Bauer Willi
Kommentare 31

Öffentliches Geld…

…für öffentliche Leistungen.

Das ist eine häufig gehörte Forderung, die einhergeht mit dem Vorschlag einer Streichung der bisherigen Flächenprämien. Wie könnte das gehen, ist das eine gute Idee und welche Folgen hätte das? Ich habe mir dazu mal Gedanken gemacht.

Wenn wir Bauern ehrlich mit uns selbst sind, bringt das Greening für die Artenvielfalt nicht wirklich viel. Klar, die blühenden Zwischenfruchtfelder sehen schön aus, aber Zwischenfrüchte haben wir auch schon in der Zeit vor dem Greening angebaut. Ähnliches gilt für die Brache und andere Greening-Maßnahmen der ersten Säule. Die freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen, die in der zweiten Säule angesiedelt sind und die sicherlich viel mehr für die Umwelt und Biodiversität bringen würden, werden von den Landwirten wenig in Anspruch genommen. Die Gründe sind vielfältig: die meisten Landwirte, ich auch, scheuen den bürokratischen Aufwand und die daraus folgenden Kontrollen. Außerdem ist der finanzielle Ertrag doch recht „übersichtlich“ und eigentlich nicht viel mehr als eine Aufwandsentschädigung bzw. ein Entgelt für die aus der Maßnahme einhergehende Produktionsminderung.

Subventionen abschaffen – ja, das geht

Jetzt soll die Gemeinsame Agrarpolitik, kurz „GAP“ genannt, reformiert werden. Nun könnte man sich auf den Standpunkt stellen, alle Zahlungen einzustellen, egal für welche Form der Landwirtschaft. Zwangsläufig müsste dies zu steigenden Preisen für Lebensmittel führen. Ja, müsste es, aber europäische Landwirte stehen im Wettbewerb mit ihren Berufskollegen rund um den Erdball. Und auch im Wettbewerb untereinander. Dies wird also dazu führen, dass derjenige zum Zuge kommt, der ein Produkt zum niedrigsten Preis anbieten kann. Mehr Importe wären die Folge, eventuell auch eine Verarmung der Landschaft und damit verbunden ein Rückgang der Biodiversität. So geht es also nicht.

 Mehr Nachhaltigkeit – ja das geht

Um die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen, würde man strikte Mindeststandards festlegen. Weniger Pflanzenschutz, weniger Düngung, Fruchtfolgen mit vielfältigen Kulturen. Um aber den Import der billigsten Lebensmittel zu unterbinden, müssten diese Standards, ergänzt um Standards bei Löhnen (Mindestlohn) und sozialen Parametern (Kinderarbeit, Urlaubsanspruch etc.) auch für die importierten Lebensmittel gelten. Und genau das ist nicht erlaubt, weil es die Nicht-EU-Staaten im Sinne der WTO (World Trade Organisation) in gewisser Weise diskriminieren würde. Und die WTO-Regeln haben wir selbst mit verhandelt und fühlen uns daran gebunden. Versuchen könnte man es, die Schweiz hat es für seine Bergbauern durchbekommen, aber gleichzeitig ein echtes Bürokratie-Monster geschaffen. So geht es also auch nicht.

Höhere Standards – ja das geht

Nehmen wir nun einmal an, die Weltmarkt- und WTO-Probleme ließen sich irgendwie durch Verhandlungen lösen, bleibt immer noch das Problem der Preise. Höhere Standards führen in jedem Falle zu höheren Preisen. Das sieht man gut bei Automobilen. Ein Lada ist nun mal günstiger zu haben als ein europäischer Mittelklasse-PKW. Diesen höheren Preis müssten die Verbraucher akzeptieren. Doch eigentlich kosten sie dem Steuerzahler nicht mehr, denn er muss ja die Subventionen nicht mehr über seine Steuern finanzieren und die könnten wegfallen. Bleibt noch eine Frage: wie kann man verhindern, dass einkommensschwache Haushalte (EU-weit) anfangen müssten, an Lebensmittel zu sparen? Muss dann nicht doch wieder der Staat eingreifen und – im Falle von Deutschland – die Hartz IV-Sätze erhöhen? Und wie will er das finanzieren? Richtig, es müsste von allen Steuerzahlern aufgebracht werden. Das geht nur ungern bis gar nicht.

Ja, was geht denn nun?

Merken Sie was? Im Grunde genommen sind Lebensmittel zu günstig. Eine umweltverträglichere Landwirtschaft kann aber nur durch höhere Erzeugerpreise finanziert werden. Wir Landwirte würden da gerne mitmachen und auf Subventionen jeglicher Art verzichten. Uns macht es nämlich auch keinen „Spaß“ die Argumente vom ewig jammernden Subventionsempfänger ständig um die Ohren gehauen zu bekommen. Mal ganz abgesehen davon, mit welchem bürokratischen Aufwand dies verbunden ist. Auch auf den würden wir sehr gerne verzichten. Der macht uns nämlich keinen wirklichen „Spaß“. Ehrlich.

Ich kann alles machen, was ihr wollt

Wenn es gesellschaftlich gewollt ist, kann ich auf meiner gesamten Betriebsfläche nur noch Agrarumweltmaßnahmen machen und auf die Produktion von Nahrungsmittel ganz verzichten. Aber auch nur, wenn ich damit zumindest das gleiche Einkommen bzw. den gleichen Gewinn erzielen kann. Also Naturschutz als Betriebszweig, der sich für den Landwirt auch lohnt. Dann passt das auch mit dem „öffentlichen Geld für öffentliche Leistungen“. Woher dann die Lebensmittel kommen? Könnte mir dann ja egal sein…

Ihr, meine lieben Mitbürger, entscheidet an der Ladentheke, ob und welche Form der Landwirtschaft ihr wollt. Jeden Tag. Wir Bauern sorgen dafür, dass die Regale voll werden. Versprochen!

Habe ich irgendwas übersehen? Sehe ich da was grundsätzlich falsch? Dann sagt es mir.

Euer Bauer Willi

 

(Aufrufe 1.612 gesamt, 1 heute)

31 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    Ja, die sozial Schwachen dürfen in unserem Gemeinwesen nicht überfordert werden. Wenn wir nun die Priorität haben, müßen wir umschichten. Mein Vorschlag : Pro Haushalt werden rd. 600 Euro/Jahr (3000 KWx 20 ct) für das EEG und rd. 200 Euro für den “Öffentlich rechtlichen Funk + Fernsehen bezahlt. Also 800 Euro/Jahr/Haushalt . Das sind dann rd. 20 – 30 Mrd. Euro/Jahr. Damit ließe sich doch was machen , oder ? Wenn die Verbraucher dann rd. 10 Mrd. mehr an der Kasse bezahlen und das auch bei den Bauern ankommt , dann haben doch alle gewonnen, oder ? Zusätzlich sollte der Staat sich auf seine Kernkompetenzen zurückziehen. Also Steuern und Abgaben senken . Das ist das beste Konjunkturprogramm. Auch das Facharbeiterproblem würde sich so nach und nach lösen , weil dann nicht soviele Leute im “Öffentlichen Dienst” gebraucht würden. Auch die Bürgergängelung wäre dann erheblich weniger.

  2. Sandra Harms sagt

    Bauer Willi,
    das ist eine recht simple geschichte zu dem schluss zu kommen, das man als landwirt nur der verlierer sein kann. alles andere zu beahaupten ist völliger nonsens.
    Angenommen ich bekomme jetzt 1000€ direktzahlungen über die flächen die ich habe, und habe 1000 arbeitsstunden im jahr die anfallen,und durch den verkauf meiner produkte nochmal 1000euro, macht umgerechnet auf die einzelne stunde zwei euro. ändert sich das nun , das man nur noch geld bekommt für öffentliche leistungen bekomme, oder wie ministerin schulze sagt, nur noch für zusätzlichee aufgaben, dann kann das so aussehen,
    ich mache auf einem teil meiner flächen, umweltmaßnamen über mehrere jahre, und übernehme umweltaufgaben von dritten, dh. ich brauche nach wie vor 1000 std für meine flächen, kann aber nur noch für 750 euro meine produkte an den handel bringen da ich ja weniger fläche für lebensmittel hernehme, dafür bekomme ich 750€, zusätzlich um wider auf 1000 euro zu kommen mache ich 200std lang irgendwo heckenpflege, das bedeutet in der rechnung 1200 std, 750 euro aus verkauf und prämie, sowie 250 euro aus zusätzlichen aufgaben, daraus ergibt sich für mich pro stunde 1200 std und 1750 einamen, das macht pro stunde 1,45€… so schauts vereinfacht aus. jetzt kommt das agument die fläche die ich für die umwelt hergebe kostet mich weder düngemittel noch pflanzen schutz, ja das stimmt, zeitgleich fallen aber für die anderen flächen höhere kosten an, da man ja stück für stück, mittel nicht mehr zulässt,anwendungs auflagen noch und nöcher drau packt, was das ganze am ende nur verteuert, stichwort hacken und striegel als alternative zum herbizid. egal wie ichs drehe und wende, am ende ist der landwirt immer der dumme. und genau so wirds kommen, was nützt es mir wenn ich für umweltleistungen ausreichend bezahlte werde, ich aber gleichzeitig mehr arbeit habe und in meinem eigentlichen bereich, der lebensmittel produktion weniger zu verkaufen habe bei höheren kosten. ich will damit niccht sagen das umweltschutz schlecht sei, aber was man von uns in zukunft verlangen wird, wird uns weiter und weiter in bedrängnis bringen.

  3. Obstbäuerin sagt

    Die Förderung über die Fläche macht im Durchschnitt die Hälfte des bäuerlichen Einkommens aus. Das heißt von den durchschnittlich 15 € je Stunde kommen 7,50 € aus Subventionen. Diese Zahl hat aber mit dem tatsächlichen Einkommen vieler Bauern nichts zu tun, weil 60 % aller Bauern aufgrund der unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse die Flächenförderung als Pacht durchreichen und somit weit unter den 15 € liegen. das heißt, wer Land besitzt, bekommt die Förderung oben drauf – wer pachten muss, kann diese mit dem Geld bezahlen. In den alten Bundesländern sind etwas mehr als 50 % Eigentum in den neuen Bundesländer etwa 30 %. Deshalb ist aus meiner Sicht die Flächenförderung ein eher fragliches Instrument. Diese soll nun durch ein noch ungeeigneteres Modell ersetzt werden, denn dann soll das Geld in den Naturschutz fließen, das heißt in viele Maßnahmen der NGOs und in eine angedachte Flächenprämie für Bio-Betriebe mit etwa 1.500 € je ha. Da muss man nicht mal rechnen, wenn man weiß, dass die Gesamtsumme der Fördermittel schrumpft (Brexit), um zu wissen, was für die 94 % der konventionellen Betriebe übrigbleiben soll – nämlich sehr viel weniger. Was einem Bauern, der ausschließlich auf gepachtetem Land wirtschaftet, von den 7,50 € dann noch übrigbleibt, steht in den Sternen. Deshalb schlage ich vor, dass die Städter einen -Nahrungsmittel-Groschen in einer von der Gesellschaft bestimmten Höhe zahlen muss, der dem Bauern direkt als Preisausgleich für seine produzierten Nahrungsmittel zufließen soll – in Anlehnung an die GEZ-Gebühren. Darauf zu hoffen, dass der LEH seinen Gewinn mit den Bauern teil, halte ich für aussichtslos.

      • Obstbäuerin sagt

        Der Vorschlag kam von dem Prof. Oppermann vom Institut für Biodiversität in der Agrarlandschaft an der Uni Göttingen, Brötchen. Das hab ich mir nicht ausgedacht.

        • Brötchen sagt

          habe ich nicht bezweifelt, obstbäuerin!
          zur Zeit ist die gesamtsumme 330 Mio Euro.
          über das Produkt zu fördern wird schwierig, weiss nicht, wie das abgerechnet werden soll und wie das inner Eu mässig gemacht werden soll.

          • Brötchen sagt

            wenn ich mich nicht täusche zahlte vattenfall damals 220 Mio steuern in bb und Löhne und Aufträge…handwerker usw. das fällt dann auch weg!

          • Obstbäuerin sagt

            Hab grad erfahren, dass das nicht meine Idee ist, sondern in Griechenland schon lange praktiziert wird. Also muss es doch irgendwie möglich sein.

            • Brötchen sagt

              ok von den Griechen lernen;)

              Anteil Förderung ist ca. 20 – 30 % ich habe nachgesehen.

            • Obstbäuerin sagt

              Ist da die Zahlung des Bauern-€ schon mit drin? Ich glaub, das geht über eine andere Schiene.

            • Brötchen sagt

              Google mal wirtschaftliche Ergebnisse Landwirtschaft Brandenburg das müsstest du finden, da sind alle zählen detailliert drin. der letzte ist 2016/17

    • Sandra Harms sagt

      Liebe obstbäuerin,
      ich weiss ja nicht wo sie ihre zahlen her haben, aber bei mir machen die direktzahlungen keine 50% vom verdienst aus, sie machen nicht mal 50% vom umsatz aus… als nächstes wird immer von verdienst geredet, was habe ich denn verdient wenn am ende des jahres eine null auf dem papier steht, oder ich sogar verlust gemacht habe.? ich würd mal sagen dann habe ich nichts verdient.

      • Obstbäuerin sagt

        Hallo Sandra, die Zahlen sind errechnet aus dem statistischen Jahrbuch über Landwirtschaft aus dem Jahr 2016 als Durchschnitt vorn 2013 bis 2015 für die gesamte deutsche Landwirtschaft. Da es sich um ein durchschnittliches Einkommen handelt gilt hier das Sprichwort: Der See war im Schnitt ein Meter tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen.

  4. Thomas Apfel sagt

    In der Frage der Ökologisierung ist erst die Frage nach der Notwendigkeit zu stellen. Diese ist aber meines Erachtens von Keinem fundiert zu beantworten, Ansonsten ist sehr viel gefühltes Wissen unterwegs und gut und breit gestreut worden.
    Man kann also davon ausgehen, das es wenig Sinn macht über die Notwendigkeit von Maßnahmen zu streiten, die werden per Zwang und Edikt kommen.
    Wichtig ist aus Sicht der Landwirtschaft, die Diskussion um Bio oder konventionell aus der Diskussion um Ökologisch wertvolle Flächen herauszuhalten.
    Man muss auch immer im Auge behalten worüber man gerade redet.:
    Da ist einerseits der Stickstoffüberschuss in den Nähstoffbilanzen. Hier wird es ganz sicher weitere Maßnahmen zu Optimierung der Nährstoffverwertung geben müssen. Die Erkenntnisse aus den negativen Auswirkungen des NAWARO – Bonus sind in die neue Düngeverordnung eingeflossen. Hier ist erst einmal die Wirkung der Umsetzung der Verordnung abzuwarten.
    Gerade im Bereich nachhaltige Bodenfruchtbarkeit spielen die Greening-Maßnahmen eine positive Rolle. Im Bereich Artenschutz und Insekten sieht das sicherlich anders aus.
    Aber hier sollten die durch Bewirtschaftungsfehler teils stark verunkrauteten Felder der Bio Betriebe nicht als positives Beispiel gesehen werden. Wenn die Landwirtschaft dem Anspruch gerecht werden will, nicht in anderen Teilen der Erde noch übermäßig Flächen in Anspruch zunehmen , müssen auch die Produktionsflächen der BIO´s weitgehend unkrautfrei sein, sonst werden nicht einmal die möglichen 50 % ggü. Konvi erreicht und damit auch alles Gerede über “Ernährungsumstellung” ad Absurdum geführt.
    Insektenschutz und Artenvielfalt müssen über separate Flächenanteile und Biotopgestaltung und deren Vernetzung bearbeitet werden. Pauschalforderungen über Flächenanteile sind hier wenig zielführend. Man muss nicht immer so tun, als lägen die Landwirtschaftsflächen irgendwo im luftleeren Raum. Bei der Beurteilung müssen die natürliche Bodenfruchtbarkeit (Flächenproduktivität) und das sonstige Umfeld beachtet werden. Es ist zum Beispiel relativ sinnfrei die fruchtbaren Börderegionen mit 20 % ÖVF zu belegen. In Gegenden wie Südbrandenburg und Südostmecklenburg hingegen ist das sinnvoll und möglich. Verhindert werden muss, das Bio Betriebe für die Gesamtfläche automatisch als ÖVF eingestuft werden (ist so im Konzept Oppermann und NABU vorgesehen). Andererseits könnte hier eine Kappung bei 500 ha tatsächlich hilfreich sein.
    So, das solls aber erstmal sein. Man merkt immer erst beim Schreiben wie komplex dieses Thema ist.

  5. Mark sagt

    Also dass das Greening nichts gebracht haben soll, ist falsch. Der Zwischenfruchtanbau wurde deutlich ausgedehnt, Pflanzenbauer sehen sogar teilweise die Grenze zur Sinnhaftigkeit des Umpfangs schn überschritten, auch die Fruchtartendiversifizierung etc. wurde durchaus positiv beeinflusst. Bei Agrarumweltprogrammen ist der Zuspruch seitens der Landwirte so groß, dass die finanziellen Mittel dafür ausgehen, deshalb auch die Vorantragstellung. Also, öffentliche Leistungen werden zu hauff erbracht, der Rest der Agrargelder sorgt definitiv für niedrige Lebensmittelpreise, auch dies ist eine öffentliche Leistung, auch wenn hier die Agrarwissenschaft penetrant widerspricht. Das dauernde Gerede von zwingend ntwendigen Reformen ist meines Erachtens reiner Selbstzweck. NGO´s wollen damit nicht vorhandene Probleme lösen, für die anderen Akteure, von Politik über Wissenschaft bis hin zu Agrarverwaltungen sind Agrarreformen reine Arbeitbeschaffungsmassnahmen. Nehmen wir als Beispiel die Agrarverwaltungen. Dort hat man durch enormen Personalzuwachs den bürokratischen Moloch bewältigt. Durch EDV-technischen Fortschritt (z.B. grafische Antragstellung) ist es gelungen, die Fehlerqoute in den Anträgen gewaltig zu reduzieren, das Personal in den Agrarverwaltungen hat plötzlich keine Arbeit mehr. Die Lösung: ein Agrareform muss her mit neuen Auflagen noch komplizierteren Auflagen und nicht mehr überschaubaren Vorschriften. Die Fehlerquote wird endlich wieder steigen und die Verwaltungen haben wieder Arbeit. Ausdenken darf sich den ganzen Quatsch die Agrarwissenschaft, damit ist denen auch gedient. Also her mit der Agrarreform.

  6. Tobias sagt

    Lieber Bauer Willi,

    Grundsätzlich sehe ich es genau wie du, es ist schwierig heute Agrarumweltmassnahmen zu machen, weil es ökonomisch keinen Sinn macht. Ökologisch sind auch da viele Programme eher zu hinterfragen ob diese überhaupt etwas bringen.

    Was mich derzeit sehr nervt ist die Tatsache, das ein Schlag mindestens 0,3ha groß sein muss um überhaupt förderfähig zu sein und man die Fläche bis zur 4. Stelle nach dem Komma genau angeben muss. Wäre es da nicht sinnvoller auch kleinere Flächen mit zu fördern wo man dann eher bereit ist diese für den Insektenschutz oder was auch immer her zu geben?? Ich hätte da einige kleine „Ecken“ die man so machen könnte, viele andere bestimmt auch!

    Wie siehst du das?

    Viele Grüße aus Sachsen

    • Bauer Willi sagt

      Ich habe auch ein paar kleine Ecken, auf denen ich entweder Brache mache, oder Blumenwiese. Ohne Entgelt. Und habe mit keiner Behörde Stress, weil die im Antrag nicht auftauchen. Mich nervt der bürokratische Aufwand nämlich auch enorm. Ich habe aber auch eine Fläche von 1,2 Hektar, die ich an die Gemeinde verpachtet habe und die ich einmal im Jahr mulche. Der Pachtpreis incl. Pflege bewegt sich aber im vierstelligen Bereich. Mir ist geholfen, für die Gemeinde ist es einfach, weil sie sich um nichts kümmern müssen und die Menschen, die durch dieses Naherholungsgebiet wandern haben auch ihre Freude.

  7. Bergbäuerin sagt

    Wenn man die Verhältnisse als gegeben nimmt, ist alles richtig.
    Ich als Hobbylandwirtin bin heilfroh, dass ich auf den ganzen ÖPUL – Kram (2. Säule) verzichten kann und mit dem Mähen meiner Magerwiese nicht auf den 15. Juni warten muss, sondern es machen kann, wann sie abgeblüht hat und das Wetter passt.
    Zur Ladentheke: Wenn ich also vor dem Zuckerregal stehe, welchen Zucker soll ich kaufen? Konventionellen inländischen Billigzucker, konventionellen inländischen Hochpreiszucker (woher weiß ich dann, warum er teuer ist, wer davon profitiert, der Bauer, der Hersteller oder der Handel?), mäßig teuren Bio-Rohrzucker, oder teuren inländischen Biozucker? Diese Frage habe ich schon einmal gestellt. Die einzig brauchbare Antwort war, dass ich Stevia nehmen soll, weil Biozucker der Umwelt nicht hilft. Ich hab halt teuren inländischen Biozucker gekauft, da weiß ich zwar auch nicht, wer davon wie viel profitiert, aber man gibt mir zumindest die Information, ich hätte mit dem Geld was für die Umwelt getan.
    So lange wir Demokratie haben, ist es aber auch nicht hoffnungslos, z.B. über die Sinnhaftigkeit von WTO – Regeln nachzudenken. In diesem Sinn jetzt eine Frage an Dich, Willi: Warum konnten die Bauern bis in die 1980er Jahre von ihrer Arbeit ganz gut leben? Warum gab es auch damals keine Versorgungsschwierigkeiten mit Lebensmitteln? Wäre nicht das der Weg, draufzukommen, wo die Entwicklung vom richtigen Pfad abgewichen ist?

    • Bauer Willi sagt

      Diese Frage ist recht einfach zu beantworten. Bis in die 80iger Jahre wurde das Produkt bezuschusst und nicht die Fläche. Es gab also – vereinfacht ausgedrückt – auf jeden Doppelzentner einen Aufschlag. Man kam ja aus der Nachkriegszeit wo es darum ging, die Ernährung sicherzustellen und möglichst viel zu produzieren. Dann hat man die Förderung umgestellt und heute spielt es keine Rolle mehr, was und wie viel ich auf einer Fläche produziere. Es gibt für jede Fläche eine fixe Summe. Besser wäre es möglicherweise gewesen, die Zahlungen langsam zurückzuführen und schließlich zu streichen. Dann hätte sich ein anderer Marktpreis eingestellt. Heute sind die Subventionen mit eingepreist.
      Was das Regal angeht: Der Handel kalkuliert so, dass es für den Erzeuger gerade noch reicht. Beispiel: Ein Nachbar will Biomöhren an den LEH verkaufen. Da die Möhren aus Israel aber billiger sind (Löhne) kann er nur auf den Preis einsteigen, wenn er an den LEH verkaufen will. Bei mehreren Hektar Biomöhren ist das mit Selbstvermarktung schwierig.

      • Bergbäuerin sagt

        Also, da ist etwas schief gelaufen in der Subventionspolitik, und jetzt kann man das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen, wenn ich das richtig verstehe. Aber immerhin meinst Du ja, dass es schlussendlich auch ohne Subventionen gegangen wäre, jedenfalls für die meisten. Erschwerniszulagen gab es ja damals auch für die Ungunstgebiete.
        Wie der Handel mit den Bauern umgeht, weiß ich eh. Aber das beantwortet mir noch immer nicht die Frage, was ich als kritischer Konsument tun kann, wenn ich Zucker brauche, außer gar keinen Zucker zu kaufen, sondern Honig beim Nachbarn und selber Stevia pflanzen. Denn Zucker gibts halt nicht auf dem Bauernmarkt. Und somit wirst Du wieder auf Deinen zu billigen Zuckerrüben sitzen bleiben.
        Und somit sind wir wieder an dem Punkt, dass der einzelne Konsument genauso hilflos ist wie der Bauer, so lange der Handel und mit ihm die dahinter liegende anonyme Börsenzockerei dazwischen ist.
        Es gibt in Ö. einen Schuhproduzenten, Heini Staudinger, der in den 90er Jahren (!) angefangen hat, im Waldviertel hochpreisige haltbare Schuhe aus ökologisch verträglichen Materialien zu produzieren. Als dann BASEL II kam, gab ihm der örtliche Bankberater keinen Kredit mehr mit Ausreden wie: “Ich kann ja der Obrigkeit nicht garantieren, dass so einer wie Du nicht womöglich die Bilanzen fälscht, Deine Gebäude sind keine Sicherstellung, denn sie stehen in einem wirtschaftlichen Krisengebiet.” Staudinger war so zornig, dass er beschloss, bankenunabhängig zu werden. Er borgte Geld von Freunden, Bekannten und Kunden, erwarb eine nahe gelegene Produktionshalle, sanierte sie thermisch, heizte mit Holz, errichtete auf allen Dächern Solarpaneele und versorgte damit nicht nur sich selbst, sondern auch andere mit Strom. Der Umsatz wuchs. Die Löhne waren naturgemäß gering, aber Staudinger betont, auch selbst nur von 1000 Euro pro Monat zu leben. Sein Ziel ist die schwarze Null. Dafür bietet er seinen Mitarbeitern kostenlos biologische Jause aus der Umgebung, kostenlose Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen, die er organisiert, bei Bedarf kostenlose Massage und Psychotherapie. Nach 10 Jahren kam die Finanzmarktaufsicht drauf und drohte ihm mit Strafen für illegale Bankgeschäfte. Mit Hilfe eines befreundeten Journalisten ging Staudinger in die Öffentlichkeit und erklärte, er werde die Strafe sicher nicht zahlen, er riskiere dafür schlimmstenfalls Gefängnis, denn er sei zutiefst überzeugt, dass er richtig handle. Schlussendlich wurde das Gesetz in seinem Sinn geändert, Crowdfunding ist nun erlaubt. Und seine Popularität verhalf ihm sprunghaft zu vielen neuen Kunden. Versteh: der Mann denkt seit je ökologisch, aber das war zuletzt nicht das Entscheidende. Entscheidend war, dass er der Macht des Geldes Widerstand geleistet hat. https://www.youtube.com/watch?v=h9PKlgOZpgc
        Vielleicht magst Dir einmal Schuhe von ihm kaufen – wie sagte der Indianer, man kann einen Menschen nicht beurteilen, bevor man nicht in seinen Mokassins gelaufen ist 🙂 https://gea-waldviertler.de/waldviertler/
        Und drum fällt mir halt außer Direktvermarktung keine Lösung ein.
        Mit diesem Blog hast Du einmal einen äußerst löblichen Schritt gesetzt. Aber irgendwann wirst Du den Worten auch Taten folgen lassen müssen. Kommunikation zuerst theoretisch, dann praktisch.
        Theoretisch:
        Gesetzt, Du bekämst genug Geld für Deine Produkte, und gesetzt, die Leute würden von ihrem ungesunden Hedonismus (den die niedrigen Preise befördert haben) heruntersteigen und sich mit ausreichender gesunder Nahrung begnügen. Was würde es unter solchen Bedingungen nach DEINEN grundsätzlichen Anschauungen und nach DEINEM besten Wissen und Gewissen bedeuten, nachhaltig und zugleich effizient genug zu produzieren? Das müssten Deine potentiellen Kunden zu allererst wissen. Und glaub nicht, dass Du “Bio” sagen müsstest, weil sich WHES das erwartet. Das beste Marketing in dieser Zeit der Fake News und Schwindeletiketten ist Ehrlichkeit, und dieses Bedürfnis steht letztendlich hinter WHES, ob es auf diese Weise jetzt erfüllt wird oder nicht, die wollen wissen, wer ihr Essen produziert, die wollen dazu ein Gesicht haben, und das finden sie in der derzeitigen Situation halt bei denen, die da mit marschieren; auch wenn das ungerecht ist. Aber so lang die fragwürdigen finanziellen Zwänge immer als gegeben gehandelt werden, so lange wirken auch noch so akzeptable Abstriche von “Bio” nicht überzeugend. Wir leben vom Essen aus einer halbwegs intakten Umwelt, nicht vom Geld.
        Und gesetzt, Du könntest einen entsprechenden Kundenkreis überzeugen, was würdest Du produzieren können und wollen?
        Und dann gehts um transparente Kalkulation, in allen Details offen legen und erklären, wie man als Landwirt rechnen muss; auch welche vielfältigen Gründe es geben kann, dass ein anderer billiger ist, und das müssen auch gar keine fragwürdigen Gründe sein, und warum es in Deinem Fall trotzdem nicht billiger geht.
        Mag ja sein, dass das für 95% der Bauern kein gangbarer Weg ist. Aber wenn Du als Bauer Willi einmal in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt bist: du brauchst ja nicht 100 Millionen Kunden, sondern ich weiß nicht 1000, 2000, 3000, je nachdem. Und wenn Du Bedenken hast von wegen Solidarität mit den “Zurückbleibenden”, kannst Du ja gleich von Anfang an nach Mitstreitern suchen, die z.B. andere Produkte anbieten als Du. Und was hilft es denen, die Dir nicht folgen können oder wollen, wenn Du das nicht machst? Vielleicht erweist Du Dich ja irgendwann als deren Wegbereiter. Und wenn Du Bedenken hast, dass die hohen Preise unsozial sind, dann kannst Du noch ein wenig mehr verlangen und dafür 10% oder 20% der Produkte kostenlos an wohltätige Vereine liefern. Das nennt man bei uns “Fiaker-Prinzip”.
        Bezüglich Vertrieb: Leider ist http://www.markta.at vorerst nur in Österreich aktiv. Aber ich find das Konzept interessant. Dank Internethandel gibts ja schon sehr leistungsstarke Transportlogistik.
        Schon klar, dass das eine eigene Lebensaufgabe ist, aber mit dem Blog hast Du ja schon damit begonnen. 😉

        • Bauer Willi sagt

          Das ist jetzt etwas viel auf einmal. Und Deine Frage ist berechtigt und ich will ihr auch nicht ausweichen. Allerdings werde ich in diesem Jahr 65 und da ist das mit der “Lebensaufgabe” schon eine Frage der Zeit. Aber unser Junior hat sich im Rahmen seiner Masterarbeit mit Alternativen befasst. Und eine, wie ich finde, sehr gelungene sind die Selbsterntefelder. Wir Bauern machen die Bodenbearbeitung, säen und pflanzen Gemüse (daneben vielleicht eine Obstplantage mit mehreren Arten) und ab dann vermieten wir die Felder. Jeder kann jetzt sein Gemüse so ziehen, wie er es möchte. Und das Unkraut stehen lassen oder auch nicht. Ihm gehört die Ernte, falls er was erntet. Er/sie kann mich jeden Tag fragen, was denn der ein oder andere Fleck auf dem Salat ist und was man dagegen machen kann. Wasser zum Gießen stelle ich kostenlos zur Verfügung. Hier in der Nähe machen das zwei Bauern. Einer konventionell, einer Demeter. Die nehmen für 40 qm 160 € im Jahr. Macht pro Hektar 40.000 €. Das würde für meine Arbeit und die Bereitstellung so gerade langen 🙂
          Der Demeter-Betrieb hat in 2018 nicht alle Flächen verpachtet bekommen, der andere schon, weil eine Strassenbahnhaltestelle in der Nähe ist. Zum Demeter-Betrieb muss man fahren, mit dem Auto oder Fahrrad, hängt davon ab, wie fit man ist.
          Solidarische Landwirtschaft wäre noch eine Alternative, die ich mir auch schon angesehen habe. Das Problem: der Bauer macht irgendwann die Arbeit allein. Bei der Ernte sind aber wieder alle da, weil es ja was zum Abholen gibt. Und bei den Planungen im Winter “Was wollen wir denn im Frühjahr säen und pflanzen” auch, weil ja jeder mitbestimmen darf. Da sind dann alle solidarisch.
          Das soll mal fürs Erste reichen. Muss noch Koffer packen, morgen geht es für drei Tage nach Berlin.

          • Bergbäuerin sagt

            Großartig, was Dein Junior vorhat! Bis jetzt hast Du immer nur von Deinen Zuckerrüben erzählt ….
            Ja, was ich mir bei SoLaWi auch immer schwer vorstellen kann: Wie ein einziger Bauer allein den Abnehmern die ganze Palette anbieten soll. Bei uns hat jetzt in einem Dorf wieder das letzte Lebensmittelgeschäft geschlossen. Der Gemeindearzt hat daraufhin einen Gemischtwarenladen aufgemacht, wo es zu kaufen gibt, was seiner Meinung nach gesund ist (nicht nur, aber viel bio) und betreibt ihn vorerst mit Verlust, weil er sich das eine Weile leisten kann. Durch den Laden geht man in die Ordination. Und es werden nicht nur so weit wie möglich regionale Produkte zum fairen Preis angeboten, sondern da wird jetzt eben über http://www.markta.at eine Sammelstelle gemacht, von der aus regionale Produkte en bloc zu Privatkunden in die Städte verschickt werden können. Da kann man auf einen Schlag eben verschiedenste Produkte aus einer kleinen Region beziehen. Bei uns wächst ja so ziemlich alles, und die Nebenerwerbsbauern haben verschiedene Schwerpunkte von Obst, Wein, Gemüse bis Kürbis (für Kernöl), Getreide, Milch, Eier, Geflügel, Schweine, Schafe und Ziegen. Viele veredeln auch irgendetwas zu Saft, Essig, Marmeladen etc. Und nachdem wir eine Tourismusgegend sind, ist auch daran gedacht, das mit Urlaubsangeboten zu verbinden: Man verbringt die Freizeit dort, wo das Essen herkommt, hilft vielleicht auch ein wenig mit (das tun die Leute oft ganz gern). Die jungen Wirtschaftsstudenten hinter diesem Projekt legen sehr viel Wert darauf, dass die Bauern sich online mit ihrer Philosophie – egal welcher – persönlich vorstellen, sie haben das Know how für kleine Filme, die sie online stellen wollen, und aus meiner Zeit in der Stadt glaube ich auch, dass dieses Element sehr wichtig ist.
            Das Ärgerliche an diesen Demos ist halt, dass da hinter den oberflächlichen Anliegen zwar immer ein verständliches Unbehagen steht, aber die Möglichkeiten der Demokratie dazu missbraucht werden, mit wenig Aufwand und ohne Risiko sich hinzustellen und von irgendjemand anderem irgendetwas zu fordern, und dabei gleich auch so brutal zu agieren, dass es schon wieder was Diktatorisches hat. Und diese heimlichen Diktatoren finden in den NGOs ihr passendes Biotop. Deshalb geh ich prinzipiell schon lang auf keine Demos mehr, und auch Unterschriften für irgendetwas überlege ich mir wenn überhaupt sehr lang und sorgfältig. Wichtiger ist mir, die Chance dieses kleinen landwirtschaftlichen Grundes, den mein Mann geerbt hat, und die Tatsache, dass es finanziell möglich ist (ich bin schon in Pension) zu nutzen, um für dieses Stück Land landwirtschaftliche Verantwortung zu übernehmen, auch ein wenig in der Flüchtlingsbetreuung und vor allem auch kulturell (leite einen Chor). Ich könnt stattdessen wie viele andere Reisen mit dem Flugzeug machen oder irgendeinen Plunder kaufen, aber es interessiert mich nicht.

            • Obstbäuerin sagt

              Liebe Bergbäuerin, wenn Du glaubst, dass die Organisation einer solchen Demo mit wenig Aufwand auf die Beine gestellt werden kann, irrst Du dich gewaltig. Der Verein oder das Projekt WIR HABEN ES SATT steht in der Rechtsträgerschaft des Deutschen Naturschutzringes unter dessen Fittichen sich auch die Deutsche Umwelthilfe tummelt. Und auch die Deutsche Umweltstiftung ist beteiligt und die Stifter und Spender können leider nicht mehr öffentlich gemacht werden – aus Datenschutzgründen aber ich vermute, dass da einige große Stiftungen mit sehr viel Geld beteiligt sind. Öffentlichkeitsarbeit in dem Umfang, Bühne mit Beschallung, Plakate, Flyer, Personal usw. kostet einfach sehr viel Geld.

            • Bergbäuerin sagt

              @Obstbäuerin: Ich hab doch die einzelnen Teilnehmer gemeint, die dort hingehen! So wie ich halt dort hingehen könnte.

          • Der Brandenburgbauer sagt

            Moin Willi,ich wünsche Dir für Berlin das Du uns Landwirte und Bauern dort sehr gut vertritts,Du in dem Dialog zu denen findest und diese zu Dir die uns nicht so gut verstehen wollen oder eventuell auch nicht können.
            Von Deinen Eindrücken und Erfahrungen dieser 3 Tage werden wir sicher
            erfahren.

    • Sandra Harms sagt

      @ Bergbäuerin
      Jeder möchte am ende des tages einen euro in der tasche haben, sie,ich,willi, der handwerker, alle eben, schauen wir nur einmal auf die dinge die man als landwirt kaufen muss wie zb maschinen, logisch das der jenige der sie baut das nicht zum null tarif macht, irgendwann kommt dann aber der punkt, wo der schlosser mal einen neuen tarifabschluss bekommt, und zack ist die maschine eben paar prozent teurer… Irgendwann ist es halt passiert das unsere produkte im vergleich zu anderen produkten und dienstleitungen nicht teurer wurden… und das hält bis zum heutigen tag an, um das vereinfacht zu sagen, klar gibts noch ne menge anderer faktoren, die alle auzuzeigen ist aber schier unmöglich.

        • Inga sagt

          Da kann man nichts dran machen,
          das ist in unserer Volkswirtschaft so integriert!

          Als Bauer muß man wachsen oder weichen

          und wachsen nur mit Massentierhaltung und eventuell Monokultur für die Alternative Biogasanlage.

          Oder auch Alternative Direktvermarkter.

          Die anderen bekommen nur Lohnerhöhung, sonst nichts!

          Das ist schon seid 1950 so!

          1968 habe ich ein Schild für meinen Vater auf die Pappe von einem Quellepaket gemalt. Das hat er dann an den Frontlader gehängt.
          Da stand drauf:

          Milch, Eier, Speck
          liegen heutzutage alle im Dreck!

          In hochdeutsch heißt das, diese Waren, wie alle Nahrungsnittel sind heutzutage nichts mehr wert! Im Vergleich zu der toten Materie (Industriegüter) , die man so sonst noch so kaufen kann,

          Der Tante hätte der Spruch
          “Früher habt hr ale mit usn zusammen gegessen, heutzutage habt ihr uns vergessen”
          auf der Pappe viel besser gefallen.
          Sie durfte sich ja nach dem Kreig als Flüchtling bei uns am Tisch sattessen!

          Mit dem er am anderen Tag in die Kreisstadt fuhr!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert