Bauer Willi
Kommentare 19

Fragen zur brasilianischen Landwirtschaft

Wir waren auf unserer Tour durch Brasilien auch auf der Farm von Daniel Rosenthal, dessen Eltern vor dem zweiten Weltkrieg Deutschland verlassen haben. Er war schon mehrfach mit brasilianischen Bauern auf unserem Hof, jetzt durften wir bei ihm sein. Ich habe ihm viele Fragen gestellt. Brasilien wird ja in den deutschen Medien nicht gerade positiv dargestellt und ich wollte wissen, was davon wahr ist.

https://www.youtube.com/watch?v=hEDCrLALYjI

Wenn Sie sich fragen, was Daniel dort hochhält: Es ist ein Träger, der die Sporen de solarbetriebenen Sporenfalle (weißes Rohr mit Rotor innendrin) auffängt. Behandelt wird nur, wenn genügend Sporen „gefangen“ wurden.

Das Video endet abrupt. Das Smartphone hat sich wegen Überhitzung abgeschaltet.

(Aufrufe 3.348 gesamt, 2 heute)

19 Kommentare

  1. Michael Ströhl sagt

    https://www.kanarenmarkt.de/290874/rinder-frachter-vor-gran-canaria-brachte-guelle-wolke.html
    Auch das ist so ein Thema, womit der Wettbewerb verzerrt wird. Während die Mercosur-Staaten mit den Lebenexporten gute Geschäfte machen- auf Kosten der Tiere- ist dieser Markt für heimische Landwirte verschlossen. Solange diese Exporte legal sind, braucht auch kein Fleisch aus Mercosur in die EU. Es gäbe auch Alternativen mit gefrorenen Fleisch – und bevor die Leute hungern, werden sie auch nicht-halal essen.
    Ganz nebenbei kann man auch ablesen, welche Bedeutung Tierwohl in Mercosur hat…

  2. Rolf Sieling sagt

    Wir brauchen uns doch nicht darüber aufregen, ob die landwirtschaftliche Praxis in Brasilien gut funktioniert. Die eigentliche Frage ist immer, wenn in Deutschland künstlich Rahmenbedingungen geschaffen werden, warum gibt es keinen Aussenschutz?
    Eigentlich dürfte bei uns überhaupt keine Ware auftauchen, wo doch gerade Getreidepreise in Indien und China von über 350,-€/t genannt werden. Es sei denn es sind Kompensationsgeschäfte der Konzerne. Die zudem ihre Gewinne verschleiern, was einem deutschen Landwirt nicht gelingt.

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  3. Sonnenblume sagt

    Interessant finde ich die Bewertung der Uferrandstreifen als Reserva. Ich hatte bislang die Vorstellung, dass die Fläche ein in sich geschlossenes altes Waldgebiet sein müsste. Zusätzlich zu den Gewässerstreifen.

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  4. Georg Johann Brand sagt

    Vielleicht sollte masn den Kanal umbenennen, in „Verein zurRettung der brasilianischen Landwirtschaft“ als Ersatz für die heimische, die wir möglicherweise bald nicht mehr haben werden,

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    • Bauer Willi sagt

      @GJB
      Mit diesem Kommentar disqualifizieren Sie sich selbst. Ich stelle hier Informationen zur Verfügung, mit der sich jeder sein eigenes Urteil bilden kann.

      Mich persönlich anzugreifen ist nicht nur billig sondern unangemessen. Trotzdem lasse ich Ihnen Ihre Meinung.

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      • Georg Johann Brand sagt

        „Getroffen“ könnte ich interpretieren, denn Sie reagieren mindestens gereizt.
        Meine Ironie sollte jedoch nicht treffen, sondern eine ausgewogene Darstellung anregen.
        Zu einer solchen gehört auch, dass man die unterschiedlichen Rahmenbedingungen Im Vergleich zur deutschen Landwirtschaft aufzeigt.
        Da gibt es natürliche, die man nicht ändern kann, es gibt aber auch „gemachte“.
        Ich denke z. B. an bei uns immer noch vorhandene Restriktionen bei GVO und auch den NGT, an die Beschränkungen beim Pflanzenschutz, der Düngung, an Unterschiede bei den Energiekosten den Lohnkosten und die Besteuerung.
        Und – zumindest bis vor einigen Jahren – auch in der Gewinnung von zusätzlichem Ackerland, während die Flächen bei uns immer weiter schrumpfen.
        Ich habe kürzlich die Frage gestellt, ob die Meldungen stimmen, dass die Ackerlandgewinnung zum Stillstand gekommen sei.
        Wäre schön, wenn Sie auch mal, darauf eingehen würden.

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        • Bauer Willi sagt

          „Gereizt“? Nein, weil Ihr Kommentar ja nicht ironisch gemeint war.
          Selbstverständlich sind die Bedingungen unterschiedlich. Deshalb berichte ich ja auch darüber. Ohne zu bewerten.

          Meines Wissens ist die Landgewinnung in den von uns besuchten Regionen seit längerem abgeschlossen. Die Regierung erteilt aber immer noch Genehmigungen im nördlichen Teil. Diese sind allerdings an strenge Vorgaben gebunden.
          Ein Hinweis sei mir erlaubt: Ecuador hat vor Jahren der Weltgemeinschaft vorgeschlagen, auf die Ölbohrungen am Amazonas zu verzichten, wenn diese diesen Verzicht finanziell ausgleicht. Niemand ist auf das Angebot eingegangen.
          Ich nenne das Doppelmoral.

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  5. Limes sagt

    Vielen Dank für den etwas „anderen Reisebericht“ mit Eindrücken, Zahlen, Daten, Fakten aus der Praxis vor Ort. Verfolgt man die Berichte in den Medien über Landwirtschaft in Brasilien dann konnte man bisher den Eindruck gewinnen da wird nur Urwald abgholzt für Soja Anbau, ohne Kontrolle werden Böden und Menschen von profitgierigen Landeigentümern ausgebeutet. Eine Differenzierung erfolgte nicht da wohl auch kein Interesse an einer differenzierten Berichterstattung bestand/besteht.
    Selbst dem umfangreichen Regierungstross 2023 des von einer Partei ernannten (nicht gewählten) Landwirtschaftsministers inkl der Journalisten und Vertretern von Organisationen die über diese Brasilien Reise berichteten haben es nicht für notwendig erachtet sich über moderne landwirtschaftliche und nachgelagerte Betrieben kundig zu machen. Habe den Eindruck sie sind wohl direkt drüber geflogen um ihre eigenen Erzählungen nicht in Frage stellen zu müssen.

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    • Michael Ströhl sagt

      Da liegen sie aber falsch. Die beiden waren ebenfalls voll des Lobes über die brasilianische (Land)Wirtschaft. Siehe hier:
      https://www.tagesschau.de/inland/habeck-oezdemir-brasilien-103.html
      Differenzierung täte Not. z.B. auch bei der Darstellung zur Reserva legal. Hier gibt es auch Möglichkeiten, Zertifikate in anderen Bundesstaaten zu kaufen, Befreiungen für kleinere Betriebe mit maximal 4 Steuereinheiten (ca 200 bis 3000 ha, je nach Bundesstaat). Reserva darf auch forstwirtschaftlich genutzt werden, wer zur Wiederaufforstung verpflichtet ist darf dies mit Genehmigung sogar mit einer Eukalyptusplantage tun…
      Das Leben ist nunmal kompliziert und man sollte sich immer von verschiedenen Seiten informieren, um sich halbwegs ein Bild machen zu können.

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      • Bauer Willi sagt

        Nach unseren Informationen darf Reserva nicht forstwirtschaftlich genutzt werden. Eukalyptus gehört definitiv nicht dazu sondern ist eine forstwirtschaftliche Nutzung.

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          • Bauer Willi sagt

            „II – Das nachhaltige Management für eine mögliche Waldnutzung ohne kommerzielle Zwecke, für den Konsum im Eigentum selbst, ist unabhängig von der Genehmigung der zuständigen Stellen, und nur die Motivation der Ausbeutung und des vor der Umweltbehörde auszubeutetenden Umfang, die jährliche Nutzung auf 20 Kubikmeter begrenzt ist (Art. E-23). “

            “ III- Die nachhaltige Waldbewirtschaftung der Legal Reserve mit kommerziellen Zwecken hängt von der Genehmigung der zuständigen Stelle ab und muss die folgenden Richtlinien und Richtlinien erfüllen (Art. 22):

            – nicht falsch charakterisiert und die Erhaltung der einheimischen Vegetation des Gebiets nicht schaden;
            – die Erhaltung der Artenvielfalt zu gewährleisten;
            – die Verwaltung exotischer Arten mit der Annahme von Maßnahmen durchzuführen, die die Regeneration einheimischer Arten begünstigen.“

            Nach Aussage des Verbandes gilt dies nicht für Parana.(Genehmigung der zuständigen Stelle)

      • Limes sagt

        Der Tagesschau Beitrag gibt die Position der Ministerien wider. Zu forderst haben sie sich selbst gelobt so mein Eindruck. Konkrete Informationen zur Landwirtschaft in Brasilien um sich ein Bild über einen der grössten Wettbewerber der hiesigen und europäischen Landwirtschaft zu machen konnte ich in diesem Beitrag nicht finden dafür viele Wünsche zu grünem Wasserstoff. Medienbeiträge zeigen diverse Bilder von zwei Ministern im direkten Regenwaldumfeld diese teilweise geschminkt und mit einer eigenartigen Ausdrucksweise u.a bezeichnen sie sich als Chief bzw Häuptling aus einem anderen Land. Relevantes und interessantes zur Situation der Landwirtschaft vor Ort war für mich nicht wahrnehmbar oder haben Sie etwas konkretes gesehen?

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      • Karl Timme sagt

        „Befreiungen für kleinere Betriebe mit maximal 4 Steuereinheiten (ca 200 bis 3000 ha, je nach Bundesstaat)“

        Wir waren im Bundesstaat Parana unterwegs. Dort ist die Steuereinheit von Curitiba z.B. 5 ha, die von Londrina 24 ha. In beiden Fällen kommt man nicht auf die von Ihnen angeführten Werte, die wohl eher für das Amazonasgebiet zutreffen. Wie schon beschrieben ist die durchschnittliche Betriebsgröße in Parana 50 ha!
        „Da kennt man bei dem brasilianischen Bauernverband wohl die Gesetze nicht so genau.“
        Hier geht es um den Regionalen Verband, der die in diesem Raum geltenden Gesetzte sehrwohl kennt. Aber das passt nicht in Ihre pauschal Verurteilung?

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  6. Sonja Dengler sagt

    Ich gehe nicht davon aus, dass man Brasilien hier in D deshalb schlecht redet, um Brasilien schlecht zu machen – das Ganze tut man, weil hier eines sooo gut funktioniert: man macht uns in D Angst und redet uns Schuldgefühle ein. Es klappt ja schon so lange.
    Aber Tatsache ist, dass Brasilien ebensowenig „schlecht und böse“ ist, wie wir in D und Tatsache ist auch, dass keiner unserer Politiker oder Mitbestimmen das Recht hat, nach dem Land von Bauern zu greifen, so wie dies schon bei vielen Berufen geschehen ist.

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  7. Frikadellen piet 46 sagt

    guten Morgen. die Bedingungen in Brasilien sind also viel besser als gesagt wird. der Regenwald wird nicht von dem Bauern für den Sojaanbau abgeholzt. die Mitarbeiter die auf dem Betrieben arbeiten haben sehr gute Arbeitsbedingungen und werden gut bezahlt. die ganz große Frage ist jetzt wer erfindet zum Blödsinn in Deutschland einen schönen wird vieles in Brasilien fast noch besser als bei uns dokumentiert. die große Frage die ich jetzt habe wer kontrolliert das ganze und gibt es dort irgendwelche Schlaumeier wie bei uns die meinen dass das nicht stimmt.

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    • Frikadellen piet 46 sagt

      was ich gar nicht erwähnt habe das z.B die Pflanzenschutz Anwendungen in Brasilien ganz anders stattfindet als es hier häufig gesagt wird und was hier häufig komisch ist wenn ein Landwirt spritzt und der Dunst vom spritzen über den Gehweg weht wo gerade Leute spazieren halten die wenigsten Landwirte an ich habe noch niemals gehört dass es dort Bestrafungen gab

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    • Frikadellen piet 46 sagt

      daraus könnte man auch eine Sondersendung machen und die heißt dann Willi vor acht erklärt die Wahrheit über Brasilien

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