Monate: Februar 2022

Samstags for Future

Am Samstag habe ich wieder einmal einen Vortrag in meiner ehemaligen Schule gehalten. Natürlich wieder digital. Dort findet jedes Jahr für die Jahrgangsstufe 9 – Q2 ein Berufs-Orientierungs-Tag statt, der von ehemaligen Schülern gestaltet wird, die aus ihren Berufen berichten. Die von den Schülern gewählten Berufsfelder waren: Wirtschaft/Jura, öffentlicher Dienst:     384  (davon 73 „Berufe bei der Polizei“) Medizin/ Psychologie/Pharmazie :        187  (davon 116 „Psychologie“) Architektur:                                                81 Soziale Berufe                                           81 Medien :                                                     69 Kunst/Kultur                                             58 IT/Informatik                                           50 Naturwissenschaften                               46 Landwirtschaft, Natur, Umwelt             5 Irgendwie erscheint mir das Interesse an den Berufen nicht mit den Jugendbewegungen wie Fridays for future oder auch Letzte Generation zusammenzupassen. Einfach mal den Links folgen. Übrigens waren mindestens drei der fünf Teilnehmer Kinder von Landwirten, die planen, den elterlichen Betrieb weiterzuführen. In dieser Woche hatte ich auch die Klasse …

Narrative zur Tierhaltung – aufgeklärt!

Fakten zur Tierhaltung. Dieses Video ist zwar wissenschaftlich, aber sehr gut verständlich. Es erläutert, warum ein Verzicht auf Tierhaltung die Welt nicht besser machen würde. Es sind gut investierte 25 Minuten. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Bauern fordern Ernährungswende

Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Nun, es sind nicht alle Bauern, sondern, glaubt man dem Bayrischen Rundfunk, nur die Bio-Bauern. https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/bio-branche-deutschland-fordert-ernaehrungswende-gesellschaft-ist-bereit,SxW7SGb Die Bio-Bauern, die ich kenne, fordern dies jedoch nicht, obwohl sie mehrheitlich über ihre Verbände beim BÖLW organisiert sind. Sie befürchten vielmehr, dass ein zu schnelles Wachstum ohne die entsprechende Nachfrage zu einem Verfall der Preise führen könnte. Der BÖLW sieht das anders: Zitat: „Die Bio-Fläche in Deutschland wächst nach BÖLW-Meinung zu langsam. Aktuell liegt die ökologisch bewirtschaftete Fläche bei 1,78 Hektar oder knapp elf Prozent. Die neue Bundesregierung will aber 30 Prozent bis 2030 schaffen – eine Verdreifachung. Das können wir schaffen, meint BÖLW-Vorsitzende Tina Andres, aber nur mit mehr Anstrengung als bisher. Ab sofort müssten dafür jedes Jahr zwölf Prozent der Landwirte auf Bio umstellen.“ Tina Andres ist die Nachfolgerin von Felix Prinz zu Löwenstein. Ihrer Logik kann ich allerdings nur bedingt folgen. Wenn jedes Jahr 12% der Landwirte umstellen….? Der DBV hat zum Umstellungswillen der Landwirte eine ganz aktuelle Umfrage gemacht: DBV_Umfrageergebnisse_Umstellungsbereitschaft_OEko-Landbau_Dez._2021(1) Demnach könnten sich 18,7% eventuell eine Umstellung vorstellen, …

Verschärfung der Dokumentation für Arzneimittel?

Im nachfolgenden Artikel ist beschrieben, wie Rückstände von Medikamenten weltweit unsere Flüsse verseuchen. https://www.derstandard.at/story/2000133360098/rueckstaende-von-medikamenten-belasten-fluesse-weltweit?ref=article Zitat: „Am häufigsten detektiert wurden das Antiepileptikum Carbamazepin, Metformin, das zur Behandlung von Diabetes eingesetzt wird, und Koffein. Weltweit gefunden wurde außerdem Nikotin, Paracetamol und eine Reihe von Antidepressiva und Antihistaminen – Stoffe, die auch in den Lebensstil Einblick geben. Betablocker gegen Bluthochdruck, die Antibiotika Sulfamethoxazol und Ciprofloxacin sowie ein Antiallergikum wurden in so hohen Konzentrationen gefunden, dass sie schädlich sein können.“ Ähnliches schreibt ganz aktuell auch der SPIEGEL: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/arzneimittelrueckstaende-in-104-laendern-belastung-in-den-fluessen-a-d8b7427d-405b-4e1d-bcdc-19237c668c0a Zahlreiche NGO haben auf diesen Mißstand hingewiesen und gemahnt: „So kann es nicht weitergehen“. Daher hat die EU-Kommission kurzfristig einen Referentenentwurf vorgelegt, der folgende Maßnahmen enthält: Reduktion der Medikamente bis 2030 um 50% Nationale Ziele dürfen um 5% nach oben oder unten abweichen Jeder Patient muss jede Medikamenten-Einnahme täglich in einem elektronischen Register erfassen. Mit Begründung und Nennung des Namens des Arztes Die Staaten müssen einen jährlichen Fortschrittsbericht über den Rückgang an Medikamenten an die EU melden. Veröffentlichung im Internet. Wenn mehr Medikamente eingenommen werden als der Durchschnitt, muss dieser Anwender …

Wasserverbrauch: mit 10 Kilo Käse ein Schwimmbad füllen

Pflanzenwachstum und Wasserverbrauch – eine fast schon philosophische Betrachtung Ein Gastkommentar von Christian Krumphuber, ehemaliger Leiter der Abteilung Pflanzenbau, Landwirtschaftskammer Oberösterreich Im Zuge der Klimakrise und dessen medialer Abhandlung gerät die Landwirtschaft immer mehr unter Druck und in die Täterrolle. Ein Zehntel – nach anderen Quellen bis zu einem Drittel – der globalen Treibhausgasemissionen gingen auf das Konto der Landwirtschaft. (Also so ganz genau weiß man‘s offensichtlich nicht..) Wasserverbrauch – neues Schlachtfeld in der (Nachhaltigkeits)diskussion. Im Zuge der Klimadiskussion kommt die Landwirtschaft bzw. der Pflanzenbau auch zunehmend ins Gerede hinsichtlich des Wasserverbrauchs. Unter www.presseportal.de/pm/130544/3934035 kann man sich als Konsument – insbesondere wenn man auch tierische Produkte mag – so ein richtig schlechtes Gewissen antun. Es werden (Wasser-)Verbrauchszahlen pro Kilo Lebensmittel von 27.000 Liter bei Kakao oder ca. 15.500 Liter pro Kilo Rindfleisch angegeben. Am sparsamsten wären demnach Tomaten mit 110 Liter pro Kilo, also ausgerechnet der Kultur, die einst aus Holland als „Wasserbomben“ zu uns kamen. Nicht aufgeklärt wird man, ob sich die genannten Wasserverbrauchszahlen auf Frisch- oder Trockenmasse beziehen – auch ein nicht ganz …

Der Horror-Katalog

Der nachfolgende Artikel liest sich wie ein Stück aus dem Tollhaus. https://www.agrarheute.com/politik/50-prozent-weniger-pflanzenschutz-eu-gesetz-590108 Was steht drin? Reduktion der Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 50% soll Gesetz werden. Referenzjahre 2015-2017 (mir ist nicht klar, ob Wirkstoffmenge, Produktmenge oder….) Nationale Ziele dürfen um 5% nach oben oder unten abweichen (in Bulgarien herrschen andere Verhältnisse als in den Niederlanden oder Deutschland, die Zahlen gelten aber für alle gleich) Jeder Landwirt soll jede Pflanzenschutz-Maßnahme in einem elektronischen Register erfassen. Mit Begründung und Nennung des Namens des Beraters (mir fehlen die Worte. Sind wir in Nordkorea oder in Europa?) Die Staaten müssen einen jährlichen Fortschrittsbericht über den Rückgang an Pflanzenschutzmitteln an die EU melden. Veröffentlichung im Internet. (Wozu soll die Veröffentlichung dienen? Selbst Schulnoten werden nicht öffentlich gemacht!) Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in „sensiblen Gebieten“ wird verboten. Gilt zum Beispiel für Natura 2000-Gebiete. Und für städtische Grünanlagen. (Bin gespannt, was man dann macht, wenn sich die Bevölkerung beschwert. Auch ja, Ausnahmen sind möglich) Wenn Spritzungen mit Ausnahmegenehmigung durchgeführt werden sollen, muss der Anwender vorher am Feldrand Schilder aufstellen. (Leute, ist das euer …

Zukunft Landwirtschaft – Modell 4: Ohne Subventionen

Und wieder ein Modell zur Zukunft der Landwirtschaft. Diesmal eine Annahme, die jeden Landwirten erschrecken wird. Modelle taugen oft nicht für die Realität, sind aber nützlich, um die Auswirkungen theoretisch zu durchdenken. Wie das gehen kann? Ab 2025 werden in einem Zeitraum von z.B. 5 Jahren sämtliche Zahlungen jedes Jahr um 20% abgeschmolzen. Damit werden ab 2030 keine Subventionen mehr an alle Bauern in der gesamten EU gezahlt. Gleichzeitig wird die Steuerbelastung für die Bürger Zug um Zug um den dann frei werdenden Betrag gesenkt. Dieses Geld steht dann dem Bürger zusätzlich zur Verfügung und und wird von diesen teils wohl verwendet (werden müssen) um die vermutlich doch um einiges höheren Lebensmittelpreise zu begleichen. Wie könnte die Reaktion sein? Nach Bekanntgabe dieser Nachricht werden viele Landwirte europaweit überlegen, ob sie unter diesen Konditionen noch wirtschaftlich arbeiten können. Viele werden zu dem Entschluss kommen, dass dies nicht mehr der Fall ist und werden ihren Betrieb verpachten oder verkaufen. Schlagartig wird es ein großes Angebot an Flächen auf dem Markt geben. Ohne die flächenbezogenen Zahlungen werden sich …

Zukunft Landwirtschaft – Modell 3: 100% Bio

Aus der Serie „Zukunft Landwirtschaft“ jetzt ein Modell mit 100% Bio in ganz Deutschland. Und mit der Frage, warum politisch eine Grenze bei 30% Bio gezogen wird. Sowohl in der Strategie „Farm to Fork“ als auch im Koalitionspapier der Ampel-Koalition ist die Zielsetzung, den Anteil der Bio-Landwirtschaft bis zum Jahr 2030 auf 25 bzw. 30% zu erhöhen. Diese Zielsetzung ist inkonsequent. Wenn Bio-Landwirtschaft die ihr nachgesagten Vorteile hat, so ist es notwendig, möglichst bald die gesamte Landwirtschaft in Deutschland auf Bio-Landwirtschaft umzustellen. Bisher konnte mir auch niemand erklären, warum es nun gerade 30% bis 2030 sein soll. Und was ist dann mit den „restlichen“ 70% konventionellen Landwirten? 100% Bio bis 2025 muss das Ziel sein. Was bedeutet 100% Bio? Ich habe mich in früheren Jahren schon einmal mit den Zahlen beschäftigt, die Zahlen im Titelbild stammen aus dem Jahr 2014: 100% Bio in Deutschland – Teil 1: Die Zahlen Diese Zahlen sind heute nicht mehr ganz aktuell, aber sie geben die Richtung an. Klar ist, dass die Selbstversorgung auch bei Getreide, Kartoffeln und Fleisch nicht …

Man kennt sich, man hilft sich…

Wie nennt man es, wenn ein(e) Mitarbeiter(in) einer NGO in ein Ministerium wechselt? Ob Frau Baerbock das mit den Koalitionspartnern abgestimmt hat? Was sagt die FDP dazu? https://www.spiegel.de/politik/deutschland/annalena-baerbock-holt-greenpeace-chefin-jennifer-morgan-ins-auswaertige-amt-a-af976920-a84d-43f3-9802-0699eec36ade https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-02/klimabeauftragte-bundesregierung-greenpeace-jennifer-morgan-internationale-klimapolitik https://www.n-tv.de/politik/Baerbock-gibt-Greenpeace-Chefin-wohl-neuen-Job-article23113801.html