Monate: August 2023

Was machen die Kläranlagen bei Unwetter?

Wir alle haben ja in den letzten Wochen im Fernsehen sehr viele Bilder gesehen, wo Strassen überflutet und Kanaldeckel vom Druck des Wassers nach oben geschleudert wurden. Dabei ist mir eine Frage gekommen: Was passiert eigentlich mit dem vielen Wasser, dass dann durch die Kanalisationen in den Kläranlagen ankommt? Die Antwort ist einfach: Die Kläranlagen können nur reagieren, in dem sie die Schleusen öffnen und somit große Mengen ungeklärtes Abwasser in die Bäche und Flüsse geben. Dass das so ist, ist jedem klar und wohl auch kaum vermeidbar. Allerdings wird in den Medien nur sehr verhalten darüber berichtet, und wenn, dann mit einem Unterton “dass eigentlich keine Gefahr besteht” und “eigentlich alles nicht so schlimm ist”. Ich habe keinen Artikel gefunden, der darüber berichtet, dass mit dem Abwasser auch große Frachten an Nährstoffen, Medikamentenrückstände, Kunststoffteile und weitere unerwünschte Stoffe nicht nur Bäche und Flüsse gelangen, sondern auch umliegende Brunnen verunreinigt.´werden können. Wenn dann Tage oder Wochen später Messungen ergeben, dass erhöhte Nährstofffrachten gefunden wurden, sollte dies bedacht werden. Aus diesem Grund sollte das Nitrat-Messstellennetz auch …

Antwort von Penny

Ich zitiere die Antwort in Original-Wortlaut (nein, ich bin immer noch ein Mann und habe auch vor, das zu bleiben…) Guten Tag Frau Willi, vielen Dank für Ihre Kontaktaufnahme. Die Berechnung der wahren Kosten erfolgt hauptsächlich in zwei Schritten. (1) Zunächst wird die Menge an ausgestoßenen Schadstoffen und Emissionen, sowie der Ressourcenverbrauch erhoben und die Auswirkung dessen in Wirkungskategorien gegliedert. (2) Danach werden diese quantifizierten Wirkungen mit ihren Schadenskosten monetär bewertet, also in Geldwerte übersetzt. (1) Für die Mengenaufstellung der Emissionen, Schadstoffe und Ressourcen werden Lebenszyklusanalysen (auch Ökobilanzen genannt) der verschiedenen Lebensmittel erstellt. Dabei betrachten wir alle Prozesse, die bis hin zur Prozessierung der Produkte stattfinden: also beim veganen Schnitzel zum Beispiel inklusive des Prozesses, der aus Weizeneiweiß ein Schnitzel macht. Die Methodik der Lebenszyklusanalysen hilft dabei, die verschiedensten Emissionen, Schadstoffe und Ressourcen in 18 Wirkungskategorien zu gliedern und auf eine Einheit zu berechnen. Diese können in vier Bereiche gruppiert werden: – Gesundheit (Ozonabbau, Bildung photochemischer Oxidantien, Ionisierende Strahlung, Humantoxizität, Feinstaubbildung). Der Schaden an der Gesundheit wird dabei also bemessen nach dem Konsum ungesunder Lebensmittel, …

Der stumme Minister…

Normalerweise ist Cem Özdemir dafür bekannt, dass er die Öffentlichkeit sucht. Es gibt aber Momente, in denen er mit allen Mitteln einem Gespräch ausweicht. Die nachfolgenden sieben Minuten sind sehr sehenswert. Unbedingt bis zum Schluss anschauen, wenn sich der Personenschutz einschaltet… https://www.ardmediathek.de/video/fakt/deutschland-und-die-fao/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9mY2NiNjczMC01ZDAwLTQxMzItYTg5OC1kMTE1YzJlZTQzNjM Nicht erst seit gestern kritisieren Landwirte, dass bestimmte Pflanzenschutzmittel, die in Europa verboten sind, im Ausland eingesetzt werden dürfen und die damit erzeugten Lebensmittel hier frei verkäuflich sind. Das ist Wettbewerbsverzerrung erster Güte. Das Verhalten des Ministeriums und des Ministers in Person ist meiner Meinung nach inakzeptabel.

Gen-Food und Kennzeichnung

Ich habe den Begriff “Gen-Food” bewusst gewählt, weil er zum Kampfbegriff geworden ist und deshalb von den Suchmaschinen im Internet sofort gefunden wird. Er ist deshalb so sinnfrei, weil natürlich alle Lebensmittel (Food) Gene enthalten. Selbst wir Menschen sollen nicht ganz frei davon sein. (Ironie off) Was aber viele nicht wissen: in sehr vielen Lebensmittel kommt Gentechnik schon seit langem vor, ohne dass es gekennzeichnet wird. So dürfen selbst in Bio-Lebensmitteln bis zu 0,9% GVO (Gentechnisch Veränderte Organismen) enthalten sein, ohne dass eine Kennzeichnung erforderlich ist. Und Lebensmitteln, die als gentechnik-frei gekennzeichnet werden (grünes Quadrat) müssen nicht zwingend ohne Gentechnik sein, weil zumindest für verwendeten Futtermittel dieser Grenzwert auch gilt. Eigentlich ist es ein wenig Verbrauchertäuschung, denn der Kunde glaubt ja bei “frei von”, das wirklich nichts davon drin ist. So sollte es bei glutenfrei oder laktosefrei ja auch sein, denn es gibt ja Menschen, die dagegen eine Allergie entwickelt haben. Gut, gegen Gene kann man keine Allergie entwickeln. 🙂 Wo noch Gentechnik drin steckt In vielen verarbeiteten Lebensmittel stecken Enzyme oder Hilfsstoffe. Enzyme werden …

Wasserverbrauch zur Herstellung von Lithium-Batterien und Rindfleisch

Die Tagesschau bringt unter der Rubrik “Faktenfinder” Aussagen von Experten über die Nachhaltigkeit von E-Autos. Vieles davon kann ich nicht beurteilen, wohl aber den Wasser”verbrauch” von Rindfleisch. Und da schreibt die Tagesschau: “Nach einer Erhebung des Danish Technological Institute werden derzeit zwischen 400 und 2000 Liter Wasser für die Produktion von einem Kilogramm Lithium benötigt. Angaben des Helmholtz-Instituts Ulm (HIU) zufolge sind in einer Fahrzeugbatterie mit 60 Kilowattstunden Energieinhalt sechs Kilogramm Lithium enthalten, was somit einer Wassermenge von 2.400 bis 12.000 Litern entspreche. Plötz bemängelt bei den Berichten über den Rohstoffverbrauch von Batterien vor allem die fehlende Verhältnismäßigkeit. “Pro Kilogramm Rindfleisch werden circa 15.000 Liter Wasser verbraucht. Das muss man auch mal ins Verhältnis setzen.” Hier der Link zum vollständigen Artikel: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/e-autos-mythen-100.html Wir halten fest: Der Aussage, dass  für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch mehr Wasser “verbraucht” wird als für die Herstellung von 6 kg Lithium wird seitens der Tagesschau nicht widersprochen. Wer der Tagesschau schreiben will: webmaster@tagesschau.de https://www.tagesschau.de/kontakt Danke an Clemens, der mich aufmerksam gemacht hat. Wer wissen will, wie ungefähr die Rechnung …

Weizen verbrennen – ein ethisches Problem?

Wir haben in der vergangenen Woche noch einen kleinen Streifen Weizen gemäht, der von der Qualität her so miserabel war (Hl-Gewicht 68) dass er auch als Futterweizen nicht mehr zu gebrauchen ist. Der Weizen, ursprüglich mit dem Ziel Backweizen angebaut, ist auf dem stehenden Halm ausgewachsen, d.h. die Körner sind der Ähre gekeimt. Das Erntegut ist aber mit 12% Feuchte lagerfähig. Es handelt sich um eine Menge von geschätzt 2000 kg, also 2 t. Wir haben auf unserem Hof eine Holz-Pelletheizung mit einem kleinem Nahwärmenetz, die rund 700 qm beheizen kann. Der Kessel hat eine Nenn-Leistung von 60 kW, unser Pelletvorrat beträgt aktuell 25 t, was normalerweise für einen Winter reichen müsste. Unsere Überlegung ist, das Auswuchsgetreide über die Holzpellets zu kippen und so einer thermischen Verwertung zuzuführen. Die Preise für Holzpellets liegen aktuell bei rund 400 €/t, die Preise für Futterweizen bei rund 200 €/t. Der Brennwert von Weizen wird mit etwa 90 – 95% von Holz angegeben. Einfach ausgedrückt: ich spare mit der Verbrennung meines Weizens die Hälfte des Einkaufspreises für Holzpellets. Ich …

Inflationstreiber – oder Gier der Lebensmittelkonzerne?

In den Nachrichten wird darüber berichtet, dass Deutschland bezüglich der Inflation bei den führenden Nationen in der EU mit zu den Schlusslichtern gehört. Gleichzeitig wird der Eindruck vermittelt, dass daran vor allem die Lebensmittelpreise schuld sind. In der Tat sind die Lebensmittelpreise im Laden gestiegen und zwar um 5,2% gegenüber dem Vorjahr. Was aber verschwiegen wird: die Erlöse, die die Erzeuger von Lebensmittel bekommen, sind gesunken und zwar um 20,8% gegenüber dem Vorjahr. Den umissverständlichen Beleg liefert die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie in ihrer Pressemitteilung: https://www.bve-online.de/presse/pressemitteilungen/pm-040823-bve-konjunkturreport-ernaehrungsindustrie Hier die dazugehörigen Grafiken auf einen Blick Barometer-august-2023-new(1) Wie sagte schon meine Oma: Reichtum erreicht man, in dem man billig einkauft und teuer verkauft. An diesem ungeschriebenen Gesetz ist erst einmal nichts kritisieren schließlich handeln in einem kapitalistischen System alle Marktteilnehmer so. So ist in einem Artikel zu lesen des Pioneer zu lesen: “Unternehmen geben gestiegene Kosten für Vorprodukte gern mit Aufschlag an die Endverbraucher weiter. Die Unternehmen wissen dabei einen psychologischen Effekt für sich zu nutzen. Denn: In Zeiten hoher Inflation sind die Verbraucher an steigende Preise gewöhnt. …

Rapsernte 2023 – alles andere als normal

Wir werden heute, 11.8.2023 mit der Rapsernte fertig.  Nach dem langen Regen war die Ernte auch technisch nicht ganz einfach. Mehr dazu im Video. Unter dem Video ein paar Ausführungen zum Weizen und weitere Bilder zum Raps Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Auch die Weizenernte ist noch nicht beendet. In unserer Region ist die angelieferte Ware zu 100% nur noch Futterweizen. Die Fallzahlen sind weit weg von den Normen für Backweizen und somit definitiv für die menschliche Ernährung nur noch über den Tiermagen zu verwerten. Allerdings wird es auch Partien geben, die wegen des hohen Anteils an Auswuchs auch dafür nicht mehr geeignet sind. Hier bleibt die Frage, ob eine Beerntung wirtschaftlich noch sinnvoll ist. Eine bittere Entscheidung. Die Anlieferung an eine Biogas-Anlage wäre eine weitere Alternative, allerdings gibt es in unserer Region davon nicht viele. Ich brauche wohl nicht weiter auszuführen, dass die Rapsernte 2023 finanziell ein Desaster werden wird.

“Wahre Preise” wissenschaftlich betrachtet

Auch wenn die Aktion von Penny für den REWE-Konzern wohl gründlich nach hinten losgegangen ist, ist die Diskussion um das Thema damit noch nicht vorbei. Ich habe Prof. Peter Breunig um eine Stellungnahme gebeten. Hier seine Ausführungen: “Die Debatte über die “wahren Preise”-Aktion von Penny hat in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erregt. Interessant dabei ist, dass ein wesentliches Ergebnis der Studie, auf der die Penny-Aktion aufbaut, bisher wenig debattiert wird: Wenn alle externen Umwelt- und Klimakosten berücksichtigt werden, sind die meisten konventionellen Lebensmittel tatsächlich günstiger als ihre ökologischen Pendants. Bei 19 von 21 Lebensmitteln lagen die “wahren Kosten” der ökologischen Varianten über denen der konventionellen Produkte. Hinzu kommt, dass der höhere Flächenbedarf des Ökolandbaus in der Studie nicht vollständig berücksichtigt worden ist. Zudem erhalten Ökoprodukte ja bereits jetzt schon politische Unterstützung im Umfang von von ca. 300 €/ha, was den Marktpreis für Ökoprodukte drückt. Bei Getreide entspricht dies beispielsweise etwa 0,06 €/kg. Einige argumentieren, dass nicht die “wahren Kosten” (interne + externe Kosten) die relevante Bewertungsgröße von Agrarsystemen sein sollten, sondern nur die externen Kosten. …

BIG Challenge

Der Verein BIG Challenge Deutschland e.V. hat mich gebeten, diesen Text zu veröffentlichen, was ich gerne mache. Es ist schließlich für einen guten Zweck BIG Challenge: Am Samstag, 19.08.2023 fällt der Startschuß Sportliche Benefizveranstaltung am 19.08.2023//Aktueller Spendenstand bei 102.000€ // Anmeldungen als Radfahrer und/oder Läufer noch möglich // Interessantes Rahmenprogramm // Pasta-Essen am Vorabend // Schirmherrschaft durch Ministerin und Landrat Für die sportliche Benefizveranstaltung des Vereins BIG Challenge- Deutschland läuft der Countdown: Am 19. August um 6 Uhr fällt auf dem Betrieb Biedemann, Rickenweg 3, Kevelaer-Winnekendonk der Startschuß für den achten BIG Challenge-Tag. Dann starten mehr als 200 Radfahrer und Läufer ihre BIG Challenge also die „große Herausforderung“. Die Sportler nehmen die Herausforderung auf dem ca 43 km Rundkurs für Radler und Marathonläufer oder auf dem 8,2 km langen Kurs für Läufer an und schwitzen für den guten Zweck. Das Ziel ist nicht einen Podestplatz zu erringen, sondern Spendengelder für die Deutsche Krebshilfe zu sammeln und sportlich vielleicht an die eigenen Grenzen zu gehen und den jeweiligen Rundkurs mehrmals zu absolvieren. Der Start ist ab …