Wir haben in der vergangenen Woche noch einen kleinen Streifen Weizen gemäht, der von der Qualität her so miserabel war (Hl-Gewicht 68) dass er auch als Futterweizen nicht mehr zu gebrauchen ist. Der Weizen, ursprüglich mit dem Ziel Backweizen angebaut, ist auf dem stehenden Halm ausgewachsen, d.h. die Körner sind der Ähre gekeimt. Das Erntegut ist aber mit 12% Feuchte lagerfähig. Es handelt sich um eine Menge von geschätzt 2000 kg, also 2 t.
Wir haben auf unserem Hof eine Holz-Pelletheizung mit einem kleinem Nahwärmenetz, die rund 700 qm beheizen kann. Der Kessel hat eine Nenn-Leistung von 60 kW, unser Pelletvorrat beträgt aktuell 25 t, was normalerweise für einen Winter reichen müsste.
Unsere Überlegung ist, das Auswuchsgetreide über die Holzpellets zu kippen und so einer thermischen Verwertung zuzuführen. Die Preise für Holzpellets liegen aktuell bei rund 400 €/t, die Preise für Futterweizen bei rund 200 €/t. Der Brennwert von Weizen wird mit etwa 90 – 95% von Holz angegeben. Einfach ausgedrückt: ich spare mit der Verbrennung meines Weizens die Hälfte des Einkaufspreises für Holzpellets. Ich vermute, dass bei einem Mischungsverhältnis von 1:10 keine großen technischen Probleme mit der Heizungsanlage auftreten. Wir haben darin auch schon Hackschnitzel verheizt.
Wir haben uns auch erkundigt, was landläufig von Biogas-Anlagen bezahlt wird, die unbrauchbaren Weizen aufnehmen. Es ist die Rede von deutlich unter 200 €/t, konkreter möchte ich nicht werden. Letztendlich ist die Biogasanlage ja auch eine Form der thermischen Verwertung.
Wie steht ihr zu meinen Überlegungen? Darf ich meinen Weizen verbrennen? Welche Argumente stehen dafür, welche dagegen? Ich bin auf Eure Antworten gespannt…
(Im Bild unser fast leeres Pelletlager. Aktuell ist es gut gefüllt)
Allein das Stellen einer ethischen Frage ist schon eine Wohltat, wo es sonst nur noch um nüchterne Fakten und schnödes Kalkulieren geht.
Da wird das Gemüt angesprochen, aber mit dem Gemüt darf man hier im Forum den wenigsten Diskutanten kommen.
Warum nur haben die Bauern meiner Kindheit, die weiß Gott hart gearbeitet haben, trotzdem gesungen am Feierabend?
https://www.youtube.com/watch?v=ibrGOcjtQDQ
(Der Bauer hat Getreide gesät und es wächst schön, und er hat Angst, dass das Gewitter die Frucht zerstört. )
https://www.youtube.com/watch?v=4-El7qGPzqA
(über den Feierabend)
https://www.youtube.com/watch?v=4-El7qGPzqA
(vom Fischen)
Unmoralisch, ethisch Falsch, stimme ich zu, alles richtig…
Die Wahrnehmung hat sich geändert weil uns jeden Tag gezeigt wird das Getreide eh nix wert ist. Verkaufen sie mal Weizen bei dem ein Parameter nicht stimmt.
Der einstmals stolze Berufsstand wird am Nasenring durch die Manege gezogen und Bauern sind grundsätzlich an allem Übel schuld (Überdüngung, Grundwasserbelastung, wasweissichnochalles), ist halt auch bequem auf die da vor den Toren der Stadt zu zeigen.
Früer wurde gebetet “unser täglich Brot gib uns heute” net damit es was für unter die Wurst gibt, sondern weils um Überleben ging!
Mit welcher Rücksichtslosgkeit beste Böden bebaut, vernichtet werden, und dann durch “Ausgleichsmaßnahmen” im selben Umfang versaut werden, interessiert kein Schwei* .
Solange das alles so geht wird eben auch Getreide verbrannt.
Als die Pelletpreise durch die Decke gingen wurde ich expermientierfruediger…. Warum soll ich den Auswuchsweizen (der bei uns in Artenschutzmaßnahmen fast jedes Jahr anfällt) an die BGA verschenken für 8€/dt geliefert und gleichzeit 45€/dt für Pellets bezahlen, bei fast identischem Heizwert?
Erste Erfahrungen zeigen aber das es ab 25% in der Mischung zu Schlackeklumpen kommt, die stören etwas die Austragung, darunter überhaupt nicht zu merken. Lediglich ein leichter Geruch nach Kaffeerösterei fällt auf 🙂 Bei Roggen etwas mehr
Was hervorragend in fast jedem Verhältnis läuft sind getrockenete Kirschkerne, die bekommen wir von einem Entsorger der wiederrum bekommt die “nass” von einer Konservenfabrik und trocknet diese. Die zünden nur etwas wiederwillig, verbrennen aber einwandfrei mit.
Mittlerweile haben wir uns auf 40% Pellets, 40% Kirschkerne und 20% Weizen eingestellt.
Kesselkorrosion habe ich aufmerksam beobachtet, gabs aber auch keine.
Moralische Konflikte erkenne ich keine, warum auch? Mais und GPS in die BGA, Rapsöl in die Beimischung, Futter und Fleisch (!) für Haustiere, usw.
Nach dem der Weizen nicht mehr als Nahrungsmittel verwendet werden kann ist es meiner Meinung genau so ein Pflanze wie ein Baum (Holz) . Wen das Heizgerät es technisch zulässt , steht dem nichts gegenüber.
Annalena ist in Australien und Neuseeland unterwegs…
die wird mit neuen Erkenntnissen zurückkommen und uns erklären, das Neuseeland ein Problem hat, das aber von der dortigen Agrarlobby nicht behoben wird:
“Im Kampf gegen die Treibhausgase setzt die neuseeländische Regierung auf einen Emissionshandel – die Verursacher müssen für ihren CO2-Ausstoß zahlen. Das Hauptproblem, die Landwirtschaft, ist davon jedoch ausgenommen. 40 Prozent der Gesamtemissionen des Landes gehen auf den Methanausstoß der Landwirtschaft, vor allem auf die Rülpser der zehn Millionen Kühe des Landes, zurück.’
Das wunderbare Beispiel, wie die Rechenkünstler jedem eine Schuld andichten möchten, damit sie alle Geld geben.
Ich dachte es wäre erwiesen, dass die Kühe nicht am größten Metganausstoss Schuld sind.
Wie kann denn eine Regierung sich nicht danach richten?
Inga, es sind die Climate Analytics, die die Aussagen für die Politik formulieren:
“Der Climate Action Tracker ist ein wissenschaftliches Projekt, das die Auswirkungen von klimapolitischen Maßnahmen dem Pariser Klimaschutzziel gegenüberstellt. Betrachtet werden die größten Emissionsverursacher. Betrieben wird das Projekt von Wissenschaftlern der Berliner Non-Profit-Organisation Climate Analytics und dem Berliner Forschungsinstitut New Climate Institute. Die Kategorien reichen von “völlig unzureichend” bis “1,5-Grad-kompatibel”. In letzterer Kategorie wird derzeit kein Land eingestuft. Die deutsche Klimapolitik gilt als “unzureichend” und liegt damit im Mittelfeld.”
So geht heute Politik.
Danke
Leute , wir werden doch von der Politik und den internationalen Handelskonzern regelrecht
ver….scht. Die Marktsignale im Frühjahr sagten doch Preissteigerungen für diese Ernte voraus. Statt dessen Preisverfall. Auch der USDA-Bericht am letzten Freitag sprach von geringerer Erntemenge und dem Abbau der Lagerbestände und trotzdem fallen die Preise. Abzocke der Rohstofferzeuger so kann man das nennen. Wenn ihr die Möglichkeit habt dann versucht das Getreide in die Verbrennung zu bringen , weil dort der Energiewert bei rd. 30 – 40 Euro/dt liegt. In meinen Sauenarbeitskreis heizen mit einem Hackschnitzelbrenner schon
50% der Betriebe ein Gemisch aus Hackschnitzeln und Getreide mit großem Erfolg. Gerste brennt besonders gut. Wir sollten uns nicht durch Ehtik und Moral von der Linie abbringen lassen. Wir können nur gerechte Marktpreise in der Mangelwirtschaft erreichen , also was geht vom Preis in die Biogasanlage, Zementwerke , Hackschnitzelheizungen , usw. verkaufen.
Große Ernten haben uns noch nie hohe Preise gebracht , sondern nur kleine Ernten und Mengenmangel. Auch werden bei Überschüßen sehr hohe Qualitätsmaßstäbe angesetzt mit entsprechend hohen Gewichts- und Geldabzügen. Sowie bei Handel und Genossenschaften der Probenehmer in die Anhänger fährt sind 2,5 – 6 % Gewichtsabzug normal. Habe bei meinem Lager mit Reinigung über Jahre immer nur 0,2 – 0,3 % Gewichtsabzug festgestellt .
Eigene Hoflagerung und wenn nur für wenige Wochen läst die Abzüge in der Erntenacherfassung kleiner werden und die Gewichte realistischer werden. — Kleiner Hinweis noch zum 22. August . Hier wollen die BRICS-Staaten eine Alternativwährung auf Goldbasis zum Dollar aus der Taufe heben. Da können dann erhebliche Währungsverwerfungen entstehen wenn das klappen sollte. Also aufpassen !!!
“Wir sollten uns nicht durch Ethik und Moral von der Linie abbringen lassen” schreibt Ludwig und 10 Leute drücken “Gefällt mir”…
Wenn man den Zusammenhang nicht versteht, dann wundert man sich, gelle Daniel?
Über technische Probleme bei Getreideverbrennung (Chlorfreisetzung, das zusammen mit Kondensat zu Salzsäure wird, Schlackenbildung, Feinstaub usw.) wurde ja schon hingewiesen.
Aber zur ethischen Frage.
Würde man nur aus wirtschaftlichen Gründen einen hungernden Menschen den Weizen vorenthalten, dann wäre es unmoralisch. Besteht aber gar kein Markt für diese Qualitäten, dann ist es sogar moralisch geboten diesen noch anderweitig zu verwerten!
Aus Klimaschutzgründen wäre es sogar geboten intensiver Ackerbau zu betreiben um so viel wie möglich Biomasse pro ha zu erzeugen. Wie wir hoffentlich alle wissen (außer die im Landwirtschaftsministerium offensichtlich nicht), binden die Pflanzen bei ihrem Wachstum CO2 aus der Luft. Je mehr Biomasse/ha, um so mehr gebundenes CO2. Da wir aber nur die oberirdische Biomasse ernten und verwenden (und im Kohlenstoffkreislauf sich befinden), bleibt der unterirdische Pflanzenanteil (Wurzeln) im Boden gebunden zurück.
Und bevor jetzt jemand bei “intensiv” nach Luft schnappt. Bitte einmal den Energie-Input bei Dünge- und Pflanzenschutzmittel ansehen im Vergleich zum Energie-Output durch vermehrtes Pflanzenwachstum. Die Energiebilanz, und damit CO2-Bilanz ist positiv!
“Das Flugzeug musste umdrehen – war aber zu schwer: Vollgetankt darf ein Flieger nicht landen. Also ließ die Crew rund 80 Tonnen Kerosin aus der vollgetankten Maschine ab.
Was die Regierung darf, sollte dem Volk nicht verwehrt werden!☝️🤗
nicht viel fragen einfach machen 😉
Die rechtlichen und technischen Voraussetzungen habe ich ja schon dargestellt (1. BImSchV und 4. BImSchV). Danach, bei entsprechendem Ofen, ist gegen eine Verbrennung nichts einzuwenden.
Die hier angesprochenen Ethischen Aspekte sind alle schon Angesprochen und durch etliche Beispiele ausgeräumt worden.
Weizen, Mais und Kartoffeln werden in großem Umfang auch verarbeitet, um daraus Stärke zu gewinnen. Diese wiederum wird verarbeitet/verwendet in der Papierherstellung, bei Öl-Bohrungen, aber auch um Nudeln und andere konsumfähige Lebensmittel herzustellen. Wo ist also das Problem?
Jetzt fehlt nur noch ein EU- oder D-Gesetz, um hier Lenkung und Steuerung vorzunehmen. Wollen wir doch mal sehen, wie das Land kaputt zu kriegen ist. 😰😭
Was wir in Zukunft brauchen, sind Erntemaschinen,
die aus der Mischung von Getreide und Stroh gleich auf dem Feld
handelsübliche Pellets pressen können.
Anders sind die Ertragszuwächse durch die Klimaerwärmung
und die NGT nicht zu bewältigen.
Gute Idee
patentieren lassen und startup gründen oder Lizenz vergeben
https://youtu.be/b6Kk-xPM_wk
Alles schon da, muss nur noch ein wenig angepasst werden…
Ich bin jetzt schon lange aus dem Vertrieb raus und in Pension.
Jedenfalls aus der aktiven Zeit ist mir bekannt (am Beispiel Statista 2022):
3,1 Mio to Roggen abzüglich 1,7-1,8 to Brotgetreide in D.
1,2 -1,3 Mio to Futtergetreide; insbesondere Schaffutter; unbekannte Mengen in Biogasanlagen…mir nicht bekannt – auch nicht die Menge, welche als Kleber- und Presshilfe für das Sägemehl zur Herstellung in % von Holzpellets benutzt werden. Nur das es so gemacht wird, weiss ich ganz sicher, da ich in der aktiven Zeit Futterroggen für Zwecke verkauft habe.
die Qualität ist aufgrund der Laune des Wetters bzw der Natur entstanden deshalb sehe ich da kein ethisches Problem in der Verwertung auch von Weizen sofern es technisch möglich und Verbrennung im Rahmen der Regeln möglich.
Grundsätzlich habe ich mit dem Begriff aus “ethischen Gründen” meine Schwierigkeiten. Was ist das und wer gibt vor was ethische Gründe sind?
Es werden derzeit auf großen Flächen weltweit Kulturen wie z.B Tabak, Tee, Kaffee als Genusspflanzen angebaut. Weiterhin werden Kulturen in Südamerika, Asien, Afrika… für Drogen angebaut um eine Klientel in westlichen Ländern in Glücksgefühle zu versetzen da spricht auch niemand vom Einschränken aus ethischen Gründen. In D fördert man aktuell den Öko Anbau und damit von Pflanzen mit geringerem Flächenertrag und will Drogen wie Cannabis legalisieren und Flächen für die Hanf Produktion in D generieren auch da keine Diskussion ob aus ethischen Gründen sinnvoll.
Statt physisch Getreide als Lebensmittel an Bedürftige/Hungernde zu liefern schicken wir Geld in arme Länder welches nicht essbar ist! Ethisch korrekt da kann man Zweifel haben. Oder sit es doch nur Ablasshandel zur Gewissensberuhigung.
Abgesehen von den technischen Problemen ist das Verheizen für einen Bauern kein Problem mehr. Es ist nicht er der ethische Probleme entstehen lässt, sondern die Gesellschaft, die den Wert als Brennstoff doppelt so hoch ansetzt wie als Nahrungsmittel. Punkt, aus.
Und der Bauernverband? Tschuldigung jetzt muss ich mal wohin zum ….. bei so einem Kommentar.
ind den Brennstoffhändlern Konkurrenz machen.
Es geht aber ums Ernergie- und CO2 sparen!
Willi, du verbrennst ja keinen Weizen sondern Abfall. Also kein Problem!
Der Grünroggen vor Mais landet ja auch da drin
Heute im Morgenmagazin eines beliebten Privatsenders:
Zwei Bauern machten in Form eines aktuellen Erntesituationsberichtes ihren Sorgen und Nöten, ihrem ganzen Frust, Luft.
Wetterbedingt geht die Ernte 2023 infolge fortwährenden Regens kaputt, wächst noch auf den Halmen auf. – Hierzu die Stellungnahmen unserer Verbände, die forschfreche Analyse, eine Beruhigungspille für alle Verbraucher von DBV + DRV: Wir fahren eine mittlere Ernte ein, um einen Mangel von hinreichend Brotgetreide muss nicht gebangt werden. Überdies der Querverweis, dass in jedem Brötchen Getreide allenfalls im Wert von unter EINEM CENT(!) stecken würde, so ein Elitefunktionär unserer EINEN STIMME. Von dieser Seite sind Preiserhöhungen für Brötchen und Brot nicht zu rechtfertigen.
Sämtliche moralisch ethischen Hemmungen sind da komplett gefallen.
Warum also sollten die Bauern solche Gewissensbisse entwickeln, wenn sie ihr verdorbenes Getreide verbrennen. – Leben und leben lassen!!!
Am Beispiel Braugerste:
Preis für „normale“ Ware – 30,00 €/dt, Futtergerstenqualität nahezu die Halbierung des Preises, thermische Verwertung – 40,00 €/dt. – Wie krank sind wir Bauern!?
Folgten wir unserem Wirtschaftskreislaufgesetzt, wählten wir die kürzesten Wege innerhalb unserer Regionen, d.h. eine thermische Verwertung; und das in Zeiten wo Öl, Gas, Kohle, Atomstrom, sprichwörtlich gesellschaftlich verpönt sind. – Ein förmlicher Fingerzeig, den wir Bauern warum im eigentlichen ignorieren sollten!?
Von wem wird denn die thermische Verwertung in Frage gestellt? Hab noch nichts dergleichen vernommen.
Nachdem ich meine Getreideheizung öffentlich gemacht habe, war der Aufschrei rießig. Allen voran die Kirchen (unser täglich Brot gib uns heute), danach gleich die Ämter mit der BIMSCH, anschließend noch die Brennstoffhändler.
Der Tenor der Diskussion:
Nicht auszudenken, wenn die Bauern unabhängig werden und Geld verdienen – oder so ähnlich, eben mit anderen Argumenten.
Wenn zukünftig der Diesel und der Dünger CO-2 neutral hergestellt werden…..dann wäre die thermische Verwertung doch sogar klimaneutral oder nicht? ….bis dahin ist man noch dem Vorwurf ausgesetzt, analog fossile Energie zu verbrennen.
ind den Brennstoffhändlern Konkurrenz machen.
Es geht aber ums Ernergie- und CO2 sparen!
…wenn Sie sich da mal nicht täuschen!
Als Architekt sollte Ihnen “TA-Luft” im eigentlichen geläufig sein!?
Verfügen Sie Stand heute über neueres Wissen als das meinige hergibt, wären hier vielleicht auch noch andere Betroffene äußerst interessiert, wo geschrieben steht, dass mittlerweile Getreide als Regelbrennstoff gesetzlich anerkannt ist.
Es geht mir nicht um gesetzliche Einzelnormen, sondern um öffentliche Diskussion, die ich nicht vernehme, aber anscheinend geschaffen werden sollen. Wenn die Voraussetzungen zur Verbrennung vorliegen, kann wohl niemand etwas dagegen haben, oder?
Getreide ist definitiv kein Regelbrennstoff, aber “strohähnliche Produkte”.
Also beim dreschen Wind deutlich zu oder ein Sack Ausputz drüber und schon hat man einen Regelbrennstoff. Mit einem elekt. Feinstaubfilter kommt man dann problemlos und deutlich auch unter diesen Grenzwert.
Soweit ich den Anhang zur 4.BimschV lese, ist das Verbrennen von Getreide in genehmigungsbedürftigen Anlage über 100kw kein Problem und in nicht genehmigungspflichtigen Anlagen mit Ausnahmen möglich…..und diese Ausnahmen sind definitionsoffen mit der Genehmigungsbehörde abzuklären.
Getreide ist KEIN Regelbrennstoff!
Wer kann Ihrer Meinung nach die von Ihnen thematisierten Ausnahmegenehmigungen überhaupt beantragen?
Jeder Otto Normalbürger?
Liegen dahingehend nicht extreme Beschränkungen vor?
Will man Getreide als Regelbrennstoff innerhalb unserer Gesellschaft etablieren, so muss diese Diskussion ehrlich transparent mit unserem König “KUNDE” geführt werden, wenn dieser künftig kaufen soll, so er denn darf!
…Wie so oft, ist das wohl ausschließlich eines Frage des Geldes.
Es geht doch erstmal gar nicht um den “Normalbürger” sondern um eine agrarinterne Diskussion. Ich verstehe die Diskussion als Ausnahmezustand für eine aufgrund der Erntesituation evtl. möglichen Verwertung und nicht um eine regulär ökonomisch zu etablierende Brennstoffalternative. Wer Interesse an einer ökonomischen Verwertung von nicht verwertbarem Getreide hat, der kann sich ja darauf spezialisieren und eine Zertifizierung des Grundstoffes anstreben. So ist es doch auch bei der Zertifizierung und Normung von Holzpellets von statten gegangen. Und wer es nicht möchte, der lässt es…..
Machen, Herr Seevers, einfach machen, wenn alles so easy ist…
“Eine regulär zu etablierende Brennstoffalternative” hört sich doch prima an – und mit Ihrer Beißwut traue ich es Ihnen vielleicht sogar zu, dass Sie im Bundesumweltministerium und in unserem hier kuschelnden BMEL bei Frau Lembke nach äußerst zähem Ringen vielleicht sogar einen Achtungserfolg verzeichnen könnten, nachdem unsere Wirtschaft, insbesondere auch der Mittelstand, derzeit recht brutal abschmiert….
Also ran, machen…
🤫
Manche glauben, Nahrungsmittel zu verbrennen wäre Sünde, wie Nahrungsmittel wegwerfen.
Aber bei dem verregneten Weizen, weder für die menschliche noch für die tierische Nahrung geeignet, ist es egal.
Aber es ist doch auch egal. Ob auf der Fläche Gerste für die Biogasanlage wächst oder ein Wald für Brennholz?
Getreide verbrennen ?
Das mache ich schon seit 25 Jahren. Zuerst im eigenen Wohnhaus mit einem dänischen Kesselhersteller. Mittlerweile mit Hargassner und in einem Mehrfamilienhaus als Wärmecontractor. Ich verheizen völlig ohne Skrupel, was am günstigsten ist: Hafer, Gerste, Miscanthus, Holzpellets.
So habe ich wahrscheinlich nicht nur tausende Tonne CO2 eingespart (1to Getreide hat den Brennwert von rund 450L Heizöl, inkl. der Verluste), sondern den Mietern und mir auch tausende von €.
Technischer Tipp:
10% zu den Holzpellets ergibt wahrscheinlich keine Verbrennungs- und Ascheprobleme. Aber ich fürchte die Pellets und der Weizen vermischt sich nicht und dadurch wirst du auch mal 40% Weizen durch das Rührwerk in die Öfen bekommen, das läuft dann nicht mehr. Deshalb, wenn es Dir nicht zuviel Arbeit ist, immer nur 200kg über die Pellets streuen.
Liebe Willi
Zur Zeit kann ich nur noch den Kopf schütteln. Auf die letzte große Preiskrise haben bei uns viele Betriebe mit Biogas Produktion reagiert. Wir sollen auf unseren Höfen anders wirtschaften, aber die Qualitätskriterien werden nicht angepasst. Die Viehzahl nimmt ab und wo bitte soll dann das Futtergetreide verwendet werden?
Der Grünroggen vor Mais landet ja auch da drin
Bisher hätte ich die Verbrennung von Getreide grundsätzlich abgelehnt, soweit es denn für Fütterung bzw. Ernährung taugt. Nur heute muss man es anders bewerten. Wo ist der Unterschied zwischen Verbrennen oder erst gar nicht anbauen (Stilllegung). Oder der Verwertung in der Biogasanlage, oder der Zerstörung zigtausender Tonnen Getreide durch nicht enden wollende Kriegsereignisse.
Herr Donhauser hat hier irgendwo die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Begriffs “Futtergetreide” aufgeworfen, wo doch Tierhaltung verpönt ist. Ich kann nur raten, die jeweiligen Ortspolitiker, Wahlkreisabgeordneten, usw. auf dieses Dilemma anzusprechen und eine Stellungnahme zu verlangen.
Hier wird alles von einer Partei dominiert und keinen Ortspolitiker interessiert Probleme der Bauern! In den jährlichen Höflichkeitsgesprächen mit dem Bauernverband wird darauf hingewiesen,dass sich alles im Friede,Freude,Eierkuchen Modus befindet.
Welche Partei ist das?
Da der Weizen durch den Auswuchs vermutlich keinen hohen Eiweiß Gehalt mehr hat, ist das mit der Schlackenbildung kein großes Problem, im Zweifelsfall etwas Kalk mit in den Vorratsbehälter streuen. Ethisch sehe ich überhaupt kein Problem, selbst eine Tonne Müll wird von Heizkraftwerken besser bezahlt als Getreide im Moment.
Heizen mit Weizen bringt viele technische Probleme mit,vorallem die enorme Korrosion.
Hackschnitzel aus dem eigenen Wald sind da wesentlich unproblematischer.
Mein Weizen Campesino steht noch und ist weder schwarz noch ausgewachsen.
Die Frage, ob diese nicht einmal mehr für Futterweizen geeignete Ernte verbrannt werden darf, um zumindest noch Energie draus zu machen, ist ja eine ganz andere, als Weizen, der für die Fütterung oder gar für die menschliche Ernährung geeignet ist, verbrannt würde.
Wenn da aber der Markt für energetische Nutzung mehr hergibt als in der menschlichen Ernährung, wer sollte es dem Landwirt, der seine hohen Kosten ja auch irgendwie decken muss, verwehren?
moin das ist eine schwierige Frage da es Länder gibt die Weizen dringend benötigen wir aber auf der anderen Seite Flächen stilllegen auf denen sehr gut Weizen angebaut werden könnte also ist das ganze sowieso ein großes Dilemma
Kommt darauf an, ob du lieber mit Gärresten oder mit Asche düngen willst ….
https://ghdi.ghi-dc.org/sub_image.cfm?image_id=1929&language=german
…”wir” “schaffen” das auch noch ein weiteres Mal…
Ethisches Problem ? Bei Auswuchsgetreide .. wohl nicht. Das zentrale – auch ethische – Problem ist doch eher die Groteske, dass Brennstoffe deutlich teurer (wertvoller ?) als Lebens-Mittel sind. Wer von unseren Kindern und Enkelkindern wird wohl künftig noch traditionelle Landwirtschaft betreiben wollen ? Ah ja, Wind- und Solar”Park”-Betreiber – ein eher akzeptiertes und honoriertes Geschäftsmodell ? Moderne Zeiten. Schöne neue Welt ..
Wir haben ca 20 Jahren eine Dänische Pelletheizung gekauft und angefangen mit Getreide zu heizen. Das Argument für diese Vorgehensweise war die hohen Investitionen bei einer Strohheizung ,genauer gesagt die Abgasreinigung. Die ersten Jahre bekamen wir unseren Brennstoff von Gut Höfchen der Bayer AG,von deren Versuchflächen . Immer ca 25 to in Big Bags nur für den Transport mussten wir sorgen. Reines Getreide ist schwierig aber möglich. Gemischt mit Holzpellets kein Problem.
Irgendwann mussten wir dann das eigene Getreide nehmen nachdem Gut Höfchen es anderweitig verwertete.
Es ist ja kein Unterschied ob man Getreide GPS in der Biogasanlage verwertet oder Getreide in der Heizung .
Bevor du den Weizen verbrennst, mache doch lieber eine aufsehenerregende Aktion damit, indem du ihn an die Tafeln verschenkst oder jedem Bundestagsabgeordneten ein Tütchen schickst, um zu demonstrieren, dass die Halbierung von Dünger und Pestiziden zu einer neuen Art von Lebensmittelverschwendung schon auf Rohstoffbasis führt oder so etwas.
….vakumieren und nach Afrika verschicken, im Namen der Deutschen Regierung. Porto zahlt Empfänger.
An die Tafel verschenken? Da muss sichergestellt werden das der Weizen nicht gesundheitsschädlich ist.
Aber das mit den Päckchen an die Bundestagsabgeordneten, diese Idee ist gut.
Ansonsten ist es meiner Meinung nach, sehr gut vertretbar den Weizen in der Heizung zu verbrennen .
Wahlweise unter der Marke “Green Deals Best Weizen 2023” oder “Timmermanns Farm Weizen ohne Fork”. Außerdem bietet sich an “Sahra Wieners Rabiatweizen” oder “UVDL-Perlenweizen”.
Markenrechte sind noch nicht eingetragen …
Die Tütchen-Idee ist genial!!!
Hätte von mir sein können…😎
Hab hier halt was gelernt !!! 🙂
“Heizen mit Weizen” ist nicht neu. Schon des öfteren Diskutiert, hat es Getreide bis heute nicht bis zum Regelbrennstoff gebracht.
“Die Nutzung von Getreide als Brennstoff ist in Deutschland in Anlagen ab einer Feuerungswärmeleistung von 100 kW genehmigungspflichtig. Maßgeblich sind die 4. BImSchV und die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft).”
“Mit der novellierten 1. BImSchV wird nicht als Lebensmittel geeignetes Getreide in den Katalog der Regelbrennstoffe aufgenommen und ist daher künftig auch in Kleinanlagen zulässig. Verwendet werden darf demnach „nicht als Lebensmittel bestimmtes Getreide wie Getreidekörner und Getreidebruchkörner, Getreideganzpflanzen, Getreideausputz, Getreidespelzen und Getreidehalmreste sowie Pellets aus den vorgenannten Brennstoffen“.[10] Die Verwendung ist eingeschränkt auf automatisch beschickte Anlagen, die für diesen Brennstoff zugelassen sind. Außerdem dürfen nur landwirtschaftliche Betriebe und verwandte Branchen Getreideverbrennung praktizieren.[11]”
Theoretisch wäre also die Verbrennung möglich, wenn die Anlage dafür zugelassen ist. Der Weizen ist als “nackt” Getreide wegen möglicher Verschlagung weniger geeignet als z.B. Hafer, Gerste und Tritikale.
Nicht als Lebensmittel und als Futtermittel geeignetes Getreide wandert bei uns in die zahlreichen Biogasanlgen.
Als Braugerste angebaute Sommergerste hat zum jetzigen Zeitpunkt alle auf dem Halm gekeimt. Diese Gerste hat auch ein hl-Gewicht unter 60, eher in Richtung 50.
Da sie trocken ist, wird sie wenn möglich ersteinmal eingelagert, um die weitere Entwicklung auf dem Markt abzuwarten.
Beim Roggen (er ist trocken und hat überwiegend gute bis sehr gute Erträge gebracht) liegen die Fallzahlen von 82 bis 95, nur wenige Partien haben die Qualitäts normen erfüllt.
Ethisch sehe ich darin überhaupt kein Problem!! Noch nichteinmal bei Backweizen, der am Markt 23.-€/dt erzielt und bei thermischer Verwertung ca. 40€. Dann soll er halt verbrannt werden.
Die Frage wurde schon vor ca. 15 Jahren heftig diskutiert, als die Getreidepreise absolut im Keller waren. Auch damals war die Thermische Verwertung die finanziell bessere Alternative, sofern es Abnehmer oder entsprechende eigne geeignete Technik gab.
Im Grundsatz ist Markt halt Markt und die Mengen an “überflüssigem Roggen” von den leichten Standorten ist vielleicht so am sinnvollsten zu verwerten.
Mein Nachbar (damals noch Agrargenossenschaft) hat schon damals ganz klar gesagt: “wenn ich die Kosten über Futter oder Brotgetreide nicht hereinbekomme, habe ich überhaupt keine Bedenken mit dem Getreide zu heizen”.
Die quasi-Abschaffung der Tierbestände in vielen Regionen des Ostens rückt sowieso jede Form energetischer Nutzung des Aufwuchses stärker in den Fokus.
zumal mir die Fruchtfolgeauflagen und Biodiversitätsbestrebungen auf meinem Standort kaum eine Alternative bieten, als für die menschliche Ernährung angebauten Stoppelweizen durch Futterfrüchte zu ersetzen.
Der Wahnsinn unserer Sonntagsredner geht mir einfach nicht in den Kopf.
Wenn Willi den Weizen verheizt bekommt er es mit österreichischen Experten zu tun: Entweder mit Sahra Wiener oder mit Hubert von Goisern (https://www.youtube.com/watch?v=l-XYBJOKNMg). Für alle nördlich des Weißwurst-Äquators hier die Übersetzung: (https://www.songtexte.com/uebersetzung/hubert-von-goisern/brenna-tuats-guat-deutsch-63d686eb.html)
Das Problem beim Verheizen von Getreide ist die Schlackebildung.Um dies zu verhindern benötigt man eine wassergekühlte Brennmulde.
Inwieweit eine 10% ige Beimischung von Getreide möglich kann nur der Pellet -Ofenhersteller sagen .