Bauer Willi
Kommentare 17

50 Minuten über Landwirtschaft

Immer mehr Menschen wissen immer weniger über Landwirtschaft. Wir Landwirte sind auch nicht besonders gesprächig und bewegen uns gerne in unseren Kreisen. Deshalb fand ich es interessant und spannend, von einem Format zu einem Gespräch eingeladen zu werden, das von ganz normalen Bürgern gehört wird.

https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/kultur-und-wissenschaft/leib-und-speise

Ich hoffe, ich konnte den Zuhörern etwas erzählen, das sie noch nicht wussten.

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17 Kommentare

  1. Ertl Elisabeth sagt

    Danke für das Bohren harter Bretter. Es ist schon eine Frucht deiner Arbeit, überhaupt zu solchen Sendungen eingeladen zu werden. Bei uns arbeitete sich „Land schafft Leben“ ab. Und Hannes Royer wird dann auch immer wieder einmal eingeladen. Die folgende Sendung finde ich sehr informativ:
    https://tvthek.orf.at/livestream/Dok-1-Die-Schnitzelfrage-Billig-oder-Bio/14246961
    Das letzte Beispiel würden viele hier „Bullerbü“ nennen. Aber der Mann hat recht. Wer sich solches Fleisch nicht leisten will, muss ja kein Fleisch essen. Man verhungert auch ohne Schweinefleisch nicht. So weit hat sogar Özdemir recht.

  2. Eifelbauer sagt

    Habe mir die Sendung gerade zusammen mit meiner Frau angehört. Eigentlich stünde eine solche „Lehrstunde“ doch dem öffentlich rechtlichen Rundfunk gut zu Gesicht als kleines Gegengewicht zu
    dem Nonsens der im grossen Stil üblicherweise da insbesondere im Zusammenhang mit der Landwirtschaft hergebetet wird.Gut,dass es jemanden gibt, der mal authentisch und mit persönlichen
    Erfahrungen darlegt,wie die Lage,aber auch die Stimmung im Bereich der Landwirtschaft sich gerade
    darstellt. Wir glauben,dass das auch bei den Menschen,die keinerlei Ahnung und keinen Einblick in unsere
    Arbeit haben so rüberkommt und vielleicht den ein oder anderen zum Nachdenken bringt.
    Für diese Arbeit,die Du als Einzelkämpfer leistest,kann Dir lieber Willi unser ganzer Berufstand gar nicht
    genug danken!
    P.s. Wenn Du mal drüber nachdenken solltest die angesprochene Kandidatur ums Kanzleramt
    anzutreten……unsere Stimme hast Du !

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  3. Smarti sagt

    Eine sehr angenehme, gut moderierte Sendung, die mir gut gefällt. Eine Stelle fand ich zum Schmunzeln: Sie erklärten das Dilemma mit den verschiedenen Mindestlöhnen und fragten, ob es nicht möglich wäre, überall in Europa gleiche Mindestlöhne einzuführen.
    Der Moderator konnte sich das nicht vorstellen, ( wird auch nicht angestrebt werden bzw. jemals möglich sein ) – aber seine Begründung war gut: es gäbe dann zu viel Einmischung und Vorschriften, das wolle niemand.
    Wenn das Fass mit Vorschriften mal überlaufen ist – und ich denke, dass ist jetzt soweit. Denn Tierhalter, Obst-und Gemüsebauern überlegen es sich gerade, ob sie noch ein Jahr anhängen wollen… oder reduzieren jetzt erstmals die Arbeit. Vorschriften machen das Wirtschaften fast unmöglich und der Mindestlohn ein ankämpfen gegen Importe noch schwieriger.
    Der wichtigste Punkt, den sie sagten war für mich : es ist doch ein fatales Zeichen, dass in den letzten 12 Jahren der Preis für Lebensmittelgetreide nur ein Jahr lang höher lag als Brennholzpellets.
    Meine Geschäftsidee wäre dann: Holzpellets mit 7 % Getreide mischen und zur besseren Abgrenzung grün einfärben. Wer seinen Wagen mit 7 % „potentiellen Lebensmitteln“ tankt, kann auch damit heizen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Man hat das Gesetz zur europäischen Arbeitnehmer-Freizügigkeit und gleichzeitig ein Mindestlohn-Missverhältnis von 5 zu 1 zwischen Bulgarien und Deutschland.
      Ergo werden die Bulgarin und der Bulgare so lange zu uns kommen, wie das Gefälle besteht und/oder so lange der deutsche Unternehmer es sich leisten kann, diesen hohen Mindestlohn zu zahlen.
      Jetzt muss man eigentlich nur den Kunden, Bürger, Mitmenschen fragen, warum er nicht bereit ist, seinem Mit-Europäer einen gerechten Lohn zu ermöglichen, in dem er regionale Produkte verweigert. Oder warum er unbedingt den Klimawandel ankurbeln will, weil er nur noch importierte Ware haben will. Oder man fragt öffentlich den LEH, warum er dies tut…..das wäre doch mal eine klasse Plakat-Aktion für den DBV.😎

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        „der Kunde, Bürger, Mitmensch“ will gut und günstig und nach Malle.

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      • Brötchen sagt

        Reinhard, ich hab als Student in Bulgarien gearbeitet, nur kurz.
        Das war damals schon ein sehr rückständiges Agrarland!, obwohl die auch sehr gute Vorzeigebetriebe hatten.
        So richtige kleine Familienbetriebe auf hohen Niveau gabs da nie, nur Staatsgüter damals.
        Aber vom Typus „Kolchose“ mit den Problemen.
        Das Land hat keine andere Chance! Die sind darauf angewiesen einen „Standortvorteil“ zu haben, ansonsten ist der Aufstieg von einem kleinen Agrarland extrem schwierig bis unmöglich.

  4. Lieschen Müller sagt

    Ich habe gestern im DLF auch einen Kommentar zur Ernteprognose gehört. Soweit, so bekannt. Erst zu trocken, dann zu nass. Weizen nur in Futterqualität. Und dann sagt die Redakteurin: weniger Tierhaltung macht die Landwirtschaft resilienter.

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  5. Landwirt aus Leidenschaft sagt

    Guten Morgen,
    vielen Dank für Ihren Beitrag. Leider sind sie wie Don Quijote, sie rennen gegen Windmühlen. Ich versuche auch immer Aufklärungsarbeit zu leisten und wenn ich den Leuten dann von unserer Arbeit berichte und all den Auflagen, die wir zu beachten haben, schlagen sie die Hände über dem Kopf zusammen, um dann im Supermarkt doch wieder die billigen Lebensmittel aus dem Ausland zu kaufen. Ich kann es den Leuten nicht mal verdenken. Viele müssen den Cent viermal rumdrehen und genau überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben und wenn ich die Möglichkeit habe, ob ich für ne Gurke 0,59 EUR ausgebe, oder aber 1,99 EUR nur weil sie eben regional, saisonal und Bio ist, dann stellt sich für die meisten Menschen diese Frage eben nicht. Um auf den Punkt zu kommen, dass uns die grüne Ideologie weiß machen will, dass wir alle auf Fleisch etc. verzichten sollen, zwecks Nachhaltigkeit usw., bleibt nur soviel zu sagen: „Oh Herr schmeiß Hirn vom Himmel und zwar ne Menge davon!“ Leider zeigt sich da mal wieder ganz deutlich, dass diese Herrschaften wohl nicht nur keine Ausbildung, sodern defacto auch keine Schulbildung genossen haben dürften. Denn anders kann man sich das leider nicht mehr erklären. In diesen Fällen rate ich diesen Herrschaften sich doch beim morgendlichen Reinlichkeitsritual einfach mal mit offenem Mund vor den Spiegel zu stellen und sich ihr Gebiss anzusehen. Daran kann man wunderschön erkennen, dass wir Menschen eben weder Kuh, noch Ziege, noch Pferd sind, weil dann hätten wir nämlich ein Gebiss wie eben diese. Nein, haben wir nicht, weil der Mensch nun einmal evolutionär bedingt ein s.g. Omnivore (Allesfresser) ist, ergo das Gebiss ähnlich wie dem eines Schweines hat. Daraus resultierend ist unser gesamter Organismus eben auch darauf ausgelegt. Wichtig ist ein ausgewogene Ernährung und die besteht nun mal für uns Menschen sowohl aus tierischer, als auch pflanzlicher Kost. Es ist wie es ist, die Dosis macht das Gift. aber da unsere Gesellschaft ja leider nicht mehr damit zu frieden ist, dass man eben im Winter keine Gurken oder Tomaten o.ä. bekommt und es auch nicht mehr ausreicht, dass einfach nur Milch im Kühlregal steht, sondern 1,8%ige, 3,5%ige, 0,1%ige, Hafermilch, Sojamilch etc. ist es einfach schier zwecklos hier Aufklärung zu betreiben. Wir sollten einfach von unserer Überflussgesellschaft wieder auf ein normales, vernünftiges Maß zurückkehren. Aber versuchen sie das dieser Smartphone und Internetverseuchten Gesellschaft beizubringen??? Schwierig, aber man sollte es probieren. Vielleicht klappt es ja doch. Manchmal muss man sie mit ihren eigenen Waffen schlagen und mit Ihrem Blog, leisten Sie schon wunderbare Arbeit. Herzlichen Dank dafür.

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    • Reinhard Seevers sagt

      „Wir sollten einfach von unserer Überflussgesellschaft wieder auf ein normales, vernünftiges Maß zurückkehren. Aber versuchen sie das dieser Smartphone und Internetverseuchten Gesellschaft beizubringen??? Schwierig, aber man sollte es probieren.“

      Solche Ideen der Umformung des Bürgers sind ja bei den linken, alternativen, ökologischen Gruppierungen auch das Ziel. Da macht es wenig Sinn, diese Ausweglosigkeit der Umerziehung ebenso in die andere Richtung zu versuchen. Gebt den Menschen die Freiheit zur Entscheidung und sie entscheiden. Womit sie dann entscheiden, ob mit dem Geldbeutel oder der Ideologie, das ist dann wieder ein ganz anderes Problem.
      Landwirtschaft MUSS sich positionieren und das wird in meinen Augen nur betriebsindividuell funktionieren. Jeder muss sehen, wo er bleibt. Eine geschlossene einheitliche Vorgehensweise wird es nicht mehr geben. Die Agrarseite wird sich Produktionsspezifisch vertreten müssen, nicht mehr bundesweit über alle Größen und Formen hinweg. Das hat nie wirklich funktioniert und wird zukünftig noch weniger funktionieren.
      Starke Einzelverbände werden sich dann neu aufstellen und vielleicht besser Einfluss nehmen können.

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      • Brötchen sagt

        Im Endeffekt geht es bei dem Einzelbetrieb immer zuerst im gleiche Wettbewerbsbedingungen! für vergleichbare Märkte! Alles andere ist eigentlich nur Folklore und Ablenkungsschauplätze.

        Das wird in dem Beitrag auch nicht so richtig eindringlich dargestellt!

        Welche Befindlichkeiten der Kunde hat, ist sicher auch wichtig, spielt aber nicht die entscheidende Rolle, weil der LEH hat die Macht in den Händen, weil da letztendlich Cash für das Endprodukt über den Tisch geht!

        Alles davor ist nur Geplänkel.

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        • Brötchen sagt

          Apropos Steuerungsmöglichkeiten.

          Der LEH hat über Kassensysteme genau Informationen, was die Kunden bevorzugt kaufen, Verpackungsgröße, Preis, Qualität….

          Darüber können die genau steuern, was dann angeboten wird, in beide Richtungen, die Bedürfnisse befriedigen oder eben bestimmte Artikel oder Größen werden rausgenommen.

          Also wenn ich weiß 80 % der Kunden kauft abgepacktes Fleisch bis 6 Euro die Schale…..dann bekommt der Lieferant die Order….mach mir 200 Pakete für den Preis….und der macht das dann, entweder über den Rohstoff, oder variiert mit dem Inhalt.
          So haben sie ja überall den Inhalt reduziert und dann passt der Preis einigermaßen.

          Ob da nun 10 Siegel drauf sind oder an der Kasse Lambada getanzt wird, ist nur Folklore.
          Is auch wichtig, aber ginge auch ohne.

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    • Frikadellen piet 44 sagt

      moin schönen guten Abend ich habe es jetzt ganz gehört und finde wie die hat es gut beschrieben ob es allerdings jeder hören möchte ist wie immer die Frage aber die Skeptiker müssen endlich mal begreifen was Tatsache ist

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