Bauer Willi
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Denn sie wissen nicht was sie tun….

Passend zum Text von gestern hier ein Gastartikel von Jürgen Donhauser zum Thema Medien und journalistische Sorgfalt. Er hat seine Erfahrungen mit der Sendung “Wissen vor Acht” gemacht.

Dieser Artikel ist den Journalisten gewidmet, egal ob Presse, Rundfunk oder Fernsehen. Eines vorneweg – ich bin kein Querdenker, wäre aber schon fast so weit auch „Lügenpresse“ zu rufen. Aber um zu lügen, muss man ja erst einmal die Wahrheit kennen um eben bewusst dann die Unwahrheit zu sagen – und da liegt der Hase im Pfeffer.

Bei den meisten Artikeln über die Landwirtschaft die gespickt mit Unwahrheiten sind, habe ich das Gefühl, dass die Journalisten nicht bewusst ihre Leser täuschen wollen. Nein, sie wissen schlichtweg nicht was sie tun, oder besser gesagt, schreiben.

Unlängst hatte ich  erst wieder ein eindrucksvolles Erlebnis. Willi machte uns auf eine Sendung „Wissen vor Acht“ aufmerksam mit kritischem Inhalt. Und tatsächlich wurde von Herrn Hirschhausen wieder die „Lüge“ von 15.000 Liter Wasserverbrauch für 1 kg Rindfleisch verbreitet. Nun, Lüge insofern, dass dem Zuschauer suggeriert wurde es handle sich um Trink-/Leitungswasser – also blaues Wasser. Nun kontaktierte ich die Redaktion und protestierte gegen diese bewusste Irreführung. Tatsächlich bekam ich eine Rückantwort von Herrn Wolfgang Lemme vom WDR mit einem Link zu seiner Quelle (UNSECO-IHE (Institute for Hydrological Education. Primärquelle: https://waterfootprint.org/media/downloads/Report-48-WaterFootprint-AnimalProducts-Vol1.pdf. in Bezug auf Rindfleisch:  https://waterfootprint.org/en/resources/interactive-tools/product-gallery/)

Nun ist in dieser Quelle eindeutig in blaues, grünes und graues Wasser unterschieden. Eigentlich, so dachte ich mir, für einen Journalisten mit ausreichend Schulbildung leicht ersichtlich, dass die unterstellten 15415 Liter Wasserverbrauch eben zu 94 % aus grünem Wasser bestehen. Ich bin davon ausgegangen, dass ein Journalist über einem gewissen Berufsethos verfügt und auch ein bisschen Ehrgeiz besitzt der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Nach mehreren E-Mails hin und her musste ich feststellen: das ist bei weitem nicht so. Trotz meiner Erklärung das es sich bei grünem Wasser um das im Zellgewebe der Pflanzen eingeschlossenen Wasser handelt und doch so nicht dem Trinkwasserkreislauf entzogen würde gab es keinen Erkenntniswandel des Journalisten. Vielmehr antwortete er etwas belehrend: “Ganz genau sind es 15.415 Liter im globalen Durchschnitt und im Durchschnitt der unterschiedlichen Haltungsformen. Allerdings variieren die Werte lokal enorm. Der Großteil der 15.400 Liter ist „grünes“ Wasser, also Regenwasser, das für den Anbau der Futterpflanzen / die Weiden draufgeht”.

Fazit für mich:

  1. Die schulische Bildung und das Allgemeinwissen der Journalisten habe ich deutlich überschätzt. Auch deren Fähigkeit Informationen zu verstehen und in Wissen zu generieren.
  2. Einfachste Grundkenntnisse der Biologie und Pflanzenwachstums (eigentlich Stoff in jeder Schulart in Biologie einmal gelehrt) ist nicht mehr selbstverständlich.
  3. Informationen von NGO werden von Journalisten mangels eigenem Wissen oder Bildung ungeprüft übernommen.
  4. Vorgefertigte Meinungen halten Journalisten zunehmends davon ab, andere Meinungen bzw. Informationen in ihre Überlegungen einzubeziehen.
  5. Journalisten sehen sich offensichtlich nicht mehr als zunächst „neutraler“ Berichterstatter der den Menschen Informationen zur eigenen Meinungsbildung vermitteln möchte, sondern als „Missionar“ für ein bestimmtes Weltbild.
  6. Das lange gepflegte Feindbild „böse konventionelle Landwirtschaft“ verleitet sie dazu, sich nur noch einseitig von NGO, Bioverbänden oder grünen Schwurbler informieren zu lassen.

Insgesamt haben diese Erfahrungen mit der jahrelangen verzerrten Berichterstattung über landwirtschaftliche Themen in mir eine große Verunsicherung gegenüber den Medien hinterlassen. Wenn in einem Bereich in dem ich mich auskenne und den ich bewerten kann, schon so viel Halb- und Unwahrheiten erstellt und tendenziös berichtet wird, was kann ich den Medien eigentlich dann noch in anderen Bereichen glauben?

Konnte man früher noch einigermaßen darauf vertrauen, dass zumindest die öffentlich rechtlichen Sender oder seriöse Verlage noch durch den Berufsethos der Suche nach der Wahrheit eher verpflichtet waren als Privatsender, so ist das heute nicht mehr so.

Ohne hier die schreckliche Zeit der dunkelsten Stunde unseres Landes im vergangen Jahrhundert zu verharmlosen:  wie kann es sein, dass die Medien alle wieder unkritisch einer Ideologie folgen, und sich nicht  die Mühe machen selbst zu denken, zu recherchieren und sich auch einmal gegen den Mainstream stellen?

Der Text stellt die Meinung des Autors dar.

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65 Kommentare

  1. Reinhard Seevers sagt

    Ich wusste jetzt nicht, wo ich das Thema verorten sollte, aber es ist einfach nicht mehr auszuhalten.
    Wenn Essen angeblich politisch sein soll, und wenn Sport und Politik nicht vermischt werden sollen, wie kann dann ein Verein so einen Stuss mitmachen. Und wieso fühlen sich Vereine aufgefordert, Menschen “aufzuklären”, wenn sie nicht einmal über Basiswissen verfügen:

    https://www.topagrar.com/rind/news/vfl-wolfsburg-zu-gast-auf-milchviehbetrieb-13096776.html

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    • Smarti sagt

      Dann trainiert dieser Verein aus klimaschutzgründen nur noch in der Region ? Und zu Auslandsspielen geht´s mit dem Fahrrad ?
      Quatsch… da geht es einzig und allein ums Geld / Werbung. Oatly ist ein schwedisches Unternehmen, das auch viele Anteilseigner aus China und den USA ( Blackrock/”Trump” ) hat.
      Transport ( hergestellt in Schweden mit “Nicht-Bio-Hafer” aus Schweden und Finnland ) und Verpackung sind nicht umweltgerecht.

  2. Ostendorf ( Am Ende mit nur einem "F" ) sagt

    “Das Wissen von Reportern ist groß wie ein Ozean, aber flach wie eine Pfütze”
    Quelle Unbekannt

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  3. Agrarjournalist sagt

    Guten Tag, wir, die wir der Landwirtschaft nahe stehen, klagen über Pauschalisierungen, Verkürzungen und Nicht-Wissen der Journalisten und klagen darüber, dass es 80 Mio Menschen gibt, die besser wissen, wie Landwirtschaft geht. Gibt aber auch 80 Mio Bundestrainer, 80 Mio Pädagogen etc. pp. Was ich damit sagen will: ich warne dringend davor, Medienschaffende alle in einen Topf zu werfen! Wie in der Landwirtschaft nicht jeder alles richtig macht (was dann Anlass gibt, kritisch zu berichten), macht auch nicht jeder Journalist alles richtig. Nur wenn wir so pauschal Medienschelte betreiben, sollten wir auch mal unsere Reaktion auf Bauernschelte reflektieren; dann wird vielleicht klar, dass dadurch auch Türen zugeschlagen werden, die der Landwirtschaft nahe stehende Menschen nich brauchen, um überhaupt in und mit den Medien noch im Gespräch zu bleiben. Und noch ein Wort zur Professionalisierung: gibt leider genug, auch in Landwirtschaft und ihrem Umfeld, die meinen, weil sie reden und schreiben können, wüssten sie deshalb auch, wie man mit den unterschiedlichen Gruppen kommuniziert. Siehe oben: 80 Mio Bundestrainer. So das war genug, um sich daran zu reiben.
    P.S.: Journalismus heißt auch, die Möglichkeit zur Einordnung zu geben. Daher wär es hier angebracht zu erklären, wer Herr Donhauser ist (das würde auch noch mal unterstreichen, wie reflektiert seine Aussagen sind – weil er eben einen entsprechenden Hintergrund hat) – nur so als Anregung

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    • Bauer Willi sagt

      @Agrarjournalist
      Ich denke nicht, dass Herr Donhauser pauschal alle Medienschaffende in einen Topf wirft. Er schildert ja den aktuellen Anlass. Ich kenne den Schriftverkehr des Journalisten mit Herrn Donhauser (Landwirt und Schweinehalter in Franken, weil Sie gefragt haben) und finde, dass sich Herr Donhauser in seiner Beurteilung noch sehr zurückgehalten hat. Der Journalist versuchte nämlich – oberlehrerhaft – Herrn Donhauser davon zu überzeugen, dass es tatsächlich 15.000 Liter Wasser sind, die “verbraucht” werden.
      Ich habe gestern ein Entschuldigungsschreiben des WDR bekommen, der Filmaufnahmen von mir in einem völlig anderen Zusammenhang gebracht hat, und mir zudem noch Worte in den Mund legt, die ich nicht gesagt habe.

      Wen meinen Sie konkret damit?: “Und noch ein Wort zur Professionalisierung: gibt leider genug, auch in Landwirtschaft und ihrem Umfeld, die meinen, weil sie reden und schreiben können, wüssten sie deshalb auch, wie man mit den unterschiedlichen Gruppen kommuniziert.” Meinen Sie mich? Dann sagen Sie das auch.

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      • Agrarjournalist sagt

        Hallo,
        eine Klarstellung zu „in 1 Topf werfen“: Donhauser tut das nicht, manche Kommentare tun dies schon (siehe auch neuer Kommentar „flach wie eine Pfütze“). Ist leider in vielen Kommentaren auf vielen digitalen Medien so und viele aus der Landwirtschaft wissen wirklich oft besser, wie Journalismus geht (kommt einem die Haltung nicht bekannt vor?).
        Nein, Bauer Willi, Sie meine ich explizit nicht mit „weil sie reden und schreiben können, wüssten sie, wie man … kommuniziert“. Das würde ich, wenn ich es wirklich so sehen würde, schon mal angesprochen haben, als wir uns schon mal gesprochen geben bzw. begegnet sie ne.
        Ich werde hier aber auch nicht mit dem Finger auf irgendwen zeigen. Ich will nur dazu anregen zu hinterfragen, ob man selbst nicht manchmal in dieselben Verhaltens- und Handlungsmuster verfällt wie die, die man kritisiert.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ich würde sagen “Mimimi” Agrarjournalist.
          Ich habe in den letzten 20Jahren keine objektive Berichterstattung in Bezug auf Landwirtschaft gelesen….von den Kollegen außerhalb des Agrarjournalismus.
          Wir können leider nicht die Kollegen einteilen in Gut und Böse, so wie es bei der Landwirtschaft geschieht, wir erkennen die “Guten” nämlich nicht!

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          • Agrarjournalist sagt

            Hallo Herr Seevers, es ist ein anthropologisches Erbe, dass Mensch gerne wahrnimmt und in Erinnerung behält, was schlecht ist. Hat ein Urzeitmensch einmal schlechte Beeren gegessen oder das Knurren des Säbelzahntigers überhört, hat er und seine Nachfahren das kein zweites Mal gemacht. Deshalb ist die menschliche Wahrnehmung für Schlechtes meist stärker ausgesprägt als für Gutes.
            Journalismus folgt auch dem Grundsatz, dass vor allem berichtenswert ist, was nicht alltäglich, gewöhnlich und normal ist (daher auch only bad news are good news – weil das Schlechte nicht der Normalzustand ist). Daher auch die scheinbare Übermacht schlechter Nachrichten über die Landwirtschaft. Aber je weniger alltäglich die Landwirtschaft für viele Mitmenschen wird, desto ungewöhnlicher und damit berichtenswerter wird für Publikumsmedien auch, was für landwirtschaftsnahe Menschen normal ist (z.B. Fruchtwechsel, digitale Techniken, Melkroboter etc. pp.). Da liegt eine riesige Chance drin! Und darauf sollte man sich – gerade jetzt, da für die Mitmenschen auch ein wahrnehmbarer Eigennutz (sichere Versorgung!) damit verbunden ist – zu allererst konzentrieren, wenn man über medien die Bevölkerung erreichen will.
            Außerdem: Wenn man mal quer durch die Republik die regionalen Medien durchforstet, stellt man sehr wohl ein hohes Maß an guter Berichterstattumg über Landwirtschaft fest. Das liegt daran, dass Nähe eine genauso wichiges Kriterium für Journalismus ist wie Aktualität oder Außertgewöhnlichkeit. Und bevor hier gekontert wird, “aber diese und jene Sendung sind regionale, lassen die Landwirtschaft aber auch nich tgut wegkommen” … mir ist bewusst und bekannt, dass es auch regionale Medien (gerade im AV – audiovisuellen – Berieich, also vor allem TV) gibt, die nicht unter “Guten”, wie sie es nennen, Herr Seevers, fallen. Bauer Willi hatte ja gerade erst wieder so ein Erlebnis.

            • Reinhard Seevers sagt

              Lieber Agrarjournalist, natürlich ist jeder einer selektiven Wahrnehmung unterworfen, sobald er sich in einem Themenbereich bewegt.
              Auch die unsäglichen Algorithmen digitaler Medien tragen ihren Teil dazu bei.
              Ich verstehen sogar, dass Sie ihre Berufsgruppe verteidigen.
              Ich kann aber nicht akzeptieren, dass der “Bauer” sich ohne Waffengleichheit einer Öffentlichkeit entgegenstellen soll oder sollte, um sein Tun zu erklären. Die Komplexität der Materie macht es schlicht unmöglich, und es kann nicht die Lösung sein, das tausende Rohstoffhersteller ihr Handeln mit viel Aufwand offenlegen und nachfolgende in der Kette die daraus erzeugten Produkte mit neuen Attributen zur Weltrettung und Lebensverlängerung vermarkten. Dann reicht die Entlohnung nicht und aufploppende negative Erzeugungstatsachen (z.B. Nutztierhaltung) werden postwendend wieder dem Rohstofferzeuger zugeordnet. Ich lese viel, bewege mich in etlichen sozialen Medien, habe selber aktiv in Veranstaltungen Stellung bezogen und nehme an vielen Landw. Vortragsveranstaltungen teil…und das seit Jahrzehnten. Ich behaupte Mal, dass es keine gesellschaftliche Gruppe gibt, die sich mehr und offener einer öffentlichen Diskussion stellt. Als Architekt Versuche ich schon länger einen ähnlichen offenen Diskurs zu eröffnen. Sie können mir glauben, das ist schier unmöglich. Die Kollegenschaft postuliert wiederholt das Interesse an Beteiligung der Gesellschaft, macht es aber nicht. Kritische Diskussionen werden sogar negiert. Deshalb bin ich immer noch, auch nach Jahrzehnten überrascht, wie wenig Wissen und Toleranz gegenüber der Landwirtschaft besteht, und wie sich Journalisten immer wieder vor den Karten von Fehlinformationen ( ich nenne es Lügen) spannen lassen.

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        • Thomas Bröcker sagt

          In der Regel sind es ja “Erzählungen” bezüglich der Landwirtschaft, die das verzerrte Bild in der Gesellschaft erzeugen. Sollten Sie tatsächlich Agrarjournalist sein, also “vom Fache” sein, müsste Sie das mindestens so aufregen wie uns als Landwirte und sie dürften sich von dem oben geäußerten Spruch mit der Pfütze nicht angesprochen fühlen.
          Mittlerweile haben alle Landwirte, die sich aktiv an der öffentlichen Debatte beteiligen, mehr als einmal diesen “Missionierungsjournalismus” mit den entsprechenden Tatsachenverdrehungen und mit dem Vorführen über entsprechende Schnittmaßnahmen, die Äußerungen aus dem Zusammenhang reißen, erlebt. Auch nach meiner Erfahrung wird oft alles, was nicht in die vorher festgelegte Erzählung und Aussage passt manipuliert und bewußt falsch dargestellt.
          Ich sehe auch in den seltensten Fällen Versehen und Unwissenheit, sondern eher das zum Ausdruck gebrachte Gefühl auf der “richtigen Seite” zu stehen. Die “Studien, die ins Bild passen, tauchen auch nach 15 Jahren immer wieder auf, auch wenn sie längst widerlegt sind. Dazu gehören die immer wieder vorgebrachten Bilder aus “More than Honey” mit den Blüten bestäubenden Chinesen.
          Aktuell gerade bei der Vorbereitung einer Podiumsdiskussion auf der Landesgartenschau bin ich wieder erschreckend platten Auffassungen und festgezurrten Frames begegnet. Da kann einen schon mal die Wut packen.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Ich Frage Mal ganz direkt: Wo waren die objektiv recherchierenden und berichtenden Journalisten in den letzten 15 Jahren, in denen Georg Keckl ausführlich, statistisch belegt und nachlesbar seine Pamphlete zur Entstehung der Nitratlüge verfasst hat?
            Daraus könnte man ein 2. Watergate machen. Aber keiner der werten Kollegen hat sich mit dem Thema befasst, im Gegenteil, man hat sich gemein gemacht mit dem Mainstream.
            Wann hat es eine Richtigstellung zum Thema waterfoodprint gegeben, wann zur Methanlüge?
            Die drei Beispiele sind Sinnbild für eine Ruiniering der deutschen Landwirtschaft, und Journalisten haben dazu in großem Umfang beigetragen, es aber eben nicht verhindert.

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      • Jürgen Donhauser sagt

        Klarstellung: Ich bin aus der Oberpfalz! Nicht das uns einer unterstellt, wir kritisieren mangelndes Wissen oder Ehrlichkeit bei Journalisten und schreiben selbst schlampig 😉

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        • Andreas sagt

          Einen Oberpfälzer mit einem Franken zu verwechseln,
          ist fast so schlimm, wie die Verwechslung von Weizen und Hafer !
          Deshalb, mehr Nachsicht mit den Journalisten

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        • Ich wussde gar nichd dass Oberbfälzer schreiben können. Sprechen können sie ja nichd, sondern nur bellen. B.S. Ich bin Franke 😆.

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    • Dorfmensch sagt

      @Agrarjournalist: Natürlich kann man nicht alle Journalisten über einen Kamm scheren. Das wäre ungerecht. Aber für journalistische Fehlleistungen, z. B. infolge von Unkenntnis, Vorsatz, Faulheit, Mainstreambefolgen, Gewinnstreben oder was auch immer gibt es keine Entschuldigung. Ein großer Teil der Mainstreamjournalisten ist sich ihrer Macht bewusst und setzt diese zum Nachteil anderer Menschen ein.
      Der in den Medien oft zitierte Selbstversorgungsgrad (z. B. bei Lebensmitteln) beträgt ja im Bereich der Medien gefühlt über 500%. Das verbraucht ungeheure Mengen an Energie und anderen Ressourcen und produziert am Ende nur heiße Luft.

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      • Agrarjournalist sagt

        Hallo Dorfmensch, in einem sind wir uns einig: jeder Mensch ist fehlbar, auch Journalisten. In einem anderen Punkt scheinbar auch: Manche Kolleginnen und Kollegen tun sich einfach schwer einzugestehen, wenn sie als Journalist daneben gelegen haben, verkehrten Daten von Interessengruppen auf den Leim gegangen sind oder einfach Fakten und meinung (heute besser: Haltung) verwechseln. Ich weiß bloß nicht, wie man das am besten anpackt. Ich hab schon viel mit Kolleginnen und Kollegen anderer Medien darüber diskutiert. Und auch beim Deutschen Journalistenverband gab es mal eine Initiative Qualität. Während die Landwirtschaft seit Jahren mit Qualitätssicherugssystemen ihre Glaubwürdgkeit zu untermeuern sucht (was ich für richtig halte!), ist das im Publkumsjournalismus nie über Diskussionen hinausgekommen. Ein egenerelle Lösung habe ich also leider auch nicht, außer immer wieder in meinem Umfeld die Kolleginnen und Kollegen zu sensibilisieren oder auch auf kollegialer Ebene Sachfragen zu klären.
        Wenn mit Mainstreamjournalist jemand gemeint ist, der ohne Reflexion einfach berichtet, was er meint, dass gerade angesagt ist, der hat die Berufsbezeichnugn Journalist meines Erachtens nicht verdient. Journalist heißt: mindestens zwei Seiten anhören und mehrere Quellen berücksichtgen. Wer nur seine eigene Haltung als Quelle hat, macht Propaganda, keinen Journalismus.

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        • Dorfmensch sagt

          Hallo Agrarjournalist, vielen Dank für Ihre Erwiderung.
          Dass es schwer ist, gute journalistische Qualität in die Breite Ihres Berufsstandes zu tragen, glaube ich gern. Das macht die Situation aber auch nicht besser oder entschuldbar. Wie oft werden 1000-mal gebrauchte unrichtige Informationen wieder recycelt, um Absatz oder Quote zu machen. Mir fehlt ganz einfach der Wille vieler, jedoch nicht aller Journalisten zu ordentlicher und ehrlicher Berichterstattung. Wenn die Landwirte das auch so machen würden, würde es nur sehr wenige Lebensmittel in hoher Qualität geben. Aber das Gegenteil ist der Fall, eine hohe Lebensmittelqualität ist all gegenwärtig.
          Mir ist klar, dass sich der Mainstreamjournalist nicht ohne weiteres ändern wird, aber eine Entschuldigung für schlechte journalistische Qualität gibt es für mich nicht.
          Wir brauchen keine Propaganda. Da sind wir uns einig.

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    • Reinhard Seevers sagt

      https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/oezdemir-grundproblem-ukraine-krieg-getreide-weizen-100.html

      Hier ist es doch schon wieder, das Beispiel journalistischer Qualität. Anstatt das Thema Ernährung wirklich inhaltlich zu beleuchten, gibt Cem Sprechblasen von sich, die Moderatorin bohrt nicht nach, sondern lenkt am Ende auch noch auf die NRW-Wahl um, um die Grünen in den Mittelpunkt zu rücken. Dann faselt sie auch noch von Königsmacher, obwohl die große Koalition ja wohl die erste Wahl sein könnte.
      Das ist für mich ein klarer Beweis für “sich mit einer Sache gemein machen’.

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      • Inga sagt

        Das ist doch gut, dass er Flächen freigeben will.

        Die Journalistin mach gerade, als ob sie von Fruchtfolge mehr Ahnung hat als jeder andere.

        Aber er schmückt sich auch mit fremden Federn, oder?
        Der Fruchtfolgeanbau ist schon shocn seit mehreren 100 Jahren so,
        da hat er oder die Grünen nicht drum gekämft.
        Da haben andere dran geforscht.

  4. Sabine sagt

    Nur mal so:
    Wir haben die letzen 24 Monate in den Medien vierhunderdrölfzig Millionen Argumente für und wieder Masken, Impfen und Quarantäne gehört, wir haben genauso oft gestöhnt, dass wir nicht mehr auf Konzerte oder in Kneipen gehen können und kaum jemand in den Medien hat gewagt wirklich in die Tiefe zu schauen, um die wirklichen Probleme unserer globalisierten Welt der riesen Konzerne zu ergründen.
    Jetzt poppt in den USA ein echtes Problem auf:
    Millionen von verängstigten Eltern suchen nach Kindernahrung. Verzweiflung macht sich breit. Die Einzelhandelsketten, die Baby-Nahrung noch auf dem Markt ergattern können, begrenzen die Abgabe pro Einkauf, um Hamsterer und Schwarzmarkthandel einzudämmen.
    Kinderärzte warnen in den Hauptnachrichten der großen Fernseh-Sender (vergleichbar mit der Tagesschau oder heue): Bitte verdünnt das Milchpulver nicht! Bitte mischt keine Babynahrung aus Dosenmilch etc. an, denn das könnte eure Kinder töten.
    Der President wird beschuldigt, nicht eingegriffen zu haben, denn diese Krise schwelt seit Monaten.
    Es gibt vier Hersteller, die den Markt zu 90% unter sich aufgeteilt haben. Der größte musste seine Fabrik in den USA schließen, weil er Probleme mit der Hygiene hatte. Die anderen haben Probleme mit der Lieferkette. Billig heißt meist auch in USA weit weg und gerade ist weit weg mal ganz schlecht.
    Die Bürger rufen laut nach dem Eingreifen des Staates zur Sicherung der Lieferketten für Babynahrung. In den USA! Da wo man normalerweise schon als Kommunist gilt, wenn man anmerkt, dass der Markt nicht alles selber regelt.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ach Sabine, der Elon wird das schon irgendwie richten….oder der Jeff, oder der Mark, oder der Bill….einer dieser großherzigen Globalisten muss die USA einfach retten, so wie damals Superman! 👍😎

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    • Inga sagt

      Ich dachte schon, die hätten zu wenig, weil viel davon in die Ukraine gespendet wird.

      Es geht nichts für den eigrnen Garten und ein paar Hühern, schon kann man die Babynahrung selbst herstellen. Könnte man ja uch alles auf dem Wochenmarkt kaufen.

      • Sabine sagt

        Naja also es geht um den Milchtauscher, den Menschenbabys bekommen, weil ihre Mütter keine Möglichkeit haben, sie natürlich zu stillen. In USA gibt es keinen Mutterschutz und keine Elternzeit und Hebammen, die Müttern zeigen könnten wie Stillen überhaupt funktioniert, sind so unglaublich teuer, dass nur 10-15%der Mütter es überhaupt versuchen. Während hier sehr selbstverständlich jede Elternzeitschrift und das gesammelte medizinische Personal Mütter ermutigen, möglichst lange zu stillen, ist das es in USA ganz anders. Neben der Tatsache, dass Geburten dort wahnsinnig teuer sind, wird dort Null Wert auf die Mutter-Kind-Bindung gelegt. Wenn Du nach der Geburt Hautkontakt mit deinem Baby haben willst, musst Du das sogar extra bezahlen. Dass da eine Hebamme oder ein Kinderpfleger mit dir Zeit verbringt, damit das Stillen für dich und dein Kind ein positives Bindungserlebnis wird, ist so gut wie nicht bekannt, weil unbezahlbar.
        Oft werden Geburtsabteilungen von Krankenhäusern stark von Herstellern von Kindernahrung und Babypflegemittel gesponsert. Hier gibt es vllt. von Hipp ein Willkommenspäckchen auf dem Weg nach Hause…. in Usa könnten sich viele Gemeinden gar keine Geburtsabteilung leisten, wenn sie nicht von solchen Frimen mitfinanziert würden und trotzdem kostet eine ganz normale Geburt mehr als 15T $…. die mit viel Glück teilweise von deinen Krankenversicherung übernommen wird. Da aber die meisten Krankenversicherungen an den Arbeitgeber gebunden sind, können Eltern nicht einfach aufhören zu arbeiten.

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        • Smarti sagt

          Sabine, danke für den Hinweis und die Erklärungen dazu. Solche Zustände sind würdelos und schrecklich für Mutter und Kind und damit auch langfristig für die Zukunft eines Landes.
          Ist das die Fratze des Kapitalismus ? Sind wir in Deutschland auch auf dem Weg ? Die Gesundheitsversorgung verschlechtert sich und auch hier ist die Geburtsstation die Erste, die jeweils geschlossen wird.
          Hebammen geht es auch nicht besser als Bauern…. sehr viel Verantwortung, Einsatz Tag und Nacht, viel Umsatz ( fast unbezahlbare Haftpflichtversicherung ), nicht viel bleibt hängen.

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        • Inga sagt

          Danke Sabine,
          ach so ist dass!

          Dann sollten die sich mal an uns ein Beispiel nehmen.

          War es nicht 1968 oder früher, als in den USA ein Versuch in einem oder mehreren Kinderheimen lief, wo mit denen einen Babys bei er Nahrungsgabe und Pflege Zärtlichkeit ausgetauscht, geredet und gelacht wurde.

          Während es bei der anderen Gruppe von Babys extra nicht gemacht wurde, sie wurden behandelt wie ein Stück Vieh. Wie heißen die 3S in der Altenpflege? Sauber, Satt und …

          Das Ergebnis war, dass von der 2. Gruppe innerhalb einer gewissen Zeit einige starben.

          Hat man denn aus dem Versuch nichts gelernt?
          Hier zu Lande schon.

          Das ist dann zum Zeitgeist geworden, wie die antiautoritäre Erziehung, man hat sich eben um das Thema Gedanken gemacht!.
          und wie ab den 70igern eben der Umweltschutz!. (Auch im Pflanzenschutz). (Hoffentklich verwechselt der Chem oder die Städter nicht unseren Pflanzenschutz mit dem in Amerika oder wo anders.)

          Das ist unser Werdegang, unsrer Kultur, warum können das die im Land der unbegrenzten Möglichkeiten denn nicht? das denn nicht?

          Nicht nur das, auch schon die letzte Kaiserin Auguste Victoria , Ehefrau von Wilhelm ll, war Bibelfest und fromm und hat sich für viele gute Zwecke engagierte, sie sorgte auch dafür, dass alle Säuglinge im Land, deren Mütter nicht stillen konnten ihre Milch bekamen, sie befahl also dafür extra Kühe zu halten.

          Das hieß

          Evangelische Frauenhilfe,

          sie baute in Berlin Charlottenburg die erste deutsche Säuglingsklinik und hatte sogar einen eigenen Kuhstall zur Milch-Gewinnung.

          Diese Evangelische Frauenhilfe und anderes ließ sie gesetzlich festschreiben und diese Gesetze gelten heute noch und werden weiter entwickelt!.

          Das ist unserer Kultur und die lassen wir uns von andren nhct kaputtmachen.

  5. evo.... sagt

    Der Jürgen Donhauser sieht das schon richtig! Aber was kann man von der Presse denn erwarten? Schon innerhalb der Lw weiß der Rinderbauer nicht genau was der Schweinebauer macht und umgekehrt. Wir sollten von Journalisten keine Realität erwarten!

    Die Rettung unserer Welt ist ein Thema das Alle betrifft und deshalb populär ist. Darum versuchen viele Leute sich über das Thema wichtig zu machen und/oder damit Geld zu verdienen. Wissenschaftlich ist das Thema aber äußerst komplex, so dass vermutlich selbst die Professors alle nicht kompletten Durchblick haben. Und dann landen die Leute dann bei “einfachen” Argumenten:

    Kreislaufwirtschaft, chemische Pestizide, Wasserverbrauch,….!

    Dass es momentan in D und A wieder zu Extremismus führt, hat ,meiner Meinung nach, mit den emotionalen Mustern zu tun. Die werden , wie in den Familien, auch in Völkern einfach von einer Generation auf die Nächste kopiert. Und in der Beziehung waren Demeter und Waldorf-Schulen ein wesentlicher Vektor um die Emotionalität, die zum Braunen führte, in die Neuzeit zu tragen. Mag ja sein, dass Demeter und Waldorf-Schulen in den 1930ern ein Fortschritt waren, aber mittlerweile haben sich z. B. alle Schulen sich verbessert.
    Der Sohn vom Filbinger ist ja von der CDU zu den Grünen gewechselt. Ich habe mir deshalb mal Videos von Filbinger und Kiesinger angeschaut und war betroffen von der emotionalen Kälte der Beiden. Und so vor einem Jahr hab ich mal ein Video von Willy Brandt gesehen. Dachte eigentlich bei dem als SPDler müsste es anders sein. Aber nein, ich empfand den für genauso gefühlskalt. So denke ich halt, dass es besser wäre an der Emotionalität der Deutschen zu arbeiten, statt gegen Rechts zu kämpfen.

    Ach ja, zum Thema Presse und Politik. Ich denke wir müssen das Selbstbewusstsein der Konvis stärken, damit die sich auch in die Presse trauen.Ich vermute eines Tages werden Bauerwilli, Jürgen Donhauser, u. a. hier so angesehen sein, wie heute der Graf Stauffenberg.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      “Ach ja, zum Thema Presse und Politik. Ich denke wir müssen das Selbstbewusstsein der Konvis stärken”

      Wir brauchen endlich gut bezahlte PROFIS die für uns Pressearbeit machen!
      Das muss aber auch von uns gewollt und finanziert werden.
      Diese 300-500€ im Jahr müssen aufem Betrieb “über2 sein.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Genau das ist das Problem, schon Beträge von 2 – 3 €/ha werden von den Landes- und Kreisverbänden “niedergeredet”. Wenn da ein richtiger Wurf gemacht werden soll, sind 5 bis 10 €/ ha hier gut angelegtes Geld, mit dem man dann an die “Profis” der Kommunikation gehen kann. Wenn nur die Hälfte der Betriebe mitmacht, sind das 80 bis 160 mio Euronen. Aber Jeder misstraut ja dann dem mit der “Aufgabe Betrauten” und weiß besser, wie man es “hätte machen müssen”.
        Ich meine, vielleicht kann aus solchen Foren wie “Bauer Willi”, “Schillipaeppa”, aus “Land schafft Verbindung” usw. ein “Beirat” gewählt werden, der Kommunikationsaktivitäten mit so eingesammelten Geldern berät und kontrolliert.

        Ich fürchte nur, es wird eh ganz schnell wieder mit der Begründung “Bauern sind lauter Individualisten” und wenn Drei davon zusammenstehen musst du erst Zwei erschlagen, um EINE kommunizierbare Meinung zu haben.

        • Reinhard Seevers sagt

          So sieht’s aus Thomas. Gerade hier gilt: Qui Bono?
          WEIL es eben keinen unmittelbaren monetären Vorteil erwarten lässt, oder der Nutzen in Frage steht, wird dies nie umgesetzt. Es sei denn einige Individualisten tun sich zusammen und halten für eine Mehrheit den Kopf hin…..ich glaub es nicht.

    • Lamentabel sagt

      Naja, eher wie Honni und Co. Agierten in einem vollkommen sinnfreien Umfeld, hielten sich aber für den Nabel der Welt…

  6. Ludwig sagt

    ARD und ZDF sind fest in der Hand der Politik, NGOs , usw. Da geht es nicht um Sachlichkeit , sondern um Volkserziehung und grünsozialistische Moralerziehung.
    Vielleicht wachen unsere Mitbürger erst auf wenn die Habeckschen Gas-energieluftschlösser platzen. Er redet nur von 2030 usw. , aber wie die aktuelle Lage kurzfristig zu lösen ist , kein Wort. Habe jetzt von gasbetriebenen Zuckerfabriken gehört , die jetzt wieder auf Kohle und Schweröl umstellen.

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  7. Thorens sagt

    “…wie kann es sein, dass die Medien alle wieder unkritisch einer Ideologie folgen, und sich nicht die Mühe machen selbst zu denken, zu recherchieren und sich auch einmal gegen den Mainstream stellen?”

    Gleichschaltung 2.0.
    Es ist dasselbe wie damals, nur anders verpackt.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Das ist jetzt wirklich am den Haaren herbeigezogen
      Gleichschaltung passiert derzeit in höchster Potenz in Russland, und das trotz Internet und Digitalisierung. Darüber sollte man beunruhigt sein.

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      • Thorens sagt

        Ich sehe das anders, Reinhard Seevers.
        Sie geschieht halt nur mit anderen Mitteln als damals hier oder heute in Russland und wird nicht seitens der Regierung aktiv betrieben. Wenn aber einer vom anderen abschreibt, ohne sich selbst die Mühe zu machen, zu rechercheiren, was denn hinter solchen Behauptungen steckt (virtuell water foot print), dann schreiben alle dasselbe und schalten sich gleich, auch wenn das vielleicht nicht verordnet ist. Im Ergebnis ist es dasselbe.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Du erkennst aber schon den Unterschied staatlicher russischer Lenkung und freien kapitalistisch bedingten Medienkonsums oder?
          Die Frage ist aber, ob das “System” in unseren Breiten auch einer Lenkung durch bestimmte Interessen unterliegt. In Russland kennt man den Lenker, aber bei uns scheint es eine unsichtbare (Achtung Verschwörungstheorie!) Kraft zu geben, die das Ganze am Laufen hält. Vielleicht hat sich unserer System auch bereits verselbständigt und alles folgt wirklich ausschließlich dem Kapital. Dann müsste man lediglich nach den Profiteuren suchen und schwupps landet man beim militärisch-industriellen Komplex und bei den Big Five….(siehe da, doch eine Verschwörungstheorie?)
          Aber wenn man den Ukraine – Konflikt hinzudenkt, dann sieht man die Gewinner bereits ……militärisch wie medial. Könnte also etwas dran sein an der Theorie.

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      • Thomas Bröcker sagt

        “Gleichschaltung” findet gleichermaßen in der Ukraine statt und auch darüber sollte man besorgt sein! Auch in der “Analyse” und Berichterstattung hierzulande findet man in den ö.r. Medien nur noch “Fünfe sind sich einig”- Sendungen. Die funktionieren alle nach dem zuerst in den Fünfzigern des vergangenen Jahrhunderts (1953) beim Putsch gegen Mossadegh in Persien erprobten “Spielplan” im politischen Theater. Werbe- und Kommunikationsagenturen übernehmen das Wording und klittern völlig geschichtsvergessen und verantwortungslos Bilder für die, in eine bestimmte Richtung zu beeinflussende Öffentlichkeit/Gesellschaft zusammen. Von damals bis heute sind England und die USA die führenden Akteure in diesem miesen Spiel. Und siehe da, auf einmal gesellt sich das (jetzt ebenfalls kapitalistische !) Russland in gleicher Weise dazu. Das eine ist so widerlich wie das andere und ansonsten gilt immer “folge dem Geld” als bester Analyseansatz.

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        • Thomas Bröcker sagt

          Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch das Buch des amerikanischen Präsidentenberaters Zbiegniew Brzezinski “Die einzige Weltmacht – Amerikas Strategie der Vorherrschaft” (1997). Von ihm stammt auch der Ausspruch: “Uns konnte gar nichts Besseres passieren, als der Umstand, dass die Sowjets voll in die ihnen in Afghanistan gestellte Falle getappt sind”.
          Diese amerikanische Strategie hat schon eine gewisse Kontinuität, wie sie von den Protagonisten ja auch immer mal wieder gern dargestellt wird (z.B. auch von George Friedman).

        • Mark sagt

          Wenn man weiss, dass es in USA einen Think Tank gibt mit deer Bezeichnung RAND-Corporation und mal recherchiert, was die so treiben, wird vieles klar.

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  8. Thorens sagt

    “Der Großteil der 15.400 Liter ist „grünes“ Wasser, also Regenwasser, das für den Anbau der Futterpflanzen / die Weiden draufgeht”.

    Wer stellt einmal die Zahl zur Verfügung, die den Wasserverbrauch, analog zu den 15.000 l beim Rindfleisch, zur Produktion von einem kg Honig darstellt?

    Die Wortwahl des Herrn Journalisten belegt, dass er noch immer nicht weiß wovon er spricht, wenn er vom “Draufgehen” des Regenwassers faselt. Gleich, ob es Bildungsresistenz, Borniertheit oder Mission ist, was aus ihm spricht, es hat nichts mit der neutralen Berichterstattung zu tun, die die öffentlich/rechtlichen so gern für sich in Anspruch nehmen. Man könnte mitunter den Eindruck gewinnen, bei den Medien ist es inzwischen wie beim Profisport. Die urspüngliche Intention – Tatsachenbericht hier, fairer Wettkampf dort – ist heute nur noch die Rahmenhandlung für das große Business dahinter (Werbeverträge, Auflagenhöhe, Merchandising etc.). Im Falle der öffentlich/rechtlichen allerdings, wo die Existenz bereits per Zwangsgebühren gesichert ist, dürften es nicht wirtschaftliche Interessen sein, die das Tun leitet. Ist es dort etwa politischer Auftrag, wenn mit längst widerlegten oder richtiggestellten Aussagen weiterhin die Tatsachen verdreht werden?

    Im Übrigen geht das genannte Regenwasser genauso “drauf”, wenn es auf Waldflächen fällt, auf Fußball- oder Golfplätze, auf Gleiskörper von Bahnen oder auf was auch immer, das draußen im Regen steht, wenn er denn fällt.

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    • Diatryma sagt

      … über die Formulierung mit dem “Draufgehen” hatte ich auch eine Weile grübeln müssen. Was will er? Die Wolken umleiten, damit sie woanders regnen und das Wasser nicht “draufgeht”?

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      • Thorens sagt

        “Was will er?”

        Jedenfalls scheint er sich nicht damit auseinandersetzen zu wollen, dass die Tatsachen nicht so einfach sind, wie er sie darstellt.

        Es geht doch schon damit los, dass der sogenannte virtuelle Wasserfußabdruck nicht als das verstanden wird, was damit zum Ausdruck gebracht werden soll. Wasser wird grundsätzlich überhaupt nicht verbraucht. Nirgends und von Niemandem. Wasser wird allenfalls genutzt. Und eine Wassernutzung ist immer nur dann ein Problem, wenn dieses genutzte Wasser knapp ist und es durch diese Nutzung einem anderen fehlt. Das ist in Mitteleuropa heute eigentlich nirgends gegeben. Das Wasser für den Aufwuchs von Futter befindet sich im natürlichen Kreislauf, wird von Pflanzen aufgenommen, eingelagert und/oder verdunstet. Völlig gleich, ob diese Pflanzen Tieren, Menschen oder niemandem zur Nahrung dienen. Daher kann zumindest bei “grünem” Wasser niemals die Rede davon sein, es werde verbraucht bzw. es gehe “drauf”. Wer das so behauptet, wie es dieser Journalist sogar auf Nachfrage weiterhin tut, der hat entweder überhaupt keinen Dunst von dem, worüber er schwadroniert oder er tut es in der unlauteren Absicht, die Empfänger seiner Botschaft bewusst zu desinformieren.

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        • Reinhard Seevers sagt

          “Wer das so behauptet, wie es dieser Journalist sogar auf Nachfrage weiterhin tut, der hat entweder überhaupt keinen Dunst von dem, worüber er schwadroniert oder er tut es in der unlauteren Absicht, die Empfänger seiner Botschaft bewusst zu desinformieren.”

          Ich tippe auf Ersteres. Er hat auch keinen wirklichen Bock drauf, sich weiter auf eine Diskussion einzulassen, weil er es auch nicht muss. Er ist seinem Arbeitgeber und seinem eigenen Lebenserwerb verpflichtet. Alles darüber hinausgehende muss er nicht reflektieren. Es sei denn, er würde seinen Job als Journalist ernst nehmen und dem Kodex des ” sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache“. (Hajo Friedrichs) folgen.

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    • Jürgen Donhauser sagt

      @Thoren – das mit dem Honig ist ein super Argument und wäre wirklich interessant auszurechnen um die niveaulosen Berechnung für 1 kg Rindfleisch sind 15.000 Liter Wasser notwendig der „Lüge“ zu überführen.

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  9. Reinhard Seevers sagt

    Ich glaube, dass auch hier wieder der Kapitalismus, der Druck auf die Medienschaffenden der Grund dafür ist, dass es ist, wie es ist. Jeder muss jeden Tag Neues bringen. Je spektakulärer umso besser.
    In Kombination mit den neuen Techniken wird es noch schwerer Schritt zu halten. Die Jugend verabschiedet sich doch bereits von den klassischen Formen medialer Darstellung.
    Informationen werden inzwischen in Lifestyle -Werbung verpackt und dann mit einem Produkt zusammen vermarktet.
    Das Ziel ist ewige Jugend und ein langes Leben.

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    • Ingeborg Krausbauer sagt

      Hauptsache gemeinsame Community!?!

      Ist wichtiger als die gemeinsame Ökologie!

      • Reinhard Seevers sagt

        Es gibt eigentlich keine “Community”, es ist eine mittlerweile stillschweigend akzeptierte Weltanschauung, die sich durch sämtliche Genres der medialen Präsentation zieht.
        Nach etlichen Beschwerden über Falschdarstellungen aus landw. Sicht in der Sendung “Wer weiß denn sowas?” ist der Fragen- Bereich “Landwirtschaft” komplett gestrichen worden und man verpackt Fragen in dieser Richtung in andere Fragenkomplexe.
        Gestern gab es die Frage, welche Ernährungsänderung nach einer Studie aus Norwegen zu einer Lebensverlängerung von bis zu zwei Jahren führen könne. Antwort: Der Ersatz von Fleisch durch 200G Linsen täglich.
        Fernsehserien, Fernsehspielfilme, sogar Tatorte bringen immer wieder Filme über irgendwelche bösen Industriellen Machenschaften im Agrarbereich und als Antwort sind dann wiederholt Bullerbü-Biolösungen aus Süddeutschland auf dem Schirm. Immer sind es Städter, die ihre wahre Bestimmung dann in einem Leben auf einem einsamen Bergbauernhof finden und ihren eigenen Käse herstellen.
        In der Werbung des Österreichischen Fernsehens läuft ausschließlich Bio-Werbung, in Zeitschriften von Hörzu, über die Zeit bis zu Chrismon wird Weltrettung durch Lebensänderung = Bio und weniger Fleisch kommuniziert. Die Grundlagen sind IMMER die falschen Zahlen und Daten aus z.B. den oben genannten Publikationen.

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  10. Bauer Fritz sagt

    „Wir lügen nicht – wir sind nur schlampig, denkfaul und ein bisschen propagandistisch.“ (Hans-Ulrich Jörges aus der „stern“-Chefredaktion)

    Ein paar lesenwerte Beiträge dazu:
    1)Auch Faktenprüfer produzieren Fake-News(https://www.nzz.ch/feuilleton/selbst-faktenpruefer-produzieren-fake-news-ld.1573295)
    Natürlich verfolgen Faktenchecks den noblen Zweck, Unwahrheiten und Lügen zu entlarven. Doch indem man ein vorselektiertes Nachrichtentableau mit einem Beipackzettel («Fehlinformation») serviert, bevormundet man die Nutzer – und sägt damit am Fundament einer vernunftgeleiteten Debatte. Dem Einzelnen wird schon gar nicht mehr zugetraut, zu beurteilen, was wahr und falsch ist.
    Das Problem der Faktenchecks besteht darin, dass die Tatsachenprüfung häufig eine Meinungsäusserung darstellt, die im Gewand der Faktizität die Geltung einer «richtigen» Meinung beansprucht. So tragen die Faktenchecks am Ende selbst zu einer Politisierung von Fakten bei, die sie eigentlich vermeiden wollen.

    2) Hans Mathias Kepplinger, Totschweigen und Skandalisieren. Was Journalisten über ihre eigenen Fehler denken, ISBN (Print) 978-3-86962-284-2
    (https://kress.de/news/detail/beitrag/137993-hans-mathias-kepplinger-journalisten-sind-keine-luegner-aber-glaeubige-die-ihre-sicht-fuer-die-wahrheit-halten.html)
    Über das “Totschweigen” schreiben Sie: “Kommunikationsblockaden sind die Folge eines informellen Konsenses zwischen Journalisten, die wichtige Ereignisse, Themen und Entwicklungen ähnlich einschätzen.

    3) Botho Strauß kritisiert “beinah grenzenlose linke Mitte“
    (https://www.welt.de/vermischtes/article214852194/Botho-Strauss-Klimaforscher-sollten-sich-weniger-im-Moralisieren-auszeichnen.html)
    Strauß geht zudem hart mit der deutschen Debattenkultur ins Gericht. „Kein Neuerer, kein Umstürzler, nicht einmal ein diabolischer Durcheinanderwerfer in Sicht! Dafür jede Menge denkfaule ‚Querdenker‘“, kritisiert er. Die öffentliche Meinung sei zu einheitlich und überraschungsfrei. „Vielleicht liegt es am suggestiven Normendruck einer letztlich engen, introvertierten Öffentlichkeit“, schreibt er weiter. Ob zur Gentechnik oder Gendertum – es sprächen immer die gleichen Debattiermasken, „kleine konsensitive Gesinnungs-Roboter“.

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  11. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Wissen heute heisst Google.
    Warum die “Birne” anstrengen,wenn es so einfach ist,das schmartfon zu “streicheln”.

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  12. oberländer sagt

    Die Unfähigkeit zu lernen macht Schule und
    Geschichte muss sich deshalb immer wieder
    wiederholen.

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