Ich habe vor ein paar Tagen über die Probleme berichtet, die ukrainischer Weizen in der EU macht.
Es ist erst einmal sehr gut, dass die EU der Ukraine unbürokratische Hilfe beim Export von agrarischen Gütern zugesagt hat. Auch der deutsche Minister Özdemir hat dies immer wieder erwähnt, dass er sich mit dafür einsetzt, dass es alternative Wege aus der Ukraine gibt, und so die wackelige Option der Schiffsverladung am Schwarzen Meer teilweise ersetzt werden kann.
Das Problem an dieser Hilfe: Die Exporte sind zollfrei und unbürokratisch. Um es stark zu vereinfachen: im Prinzip kann jeder, der einen LKW hat, in die Ukraine fahren und dort bei einem Landwirt Weizen kaufen. Gerade in grenznahen Regionen zu Polen, Rumänien oder Bulgarien sind die Betriebe froh, wenn sie ihre Waren loswerden und damit Platz in ihren Läger für die nächste Ernte bekommen. Aus diesem Grund sind sie auch zu preislichen Zugeständnissen bereit, denn es fehlt auch an Liquidität um Betriebsmittel wie Diesel, Dünger oder Pflanzenschutzmittel kaufen zu können. Da ist jeder Euro recht.
Spielen wir das einmal durch: Ich fahre mit einem LKW in die Westukraine, treffe dort auf einen ukrainischen Landwirten, der mir seinen Weizen für 125 €/t auf den LKW lädt. Ich fahre mit meinem LKW zu einer polnischen Mühle, die in der EU eigentlich den MATIF-Preis von rund 250 €/t bezahlen müsste. Inklusive Transportkosten verkaufe ich ihm den ukrainischen Weizen für 190 €/t. Jeder ist zufrieden.
Am nächsten Tag kommt ein polnischer Landwirt zur dieser polnischen Mühle. Die sagt ihm, dass sie gerade Weizen für 190 €/t gekauft hätte und nur an polnischer Ware interessiert wäre, wenn er preislich mithalten könnte. Der Preis an der MATIF sei für ihn uninteressant. (Ukrainischer Weizen wird nicht an der MATIF gehandelt, hat dort aber natürlich einen Einfluss)
Genau das ist in den letzten Wochen passiert und deshalb sieht das Preischart für Weizen aktuell so aus: (Quelle: agrarmarkt-nrw.de)
Mittlerweile haben viele osteuropäische Länder ihre Grenzen für Agrargüter aus der Ukraine geschlossen. In Polen gab es auch Proteste und den Ruf nach Zöllen
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/polen-ukraine-getreide-101.html
In der Tat wären Zölle ein probates Mittel, um die Situation zu entschärfen. Nach meiner Meinung wäre aber auch ein anderes Mittel sehr viel einfacher: Die LKW werden an den Grenzen verplompt und registriert und dürfen damit bis zu den Häfen fahren, wo sie wiederum registriert werden. Diese beiden Listen lassen sich leicht abgleichen und Verstösse aufdecken.
Vollends absurd ist die Idee der EU, die Anrainer-Staaten mit 100 Millionen € zu beglücken:
Damit wird das Problem in keiner Weise gelöst, denn das Getreide gelangt so immer noch nicht in die Häfen und gelangt immer noch nicht nach Afrika. Und es gibt auch keinen Plan, wer die 100 Millionen € bekommen soll! Und wofür?? Die Preise sind schließlich in der gesamten EU gefallen!!
Dass es Logistik-Probleme in den Häfen geben soll, halte ich übrigens für eine Schutzbehauptung. Eine LKW-Ladung fasst etwa 25 t, eine Schiffsladung 25.000 t und mehr. Die Abfertigung dürfte nicht der Engpass sein.
Übrigens: wenn die Schiffsverladung am Schwarzen Meer nicht mehr möglich sein sollte, gibt es noch viel ernsthaftere Probleme. Vielleicht hat die EU ja jetzt einen Plan B, wie sie dann reagieren will. Oder sie fragt einfach mal Leute, die sich mit so was auskennen… Soll ja Firmen geben, die mit Agrargütern handeln…
Da ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die EU nicht willens und deshalb auch nicht fähig ist, ihre Regeln umzusetzen.
Wenn ukrainischer Weizen im Transit zur Weiterleitung an das darbende Afrika durch Polen geleitet werden soll (so die hübsche Geschichte die man uns erzählt), dann muss ja wohl sichergestellt werden, dass der Weizen nicht im Transitland bleibt.
Das scheint ähnlich gut zu funktionieren, wie bei den Migationsbewegungen und zwar weil man es wohl nicht will. Denn regeln können müsste man das eigentlich.
Angeblich wird der Transport durch Polen von polnischer Seite nur toleriert, wenn die LKW plombiert sind. Was die anderen machen ist nicht so richtig klar.
Geld regiert die Welt. Es muss durch die Dummschwätzer nur entsprechend begründet werden. bla bla bla.
vor 500 Jahren gab es Thomas Müntzer, heute das Internet.
Und wir schauen zu und belügen uns selber….
Das die Herrschaften in Berlin und Brüssel nur zu Worthülsen , Bürokratiemonstern
und anderem Intelligenzbefreitem fähig sind ist ja bekannt .
Die Ukraine muss auf jeden Fall Getreide exportieren um Waffen kaufen zu können .
Dafür braucht sie aber harte Währungen .
Bezahlen hungernde Menschen in Afrika mit Dollars ?
Und wann bezahlen sie ?
Danke für den ausführlichen Bericht. Ich hatte von den Problemen schon aus den Medien erfahren, aber durch das sehr konkrete Beispiel verstehe ich jetzt besser, worum es geht. Den Vorschlag mit der Verplombung halte ich für sehr praktikabel. Warum macht man nicht das Naheliegende und Einfache, sondern dreht sofort wieder am großen EU-Rad?
Die EU opfert ihre Bauern. Beim Mercosurabkommen knickt jetzt auch Deutschland ein. Regiert wird ohnehin nur mehr von NGO´s und Lobbyisten. Wozu brauchen wir überhaupt noch eine Regierung, deren Minister eine grandiose Figur in den Muppetshows abgeben würden?? Was derzeit mit den Agrarimporten abläuft, ist nicht zu tolerieren. Die Dummen sind wieder die bauern und die Konsumenten. Dazwischen werden die Taschen vollgestopft.
Schade, das ich nicht mehr im Dienst bin…Würde sofort als Händler ukrainisches Futtergetreide für den Mischfutterbetrieb einkaufen bzw.in die Bioäthanolanlage liefern lassen sowie als Schweinemäster verfüttern…
Mein Engagement in dieser Thematik wird mich Geld kosten, viel Geld, wie sich bereits herauskristallisiert hat.
Nehme ich allerdings hin – ein aufrichtig ehrlicher Charakter darf nicht käuflich sein!!!
Vielleicht fehlt mir das Verständnis oder ich bin auch nur schlecht informiert, aber war diese Freigabe des Weizenimports nicht eher eine Transitregelung? Der ukrainische Weizenexport über die Schwarzmeerhäfen kam durch die russische Blockade zum Erliegen, die Folgen sollten Hungersnöte in Afrika sein. Explizit wurde Ägypten und Ostafrika genannt. Durch den fehlenden Weizen würde der Weltmarktpreis für diese Länder zu hoch steigen. Jetzt läuft die Ausfuhr aus der Ukraine auch über Osteuropa, aber der Weizen kommt nicht in Afrika an. Von der Theorie her, sollte doch der erhöhte Weltmarktpreis den dringend benötigten Weizen förmlich aufsaugen, oder sollten alle letztjährigen Prognosen für die Katz gewesen sein? Welchen Weizen bzw. dessen Produkte essen jetzt die Ägypter und Ostafrikaner, und zu welchem Preis?
Gute Frage, die Sie denjenigen stellen müssen, die dafür wohl keine Sorge tragen können, dass nicht hier auf dem EU-Binnenmarkt missbräuchlich die Geldspeicher unserer Dagobert Ducks effizient gefüllt werden dürfen, während die Hungernden in den von Ihnen genannten Länder auch forthin Hunger leiden müssen…
Zu welchen Qualitätsstandards, dahingehend hat man erst einmal die Gemüter versucht, wieder zu beruhigen – verständlich, da entsprechende Produkte wohl zwischenzeitlich in den Verbraucherregalen gelandet sind, keine Frage…!?
Das hier ist doch auch ein interessanter Bericht darüber:
https://www.anti-spiegel.ru/2023/eu-vom-getreideabkommen-zu-getreideprotesten/
Wie gesagt, „Hilfe die anderen schadet“. Aber das kennen wir ja schon von den Sanktionen.
Eine allgemeine Frage. Was ist mit der zunächst veröffentlichten Meldung von Industrieware und belasteter Ware? Davon hört man nichts mehr. Ist das tatsächlich so und wird nur unter den Tisch gekehrt, oder war es ein Vorwand für den Exportstopp?
Warum wird da wohl komplett zurückgerudert!?
Dieses Abkommen über den Landweg läuft doch wieder!
Insofern beantwortet sich diese Frage wohl von selbst, oder!? – Bleibt hier aber nicht trotzdem ein G’schmäckle!?
(Wo kein Kläger (mehr), da auch kein Richter…)
@Sonnenblume
Es ist reine Spekulation, ob es sich beim verbotenen PSM im Weizen um einen Fakt oder Fake handelte…
https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/agrarpolitik/milliardenpaket-fuer-polens-landwirte-geplant_article1682152699.html
Heute nachzulesen bei Proplanta. – Wir werden angesichts solcher Entschädigungsbeträge für Osteuropa wohl kaum mehr medial aufgeklärt werden, inwiefern die verbotenen PSM im Weizen reine Spekulation bleiben oder auch nicht.
Fest steht jedenfalls, das Getreideabkommen floriert auch forthin. Damit sind die einen EU-Bauern „gleicher“, geködert mit wahnsinnigen Geldbeträgen, der weniger gleiche Rest „entschädigt“ mit schallenden Ohrfeigen infolge drastisch fallender Erzeugerpreise. Die neue(?) ganz offensichtlich funktionierende „Ausgewogenheit“.
Irgendwann wird ein solcher EU-Olymp implodieren und keiner will gewesen sein…!? Unverantwortbar mag man im eigentlichen meinen, wenn man mit entsprechendem Intellekt ausgestattet ist. Aber unsere heutigen überbefähigten „Dichter und Denker“ juckt das ganz offensichtlich nicht im geringsten…. ARMSELIG!!!
…
Wie sich dabei wohl die Franzosen, Spanier, Italiener u.a. fühlen mögen, die derzeit mit noch ganz anderen Problemen befasst sind!?
Die Verblombung der LKWs bis zu den Verladestationen ist genau der richtige Weg.
Überall wo Papa Staat die Finger im Spiel hat ist über kurz oder lang der Markt am Arsch
das ist aber mit allem so, was die Ukraine betrifft.
selensky und v.d.l. tun ja oft so, als ob die sofort Mitglied der EU werden können.
bloß dann unterliegen die sofort allen Vorschriften und können eigentlich wirtschaftlich einpacken.
Das ist die Heuchelei der Politiker!
Nur ein weiteres Beispiel, daß die Politik Probleme, Lösungen und Folgen nicht zuende denkt. War doch bei den Schiffsausfuhren schon zu sehen. Die Ware ging doch auch überwiegend nach Europa, wenn ich mich recht erinnere. Die Entscheidungen waren grundsätzlich richtig und gut gemeint. ABER: Die Ausgestaltung zeigt, daß die keine Ahnung von den Teilnehmern der Märkte und den Märkten selbst haben. Blauäugig !
Da bestätigt sich die Aussage unserer Außenministerin , daß sie auch Entscheidungen gegen die Wähler im eigenen Land trifft und genau dasselbe macht hier die EU. Die Bürger in der EU haben so die Ansage hier nichts zu melden. Da lob ich mir die Entscheidungen der Ukraineanrainerstaaten die diesem Getreidetreiben ein Ende zu setzen. Unsere Regierenden in Brüssel und Berlin meinen wohl das Volk umerziehen zu müßen , aber damit wird der Widerstand immer größer und wird irgendwann diese teilweise ungewählten Regierenden in die Wüste schicken. Dieser Tag kommt immer näher und umso mehr schlagen diese Leute um sich. Um ihren A… zu retten werden immer mehr Verträge gebrochen , damit die Leute sich noch einige Zeit länger an der Macht halten können. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Die unter dem Unkraineweizen leidenden Bauern sind diesen Leuten egal. Folgeschäden ihres Handelns erkennen die nicht. Das können sie auch nicht , da sie keinerlei berufliches oder marktwirtschaftliches Herkommen haben.
Sobald der Staat in die Agrarmärkte eingreift, kommt es zu Verzerrungen und Ungerechtigkeiten. Und je detaillierter die Maßnahmen werden, umso schlimmer wird es.
Der Staat ist ein lausiger Unternehmer.
RICHTIG!
Grundsätzlich sind Leitplanken eben nicht komplett falsch – wir brauchen solche nachweislich sogar.
Unser grandioses Problem sind allerdings die aktuellen Dilletanten, die selbst nur einmal Zeit ihres Lebens überhaupt einen Leistungsnachweis erbringen mussten, um heute in entsprechender Position thronen zu dürfen. Sie werden schließlich auch niemals für eben diesen, ihren schwachsinnigen Dilletantismus persönlich zur Verantwortung herangezogen. – FATAL, äußerst fatal!? Sollte gesetzlich manifestiert schleunigst beendet werden.
Der Rausch der Macht bei nur 15% Wählerzustimmung initiiert heute in eben solchen Köpfen was!? Zur Verdrängung brauchen wir jetzt realiter wahrhaft den Cannabisanbau – 3 Pflanzen pro Person reichen für den notwendigen Konsum da wohl nicht mehr aus, um die entsprechenden geistigen Glückszustände jedes betroffenen Einzelindividuums aufrecht erhalten zu können. Da muss die Ampel vielleicht sofort nachbessern wollen!!!
Vielzahl der jüngsten Fehlentscheidungen:
„Heizhammer“ – Energiepolitik in Summe – Baurecht etc. pp.. Der Miethammer trifft sehr viele Bürger, die Energiepolitik ALLE!!!
Derselben irrlichterne Agrarpolitik tangiert erst einmal(!) ein gesellschaftlich nur noch marginales Restvölkchen – zunächst.
Die Erfolge eben dieser Randgruppe heute machen es leider aber erst einmal möglich, eine solche fehlgeleitete Agrarpolitik im sonstigen Wirrwarr geschickt nahezu komplett verschleiern zu können – noch immer.
Unser „großes Fressen“ ist und bleibt dabei spottbillig, viel zu billig, weil uns Bauern die Wertschöpfungsalternativen, die wirklich unverkennbar dringend gebraucht werden vom gemeinen Volk, in Reihen der LW filigran unter Verschluss gehalten bleiben. Dieser Flaschengeist ist einfach massiv verplombt. Wir Bauern werden allerdings unaufhaltsam im Energiesektor massiv gefordert sein in Bälde.
Die massenhaft aufgelegten sogenannten staatlichen SONDERVERMÖGEN bilden die Vermögen des gemeinen Volkes ab, es ist unser Bürgergeld, das mittlerweile unkontrolliert aus allen Nähten platzt. Wer, bitte schön, wer dies bezahlen muss, steht heute doch bereits unumstößtlich fest. – Unser Geld wird dabei derart sinnlos verplempert – wer hier in betriebswirtlicher Inkompetenz politisch sinnbefreit wütet, müsste endlich erkennen wollen, dass man schleunigst seinen Hut nehmen sollte, um den anstehenden Schaden beim eigenen Volk zumindest ab sofort einigermaßen eindämmen zu wollen.
Wir haben viel zu viele Politiker in zuvielen Parlamenten, die
a) Selbstoptimierung betrieben,
b) Sonder- und Detailinteressen bedienen,
c) juristischen Reparaturbetrieb organisieren (selbstverursachte Probleme versuchen zu lösen)
und dies alles vorrangig mit dem Sicherheits- und Gerechtigkeitsbedürfnis/-empfinden der Menschen begründen.
Insgesamt fehlt diesem Volk, das zunehmend „diversifiziert“ wird, eine gemeinsame Werte- und Zielorientierung. Im Moment hat man den Eindruck, dass ein gesellschaftlicher Revanchismus abläuft. Jede noch so kleine Gruppe schafft es, sich politische Rückendeckung zu besorgen, und diese in Gesetze und Verordnungen gießen zu lassen. Alle alten weißen Männer und deren Ökonomiebetriebe sollen an den Pranger und die hippen urbanen Youngster werden die Welt retten…..leider macht keiner dieser Schlauköppe die Bettpfannen oder die Abflussrohre sauber, die ihre Vorgänger vollmachen. Wenn ein Marcel Fratzscher betont, dass nicht die Energiekosten oder die Bürokratie der Grund für eine sog. „Deindustriealisierung“ seien, sondern fehlende Innovationsfreudigkeit und wenig Mut zum Unternehmertum, dann merkt man, dass dieser Mann, der aus der Finanzwelt kommt, selber nie einen Antrag auf irgendwas gestellt hat in diesem Land.
Unsere heimische Landwirtschaft wird doch sukzessive zum grausamen Rohrkrepierer, lieber Reinhard.
Hat man vielleicht „weise“ vorausschauend gedacht und all diejenigen, welche jetzt für immer ihre Hof- und Stalltüren verriegeln (müssen), als Rohrsanierer u. Bettpfannen-Bosse schon vor(ver)sorgend eingeplant!?
Ein Hoch auf die vielen tapferen Schneiderlein in Bälde, die die vielen „Mucken“ unserer veralternden Gesellschaft spottbillig mit einer Klatsche zu erschlagen wissen.
Und wenn sich die Bauern mit etwas nachweislich bestens auskennen, dann mit dem ihnen verliehenen Prädikat „spottbillig – billig genug mit einem gesellschaftlichen Billigheimer“. Es geht diese höchst effiziente Leistung dann sprichwörtlich „direkt ins Rohr“… 😉
(Mit hochgekrempelten Hemdsärmeln anzupacken wussten die Bauern schließlich schon immer!!!)
Aktuell schießt man die deutsche/europäische bäuerliche Landwirtschaft endgültig(!) sturmreif:
Wir brüten derzeit über einem Prämienantrag, der uns quasi schon die Haut abzieht, nackig machen reicht bei weitem nicht mehr. Und das für eine Grundprämie von gerade einmal um die 160 €, die im kommenden Jahr noch einmal gekürzt wird… WEG MIT DIESEM MOLOCH!!!
Erst gestern eine Ansage in der Wirtschaftspresse, die es in sich hat, wo mir ein Schauer sofort über den Rücken gelaufen ist:
ALDI NORD SCHREIBT ROTE ZAHLEN!!!
Was diese öffentliche Entblößung eines solchen allmächtigen Familienkonzerns für uns Bauern sofort mit sich bringen wird, ist unschwer zu erraten: Ein gieriger „Geistergriff“ wird wen zur Kompensation wohl heranziehen wollen!? Wir Bauern werden mit unseren Margen noch effizienter niedergeknüppelt werden, sofern dies überhaupt noch möglich ist. Die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit lehren uns aber, dass realiter noch schlimmer doch immer ging/geht, die Schlinge um den Hals sich immer weiter äußerst bedrohlich zuzieht.
Wohin mündet genau eben ein solches Armageddon eher kurz- als mittelfristig heute!?
Fakt ist, dass die europäischen Bauern mit den Agrarstrukturen in der Ukraine NICHT(!!!) konkurrieren können. Gegenwärtig lässt sich bereits abbilden, dass ein Invest für unsere Produktionsmittel immer noch das „Normalmaß“, so es dieses denn je gab, bei weitem übersteigt, obgleich unsere Erzeugerpreise derzeit unüberschaubar ins Uferlose abzustürzen drohen; …und ja, unsere Handelspartner wissen das befreit von jedweder Ethik und Moral gnadenlos auch derart auszuschlachten.
Wir wissen alle, dass unsere Ampel, in erster Linie unsere krass grün getakteten Leuchttürme mit ihren überambitionierten ThinkTanks im BMEL, im BMUV u.a., wo man in verstetigt liebevollen Kuscheleinheiten untereinander verbandelt ist, uns deutschen/europäischen Bauern keinen Strohhalm hinhalten wird, wir dürfen auf unseren Höfen sprichwörtlich „absaufen“, keiner wird uns retten, so es uns denn nicht selbst gelingt, eben ein rettendes Ufer eigeninitiativ noch rechtzeitig zu erreichen.
Unsere grünen Traumtänzer unterbinden in agrarpolitischen Diktat nicht nur immerfort, dass Getreide als Regelbrennstoff endlich gesetzlich etabliert wird; nein, man toppt das ganze irrlichtern sogar noch in einer Absurdität, die kaum mehr zu übertreffen ist, dass ein jahrhunderte sogar jahrtausende alter ökologischer Brennstoff auf der grünen Streichliste Einzug hält: Das Verbrennen von Holz steht vor dem AUS, ist künftig DER(!) ökologisch enttarnte Umweltfrevel schlechthin!!! – Leute wacht endlich auf…!!!
Vergesst den DBV, den DRV, … Der Generalsekretär des DBV positionierte sich lt. Fachpresse unlängst erst dieser Tage, dass ukranische Ware nicht nach Deutschland gelangt sei/gelange, das Erzeugerpreisniveau der Bauern hierzulande vehement zerstöre. Die Osteuropäer klagten parallel hierzu unumwunden, mit entsprechend direktem Fingerzeig demgegenüber an, dass insbesondere Holland und Deutschland den Kragen gar nicht voll genug kriegen könne. – WER lügt hier denn nun ganz offensichtlich!? Sprechen aber vielleicht die unverkennbar von jedermann zu recherchierenden Fakten auf unseren Plattformen der Nullen und Einsen in dieser Thematik eine nicht sehr eindeutig klare Sprache, liefern dahingehend sofort Antworten!?
Der Handel positioniert sich derzeit mit der altbekannten Aussage, unsere Mühlen seien bis zur Ernte bestens gedeckt, es gehe kaum noch ein Geschäft. – Bestens gedeckt mit welchem Weizen(!), welcher zu Mehl vermahlen wird und hierzulande wie auch immer in unseren Verbraucherregalen landet!? Ukrainisches Mehl für gerade einmal 12,00 € lagert bei unseren Mühlen und wartet auf den Verkauf. EU-Getreide darf also agrarpolitsch torpediert zur Gammelware verkommen!? – UNFASSBAR!!! Ein agrarpolitischer Totalausfall in der EU!!!
Schauen wir uns die diesjährigen Handelsbilanzen doch einmal an: Sämtliche Konzerne vermelden eine Vervielfachung ihrer Ergebnisse – wem ist das geschuldet, dass man hier die wahren Kriegsgewinnler medial auch noch euphorisch feiern darf!? – Schlussendlich bluten an dieser Stelle doch ALLE deutschen Bürger, alle Europäer!!!
Und, um die Bauern wieder einmal sogleich in einem geradezu perversen Ablenkungsmanöver negativ ins medial gleißende Licht zu zerren, vermelden amtliche Stellen in einträchtigem Schulterschluss mit pseudoamtlichen Stellen, dass die Bauern in sämtlichen Bereichen einen „Ergebnissprüngchen“ in 2020/21 verzeichnen durften. Dass hierum aber sofort zielgerichtet und passgenau ein für uns Bauern kaum zu gewinnender Verteilungskampf sehr heftig entbrannte im großen, gut ausgebauten Haifischbecken, kehrt man wohlweislich unter den Teppich des ewigen Schweigens (so es Willi u. sonstige Kämpfer in der Sache nicht gäbe, …danke Wille an dieser Stelle, dass auch du immer wieder den Finger in heftige blutende Wunden legst 🙂 )
…
Übrigens, für die Südzuckeraktie vermeldete die Tagespresse heute Morgen einen enormen Ergebnissprung, Stand heute auf über 18,00 €. Die Verbraucher müssen aktuell gegenüber dem letzten Jahr einen um etwa 65% höheren Preis für Zucker latzen infolge der schlechten Ernte in 2022. – Beim Getreide ist das alles n a t ü r l i c h (!) ganz anders gelaufen…!?
El Niño macht 2023 und 2024 Hitzerekorde wahrscheinlicher. – Blicken wir in dieser Frage schon jetzt horizonterhellend nach Frankreich, Italien, Spanien u.a., dies träfe insbesondere die gesamte europäische Union sehr hart. Europa hat nachweislich in unvorstellbarem Ausmaße Schnee- und Gletschermasser verloren.
Eben dieser messbare Wasserabfluss eilt einem WOHLSTANDSABFLUSS schnellen Schrittes hier in Europa schon voraus!!! – Ja, und unsere maßgeblichen Entscheider hier in Deutschland, in Reihen der EU-Kommission, haben realiter wahrhaftig nicht besseres zu tun, als die noch ackernden Bauern unter unserem gemeinsamen, wie noch schützenden EU-Daches endgültig zu eliminieren…!? Man rüttelt damit massiv an den Grundpfeilern unserer (noch) freiheitlichen Demokratien, schwört damit Bürgeraufstände geradezu herauf. Man lernt aus der Geschichte mit übervollem „Ranzen“ offensichtlich nix, die Hirnwindungen werden bei der Verdauung offensichtlich rigoros heruntergefahren zum ein dauerhaftes STAND-BY!?…
Hat der Kampf um‘s Essen nicht schon immer Kriege heraufbeschworen!?
moin hast du sehr gut beschrieben wie die wie schwierig die ganze Situation ist und ich glaube das ganze wird noch ganz viel schlimmer ich bin gespannt wo das hinführt und vor allen Dingen wie lange
In der Polittalk-Runde auf Phoenix hat man die Weigerung der Polen, Slowenen und auch der Ungarn in Bezug auf den Weizen als Abnahme der Unterstützung der Ukraine gedeutet….so wird dann plötzlich ein merkwürdiges Gschmäckle gebastelt. Dabei ist es lediglich politische Unfähigkeit.
Na ja,
die ist doch auch unter der Angst entstanden, dass wir durch den Krieg aus der Ukraine nichts mehr bekommen.
Deswegen hat Özdemir das eingefädelt, auch ohne auf Standards zu schauen, nun müssen wir damit umgehen.
Was hätten wir mehr ausgeben müssen, wenn er das nicht getan hätte?
Dieses Geld können wir nehmen, um das zuviel in andere Orte dieser Welt zu schicken, wo Knappheit herrscht.
Stell ich mir vor.