Bauer Willi
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Was machen die Kläranlagen bei Unwetter?

Wir alle haben ja in den letzten Wochen im Fernsehen sehr viele Bilder gesehen, wo Strassen überflutet und Kanaldeckel vom Druck des Wassers nach oben geschleudert wurden. Dabei ist mir eine Frage gekommen: Was passiert eigentlich mit dem vielen Wasser, dass dann durch die Kanalisationen in den Kläranlagen ankommt?

Die Antwort ist einfach: Die Kläranlagen können nur reagieren, in dem sie die Schleusen öffnen und somit große Mengen ungeklärtes Abwasser in die Bäche und Flüsse geben.

Dass das so ist, ist jedem klar und wohl auch kaum vermeidbar. Allerdings wird in den Medien nur sehr verhalten darüber berichtet, und wenn, dann mit einem Unterton “dass eigentlich keine Gefahr besteht” und “eigentlich alles nicht so schlimm ist”.

Ich habe keinen Artikel gefunden, der darüber berichtet, dass mit dem Abwasser auch große Frachten an Nährstoffen, Medikamentenrückstände, Kunststoffteile und weitere unerwünschte Stoffe nicht nur Bäche und Flüsse gelangen, sondern auch umliegende Brunnen verunreinigt.´werden können. Wenn dann Tage oder Wochen später Messungen ergeben, dass erhöhte Nährstofffrachten gefunden wurden, sollte dies bedacht werden. Aus diesem Grund sollte das Nitrat-Messstellennetz auch auf diese Ereignisse hin überprüft werden.

Die vorschnelle und unberechtigte Vorverurteilung der Landwirtschaft  ist zwar einfach aber in solchen Fällen nicht angemessen.

 

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59 Kommentare

  1. Wir wollen eine Abwasseranalyse machen lassen. Interessant, dass Abwasser auch große Frachten an Nährstoffen, Medikamentenrückstände, Kunststoffteile und weitere unerwünschte Stoffe enthält. Darum werde ich dies genauer unter die Lupe nehmen.

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  2. Vielen Dank für diesen informativen Artikel! Interessant, dass Kläranlagen nur reagieren können, in dem sie die Schleusen öffnen und somit große Mengen ungeklärtes Abwasser in die Flüsse geben. Ich finde es schade, dass so viel “Müll” in die Bäche freigegeben wird. Vielleicht sollte man öfter eine individuelle Kanalinspektion durchführen lassen, um zusätzliche Verschmutzungen zu vermeiden.

    Danke für den interessanten Beitrag!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Abwasserkanäle werden ständig überprüft, aber ein schadhafter Kanal leidet Abwasser in den Untergrund, nicht in die Flüsse.

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      • H Schulte sagt

        naja, die Stadt Siegburg baut ein Regenrückhaltebecken nach dem anderen, leider sind die Berichte über die Situation der Einleitung von “schwach belastetem Abwasser” immer nur mündlich, aber ein Foto vom Gitter mit Klopapierdeko könnte ich jederzeit problemlos machen… Und das auch hinter dem Klärwerk Troisdorf-Müllekoven. Beides mal schön versteckt, in Siegburg verrät die Nase, wo der Hund nicht aus der Sieg trinken sollte…

        Ups`?

  3. Mir war gar nicht bewusst, dass die Kläranlagen gar nicht die Möglichkeit haben, all das Wasser zu klären, wenn es starkes Unwetter und einen entsprechenden Wasserüberschuss gibt. Dann ist es nur gut, dass es eine Kläranlagenkontrolle gibt, die sicherstellt, dass die Anlagen ordnungsgemäß funktionieren und ihre volle Leistung bringen können.

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  4. Schmeckt gut sagt

    Schon wieder.
    https://www.wetteronline.de/wetterticker/fuer-ostseefische-wird-es-eng-klimawandel-nicht-einzige-ursache–0e0eb523-176d-44ac-9347-efe33196e7d7
    Wieder ist es (ausschließlich) das “intensiv” genutzte Land, dass die Meere – hier die Ostsee – “versaut”. Die vielen Millionen Menschen, die ihre Abwässer in die Ostsee leiten, kommen einfach nicht vor. Merken die Schreiberlinge eigentlich nicht, welchen Unsinn sie verbreiten. Oder ist es Absicht, die Leser für dumm zu verkaufen.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Habe ich mich heute morgen auch sehr drüber geärgert., zumal die Summe der Nährstofffrachten davon garantiert stärker bestimmt wird, als von anderen Verursachern, die früher eine größere Rolle gespielt haben (Industrie und Landwirtschaft waren mal gut dabei)

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      • Reinhard Seevers sagt

        “Der mit Abstand größte Stressfaktor sind die zu hohen Nährstoffeinträge vom Land – vor allem, aber nicht nur, aus der Landwirtschaft.”

        Sie relativieren ja ein wenig, bringen dann aber lediglich ein Foto von einem spritzenden Bauern…
        Es bleibt immer der gleiche Eindruck hängen.

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        • Stadtmensch sagt

          OT: bin gerade dabei, einen Keller trocken zu legen. Dabei die Abwasserrohre (altes Steinzeug-Rohr) freigelegt. An fast allen mit Mörtel abgedichteten Übergängen Muffe-Spizende tropft es bissel raus. Somit wurden im Lauf der Jahrzehnte (oder noch länger? – keine Ahnung) im bindigen Boden richtig schöne “Sickerschächte” ausgespült.

          Könnte mir vorstellen, dass aus einem urbanen Zentrum mit großteils historischen Abwasserkanal-Zuleitungen eine massive Nitrat-Fahne auch in den Grundwasserkörper austritt. Aber die Bauern sind Schuld, wer sonst…

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          • Thorens sagt

            “Aber die Bauern sind Schuld, wer sonst…”

            Tja, man hat es eben geschafft, dass die “Schuld der Bauern” gesellschaftlicher Konsens geworden ist. Eine vergleichsweise kleine Gruppe, die Wahlen kaum nennenswert beeinflussen können.

            Würde man nun aber dem Verbraucher erklären, dass im Falle Nitratbelastung des Grundwassers jeder Einzelne per Erhöhung der Gebühren für seine Abwassereinleitung zur Kasse gebeten werden muss für die Sanierung der Kanalnetze, dann dürfte der Aufschrei vielleicht sogar noch größer ausfallen wie beim “Heizgesetz”. Da möchte man sich die Finger dann doch lieber nicht verbrennen, wo es doch schon einen Sündenbock gibt.

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            • Stadtmensch sagt

              Gibt eine Empfehlung zur regelmäßigen Dichtheitsprüfung (DIN 1986-30).
              Allgemein außerhalb Wasserschutzzone reicht optische Prüfung.
              Damit wird man Undichtigkeiten vermutlich nicht finden. Hier muss schon eine Druckprobe her.

              Viel Spielraum für behördliche Ansätze. Wir wollen doch immer an die tatsächlichen Kosten von Emissionen aus Miststädten denken!
              😉

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              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Bei uns fährt man mit einer Kamera durch die Rohre, das heißt aber nur, dass man erst die großen Schadstellen repariert.
                Vor 2 Jahren musste ich ein großes Loch im Boden einer Öffentlichen Anlage feststellen.
                Die Abwasserleitung war zusammen gebrochen. (Meterbetonrohre mit Steckmuffe) Notdürftig geflickt.
                Ein Hausbesitzer hat vor vielen Jahren aufwendig im Keller nach einer Quelle gesucht und ist fündig geworden, nachdem die Abwasserleitung in der Straße ober ihm erneuert wurde, versiegte die Quelle.

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  5. Bei uns in Bayern hat fast jede Kommune noch eine oder mehrere Mischwasserkläranlagen.
    Weil die Baugebiete weiterhin ausgedehnt werden, läuft das ungeklärte Abwasser bei jedem stärkeren Regen in die kleinen Bäche. Diese Bäche sind bei uns links und rechts je 3 Meter breit so kontaminiert, dass der Bewuchs überdüngt ausschaut. Daneben sind die Wasserrandtreifen dann mager. Auch tote Fische gibt es bei stärkeren Regenfällen. Alle Politiker (auch die Grünen) und alle Behörden decken diese Umweltverschmutzung. Es gibt auch von oben keine Vorgaben, dass sich hier was ändern muss.

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        Hier bei uns in NRW nicht mehr,es wurden grosse Güllebehälter gebaut,um das Mischwasser (Ab- und Regenwasser) aufzufangen und später zur Kläranlage zu pumpen.

        • Bei uns schon auch. 10 bis 15 Liter Regen können die auffangen, je nach Regendauer. Bei uns gibt es aber regelmäßig Italientiefs mit bis zu 100 Liter und Starkregen mit bis zu 60 Liter oder aktuell haben wir 50 cm Schnee.

  6. Dorfmensch sagt

    Die Nährstoffeinträge in Oberflächengewässer werden seit vielen Jahren durch Umweltbehörden modelliert. Messungen spielen da eine eher untergeordnete Rolle. Nach den Modellierungen wurde die Landwirtschaft als die größte Quelle festgelegt, mit der Folge, dass es in der DüV P-Regelungen gibt. Detaillierte Untersuchungen mit Hilfe von Messungen haben in verschiedenen Regionen zu anderen Bewertungen geführt! Aber wer – außer den Landwirten – will das schon wissen? Der Hauptschuldige ist ja festgelegt. Man kann doch nicht fordern, die öffentlichen Wasserentsorgung und -reinigung in den Städten kostenintensiv zu verbessern.
    Die Phosphatfällung in den Kläranlagen scheint ja auch aufgrund fehlender Eisensalze stark reduziert worden zu sein, was zu erhöhten P-Einträgen in Oberflächengewässer führt. Müssen jetzt die Landwirte als beinahe Alleinschuldige an Allem jetzt auch die Fällungsmittel liefern und einsetzen?
    Man kann Willi nur bestätigen, nach Starkniederschlägen werden viele Kläranlagen kräftig durchgespült. Dieses wird aber in der Bewertung nicht berücksichtigt. Wozu zu auch? Der Hauptschuldige ist doch festgelegt.

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  7. Ludwig sagt

    Leider werden die Analyseergebnisse in den Bächen vor und hinter den Klärwerken nicht öffentlich verbreitet , denn diese Ergebnisse gibt es und die sind nicht gerade positiv für die Klärwerke und die Aussagen der Politik.

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    • Inga sagt

      Ich dachte dir NGOs und eventuell die Politik benutzen die für die Manipulation der Meinungen.

  8. oberländer sagt

    Ist es erlaubt dieses Thema öffentlich zu diskutieren ?

    Es kann ja nie nicht sein was nicht sein darf.

    Aber ganz schnell wieder unter den Teppich damit.

    Das wären ja gigantische Kosten die vom ganzen
    Wahlvieh getragen werden müssen und würde in der
    Gebührenberechnung zum völligen Kollaps der Ämtlerer
    führen

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    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

      Da machen wir doch am besten gleich weiter mit alten Müllkippen die nirgends kontrolliert werden. Habe eine Pachtfläche mit einem kleinen Wäldchen mittendrin, eine alte städtische Müllkippe. Wenn da ein Baum umkippt, was schon mal passiert, sieht man unter dem Wurzelteller direkt die früheren Hinterlassenschaften. Vielleicht sollte hier mal eine Liste über sowas erstellt werden. War zur damaligen Zeit natürlich alles völlig normal.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ludwig, Smarti schreibt dazu:
      “Läuft dann bei einem Starkregen ein Becken über, dann ist das halt so… es gibt für Alles Ausnahmen… und wenn es regulär klappt, dann ist das doch gut.”
      Gilt das dann für alle Beteiligten?
      Wenn alle Seiten die gleiche Sicht auf die Dinge hätten, wäre ja schön viel erreicht, oder?

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  9. Smarti sagt

    Es ist ja hier in Deutschland schon so, dass Grossställe für Schweine oder Rinder kaum mehr bewilligt werden, wegen der Emissionen ( oder der Massentierhaltung, oder..), dies obwohl die Gülleverwertung oft über Biogas läuft. Wäre es denn nicht auch angebracht/ nur fair, dass ab einer bestimmten Grösse von Städten – z.B. ab 800 GVE ( geschätzt 800×10 Menschen ) auch die Kläranlagen eine besondere Pflicht zur rückstandsfreien Entsorgung bekommen ?
    Für die Feststoffe erstmal die Biogasanlage zur Stromerzeugung. Mit der Abwärme kann man dann die mit dem Separator herausgefilterte Ware trocknen, um sie dann zu verbrennen – natürlich in speziellen Öfen mit guten Filtern. Die Asche kann noch dem Strassenbau oder Beton zugemischt werden… erst wenn eine Stadt dies auf die Reihe bringt… finde ich sollte die Landwirtschaft / die Grundlage der Ernährung an den Pranger.
    Alle diese von mir genannten Geräte werden in der Landwirtschaft schon lange sicher und verantwortungsvoll eingesetzt, siehe Biogas, Separator, Gülleausbringung mit Geräten im Wert von Einfamilienhäusern… während der private Haushalt die Klospülung drückt und keine Verantwortung mehr sieht.
    Läuft dann bei einem Starkregen ein Becken über, dann ist das halt so… es gibt für Alles Ausnahmen… und wenn es regulär klappt, dann ist das doch gut.
    Aber Bauer Willi prangert ja nicht die Kläranlagen an, sondern dass nach Starkregenereignissen die “Schuld” an höheren Werten der Landwirtschaft in die Schuhe geschoben wird.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Smarti, wenn auf einer Hofstelle z.B. 3000qm Silolagerfläche entwässert werden müssen und diese in der Regel weder über ein Trennsystem, noch über ausreichend Speicherraum verfügen, dann kommt es auch hier zur direkten Einleitung von belastetem Oberflächenwasser
      Und diese Wässer sind dann extrem sauerstoffzehrend. Wenn dann eine Anzahl Betriebe in Reihe diese Wässer einleiten, dann kommt es bei bereits vorh. Sauerstoffarmut in den Gewässern zum Umkippen dessen.

      • Smarti sagt

        Herr Seevers, in BW ist es mindestens seit 10 Jahren verboten, Sickerwasser in die Umwelt zu leiten. Im Schacht können wir mit dem Schieber die Flüssigkeit entweder in eine Güllegrube oder ( wenn das Silo leer ist ) in den Regenwasserteich leiten. Die Bussgelder sind hoch, es wird auch kontrolliert, da droht richtig Ärger.
        Oder Sie denken an Überflutungen ? Bei uns am Berg kann ja nicht viel passieren, aber wenn im Tal Güllegruben oder Sickerwassergruben wegen Hochwasser überlaufen war es das für die Fische.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Smarti es geht nicht um Sickersaft, das sind in der Regel nur 3% des gesamten Siliergutes. Es geht um das belastete Oberflächenwasser, das durch den “Aufgusseffekt” im Bereich der Entnahme und des Transportweges ständig anfallen und die aufgefangen werden müssen. Wenn aber sämtliche Kapazitäten aufgrund der starken Niederschlagsmengen erschöpft sind, und eine Ausbringung aufgrund der Wetterlage nicht möglich ist, laufen die Wässer eben direkt in den nächsten Vorfluter. Und das passiert vielfach.

              • Thomas Bröcker sagt

                Ist richtig, aber völlig identisch mit dem Problem der Kläranlagen. Die Frage ist die nach der Summe der Nährstofffrachten im Extremfall. Für die LW gibt es Zahlen, für die Klärwerke eher nicht, oder eben nicht so gern veröffentlicht. Haben Sie da Vergleichszahlen ?

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Für die Landwirtschaft gibt es keine Zahlen!!!
                  Niemand weiß, wo wer wie viel Stoff über die Hofstelle einleitet. Das kommt erst dann zum Tragen, wenn der Einzelbetrieb einen Antrag stellt, oder angezeigt wird.
                  Jede Veränderung des Wassers in Geruch, Geschmack, Aussehen und Zusammensetzung ist ein Eingriff nach WHG.
                  Es gibt auch keine Möglichkeit der Klärung belasteter Hofwässer, weil niemand kontinuierlich die eingeleiteten Werte bestimmen kann.

                • Smarti sagt

                  Nun, spätestens dann, wenn in einem Bach die Fische sterben, wird man nach dem Verursacher suchen und den auch finden. Silos sind ja wasserdicht abgedeckt und der Betonboden muss besenrein sein schon aus hygienischen Gründen. Sickersaft kann man vermeiden, indem unter das Gras Stroh ausgelegt wird, das saugt. In Überschwemmungsgebieten wird man wohl die Silos etwas höher bauen, schon um ein kaputt gehen des Futters zu vermeiden ?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Smarti, es gibt keine Besenreinheit auf einer z.B. 3000qm großen Hoffläche auf der kontinuierlich Futter geborgen wird. Sickersaft ist nicht das Problem, zumal die meisten Silagen sowieso mit über 30% TM eingefahren werden. Es ist das kontaminierte Oberflächenwasser.
                  Ich habe gerade einen Betrieb in Planung, der die Wässer für alle betroffenen Hofflächen für die Dauer von 7,9 Monate gem. DÜVO lagern muss. Das sind in dem Fall 1500qbm.

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                • Smarti sagt

                  Herr Seevers, diese 1500 qbm, reicht dann ein Teich/ Sammelbecken oder braucht es dazu eine Güllegrube mit Dichtigkeitsnachweis, Kontrollschacht und dem ganzen Gedöns ? Wie viel Prozent der Bausumme macht dies etwa aus ? Hätten wir die Kuhzahl nicht runter gefahren, dann müssten wir auch eine zusätzliche Güllegrube bauen, weil die Lagerdauer auf 7,9 Monate erhöht wurde. Halbe Mio weg für nix… nein Danke.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Lagerraum ist wie Güllelager auszuführen……
                  Wir werden es als Lagune beantragen.
                  Deshalb bin ich ja auch ein Verfechter von Förderung. Denn in diesem Fall wären es 30% für Kosten, die man sowieso hätte und die keinen Mehrertrag bringen.

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  10. Eifelbauer sagt

    Schon Heinz Erhardt wusste seinerzeit vom Urlaub am Meer zu berichten:
    “Da ragen so dicke Rohre ins Wasser und dann trifft man beim Schwimmen immer alte Bekannte….”

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  11. Inga sagt

    Alles was uns
    in die Schuhe geschoben wird,
    passiert doch meistens aus reiner Dummheit, weil nicht richtig recherchiert.
    Das machen die Traschweiber vom Dorf auch!

    Also hängen wir das an die große Glocke!!!

    • Reinhard Seevers sagt

      Der Preis für eine zentralisierte Entsorgung unserer Hinterlassenschaften ist nun einmal mit Kollateralschäden verbunden, so wie alle unsere Handlungen. Wenn man sich in den letzten Wochen die globalen Katastrophen zu Gemüte geführt hat, weiß man, dass wir wiederum auf hohem Niveau klagen….finde ich.

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  12. Liesel sagt

    Kommt aufs Kanalsystem an. schon seit Jahrzehnten werden viele Abwasserkanäle im Getrenntsystem gebaut. D. h. Schmutzwasser und Oberflächenwasser werden getrennt. Das ist nicht nur wirtschaftlicher (durch die Kläranlage muss weniger Wasser) sondern auch ökologischer, da der Abwasserzufluss gleichmäßiger ist.

  13. Jürgen Donhauser sagt

    Ich hatte einen Bürgermeister auch einmal mit dieser Frage konfrontiert und bekam die Antwort mit eventuellen Rückhaltebecken. Allerdings war relativ schnell klar, dass diese nie und nimmer für Starkregenereignisse ausgelegt waren. Erstens konnte ich ihm dies in 2 Minuten vorrechnen. Zweitens hatte ich Fotos wie diese überliefen und vom Vorfluter nach der Kläranlage. Da hingen Toilettenpapier und Damenbinden im Ufergebüsch des Graben. Wenn zu viel bei der Kläranlage ankommt, dann werden einfach die Schleusen geöffnet. Als Entschuldigung wird nur der Verdünnungseffekt durch das viele Wasser genannt. Unvorstellbar!

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      • Reinhard Seevers sagt

        Wenn die Grünlandflächen gemäht sind und Regen angekündigt ist, wird organischer Dünger ausgebracht….ist eigentlich normal. Wenn es dann zu einem Starkregen kommt, ist es eigentlich logisch, dass die noch nicht mineralisierte Gabe zu einem Teil oberflächig abgewaschen wird.
        Das kann man nun rechtfertigen oder nicht, ist aber so.

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    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Im Abwassersystem (Mischkanal) können Rückhaltebecken eingebaut sein (in meiner Gemeinde kenne ich nur 2, eines davon ist in der Kläranlage). Dann gibt es den Regenüberlauf, das heißt, kommt zu viel Wasser, läuft ein Teil in den Vorfluter. Dass die “dickten” Teile alle im System bleiben, können sie denen erklären, welche die Hosen mit der Beißzange anziehen.

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  14. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Bei uns würden früher die Schotten geöffnet und ab ging der Dreck Richtung Nordsee!
    Heute sind überall Rückhaltebecken dazwischen geschaltet,ich hab auch eins.
    Da wurde dann ein Schild aufgestellt “Ökologische Renaturierungsfläche”.
    Ich hatte dann den Gutachterausschuss eingeschaltet und behauptet “Kläranlage”.
    Ich hatte Glück,der Vorsitzende des Gutachterausschusses war von der Opposition!

    • Bauer Willi sagt

      Die neu gebauten Rückhaltebecken sind bei uns nur für Oberflächenwasser. Dort, wo noch kein getrenntes Kanalsystem Brauchwasser/Oberflächenwasser existiert, geht alles in Richtung Kläranlage…

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    • Jürgen Donhauser sagt

      Das würde bedeuten, dass vor der Kläranlage die Rückhaltebecken dazwischen geschaltet wären. Bei Starkregen, wie wir sie jetzt wieder gesehen haben von 120 Liter, können auch diese unmöglich alles aufnehmen. Ist eine Rückführung in die Kläranlage überhaupt möglich? Ich habe auch welche gesehen nach der Kläranlage – was die dann für einen Sinn haben sollen verschließt sich mir.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Früher ging über mein Gelände ein Kanal mit einem Durchmesser von 300mm dann worden 2 Gemeinden mit ca 4.000 Einwohnern angeschlossen, was dazu führte, dass der Regenüberlauf genau um 14. Uhr ansprang. 2 Minuten vor 14.00 Uhr versammelten sich die Stockenten und warteten auf die Nudeln.
          Der Kanal hat jetzt 1.800 mm Durchmesser, ohne einen Regenüberlauf.

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Wenn die noch nicht gestorben sind, leben die immer noch.😉

              Da die Viecher im bebauten Ortsgebiet leben unterliegen die nicht dem Jagdrecht.

  15. Frikadellen piet 44 sagt

    guten Morgen sehr interessant was Du herausgefunden hast und wer weiß was uns Landwirten noch so einfach in die Schuhe geschoben wird

    • Jens Kruse sagt

      Den Versuch uns was in die Schuhe zu schieben hab ich selbst erlebt.
      Auf einem Streifen zwischen zwei Feldern soll eine Bohrung niedergebracht werden. Zweck: Nitratmessung. Es wurde gebohrt und die Messtelle eingerichtet. Nach ca. 10 Monaten wurde nicht mehr gemessen und das Loch verfüllt.

      Auf meine Anfrage warum denn dort nicht mehr gemesen wird bekam ich zur Antwort:

      An der Messtelle waren die Nitratwerte zu gering denn man brauche “hohe Nitratwerte” für das Register.

      Es wird also so lange gesucht bis die “richtigen” Werte vorhanden sind um uns was ans Zeug zu flicken.

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