Möglichkeiten gibt, den notwendigen Reaktionspartner bereitzustellen. Die Wirtschaftlichkeit dessen, der Markt und etwaige künftige Verordnungen entscheiden darüber, wohin die Reise geht. Die Notwendigkeit der mineralischen N-Düngung, um die es hier geht, steht, angesichts der Masse an Mägen, die gefüllt sein wollen, für mich völlig außer Frage.
@Thorens
Sie haben recht. Für die Synthse von Ammoniak als Ausgangsstoff für Stickstoffdünger wird lediglich der Wasserstoff aus dem Methanmolekül benötigt.Das Verfahren,das auf der Reaktion von Methan mit überhitztem Wasserdampf beruht.liefert dabei äquivalente Mengen CO2 als Nebenprodukt. Auf diesem Verfahren beruhen fast ausschließlich die bisherigen Mengen an industriellem Wasserstoff (grauer Wasserstoff). Nur wenn man das anfallende CO2 in tiefen Gesteinsschichten speichern würde, wäre das Verfahren klimaneutral (blauer Wasserstoff).Der bisher von der Politik favorisierte grüne Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien.
Interessant auch wegen günstiger Kosten wäre die thermische Spaltung von Methan (Pyrolyse).
Neben Wasserstoff entsteht nur elementarer Kohlenstoff (Graphit) der industriell vielfältig genutzt oder sicher deponiert werden könnte. Dieser türkise Wasserstoff befindet sich noch in der Pilotierung.
Es wird also niemals einen Mangel an auch klimaneutralem Wasserstoff für die Düngemittel Herstellung geben.
Ich bin mit den geäußerten Vorstellungen zur Nährstoffanreicherung der Böden in Afrika nicht wirklich einverstanden. Erstens wissen wir historisch gesehen, dass wir Fortschritte in der landwirtschaftlichen Produktivität gemacht haben, als wir aufgehört haben, die Tiere zur Nahrung zu bringen (Weideland), und stattdessen die Nahrung zu den Tieren gebracht haben (feste Unterbringung). Der so angesammelte und gereifte Mist düngte das Land. Darüber hinaus ist die Tatsache, dass synthetische Düngemittel dazu führen, dass die Fruchtbarkeit des Bodens verloren geht, nur eine große wissenschaftliche Mystifikation. Es ist sicherlich notwendig, einen bestimmten Gehalt an organischer Substanz im Boden aufrechtzuerhalten, aber wenn man dann noch NPK hinzufügt, erhöht sich die Produktion deutlich. Aber um genug Nahrung zu haben, haben wir nicht beides kombiniert, ohne unser Land unfruchtbar zu machen? Was ist das für ein Unsinn, den Leute, die nichts von Agrarwissenschaft wissen, in den sozialen Medien verbreiten?
„…Darüber hinaus ist die Tatsache, dass synthetische Düngemittel…“
Streiche „Tatsache“, ersetze es mit „Legende“. Ansonsten d’accord.
Ein interessanter Artikel. Geschlechtergerechtigkeit ist ein wünschenswerter Zustand. Nun springt der Artikel aber auch sehr hin und her. Einerseits die unproduktive Landwirtschaft, andererseits das Bevölkerungswachstum. Einerseits sollen „wir“ nicht helfen, andererseits werden alle (!) afrikanischen Regierungen als unfähig dargestellt. „Wir“ wissen wie Landwirtschaft und die nachgelagerten Prozesse zu gestalten sind, „die Afrikaner“ sind zu blöd. Vielleicht schaue ich mal in das Buch rein, das ist dann vielleicht differenzierter.
Ich weiß nicht wo ich den Eindruck erweckt habe, dass a l l e afrikanischen Regierungen „ unfähig“ sind. Es gibt durchaus einige Länder wo erfolgreich die Armut reduziert wurde. Um ein paar zu nennen: Botswana, Ruanda, Mauritius, teilweise Senegal, Benin, Ghana. Ich halte nach 17 Jahren in Afrika die Afrikaner nicht für „ blöd“. Sie werden nur von Autokraten und deren Clans regiert. Beispiele: Kamerun, Uganda, Angola, beide Kongos, Äquatorialguinea oder Simbabwe. Andere haben Militärregierungen. ( seit 1960 gab es ca. 200 Putsche).
Wenn ich nicht sehr viel Sympathie für die Afrikaner hätte, wäre ich nicht so oft zurückkehrt. Gerade in den wirklich armen Ländern des Sahel überrascht die meist positive Einstellung und die Lebensfreude der Menschen. Es ist halt ein Kontinent der improvisierten Problemlösungen und der Heiterkeit am Abgrund.
Übrigens, keiner meiner afrikanischen Bekannten hat mir je nach Lektüre meines Buches oder meiner Artikel vorgehalten, dass ich sie für „blöd“. halte.
Ich war als Tourist sehr häufig im südlichen Afrika und bin wohl vom Afrika-Virus infiziert.
Mich haben die Menschen, die Landschaften, die Fauna und Flora fasziniert und begeistert.
Dieser Kontinent hat ein riesiges Potenzial.
Das größte Hindernis sind die Korruption und das ungezügelte Bevölkerungswachstum.
Viele asiatische Länder haben bewiesen, wie wachsender Wohlstand und mehr Rechte für Frauen zu einer Reduktion der Geburtenraten geführt haben. Diesen Weg muss Afrika auch gehen und hier sollten die entwickelten Länder nicht mit den Almosen der bisherigen Entwicklungshilfe sondern mit handfesten Investitionen helfen. Man darf hier nicht den Chinesen das Feld überlassen.
Vor Jahren habe ich das Buch von Bartholomäus Grill „Ach Afrika“ gelesen.Ich kann es nur weiterempfehlen.
Zum Hunger in Afrika gibt es auch eine Vortagsreihe von Erwin Ballis vom Maschinenring Neuburg. Er hat in Westafrika eine Hilfe zur Selbsthilfe initiert. Aber! Moderne Maschinen sind demnach nicht der erste Schritt zur Bewältigung des Hungers sonder Bildung und einfachste Maschinen die selbst reproduziert und repariert werden können. Selbst einfache Schlepper sind nach einigen Einsätzen oft kaputt und Reperaturen können wegen fehlendem Wissen, Ersatzteilen und mangels Geld nicht durchgeführt werden. Wäre sicher ein interessanter Gesprächspartner. Es wrden vor Ort kleine Maschinengemeinschaften gegründet und das funktioniert scheinbar hervorragend und vor allem langfristig!
„Moderne Maschinen sind demnach nicht der erste Schritt zur Bewältigung des Hungers sonder Bildung und einfachste Maschinen die selbst reproduziert und repariert werden können. Selbst einfache Schlepper sind nach einigen Einsätzen oft kaputt und Reperaturen können wegen fehlendem Wissen, Ersatzteilen und mangels Geld nicht durchgeführt werden. Wäre sicher ein interessanter Gesprächspartner…“
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Man muss nicht nach Afrika, um das „Einfache“ zu besichtigen, gibt es hier auch wieder zu sehen. Eine blühende Landschaft mit ganz viel Gfühl.
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjI3NDQwMl9nYW56ZVNlbmR1bmc
Reinhard, du hast diesen Vortrag noch nicht gehört, nicht wahr? Für Menschen die Maiskolben mit der Hand abfieseln müssen ist eine einfache Kurbelmaschine ein unglaublicher Fortschritt! Das ist das Grundproblem. Vor allem weil solche Arbeiten Frauenarbeiten sind. Oder Mahlen statt Stösseln usw.
Schorsch, mein Beitrag ist als sarkastischer Wink zu denjenigen gedacht, die auch hier zurück zu „alten“Zeiten möchten. Afrika ist erst auf dem Weg dorthin…vielleicht trifft man sich ja.😎
Die Techniken der Vergangenheit sind bekannt, man muss den Afrikanern dann ja nur die alten Lehrbücher und Technik-Unterlagen schicken und schon können sie loslegen….KI könnte unterstützen, falls Bücher fehlen sollten.🤡
„Für Menschen die Maiskolben mit der Hand abfieseln müssen ist eine einfache Kurbelmaschine ein unglaublicher Fortschritt.“
100 Stück davon kaufen und hinschicken….als Spende. Das ist nun wirklich kein Hexenwerk, oder? Wenns daran liegen sollte, dann ist die Entwicklungshilfe wirklich Jahrzehnte umsonst gewesen.
https://www.youtube.com/watch?v=HjJJnFwGJlA
Das ist nur der erste Schritt. Wichtig ist dass sie solche Maschinen selbst herstellen können denn dann sind sie was wert. So ist offenbar der Gedanke dahinter. Damit gewinnen sie Zeit zum Nachdenken und werden selbst kreativ. Es muss eine Eigendynamik entstehen. Das kennen wir doch selbst auch alle. Erfolg kreiert mehr Erfolg.
Mit Verlaub, dazu hatten sie doch bereits 70 Jahre Zeit…..wenn das gewollt wörden wäre, dann hätte es doch längst geschehen können. Wenn es kein Eigentum, wenig Bildung, keine Rechtssicherheit und und und gibt, dann nützen die vielen Ratschläge auch nichts.
Häufig ist es doch auch so, dass die Menschen nicht die Notwendigkeit sehen, mehr zu erzeugen, als sie zur Versorgung der eigenen Sippe benötigen. WIR müssen raus aus unserer Denke, nicht die Afrikaner aus ihrer.
Wichtig ist dass sie solche Maschinen selbst herstellen können denn dann sind sie was wert. So ist offenbar der Gedanke dahinter. Damit gewinnen sie Zeit zum Nachdenken und werden selbst kreativ. Es muss eine Eigendynamik entstehen.
Na, wenn in der zeitgeistigen Theorie der Geholfene die Maschin geistig so durchdringen muss, dass er sie selbst bauen kann, bevor er sie erfolgreich (in Würde) benutzt und zudem auch noch mental happy mit der Hilfe sein muss …dann stampft seine Frau noch in 50 Jahren den Mais mit der Hand. Von einem Tiefbrunnen gar nicht zu reden.
Und zur gleichen Zeit schwadroniert eine Baerbock in Afrika über die Aufstellung von Klohäuschen.
Agria für Afrika!
Es liegt daran, dass die Maßnahmen in den Ministerien der Hauptstädte und nicht mit den Betroffenen geplant werden. Methoden und Angebote entsprechen so oft nicht deren Bedürfnissen.Deshalb mangelt es auch der notwendigen Wartung. Leistungen werden exportiert, statt Leistungen der Menschen zu fördern, so wird der Grundsatz der Subsidiarität verletzt. Als Folge ist das Vertrauen in die eigene Kraft geringer geworden.
Hauptursache i s t das ungebremste Bevölkerungswachstum. Hinzu kommen korrupte und am Wohlergehen der Menschen uninteressierte Regierungen.
Mit dem Zeitverständnis habe ich mich natürlich ( auch mit Beispielen) in meinem Buch befasst.
Wer in Afrika gelebt hat kennt dieses weitere kulturell Problem.
Wenn die Leute in Afrika von den Dörfern in die Städte ziehen, fast die Hälfte bereits in Städten wohnt und die Stadtbewohner nur zwei oder drei Kinder haben, dann müsste sich das Bevölkerungswachstum doch inzwischen deutlich verlangsamt haben. Warum ist das nicht der Fall?
Deutschland wird nun ja auch armregiert. Unsere Regierungen sind zwar nicht korrupt und scheffeln nicht in die eigene Tasche, aber dafür werden Milliarden einfach sinnlos verschleudert, was im Endeffekt aufs Gleiche rausläuft. Wie heißt es so schön: wer im Glashaus sitzt …
Wir haben bevölkerungstechnisch das umgekehrte Problem. Mangelndes Bevölkerungswachstum führt zu Fachkräftemangel, unlösbaren Problemen mit den Renten, überbordenden Kosten im Gesundheitswesen, Belastung der jüngeren Generationen, Notwendigkeit von Zuwanderung usw.
Wir machen es also nicht so viel besser als die Afrikaner, oder?
Herr Finger, die Geburtenrate ist in Afrika bereits deutlich gesunken. Aber die in den letzen 1-2 Jahrzehnten geborenen Abermillionen Kinder und jungen Erwachsenen leben jetzt mal noch 40 bis 50 Jahre… hinzu kommen nochmals einigen Nachwuchs von den jetzt noch sehr vielen Frauen im gebärfähigen Alter. Aber die Tendenz ist deutlich aber sehr langsam sinkend, davon bemerken die Afrikaner resourcenmässig aber bestimmt noch sehr lange nicht viel. Herr Polmer hat das sehr gut erklärt.
„dann müsste sich das Bevölkerungswachstum doch inzwischen deutlich verlangsamt haben. Warum ist das nicht der Fall?“
Das Wachstum verlangsamt sich doch.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1342845/umfrage/bevoelkerungsentwicklung-in-afrika/
Man muss allerdings bei seinen Erwartungen berücksichtigen, dass eine gewachsene Bevölkerung auch bei dezent sinkender Wachstumsrate trotzdem weiter wächst.
Das ist wie mit der Inflation, nur weil die von 10% auf 5% sinkt, wird ja auch nichts billiger und der gehabte Preisanstieg ist dann im Basispreis auch noch drin.
Kann man den Unterstützern Afrikas unterstellen das es ihnen hauptsächlich um deren Rohstoffe, Projekte für Klimakompensation, Produktion von „grünem“ Wasserstoff und ähnliche Scherze geht?
Wie wird denn die viele Arbeit bei den Landwirten in Afrika bewältigt ? Wasser aus dem Brunnen schöpfen, die Haustiere, Äcker und Gärten vor den hungrigen Wildtieren beschützen und von Hand melken ? Danach selber die Früchte der Arbeit ernten, teils verarbeiten und auf dem Markt verkaufen ?
Doch nur durch eine grosse Familie, bei denen alle mithelfen, schon als Kinder. Oft fehlen das Schulgeld und die Zeit, die Kinder zur Schule zu schicken, denn sie müssen mitarbeiten. Das war bei uns vor 60 Jahren auch noch so.
Und solch eine ähnliche Landwirtschaft wird hier von den Grünen auch wieder gewünscht und leider auch mit Gesetzen und Förderkriterien durchgesetzt.
Keine (weniger) Schutzmittel und Medikamente für Pflanzen und Tiere. Weniger Tierhaltung, damit weniger Dünger und vielfältige Produktion, Kreislauflandwirtschaft nicht mehr im Austausch mit anderen Betrieben, sondern am Liebsten nur noch im eigenen Betrieb. Keine grossen, arrondierten Flächen für Ackerfrüchte, sondern Naturschutzgebiete.
Die meisten in den Medien vorgestellten afrikanischen „Vorzeigelandwirte“ sind eigentlich noch keine modernen Landwirte, wie wir es kennen in Europa, sondern eher „Selbstversorgerfamilien mit etwas Verkauf von Lebensmitteln um sich Hausrat und Kleidung zu kaufen.
Hier „ernährt“ ein einzelner Landwirt hunderte von Personen mit seiner Arbeit – in Afrika (laut Google) arbeitet jede zweite Person in der Landwirtschaft. Also „ernährt“ ein Landwirt in Afrika sich und noch eine weitere Person !
Gerade gestern haben wir diskutiert, wie bescheiden das Wetter für deutsche Landwirte ist-und doch im Vergleich zu vielen afrikanischen Regionen wohl „ein Paradies“ dagegen.
Und weil gerade Menschen auf dem Land weniger Zugang zu anderer (bezahlter) Arbeit haben und deshalb zu wenig zum Leben haben, zieht es sie in die Nähe von Städten. Diese werden, sagt der Artikel, nicht von den einheimischen Landwirten versorgt, sondern von Importen.
Ich würde Herrn Seitz gerne fragen, ob denn bei den jüngeren Stadtbewohnern die Familien ebenfalls noch so kinderreich sind ?
Eine regelmässige kleine Rentenzahlung für Frauen ab 50 Jahren, mit weniger als zwei oder drei Kindern (evtl. zusammen mit einem Kredit fürś Einsetzen einer Verhütung) würde Europa bestimmt günstiger kommen als die ganzen Hungerhilfen und Abwehrmassnahmen gegen Flüchtlinge.
Danke für Ihre Frage. In den sieben Ländern, in denen ich tätig war, hatten die Stadtbewohner weniger Kinder. Meist zwei, höchstens drei. Das bezieht sich auf meine Beobachtung, denn Statistiken sind – wenn vorhanden – sehr unzuverlässig.
„Eine regelmässige kleine Rentenzahlung für Frauen ….. würde Europa bestimmt günstiger kommen als die ganzen Hungerhilfen und Abwehrmassnahmen gegen Flüchtlinge.“
Da steckt doch wieder die Grundannahme drin, dass Europa zu zahlen hat.
Und die „Flüchtlinge“ kommen im Zweifel solange ein Wohlstandgefälle existiert.
Sehe ich genauso Frank. Ich kann nicht kapieren, wie naiv man in unseren Breiten unterwegs ist. Da sitzen junge, kräftige unausgelastete Männer voller Testosteron in den Lehmhütten und schauen auf ihre Smartphones und sehen, was hier bei uns abgeht, und was sie nicht haben….da kommen ihnen sicherlich als erste die Gedanken: Oh, das können wir hier auch schaffen, lass uns anpacken und eine Firma gründen! Jooo, so denke die! 🤡
Dann lesen sie auf den Smartphones, dass die Willkommenskultur in Germany sie alle Willkommen heißt, und schon machen sie sich auf die Reise.
Und hier können sie dann an Fortbildungsseminaren der kath. Kirche teilnehmen, die ihnen zeigen, wie man Maiskolben mit einfachsten Techniken von den Körnern befreit. Jubelnd nehmen sie diese Idee auf und reisen frohgemut zurück, um ihren Frauen zu zeigen, wie Arbeit geht. Think positiv!😎
Reinhard, nach meiner Meinung können die Menschen nicht in ihren Ländern eingesperrt werden – und somit auch nicht wirklich aus anderen Ländern ausgesperrt werden. Nicht, solange es Touristen gibt, die überall hin reisen und nicht solange es Internet gibt.
Es gibt Flüchtlingslager mit sehr vielen Frauen und Kindern, die „leben“ von etwas Reis und Mais – Verhütungsmittel ? nicht vorhanden oder unbezahlbar. Können diese Frauen wirklich nein sagen zu „Deinen“ testosterongesteuerten Männern ?
Gegen Überbevölkerung – und das ist doch hier das Hauptthema – helfen nun mal am Besten Verhütungsmittel. Ein Hormonstäbchen kostet in der Herstellung keine 100.- Euro ( behaupte ich jetzt einfach mal) und verhütet zuverlässig 5-10 Jahre.
Seit Jahren lese ich bei Bauer Willi mit – und das Wichtigste, dass ich für mich mitnehme : glaube den Medien kein Wort ! Wiso soll dies nicht auch für afrikanische junge Männer gelten,
Hallo Smarti, ich verstehe jetzt nicht den Zusammenhang zu meinem Text. Die jungen testosterongesteuerten Männer machen dort wie hier, was ihnen das Testosteron signalisiert….unabhängig vom Ort. So lange die kath. Kirche die Verhütung schlecht redet und dies in den Ländern Afrikas geglaubt wird, so lange die Frau als unterste Stufe in der Gesellschaft angesehen wird, so lange viele Kinder Reichtum bedeuten, so lange die Sterblichkeit hoch ist….usw. so lange wird sich daran nichts ändern glaube ich. Die jungen Männer nutzen auch nicht die „Medien“ für ihre Motivation, es sind Werbevideos, tiktok, Filme, Videos von Freunden in Europa usw…..
„nach meiner Meinung können die Menschen nicht in ihren Ländern eingesperrt werden – und somit auch nicht wirklich aus anderen Ländern ausgesperrt werden“
Das soll dann in Bezug auf das Migrationsthema was bedeuten, bitte?
Es wäre mir ja völlig neu, dass es eine moralisch vorwurfsvolle gesprochene „Aussperrung“ bedeutet, wenn ein Staat bestimmt, wer sich in ihm aufhalten darf und das auch umsetzt. Fast jedem Menschen auf der Welt ist zu den geltenden Bedingungen erlaubt, in Deutschland einzureisen und sich hier zeitlich begrenzt oder gar auf Dauer aufzuhalten. Etwaige Ausnahmen regeln unsere Gesetze.
Das Gesagte berechtigt aber nicht zu Einreise und Verbleib nach Gutdünken, da haben die in Deutschland im letzten Jahrzehnt als Regierung wirkenden Dilettanten die Sitten völlig verwahrlosen lassen.
Danke für den Hinweis zur ZdF Sendung Planet-b. Ich habe mir den Beitrag zu Kamerun gerade angeschaut. KI kann ich nicht beurteilen, aber den Hinweis zum Wassermangel.
Nicht das Fehlen von Wasser-Ressourcen, sondern ihre ineffiziente Nutzung, mangelnde Investitionen und Missmanagement sind der Grund für die Knappheit von Wasser in Afrika.
In der Antwort der Kleinen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU – Drucksache 20/9176 vom 13. Dezember 2023 werden zahllose von der Bundesregung finanzierte Projekte zur Risikovorsorge, Wasser- und Sanitärversorgung in Afrika aufgelistet. Mir sind solche (vergeblichen) Projekte schon seit Jahrzehnten z.B. aus dem Niger erinnerlich. Da sollten sich die „Experten“ fragen, weshalb die Projekte offenbar auf wenig Gegenliebe stoßen. Die Papiere lesen sich oft so, als werde Afrika in ihnen jeweils neu entdeckt.
Es mag paradox scheinen, aber in Afrika gibt es genug Wasser. Nicht das Fehlen von Wasser-Ressourcen, sondern ihre ineffiziente Nutzung, mangelnde Investitionen und Missmanagement sind der Grund für die Knappheit. Der ungleiche Zugang zu Wasser spiegelt den Abstand der sogenannten Eliten in Afrika zum Volk wider. Südlich der Sahara haben immer noch mehr als 60 Prozent der Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die Wasserversorgungs-Systeme und die Abwasserentsorgung sind ineffizient.
Für das politische Führungspersonal ist die Wasserversorgung der Bevölkerung kein Kernthema, weil es sich andere Hygienestandards leisten kann. Die Führungseliten haben Wasserreservoire und Filter und verbrauchen, neben Mineralwasser, pro Kopf sechsmal so viel sauberes Wasser wie die übrige Bevölkerung. Ein wichtiges Beispiel für den Dünkel: Bei den Wohlhabenden in den Städten ist das Wasser kein seltenes Gut von unschätzbarem Wert wie in den Dörfern. Gerade in ländlichen Regionen sind Wasserstellen oft kilometerweit weg.
Für Waffen ist oft mehr Geld vorhanden als für Bildung
Trotzdem ist es diesen Eliten oft schlicht egal (oder sie verdrängen das Problem), ob sich auf dem Lande die Lebensbedingungen verbessern, wenn Strom und Wasser zu ihnen kommt. Viele Dörfer im ländlichen Afrika sind auch nicht an das Stromnetz angeschlossen. Nicht zu vergessen: Die Landwirtschaft beschäftigt etwa 65 Prozent der arbeitenden Bevölkerung.
Die niedrige Priorität, die Wasser- und Sanitätswesen in Afrika beigemessen wird, spiegelt sich in den jeweiligen Staatshaushalten wider. Wenn auch gelegentlich in den Budgets versteckt, zeigt sich, dass für Waffen oft mehr Geld vorhanden ist als für Bildung, Gesundheit oder eben Trinkwasser-Versorgung. Lediglich Ägypten, Botswana, Gabun, Mauritius, Tunesien, Kenia und Südafrika haben ein halbwegs ausreichendes Wassermanagement. Achtzig Prozent der Krankheiten in Afrika lassen sich nach Schätzungen von Ärzten auf unreines Wasser und schlechte Sanitärversorgung zurückführen. Die meisten Gewässer enthalten Krankheitserreger aus menschlichen Ausscheidungen, weshalb entsprechende Erkrankungen weit verbreitet sind. Nur in Kenia und Südafrika verfügen laut Weltwasserbericht der Vereinten Nationen mehr als 75 Prozent der Menschen über sanitäre Einrichtungen.
Die Wasserversorgung in vielen Ländern ist mehr oder weniger zufällig. Der größte Teil der Bevölkerung, besonders in den Elendsvierteln der Städte und auf dem Land, muss oft über lange, gefährliche Fußwege Wasser in Eimern heranschleppen. Wer den ganzen Tag damit beschäftigt ist, kilometerweit entfernte Brunnen oder Wasserlöcher anzusteuern, kann nicht viel anderes tun. Die Mechanismen, die bei fehlender Wasserversorgung wirken, sind katastrophal. 600 Millionen der 1,4 Milliarden Menschen in Afrika leben heute in den Städten, 60 Prozent in Armenvierteln ohne ausreichende Wasserversorgung. Die ungestüme und ungeregelte Urbanisierung hat zum Kollaps der oft noch aus der Kolonialzeit stammenden sanitären Infrastruktur geführt. In undichten Leitungen geht Wasser verloren. Werden Anlagen nicht korrekt betrieben, steht alles still. Entwicklungsländer müssen umdenken und in sparsames Wasser- und Abfallmanagement investieren.
Aber viele afrikanische Regierungen ergreifen nicht einmal einfache Maßnahmen wie die Trennung von Haushalts- und Industrieabwässern. Abwässer werden allesamt in Flüsse geleitet, die städtische Abfallwirtschaft wird nicht modernisiert, es gibt kein zeitgemäßes Recycling. Nach Informationen des Britischen Geologischen Dienstes (BGS) wird im Schnitt weniger als ein Viertel des erneuerbaren Grundwassers für Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Industrie genutzt. In einigen Ländern sind es sogar weniger als 10 Prozent.
Viele afrikanische Länder könnten fünf Jahre Dürre überleben
Derzeit werden nur fünf Prozent der Ressourcen genutzt. Lediglich fünf Prozent des afrikanischen Ackerlands werden bewässert, und weniger als zehn Prozent des Wasserkraftpotenzials fließen in die Stromerzeugung. Dabei fehlen den Regierungen meist nicht die Mittel; es ist schlicht ein Versagen der politisch Verantwortlichen. In Afrika südlich der Sahara gibt es reichlich Grundwasser. Auch die britische Hilfsorganisation „WaterAid UK“ kam in zwei Studien zu dem Ergebnis, dass fehlende Investitionen dazu führen, dass das Wasser nicht genutzt oder schlecht gemanagt wird.
Im Einklang mit dem British Geological Survey kommt WaterAid zu dem Ergebnis, dass die meisten afrikanischen Länder mindestens fünf Jahre Dürre überleben könnten. Auch ein UN-Bericht für die UNESCO kommt zu dem Ergebnis, dass zu wenig in Ausrüstung und Infrastruktur investiert wird. Es mangle an Institutionen, ausgebildeten Fachleuten und Wissen über die Ressource. Nirgendwo bleibt so viel landwirtschaftliche Fläche ungenutzt wie in Afrika. Mangels Ernährungssicherung sind aber viele Länder der Region deshalb auf teure Nahrungsmittelimporte angewiesen.
„Wer nicht bereit ist, die Dinge zu sehen, wie sie sind, und sie beim Namen zu nennen, auch wenn es weh tut, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit die falschen Antworten der Entwicklungshilfe geben … in einer solchen idealisierenden Haltung steckt auch mangelnde Bereitschaft, den anderen ernst zu nehmen.“ (Kurt Gerhardt, Koordinator des Bonner Aufrufs).
Afrika hat riesige Potentiale in allen Richtungen….eben auch in Richtung Chaos. Die Lage ist z.T. wie in Europa Ende des 19. Jahrhunderts. Leider ist nicht erkennbar, wer diese enormen Probleme angehen soll. Die Interessen westlicher und zunehmend chinesischer Energie- und Rohstoffunternehmen führen zu Korruption und Vetternwirtschaft. Die kulturellen Verflechtungen von Stammesverbänden und deren historische Bande lassen oft keine Änderung zu. Bis es zu Landreformen und Eigentumssicherung, Rechstsicherheit und Prosperität kommt, wird noch viel Wasser den Kongo runterfließen. Es wird weiterhin Kriege und Bürgerkriege geben. Ich sehe nicht den aufstrebenden Kontinent. Die tiefliegenden Ursachen sind zu groß und zu vielfältig….wir werden weiterhin für Brot für die Welt spenden müssen und Miserior wird weiterhin unser schlechtes Gewissen befeuern….das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.
„… eben auch in Richtung Chaos. Die Lage ist z.T. wie in Europa Ende des 19. Jahrhunderts.“
Die EU und allen voran Deutschland stürzt sich ins Chaos.
Da muss man nicht nach Afrika schauen. Die Probleme sind mehr oder weniger die Gleichen.
Erst wenn keine Ideologische Entwicklungshilfe geleistet wird, werden die Bedürftigenländer aus Eigenverantwortung Handeln. Hierzu benötigt es lediglich Bildung, Bildung und nochmal Bildung.
„Die Lage ist z.T. wie in Europa Ende des 19. Jahrhunderts.“
Das halte ich für nicht ganz passend, kurz vor 1900 war in Europa das große Chaos im Wesentlichen schon durch, außer vielleicht am Südostrand/Balkan. Was Afrika angeht, sind wir mit schwachen, schlechtverwalteten Staatsgebilden, auf die große Mächte von außen einwirken, mit Tribalismus und Glaubenskriegern in der Anmutung vergleichsweise eher irgendwo zwischen 30- und 7-jährigem Krieg, partiell noch vor der Aufklärung.
Diese Ausführungen widersprechen jetzt aber in gewisser Weise dem Kernpunkt des Artikels, wonach der Hunger in Afrika hauptsächlich auf das enorme Bevölkerungswachstum zurückgeht und Klimawandel und bewaffnete Konflikte zweitrangig sind. Hier entsteht jetzt gerade der Eindruck, dass es vor allem korrupte und unfähige Regierungen und Eliten sind, die den Hunger zu verantworten haben. Das Bevölkerungswachstum kommt nur indirekt im Kontext mit der Urbanisierung zur Sprache.
Ich lese gerade „Eine Landkarte der Zeit“ von Robert Levine aus dem Jahr 1997, der beschreibt, dass die Afrikaner durchaus ein anderes Zeitverständnis haben als die Europäer und Nordamerikaner. Für Afrikaner ist Zeit eben nicht Geld wie für uns. Das Buch gibt eine Ahnung davon, warum die meisten westlich initiierten Projekte, die eben auf Zeit/Geld/Effizienz/-Denken beruhen, in Afrika scheitern. Die Projekte scheitern also nicht nur, weil die Regierungen/Eliten korrupt sind, sondern weil wir den Afrikanern, wohlmeinend wie wir sind, Projekte aufs Auge drücken, die nicht ihre sind und nicht ihrem Rhythmus und ihrem Denken entsprechen. Das Buch ist übrigens ziemlich differenziert, denn es zeigt, dass auch die einzelnen Staaten in Afrika wiederum unterschiedliche Auffassungen von Zeit haben, das habe ich jetzt vereinfacht dargestellt.
Meine Antwort siehe oben, leider versehentlich nicht unter Ihrem Beitrag.
Marian, es ist wie immer das Missverstehen anderer Kulturen und das Nicht-Anerkennen der Andersartigkeit. Der eine nutzt die Unwissenheit aus, der andere will mit Mitleid und Spenden helfen. Afrikanische Kultur kennt vielfach keine Sicht auf die Geschichte, wie wir sie kennen. Sie haben in der Regel keine schriftlichen Überlieferungen und keine Kultur, wie wir sie seit 300 Jahren haben. Ich befürchte, dass Afrika sich über kurz oder lang mehrheitlich den Brics-staaten anschließen wird und sich damit komplett den westlichen Wertefängen entzieht.
Die westlichen Werte stehen global in Frage, das hat die Mehrheit nur noch nicht registriert.🤔
Die „westlichen Werte“ haben sich aus historischer Arroganz in eine haltlose Situation manövriert, unter der sie nur unter Verlust der angemaßten Allgemeingültigkeit wieder rauskommen werden. Und das tut weh. Vorbei die Zeiten, in denen Kippling von der verpflichtenden Bürde des weißen Mannes tönte, Licht ins Dunkel des Orients zu bringen und die Erkenntnis steht vor der Tür, dass kein Buddhist, kein Hindu, kein Moslem (und etliche noch dazu) sich um den westlichen Wertekanon (und um einiges mehr aus dem Westen) scheren muss und wird, wenn es ihm nicht aufgezwungen werden kann.
Schönes Beispiel aktuell: die entrüsteten Stimmen zu den BRICS, die sich erdreisten der westlichen Führung und Leitwährung nicht einfach folgen zu wollen. Putin hin oder her, die verkörpern 45% der Weltbevölkerung und selbst wenn sie in der Wirtschaftsleistung nur bei 30% stehen, der Westen darf da gern mal aufwachen und sich überlegen, wie er sich in Zukunft mit wem stehen will.
China war 20 Jahre Markt und wurde in der Zeit zum Konkurrenten, mit Indien steht das an, andere werden folgen. Und der Westen denkt, dass er den Platz an der Spitze gepachtet hat und von da oben seine Werte deklamieren kann?
Es ist in der Tat ein großes Problem, daß wohl in Afrika viele Grundstrukturen anders sind als im „Westen“, nicht nur die Zeit.
Ein Freund meines Vaters, der etliche Jahre als Landwirtschaftsberater in Kamerun war, sah auch deutliche Unterschiede bei der Art der gemeinsamen Entscheidungsfindung. Es ist dort wohl nicht so, daß die Mehrheit recht hat und die Minderheit sich dann fügen muß, sondern daß eben so lange diskutiert wird, bis sich alle einig sind.
Es kann auch böse Effekte geben, wenn man nur Einzelne zu einer besseren Anbaumethode überredet und die dann tatsächlich mehr Ertrag haben. Dann kann es heißen, diese hätten die übrigen Äcker „verhext“ und nur dadurch einen besseren Erfolg erzielt.
„In der Antwort der Kleinen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU – Drucksache 20/9176 vom 13. Dezember 2023 werden zahllose von der Bundesregung finanzierte Projekte zur Risikovorsorge, Wasser- und Sanitärversorgung in Afrika aufgelistet. Mir sind solche (vergeblichen) Projekte schon seit Jahrzehnten z.B. aus dem Niger erinnerlich. Da sollten sich die „Experten“ fragen, weshalb die Projekte offenbar auf wenig Gegenliebe stoßen. Die Papiere lesen sich oft so, als werde Afrika in ihnen jeweils neu entdeckt.“
Herr Seitz, könnten Sie näher erläutern, warum diese Hilfen oft vergeblich und ohne Gegenliebe bleiben, da diese Hilfe laut Ihren restlichen Ausführungen ja eigentlich hilfreich sein sollten?
Weil diese von den jeweiligen Regierungen nicht geschätzt werden bzw. deren Nutzen schlicht nicht erkannt wird, zu kompliziert ausgeführt oder oder evtl. am Auftreten der Helfer?
Ich bin zu ungeschickt mit der Technik heute. Meine Antwort siehe oben.
Moin,die App möchte ich auch haben damit es geliefert wird=Ironie aus
Am Samstag gab es die Sendung Planet-b.
Thema u.a. die Landwirtschaft in Kamerun und dessen Rettung durch die KI.
Berater A. fährt durch die Lande und befähigt Bauern mit dem Smartphone und einer neuen App, gezielten Pflanzenschutz zu betreiben.
Bauer X hat Probleme mit seinen Kartoffeln. Er hält das Smartphone an die Blätter und schwupps sagt die App ihm, dass seine Kartoffeln Mehltau haben. Die notwendigen Mittel werden gleich mit genannt und können direkt bestellt und dann im Dorf abgeholt werden. Kommentar: KI kann helfen den Hunger in Afrika zu besiegen. Toll oder? Ohne KI wird die Welt verhungern.🤗🍺
Bei uns ist es doch ähnlich. Ohne Mc. Donald’s app würden auch viele Städtwr der Generation Z verhungern. Der jungen Generation fehlt immer mehr Allgemeinwsen. Wir kennen einen Entwicklungshelfer welcher eine Oase mit Ackerbau anlegte. Er ment es funktioniert dort nur solange es von Außerhalb betreut, dass heisst Angewiesen und Kontrolliert wird. Von selbst wird da anscheinend keiner aktiv. Nach paar Tagen Abwesenheit war immer alles verdört.. Vielleicht sollen wir ein Teil unsere Behörden dorthin Verlagen anstatt die fremdem Probleme weiterhin in unser Überfülltes Land zuholen, das können vielleicht alle sinnvoll Arbeiten.
ha, ha
Naja, aber vielleicht wusste Bauer X wirklich nicht, wieviel und wie oft das Mehltau-Mittel zu verwenden ist. Er hatte vielleicht nicht die Möglichkeit, 3 Jahre eine Ausbildung zu absolvieren.
„aber vielleicht wusste Bauer X wirklich nicht“
Sie dürfen davon ausgehen, dass die Leute dort etwa so lange Landwirtschaft betreiben wie es hier stattfindet (ob nun mit oder ohne Ausbildung) und die ganz Dummen sind vermutlich in der Zeit schon verhungert.
Warum nur erinnert mich das an den berühmten Fernseher, der Strom erzeugt?
Wie ist denn z.B. die Netzabdeckung für das Smartphone irgendwo mitten im Gelände?
Oder gibt es die App auch schon für Iridium-Telefone, die ja sicher jeder Bauer hat?
😉
zmp, schlechte Netzabdeckung kennt man auf der Welt komischerweise nur aus Deutschland…..😎
Netzabdeckung soll gut sein. Ich habe nun auch schon einiges gelesen, dass das Bankwesen etc. durch den Mobilfunk deutlich verbessert wurde.