Bauer Willi
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Rapsernte 2023 – alles andere als normal

Wir werden heute, 11.8.2023 mit der Rapsernte fertig.  Nach dem langen Regen war die Ernte auch technisch nicht ganz einfach. Mehr dazu im Video. Unter dem Video ein paar Ausführungen zum Weizen und weitere Bilder zum Raps

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Auch die Weizenernte ist noch nicht beendet. In unserer Region ist die angelieferte Ware zu 100% nur noch Futterweizen. Die Fallzahlen sind weit weg von den Normen für Backweizen und somit definitiv für die menschliche Ernährung nur noch über den Tiermagen zu verwerten. Allerdings wird es auch Partien geben, die wegen des hohen Anteils an Auswuchs auch dafür nicht mehr geeignet sind.

Hier bleibt die Frage, ob eine Beerntung wirtschaftlich noch sinnvoll ist. Eine bittere Entscheidung.

Die Anlieferung an eine Biogas-Anlage wäre eine weitere Alternative, allerdings gibt es in unserer Region davon nicht viele.

Ich brauche wohl nicht weiter auszuführen, dass die Rapsernte 2023 finanziell ein Desaster werden wird.

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31 Kommentare

  1. Harms sagt

    Die Politik hat doch keine Ahnung von Landwirtschaft oder auch anderen Dingen. Als Politiker musst du deine Unfähigkeit beweisen, denn bist du die richtige Person für diesen Posten. Offen gesagt auch die letzte schwarze Landwirtschaftsministerin war eine Nullnummer, da ist der Grüne nur eine Verlängerung der Misere.

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  2. Schlabinger Harald sagt

    Ein nicht ganz ernstgemeinter Rat!
    In trockenen Zeiten
    Strohblumen, in nassen Zeiten Seerosen anpflanzen!

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  3. Bauer Fritz sagt

    Leute regt euch nicht auf: die EU hat uns in die neue GAP per Dekret und gleichsam ex cathedra Entscheidung durch göttliche Eingebung festgeschrieben, daß es in der Landwirtschaft keine höher Gewalt gibt.
    Als solche “force majeure” oder “vis maioem” gilt (lt. Wikipedia), wenn ein unabwendbarer Zufall als schadenverursachendes Ereignis einwirkt (objektive Voraussetzung) und das Ereignis auch durch die äußerste, in vernünftiger Weise noch zu erwartende Sorgfalt nicht hätte vermieden werden können (subjektive Voraussetzung).

    Naturgewalten, Wetterextreme, Klimaanomalien …., das alles gibt es im Landwirtschaftsbild der EU-“Experten” nicht und daher auch nicht deren Auswirkungen auf Ertrag und Einkommen.

    Und weil das so ist, und nun viele Bauern die geplanten Erträge bei diversen Früchten nicht erreichen, dürfen sie alle nächstes Jahr viel weniger düngen auf diesen Feldern.
    Damit die Bauern für den erlittenen Schaden heuer auch gleich nächstes Jahr nochmal büßen dürfen.
    So geht das.

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  4. Frank blatz sagt

    Wo bleibt da das Geoingeniering.
    Am Wettter können sie doch schon jahrzehnte rummanipulieren.
    vllt. war es gewollt, um den genmanipulierten Ukraine Weizen an den Mann/Frau zu bringen.
    Wer weiss, wer da wieder die Macht und Geldschrauben an der Lebensmittelbörse
    manipuliert hat.

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  5. Josef aus Bayern sagt

    Das schlechte Getreide sollten alle die essen müssen die die Tierhaltung abschaffen wollen allen voran unser Minister Überlegt euch was. ihr. ñächstes mal wählt. Guten Appetit

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    • Thomas sagt

      Da könnt ihr wählen was ihr wollt und ihr kommt zu keinem vernünftigen Ergebnis, es ist halt der Mensch , der nichts dazu lernt 150Jahre industrielle Revolution und die Welt ist im Arsch und niemand unternimmt was !

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    • RufusGalaktus sagt

      Das Rufen nach dem Staat?
      Was hat uns das bisher gebracht?
      Vorschriften, Bevormundung, schleichende Enteignung, Behördengängelung, Diffamierung und öffentliche Hetze auf Viehhalter!

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  6. Ferkelhebamme sagt

    Wo ist Özdemir eigentlich?
    Zur Situation in Freibädern äußert er sich, zur katastrophalen Lage auf den Feldern aber nicht?

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Vielleicht weil er den Bauern endlich mal “gönnt”!? – Stille Freude!?

      Wenn man den aktuellen Zustand unserer Äcker geflissentlich zur Kenntnis nehmen muss in dem gesicherten Wissen, welch erheblich eingeschränkter Maßnahmenbaukasten uns jetzt noch zur Verfügung steht, kann einem versierten Praktiker nur das kalte Grauen kommen.

      Landwirtschaft macht keinen Spass mehr!!!

      Übrigens: Nach einem Druschzeitfenster von nur wenigen Stunden hat es schon wieder geregnet und lt. aktueller Wetterprognosen soll das auch bis Mitte nächster Woche so bleiben mit bisweilen schweren Gewittern und Starkregenereignissen.

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  7. Mark sagt

    Man sieht, dass dies einmal ein Topbestand war, interessant wäre, wenn Willi den tatsächlich gedroschenen Ertrag noch mitteilen würde (ich könnte mir aus der Ferne geschätzt auch 30 dt/ha vorstellen). Ansonsten schliesse ich mich dem Statemen von Jürgen Donhauser an, es ist für aussenstehende wahrscheinlich nicht nachvollziehbar wie es ist, 12 Monate einen Bestand zu Pflegen und dann zusehen zu müssen, wie er kaputt geht.

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    • Rolf Sieling sagt

      Das Eine ist mit Wetterbedingungen umzugehen, ärgerlich aber nicht schlimm. Willi kann stolz auf seinen Raps sein und der Weizen nächstes Jahr wird umso besser. Wäre eine kleine Motivation, sagen wir mal finanzielle Hilfe bei den Trocknungskosten , nicht effektiv gewesen? Der Handel hätte mit 11% angenommen? Wir würden 50% beim 5l Diesel zumischen? Oder Ethanol(Auswuchs )wie in Südamerika? Komischerweise geht das da mit VW . Viel Ärgerlicher sind die verpassten Möglichkeiten

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  8. Ferkelhebamme sagt

    Wobei der Eignung zur Viehfütterung auch Grenzen gesetzt sind, will man seine Tiere gesund erhalten. Mastschweine tolerieren einen gewissen Mykotoxin (Pilz)-Gehalt, man kann aber schon damit rechnen, dass das Vorkommen von Schwanzbeißen steigen wird. Ursache ist halt nicht nur das Platzangebot, das da ausschlaggebend ist, wie von unserem Ministerium angenommen.
    Bei Sauen ist es noch schwieriger: selbst wenn die Toxin-Gehalte unter den Grenzwerten für Tierfutter liegen, können Sie bereits massiv Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. (leidvoll erfahren) Es wird noch weniger Ferkel geben.
    Wir checken gerade die Möglichkeiten für die Sauen, auf Gerste und Mais umzuschwenken, die in diesem Jahr ganz gute Qualitäten aufweisen werden, und auf Weizen und Triticale möglichst zu verzichten Dazu braucht es aber sehr viel Sachverstand und einen sehr guten Ergänzungsfuttermittel-Lieferanten mit fähigen Fachleuten zur Berechnung der einzelnen Bedarfe. Sonst gibts auch eine Katastrophe.
    Wir beginnen gleich mit dem Drusch von Weizen und Triticale, dann wissen wir mehr. Die Qualitäten hier in der Region sind wahnsinnig unterschiedlich. Vllt haben wir ja auch Glück. Morgen soll es aber schon wieder schütten…
    Eins steht fest: das Stroh ist nicht mehr zu gebrauchen, wenn man gesunde Tiere haben will. Da hat Spaltenhaltung gerade ganz große Vorzüge. Für die Pferde suchen wir Alterntiges zu kaufen, bevor die Pferdeleute wach werden.

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    • Jürgen Donhauser sagt

      Äußerst problematisch in diesen Zusammenhang finde ich die Empfehlung solches Getreide mit Säure einzulagern, wenn es noch nicht absolut trocken ist. Laut einer Untersuchung der Uni Utrecht, schütten die vorhandenen Pilze durch die Säurebehandlung zunächst erst verstärkt Toxine aus um sich zu “schützen”, bevor sie in ihrer weiteren Entwicklung eingedämmt werden. Hier wäre also trockenen mit hoher Hitze besser – aber wer kann sich das bei diesen hohen Energiepreisen und niedrigen Warenwert leisten.

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    • Bauer Willi sagt

      Das Stroh liegt auch schon seit dem 23.7. Im Moment macht es auch keinen Sinn, es zum Trocknen zu wenden. Heute Nacht soll es wieder regnen.
      Zum Ertrag: Die Parzelle im Video hat einen Roh-Ertrag von 19 t gebracht und ist 6,4 ha groß. Für Besatz, Bruchkorn etc. werden 11% abgezogen. So, jetzt könnt ihr rechnen.
      Die beiden Vorkontrakte aus 2022 mit 60 € können wir erfüllen.

        • Ferkelhebamme sagt

          Hätte, hätte Fahrradkette. wen man immer überlegt, was es hätte aufbringen können, wenn nicht… geht man irgendwann dran kaputt. Zufrieden sein, wenn es zum Überleben reicht, der Rest ist Freude. Irgendwie traurig…

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      • Ferkelhebamme sagt

        Erste Zwischenbilanz: 6 ha Weizen i.A.: im Lager, durchgewachsen, nicht. Auf einigen Flächen kann man hier schon den Mulcher kreisen sehen.

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        • sonnenblume sagt

          Hier sieht es nicht anders aus. Die Drescher fahren dort wo das Getreide noch einiger Maßen ordentlich aussieht. Lager werden zum großen Teil ausgespart. Aber von der Ernte wird trotzdem vieles in die Biogasanlagen gehen. So jedenfalls die Aussagen von den Kollegen hier.
          Ein Schwein gebraucht eben sauberes und ordentliches Futter. Vielleicht können Rinder und Bullen noch etwas verwerten? Damit kenne ich mich nicht aus.
          Wir haben zum Glück neulich eine Regenpause nutzen können. Trocknen ja, aber heut hätten wir nicht mehr ernten können. Dann wäre mulchen angesagt gewesen.
          So haben wir wenigstens das Korn gerettet. Das Stroh wurde sofort gehäckselt, keine Aussicht auf Bergung und damit auch keine Aussicht auf eine gute Qualität mehr.

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        • sonnenblume sagt

          An manchen Orten sind die Böden noch nicht Tragfähig. Da fehlen noch zwei oder drei sonnige Tage zum abtrocknen. Und dann heut Nacht noch wieder Regen. Das wird immer schwieriger.

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      • Mark sagt

        19to auf 6,4ha sind 29,68dt/ha. Damit lag ich als alter Hagelschätzer nicht ganz schecht :-). Ok, die 3.2 to Ausputz gehen auch noch weg….

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      • Ferkelhebamme sagt

        Meinst du, du würdest das Stroh überhaupt noch gewendet bekommen? Unser Nachbar hat es gerade versucht. Ging nicht, ist von unten durchgewachsen.

      • Bauer Willi sagt

        @Seevers
        17 t multipliziert mit 600 € ist genau wieviel? Ich komme da auf 10.200 € dividiert durch 6,4 ha = 1.594 € Roherlös. Minus variable Kosten minus fixe Kosten…

  9. Jürgen Donhauser sagt

    Ein ganzes Jahr auf diesen Moment der Ernte und Entlohnung hingearbeitet – und dann kurz davor zusehen zu müssen wie alles zunichte gemacht wird ist schrecklich. Für einen “Normalbürger” wohl gar nicht nachvollziehbar.
    Interessant finde ich derzeit in den Medien die Aussage: “Das Getreide wird wohl nur noch als Viehfutter zu gebrauchen sein…”. Welches Vieh? Wurde doch in den letzten Jahren keine Gelegenheit ausgelassen die Tierhaltung madig zu schreiben. Fleischverzehr wurde verpönt und als Umwelt- und Klimaschädigung gebrandmarkt.

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