Monate: Mai 2021

Unerwünschte Insekten (Video)

Im Naherholungsgebiet unserer Gemeinde wurde neulich mit einem Bacillus thuringiensis-Präparat eine Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners vorgenommen. Allerdings kann dieses Mittel nicht gezielt gegen den Eichenprozessionsspinner eingesetzt werden. Das Bakterienpräparat wird fein zerstäubt auf die jungen Blätter der Bäume aufgetragen und kann dort von allen blattfressenden Insekten aufgenommen werden. Besonders betroffen sind Raupen der Tag- und Nachtfalter. Das Bazillus-Präparat wirkt über den Darm. Es perforiert ihn und dringt dann in die Larve ein, wodurch diese dann abstirbt. Es kommt beim Bekämpfungszeitpunkt und damit der Wirksamkeit auf das Larvenstadium an. Im zweiten und dritten Larvenstadium ist die Bekämpfung am effektivsten. Zu diesem Zeitpunkt sind auch noch keine Brennhaare ausgebildet. Die Brennhaare können starke allergische Reaktionen auslösen. https://www.daab.de/blog/2020/06/eichenprozessionsspinner-allergische-reaktionen-moeglich/ Der Weg unter den Bäumen wurde für zwei Tage für den Publikumsverkehr gesperrt. Das Naherholungsgebiet ist Landschaftsschutzgebiet. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren  

Große Betriebe – Agrarfabriken

Deutschland ist nicht der Nabel der Welt und Größe ist relativ. Ich war während meines Berufslebens mehrmals in Russland und in der Ukraine. Bei einem Besuch habe ich mich mit dem Eigentümer von Prodimex in Russland unterhalten. Etwa 2006 umfassten seine Betriebe zusammen 480.000 ha. Das ist zweimal die Fläche von Luxemburg, aber alles nur Ackerfläche. Mittlerweile ist der Betrieb auf 892.000 ha Ackerfläche gewachsen. Das ist fast viermal die Fläche von Luxemburg oder zwei Drittel von Schleswig-Holstein. Hier ein kleiner Einblick:  https://prodimex.ru/ https://www.agrarheute.com/land-leben/xxl-grossgrundbesitzer-russland-million-hektar-land-581198?utm_campaign=ah-mo-fr-nl&utm_source=ah-nl&utm_medium=newsletter-link&utm_term=2021-05-14 Doch das ist nicht der größte “Bauernhof” in Russland. Der ist nämlich über eine Million Hektar groß. Hier noch zwei, nicht mehr ganz aktuelle Quellen mit weiteren Großbetrieben, incl. Viehhaltung.  Sind 37.000 Milchkühe Massentierhaltung? https://www.agrarheute.com/land-leben/elf-millionen-hektar-groesster-agrarbetrieb-welt-sucht-kaeufer-511629 https://www.agrarheute.com/land-leben/mega-farm-7-groessten-agrarbetriebe-welt-521160 Eine kleine, persönliche Geschichte: abends stand ich mit einem russischen Betriebsleiter am Tor der Werkstatt und wir schauten auf zwei Zuckerrübenfelder, nur getrennt von einem Feldweg. Das linke Feld war 2.400 Hektar groß, das rechte Feld 800 Hektar. Das Vorgewende, also dort, wo die Maschinen drehen, war so groß wie unser ganzer Betrieb. Da wird …

Rindfleisch und die warme Dusche

Vor wenigen Tagen haben wir uns über Haferdrink und Kuhmilch unterhalten und dabei auch über Wasser-“verbrauch”. Dieter Euler, Demeter-Bauer aus Hessen, hat sich über eine Sendung des Hessischen Rundfunks aufgeregt, in der – mal wieder – von 16.000 Liter Wasserverbrauch für ein Kilo Rindfleisch die Rede ist. Das hat ihn zu diesem Brief an den zuständigen Redakteur veranlasst, der zwar eine Weile her ist, aber immer noch aktuell. Die 16.000 Liter Wasserverbrauch sind ebenso wenig aus der Welt zu bekommen wie die Behauptung, dass Spinat besonders viel Eisen enthält. Und beides ist falsch. Hallo Herr (Redakteur) wussten sie, dass 1 Hektar Naturschutzgebiet in unserer Region 8.000.000 Liter Wasser pro Jahr verbraucht? Mit dieser Menge Wasser kann man bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 30 Liter pro Duschvorgang 266.666,67 mal duschen! Damit können 730,59 Personen ein Jahr lang jeden Tag duschen, setzt man eine Wasserspardusche ein sogar 1461,19 Personen. Wir weisen in Deutschland ungehemmt Naturschutzgebiete mit einem solchen Wasserverbrauch aus – und in Afrika dursten die Kinder! Solche und ähnliche Rechnungen werden uns ständig mit moralischer Selbstgewissheit …

Schweiz: Auch Bio-Bauern sind dagegen

Es ist schon merkwürdig, wenn sich Bio-Bauern sehr deutlich gegen die Trinkwasser-Initiative wenden, in der, ähnlich wie bei der Pestizid-Initiative, eine deutliche Einschränkung von Pflanzenschutzmitteln gefordert wird. In der Schweiz sollen, wenn es nach dem Willen der Initiatoren geht, nur noch diejenigen Bauern Subventionen bekommen, die keine Pflanzenschutzmittel mehr einsetzen. https://www.zeit.de/2021/17/oekologische-landwirtschaft-schweiz-trinkwasser-initiative-bio-suisse-wirtschaft Hier ein Zitat aus dem obigen Artikel: “Trotzdem fürchtet der Verband, die Trinkwasserinitiative könnte den Bio-Boom beschleunigen. “Grundsätzlich freuen wir uns über jeden, der auf Bio umstellen will. Aber nicht jeder Markt ist gleich aufnahmefähig”, sagt Brändli. Erst wenn die Nachfrage geklärt ist, soll das neue Bio-Angebot geschaffen werden. “Das war bei unseren Pionieren nicht anders. Jeder Bauer, der umstellen wollte, musste 20 Familien mitbringen, die ihm die teureren Produkte abkaufen.” Noch größer aber ist im Verband die Angst, dass mit den neuen Anbietern die Preise für Knospen-Produkte fallen könnten. Brändli sagt: “Bio-Produkte künstlich mit Steuergeldern zu vergünstigen wäre falsch: Die Leute würden, weil es viel weniger kostet, viel mehr kaufen – und noch mehr Lebensmittel wegwerfen, als sie das heute schon tun. Das …

Hunde, Katzen und der brennende Regenwald

Mir ist klar, dass der nachfolgende Artikel einigen nicht gefallen wird, aber den Shitstorm muss ich riskieren. Ich schreibe, weil meiner Meinung nach in der Diskussion um “wir sollten weniger Fleisch essen” ein Gesichtspunkt vollkommen ausgeblendet wird: Haustiere. In Deutschland lebten 2020 rund 15,7 Mio Katzen und 10,7 Mio Hunde. Dazu kommen noch rund 5 Mio. Kleintiere (Hamster, Kaninchen etc.)  sowie zahlreiche Ziervögel, Aquarien und Terrarien. Der Markt für Heimtierbedarf ist 5,5 Mrd. € schwer, davon rund 3,5 Mrd. € für Tiernahrung. Haustiere leben, so sagt es der Name, im Haus. Ich will jetzt nicht diskutieren, wie artgerecht das ist. Es geht um etwas anderes. Hunde und Katzen fressen Fleisch. Alle Versuche, sie vegetarisch oder vegan zu ernähren, sind bisher gescheitert. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit veganem Futter von “Fressnapf”… Glaubt man der Werbung, so gibt es nur eine richtige Form der Ernährung: BARF. Und das heißt nichts anderes als “Biologisch artgerechte Rohfütterung”, also Fleisch. Und meist hochwertiges Fleisch. Übrigens sind Lunge, Pansen, Leber und Niere keine “Abfälle.” Wir behandeln es mittlerweile nur …

Ein Riss in der Brücke

Nur eine ganz kleine Meldung, die aber zum Nachdenken anregt. Erst ein quer stehendes Containerschiff im Suez-Kanal, dann Hacker, die eine Pipeline ausser Betrieb nehmen. Und jetzt ein Riss in einer Brücke irgendwo in den USA. Über 700 Lastkähne können nicht weiterfahren. https://www.nzz.ch/wirtschaft/ueber-700-lastkaehne-im-mississippi-blockiert-ld.1625136?mktcid=nled&mktcval=164_2021-05-14&kid=nl164_2021-5-13&ga=1&trco= Sollte die Sperrung weiter anhalten, sind Auswirkungen auch auf die Börse für Agrargüter zu erwarten

19% mehr Schweine

“Wir sollten weniger Fleisch essen”. Diesen Satz liest und hört man immer wieder, besonders häufig und nachdrücklich in Deutschland. In anderen Teilen der Welt scheint der Vorschlag nicht so gut anzukommen… https://www.pigprogress.net/World-of-Pigs1/Articles/2021/5/Chinas-pig-production-will-grow-19-in-2021-745100E/ Zitat: “Chinas Schweineproduktion wird 2021 um 19 % wachsen Die aggressive Kapazitätserweiterung von Großbetrieben im Jahr 2020 hat einen geschätzten Anstieg der Schlachtschweine für China bewirkt. Im Jahr 2021 soll die Zahl um 19,2 % auf 613 Mio. Tiere steigen. Die gesamte Schweinefleischproduktion wird auf 49,27 Mio. Tonnen prognostiziert, was einem Anstieg von 19,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.” Für Schweinehalter dürfte dieses Zitat noch interessant sein: “Es wird auch erwartet, dass im Jahr 2022 Angebot und Nachfrage nach Schweinen in ein grundlegendes Gleichgewicht eintreten werden, wobei der Schweinepreis um RMB 18 (US$ 2,78)/kg schwankt. Nach 2023 wird es dann für zwei aufeinanderfolgende Jahre eine Phase des Überangebots geben und in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 wird der Markt in einen neuen Preiszyklus eintreten.” Hier noch ein Bericht, wie China seinen Fleisch-Hunger durch Importe deckt: https://www.fleischwirtschaft.de/wirtschaft/nachrichten/handel-mit-schweinefleisch-chinas-importe-steigen-weiter-50426?crefresh=1 Großer Gewinner ist Spanien, großer …

Haferdrink oder Kuhmilch – Was ist besser fürs Klima?

“Ist doch klar, natürlich der Haferdrink” werden jetzt viele sagen. Ich bin auf eine schwedische Studie gestossen, die die Nährstoffdichte von Getränken in Relation zur Klimawirkung untersucht hat. Hier der Link dazu. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2924839/ Sie setzt dies in Beziehung zu Ernährungsempfehlungen und kommt zu folgendem Schluss: (Auszug) Aufgrund der geringen Nährstoffdichte lag der NDCI-Index für kohlensäurehaltiges Wasser, Softdrink und Bier bei 0 und für Rotwein und Haferdrink unter 0,1. Der NDCI-Index war ähnlich für Orangensaft (0,28) und Sojagetränk (0,25). Aufgrund einer sehr hohen Nährstoffdichte war der NDCI-Index für Milch deutlich höher (0,54) als für die anderen Getränke. Getränke mit den höchsten NDCI-Indexwerten waren diejenigen mit den höchsten Nährstoffdichte-Scores im Verhältnis zu den THG-Emissionen. Obwohl der Bericht auf schwedischen Perspektiven bezüglich der Nährstoffempfehlungen und -richtlinien und der THG-Emissionen basiert, ist der Grundsatz, dass die Nährstoffdichte von Getränken und Lebensmitteln im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu berücksichtigen ist, weltweit gleichermaßen anwendbar. Oder vereinfacht gesagt: Kuhmilch hat im Vergleich die meisten und ernährungsphysiologisch wichtigsten Nährstoffe pro Einheit. Unter Einbeziehung aller Treibhausgas-Emmissionen liegt Kuhmilch in der Wertigkeit deutlich vor allen …

Mein neues Auto und das Klima

Heute mal was sehr Privates: mein Auto 🙂 . Ich fahre einen VW Touran Diesel, und zwar die 2-Liter-Maschine mit 140 PS.  Für so einen fahrenden Schuhkarton mit dem cw-Wert einer Schrankwand ist der Motor genau richtig. Sparsam ist er auch: Meine letzte Tour ging Richtung Göttingen, ich habe mir Zeit gelassen und auf dem Hinweg ziemlich genau 5,1 Liter auf 100 km gebraucht. Auf dem Rückweg bin ich etwas flotter gefahren und da waren es dann prompt 5,5 l/100 km. Das Auto ist Baujahr 2009, der aktuelle Kilometerstand 214.000. Jetzt denke ich so langsam über ein neues Auto nach. Wobei meine Frau sagt, ich wäre bekloppt. So billig wie jetzt würde ich nie wieder ein Auto fahren. Gut, meine Frau hat BWL studiert und ist bei uns für das Finanzielle zuständig. Ich mehr für die Emotionen. 🙂 Weil ich ja was fürs Klima tun will, weil alle über E-Mobilität reden, weil die Regierung das alles enorm finanziell unterstützt (wovon eigentlich?) und weil ich es mir nicht mit Fridays for Future verderben will,  kommt natürlich …