Bauer Willi
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Große Betriebe – Agrarfabriken

Deutschland ist nicht der Nabel der Welt und Größe ist relativ. Ich war während meines Berufslebens mehrmals in Russland und in der Ukraine. Bei einem Besuch habe ich mich mit dem Eigentümer von Prodimex in Russland unterhalten. Etwa 2006 umfassten seine Betriebe zusammen 480.000 ha. Das ist zweimal die Fläche von Luxemburg, aber alles nur Ackerfläche. Mittlerweile ist der Betrieb auf 892.000 ha Ackerfläche gewachsen. Das ist fast viermal die Fläche von Luxemburg oder zwei Drittel von Schleswig-Holstein. Hier ein kleiner Einblick:  https://prodimex.ru/

https://www.agrarheute.com/land-leben/xxl-grossgrundbesitzer-russland-million-hektar-land-581198?utm_campaign=ah-mo-fr-nl&utm_source=ah-nl&utm_medium=newsletter-link&utm_term=2021-05-14

Doch das ist nicht der größte “Bauernhof” in Russland. Der ist nämlich über eine Million Hektar groß.

Hier noch zwei, nicht mehr ganz aktuelle Quellen mit weiteren Großbetrieben, incl. Viehhaltung.  Sind 37.000 Milchkühe Massentierhaltung?

https://www.agrarheute.com/land-leben/elf-millionen-hektar-groesster-agrarbetrieb-welt-sucht-kaeufer-511629

https://www.agrarheute.com/land-leben/mega-farm-7-groessten-agrarbetriebe-welt-521160

Eine kleine, persönliche Geschichte: abends stand ich mit einem russischen Betriebsleiter am Tor der Werkstatt und wir schauten auf zwei Zuckerrübenfelder, nur getrennt von einem Feldweg. Das linke Feld war 2.400 Hektar groß, das rechte Feld 800 Hektar. Das Vorgewende, also dort, wo die Maschinen drehen, war so groß wie unser ganzer Betrieb. Da wird man nachdenklich.

Vielleicht erzählen wir das mal unseren Kritikern, wenn von “Agrarfabriken” die Rede ist.

Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.

Nachtrag: Immer dann, wenn von solchen Mega-Betrieben gesprochen wird, darf man nicht vergessen, wie diese Größenordnungen entstehen konnten. In Russland und der Ukraine war es erst die stalinistische Enteignung, später haben sich Oligarchen auf dubiose Art und Weise diese Flächen “beschafft”.  Dies nur, damit es nicht vergessen wird.

 

 

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97 Kommentare

  1. “Deutschland ist nicht der Nabel der Welt!”
    Warum sollte es das sein?

    Aktien von Longping High-Tech-Anstieg am Montag als Investoren Tribut an Vater von Hybrid-Reis in China
    Nach Global Times
    Veröffentlicht: 24.05.2021 11:53

    Studenten präsentieren am Sonntag Blumen vor einer Statue von Yuan Longping an der Southwest University im südwestchinesischen Chongqing. Yuan, bekannt für die Entwicklung des ersten Hybrid-Reisstamms, der unzählige Menschen von Hunger befreite, starb am Samstag im Alter von 91 Jahren an Organversagen. Yuan graduierte 1953 am Southwest Agricultural College (heute Southwest University). Foto: cnsphoto

    Die Aktien von Yuan Longping High-Tech Agriculture Co (Longping High-Tech), einer chinesischen Saatgutfirma, die nach Yuan Longping benannt ist, der als Chinas Vater von Hybrid Reis verehrt wird, stiegen am Montag um mehr als 4 Prozent, als Aktieninvestoren dem berühmten Landwirt Tribut zollten, der am Samstag verstarb.
    Der Aktienkurs des Unternehmens stieg zur Eröffnung am Montag um 10,01 Prozent auf 18,8 Yuan (2,92 US-Dollar), bevor er sich teilweise absetzte.
    Der Aktienkurs des Unternehmens lag zum Zeitpunkt der Pressezeit bei 17,83 Yuan, ein Plus von 4,33 Prozent.
    Yuan war Ehrenvorsitzender des Unternehmens, während die CITIC Group ihr größter Aktionär
    ist. Die Hauptunternehmen des Unternehmens sind Saatgutund landwirtschaftliche Dienstleistungen.
    Die Trauer um Yuan ging am Samstag und Sonntag weiter, als die Menschen des “Lebensmittelhelden” der Nation gedachten, der einen enormen Beitrag zur Agrarindustrie des Landes leistete.
    Am Sonntag und Montag besuchten viele Einwohner Yuan vor dem Bestattungshaus in Changsha, der zentralchinesischen Provinz Hunan, und legten Blumen nieder und hinterließen Dankesbriefe vor Ort.
    Neben Longping High-Tech verzeichneten am Montag auch einige andere Agrar- und Saatgutunternehmen Kurssprünge.
    Die Aktien des Saatgutverarbeiters Gansu Dunhuang Seed Co stiegen um 2,65 Prozent, während das Saatgutunternehmen Hainan Shennong Gene Technology Co die Aktien zum Zeitpunkt der Presseum1,10 Prozent zulegen sah.

  2. Thomas Apfel sagt

    Herr Niemann,
    Niemand muß Russland und seine Strukturen mit bäuerlichen Betrieben bei uns vergleichen. Trotzdem sind diese Strukturen da, unabhängig von irgendwelcher Unkerei bei uns. Russland hat mit fast 1,7 ha LN pro Kopf einfach ein enormes Entwicklungspotential. Ich weiß, dass die Deutschen diesen Umstand vor rund 80 Jahren für die eigenen “Bäuerlichen Familienbetriebe” nutzen und den “Raum im Osten” in Besitz nehmen wollten. Ist aber Gott sei Dank gescheitert.
    Man muss die Entwicklung zu so großen Betrieben nicht gut heißen, ändern können wir sie von hier aus (glücklicherweise) nicht mehr.

    • sonnenblume sagt

      Sie werden dieses Entwicklungspotential nutzen, Quantität und Qualität ausbauen und damit den Weltmarkt beeinflussen. Es nützt nichts, wenn wir hier die Augen davor verschließen. Je mehr man hier bei uns die Daumenschrauben anzieht, desto schneller sind wir weg vom Fenster. Da hilft auch keine Bioproduktion mehr. Denn Bio geht auch in diesen Ländern wenn es einen lukrativen Markt dafür gibt. Wir können dem internationalen Markt nicht ausweichen. Die Zukunft wird der Bevölkerung nicht mehr Einkommen ins Portemonnaie spülen. Dann werden sie um so mehr auf den Preis achten müssen. Ernährungsumstellung hin zu Bio, Vegetarisch oder Vegan hin oder her.

      • Ferkelhebamme sagt

        Aus den Discounter-Wochenendprospekten: Bio-Ingwer aus China, Bio-Avocado aus Peru/Kenia/Tansania. Die Bio-Avocado im Lidl ist genauso billig, wie die Nicht-Bio-Avocado aus den gleichen Ländern im Aldi. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
        Darunter halbseitige Werbung für Bioland Kresse aus Deutschland. Frisch und wertvoll-aus unserer Heimat! Der Ablass für nur 50 Cent das Schälchen. Und der Kunde geht mit einem tollen Gefühl nach Hause.
        Genial gemacht…

      • Thomas Apfel sagt

        Ganz am Rande: die russische Landwirtschaft besteht keineswegs nur aus Großbetrieben, Es gibt ca 280.000 “Bauernbetriebe” mit rund 40 ha Fläche im Durchschnitt. Das ist von der Fläche her ungefähr soviel wie die LW in Deutschland insgesamt. Diese Betriebe sind zu 10 % an der erzeugten Menge beteiligt. Ansonsten gibt es noch die statistische Kategorie der “Hauswirtschaftsbetriebe” (Datschen u. Kleinbetriebe) im Subsistenzbereich, die nach Angaben der russischen Statistik auch jetzt noch 25 – 30 % der Nahrungsmittel erzeugen. Im Krisenzeiten (zwischen 1999 bis 2008 zum Beispiel) haben diese Subsistenzbetriebe 40 – 50 % der Nahrungsmittel erzeugt.

  3. Eckehard Niemann sagt

    Lieber Herr Kremer-Schillings,
    angesichts der sehr vielen Reisen, Termine und zeitaufwendigen Veröffentlichungen bleibt Ihnen mit Sicherheit seit Jahren kaum Zeit für wirkliche landwirtschaftliche Betätigung. Und vorher waren Sie ja wohl hauptamtlicher Angestellter im ausserlandwirtschaftlichen Bereich. Die Landwirtschaft macht offensichtlich hauptsächlich ihr Kooperationsbetrieb für Sie. Das ist ja auch völlig in Ordnung so. Aber man sollte sich dann nicht “Bauer” Willi nennen – denn das sind sie ja nicht. Ehrlicher wäre: “Publizist” Willi – was ja durchaus auch eine ehrenwerte Betätigung sein kann (sicher auch abhängig von Inhalt und Ausrichtung).

    • Arnold Krämer sagt

      Was ist ihr Problem, Herr Niemann? Sie waren doch kürzlich noch am Sonntag Nachmittag im Fernsehen zu “bewundern”. Was ist Ihre Berufsbezeichnung? Agitator, Aktivist, Journalist, Aufklärer?

    • Bauer Willi sagt

      “Große Leute sprechen über Ideen. Durchschnittliche Leute sprechen über Dinge. Kleine Leute sprechen über Leute”

      Trolle im Netz: ” Ihre Kommunikation in diesen Communities ist auf Beiträge beschränkt, die auf emotionale Provokation anderer Gesprächsteilnehmer zielen. Dies erfolgt mit der Motivation, eine emotionale Reaktion der anderen Teilnehmer zu erreichen.”

  4. Eckehard Niemann sagt

    Ich habe selten etwas Platteres zur Verteidigung agrarindustrieller Großstrukturen (zu Lasten vieler Bauern) gelesen. Aber alles ist ja “relativ” – vielleicht gibt es nach Plattereres…

    • Reinhard Seevers sagt

      Immer wieder belustigend, wie billig Ecki sich einbringt und auch immer gleich selbst einen Daumen hoch hinzufügt…wie ein kleines Kind.

  5. Günter sagt

    @Elisabeth
    Ich kenne das Tennengebirge, beruflich war ich oft in Bischofshofen und als Bergler geht man auch oft auf die umliegenden Berge.
    Die EU als solche ist gescheitert, sie fördert das Großkapital und kleinere Strukturen
    bleiben auf der Strecke. So mag das in der Industrie funktionieren, in der Landwirtschaft ist das der Untergang.
    Da ich aber aus einen Heiteitei bzw. Bullerbühl Land komme, gibt es zumindest Ansätze neue Wege zu gehen auch wenn Bergbauern hier mit 4,50 Euro Stundensatz
    bewertet werde.
    Zum Nachsehen: “Die letzten ihrer Art Seltene Nutztierrassen in Südtirol” in der Mediathek von Rai Südtirol
    http://raibz.rai.it/de/index.php?media=Ptv1621282800
    Allen Heiteitei Bauern, konventionellen
    Bauern, Bio Bauern und sonstigen Bauern
    schöne Pfingsten

    • Arnold Krämer sagt

      “Die EU als solche ist gescheitert, sie fördert das Großkapital und kleinere Strukturen
      bleiben auf der Strecke. So mag das in der Industrie funktionieren, in der Landwirtschaft ist das der Untergang.”
      Die Politik macht auf Dauer alle KMU (kleine und mittlere Unternehmen) nicht nur in der Landwirtschaft kaputt, weil sie die Menschen dort ohne vernünftigen Grund überfordert mit ihrem Dokumentations- und Kontroll-Wahnsinn sowie Forderungen, die als klassische Nebenziele (Klimaschutz, Insektenschutz, Artenschutz u.a.) Kultstatus und damit Hauptzielstatus erlangen. Das hat auch damit zu tun, dass das kapitalistische Wirtschaften immer weniger Innovationen (sprich Alltagsnutzen) hervorbringt und durch seine Excesse in der Finanzwirtschaft aber auch in der Realwirtschaft (aktuell z.B. Vernichtung von Retouren durch Amazon) an Legitimität einbüsst. Für den Agrarsektor sind aber auch Sonderfaktoren wirksam, die hier schon oft diskutiert wurden.

      • Reinhard Seevers sagt

        ……u.a. deshalb fordern Neubauer und Brunnhuber auch eine konsequente Änderung von Wirtschafts,- Geld,- und Finanzpolitik ….fragt sich nur ob und wie das funktionieren könnte.

        • Arnold Krämer sagt

          Brunnhuber sagt mir nichts, aber die Neubauer meint sicherlich, dann immer noch auf der “relativ sicheren Seite ” zu sein, was Wohlstand etc. angeht.

        • Lady sagt

          “……u.a. deshalb fordern Neubauer und Brunnhuber auch eine konsequente Änderung von Wirtschafts,- Geld,- und Finanzpolitik ”

          Es bleibt mir ein Rätsel , warum diese beiden überhaupt zu diesem Thema befragt werden. Wo ist die entsprechende fachliche Eignung?
          Aber warum soll es da anders sein als beim Thema Landwirtschaft. Nur nicht jemanden fragen, der etwas davon versteht. Die Antwort könnte unangenehm werden…

          • Reinhard Seevers sagt

            Ich finde Diskussionen, die sich anstatt mit Inhalten, mit Personen beschäftigen überflüssig.

            • Ich finde, dass die Landwirtschaft Vorbilder braucht! https://www.derstandard.at/story/2000049767336/friedensnobelpreis-der-reisfluesterer
              Ein Besuch bei Yuan Longping. Der 86-jährige Vater des Hybridreis ist für den Friedensnobelpreis nominiert. Sein Superreis kann den Hunger der Welt stillen

              Johnny Erling aus Changsha 24. Dezember 2016, 18:51 98 Postings
              Steigerung der Reiserträge
              ….Wenn Yuan erzählt wiederholt er Fachausdrücke in Englisch, das er einst von seiner Mutter und auf einer Missionsschule lernte. Mit seiner neuen Reissorte brach er vergangenen November zum dritten Mal den Weltrekord. Auf Versuchsfeldern bei Kanton kam er bei der Doppelernte auf 23 Tonnen Superreis pro Hektar. 2017 will Yuan einen neuen Rekord auch beim Einzelernten-Reis erzielen. “Wir werden auf 17 Tonnen Reis pro Hektar kommen,”, sagte er im Büro seines Reis-Forschungsinstitut in Changsha, der Hauptstadt der Bauernprovinz Hunan.

              Für ihn bleibt bis heute die Steigerung der Reiserträge sein wichtigstes Zuchtziel, solange noch mehr als 750 Millionen Menschen auf der Welt hungern. Pure Not wurde vor mehr als einem halben Jahrhundert zu seinem Anstoß, sich mit Reis zu befassen. Chinas Bauern verhungerten in Maos “Großem Sprung nach Vorn”. In seiner Autobiografie, die Assistentin Xin Yeyun aufschrieb, erinnert er sich. 1960 war er Agrarlehrer in der Bauernprovinz Hunan: “Ich sah mit eigenen Augen mindestens fünf Leute, die am Straßenrand, vor den Feldern, unter einer Brücke hinfielen und starben.” Er habe nie mehr vergessen, “wie wichtig es ist, Getreide zu haben.”

  6. fingerphilosoph sagt

    Wenn man an die riesigen Steppenlandschaften mit den gewaltigen Tierherden denkt, wie sie die Natur in den Eiszeiten erschaffen hat, versteht man nicht, was ausgerechnet an kleinbäuerlicher Landwirtschaft nun so besonders “natürlich” oder “ökologisch” sein soll.

    • Mark sagt

      “..wie sie die Natur in den Eiszeiten erschaffen hat…” eher nach den Eiszeiten

      • fingerphilosoph sagt

        Von einer Eiszeit spricht man, wenn mindestens einer der beiden Pole vereist ist. Das heißt, seit 34 Mio. Jahren leben wir im Känozoischen Eiszeitalter. Seit 2,6 Mio. Jahren sind beide Pole vereist. Die sich in dieser Zeit ausdehnenden und schrumpfenden Gletscher haben die Steppenlandschaften des eurasischen Kontinents erschaffen.
        Viele Steppenbewohner waren deutlich größer als heute.

        • Mark sagt

          Seit etwa drei Millionen Jahren ist es weltweit nicht nur bedeutend kühler, sondern das Klima wechselt auch zwischen zwei Extremen, den Eis- und Warmzeiten, mit einer Periode von etwa 100.000 Jahren.
          Die letzte Eiszeit hatte ihren Höhepunkt vor etwa 21.000 Jahren und ging vor etwa 10.000 Jahren zu Ende. Es gab bis zu drei Kilometer mächtige Eisschilde. Da so viel Wasser als Eis gebunden war, lag der Meeresspiegel etwa 130 Meter unter dem heutigen Niveau. Die globale Durchschnittstemperatur war fünf bis sechs Grad Celsius niedriger. Auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit waren 32 Prozent der Erdoberfläche von Eis bedeckt, heute sind es noch etwa zehn Prozent.
          In Eiszeiten breiteten sich innerhalb weniger hundert Jahre die Eismassen von Arktis, Antarktis und den Gebirgen stark aus und bedeckten große Teile Europas, Asiens, Japans und Nordamerikas. Zu den Spuren der Eiszeiten gehören zum Beispiel Moränen, Gletscherschrammen und Findlinge und eben auch die Steppenlandschaften, die sich dann in den Warmzeiten bildeten. Auch die heutigen Gletscher sind Reste der letzten Vereisungen.

          • fingerphilosoph sagt

            Was du Warmzeiten nennst, sind lediglich Interglaziale, bei denen die Pole vereist geblieben sind. Interglaziale dauern etwa 10-15.000 Jahre. Der Rhythmus von 100.000 Jahren ist erst seit 800.000 Jahren feststellbar. Ob da System oder Zufall dahintersteckt? Keine Ahnung. Bei Tausenden von Würfen kann man schon sieben- oder achtmal die gleiche Zahl würfeln.

            Ist wohl so, dass Kälte und Trockenheit dran schuld waren, dass unser Vorfahre von den Bäumen heruntergestiegen und Mensch geworden ist. Wir sind Kinder der Eiszeit, deshalb fürchten wir uns vor der Hölle mit ihrer Feuerhitze, was heute Klimawandel heißt. Zu Unrecht, denn besonders in den Interglazialen haben wir uns oft sprunghaft weiterentwickelt, das heißt, Waffen, Sprache, Kunst und Totenrituale erfunden.

    • Christian Bothe sagt

      Und wieviel to Methan diese riesigen Herden von Millionen Wiederkäuern in die Atmosphäre gepupst haben?

      • Inga sagt

        Ich denke es waren weniger als jetzt, denn jetzt ist die Anzahl der Menschen gewachsen, die ihr tägliches Fleisch wollen und deswegen sind für die Mast noch eine große Anzahl unter menschlichen Einfluß geboren worden sind!

    • Inga sagt

      Da wird jedes Masttier individuell behandelt und fast jeder Acker Land auch, ausßerdem stehen da mehr Sträucher umd Bäume in der Landschaft undes gibt mehr Feldwege mit Gras- und Blühstreifen!!

      Man kann auch flexibler handeln!

    • Paulus sagt

      Soweit ich weiß kann von gewaltigen Tierherden in der gigantisch großen mongolischen Steppe keine Rede sein. In den Savannen Afrikas geht es nun auch nicht gerade zu wie in einem Tierpark, auch wenn die Tierfilme einen anderen Eindruck vermitteln.
      Man kann diese endlosen und extrem dünn besiedelten Weiten doch unmöglich mit unserer historisch gewachsenen Kulturlandschaft vergleichen.
      Mit dem Begriff “kleinbäuerliche LW” kann ich überhaupt nichts mehr anfangen. Die war schon am Ende als ich noch zur Volksschule ging. Was wir jetzt krampfhaft versuchen zu erhalten, sind Landschaften nach der Traumvorstellung à la Bullerbü.

      • Reinhard Seevers sagt

        “Was wir jetzt krampfhaft versuchen zu erhalten, sind Landschaften nach der Traumvorstellung à la Bullerbü.”

        Das sehe ich ähnlich. Es ist der Wunsch nach einem Idealbild, damit soll das konträre Leben mit KI, Hightech, globaler Kultur und Modernität eingehegt werden. Wenn die Gesellschaft es sich leisten will und kann, dann bitte schön.

      • fingerphilosoph sagt

        Tja, weil die Saigas in der Steppe zu Hunderttausenden abgeschlachtet wurden.

    • Diese “Steppen” wollen sie in Hohenheim doch unter den Pflug nehmen. Freut das jemanden? Riesige Gebiete in Afrika. Riesig, wie der Horizont von “Bauer Willi”.
      Meiner ist sehr viel bescheidener . Ich will nur Bauer sein, noch dazu Dichter, nicht wie Schiller, sondern wie der schwäbische Bauerndichter Wagner : “Sieh gut um dich auf deinen Reisen”

      • Christian Wagner aus Warmbronn. In der Zeit von Ende August 1868 bis April 1869 arbeitete er mit beim Bau der Eisenbahnstrecke, die direkt in der Nachbarschaft vorbeiführen sollte. Während der Arbeitspausen schrieb er Gedichte.
        Dem Professor Reisch sollte Alexejew (mit netter Frau) damals als “Transformationsriemen” sagte mir der damalige stellvertretenden Leiter des Hohenheimer Landwirtschaftsmuseum und empfahl mir das Osteuropazentrum. Desser Leiter (ehemaliger Sozialphilosoph mit Ambitionen auf die Nachfolge von Professor Günther Rohrmoser, warnte mich davor ein ” Luftsschloss” zu träumen, wie viele andere. Daher kam es unter die “Abwicklung”. Sein Professor und Oberleiter vom Agrartechnikfach hatte alles “wohlwollend” begleitet und erhielt mehrere Ehrendoktoren. <schade, dass sowas nicht wieder aberkannt wird. Ehemalige abgebrochene Altphilogen, Sozialphilosophen, Puppenspieler und Hobby Theologen trugenviel zum Erfolg bei (Sarkasmus zu Ende).

        • ” Das Ehepaar sollte in der Ukraine odere Russland Deutschland dienen”. Mit Albanien und Stipendien späteren politischen Eliten sowie Kosovo klappte es dagegen In dem Katholischen Kindergarten diente der Nickende N*** dazu ihm sein Taschengeld zu opfern, damit der ” Heide” bekehrt wurde. Heute kommen die Trans-und anders Queeren bei den Evangelikalen (Offensive junger Christen) unter Hormon Behandlung. Dank Jens Span wurde dies vor Korona zu bekämpfen rechtzeitig verboten.
          Das frühere Jugoslawien fiel auseinander, Tschechien und Slowakei. Großbritannien und Schottland, Spanien und Katalonieb. Nur Marokko und die Westsahara will unser Außenmimister nicht zusammenlassen und Flüchlinge einlassen.
          Manche Jugendliche wären in Bussen, ohne Proviant dabei wie das “Gelände ohne Ende” (Ironie) hergekarrt worden. Mission Ceuta und Melilla, Richtung Spanische Exklaven. Sie wussten aber gar nicht wohin es ging. .
          Ein Chinese war 2015 auch als Flüchtling registriert worden wie der Hauptmann F. .Ersterer wollte gar nicht. Wie sagte Conrad Ferdinand Meyer. “Die Katholischen geben jedem die letze Taufe, Schaden kann es nicht “.
          https://www.wn.de/Schlaglichter/4422363-Migration-Marokko-setzt-Spanien-mit-Migranten-in-Ceuta-unter-Druck
          Marokko hat seine Grenze zu Ceuta geöffnet und eine Massenflucht ausgelöst. Tausende Marokkaner schwimmen in die spanische Nordafrika-Exklave. Auslöser der Krise: ein Patient in einem spanischen Krankenhaus. Von dpa

  7. Christian Bothe sagt

    Bei solchen Größenordnungen an LN und Viehbesatz in Russland,Australien und den USA geht mir das Herz auf…Ekosem-Agrar mit Dürr als Deutscher ist auch ein Beispiel für eine erfolgreichen Großbetrieb in Russland! Wie klein sind doch da die viel diskutierten „Großbetriebe“ in Ostdeutschland?Ich habe ja das als VEG Chef damals mit begleitet,die Bildung von KAP,LPG,VEG,AIV als Kooperation und Großbetrieb. Und auch heute arbeiten diese wirtschaftlich mit oder ohne „Heuschrecke“als Eigentümer.Biobetriebe gibt’s mittlerweile auch mit 4000ha und über 1000GV hier im Osten! Was die Welternaehrung betrifft,wird Deutschland mit seiner angedachten unökonomischen Oekophilosophie und Mitglied der EU nicht viel dazu beitragen.Den Grünen,BUND,UBA,der Journaille usw.sei’s gedankt und neuerdings noch die Jugendorganisation FFF…Dazu dann noch die Regularien der EU seit Beginn von CC und ff.Das Ganze ließ sich beliebig fortsetzen!

    • Inga sagt

      Und wie bewirtschaftet man auf so einer grossen schiefen Fläche dann Berg und Tal?

      In einer großen Weite geht das doch eher, oder?
      Und wie geht man da mit Winderosionen um?

      Welche Landschaft ist schneller verwüstet ???

    • sonnenblume sagt

      Im Vergleich zu diesen Betrieben aus dem Bericht, sieht die münsterländische Parklandschaft doch wie Großmutters Bauerngarten aus. Und auch hier soll alles noch kleinteiliger werden! Noch mehr Bäume, Hecken und Blühwiesen! Es ist schon verrückt.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ich mache mir schon lange Gedanken darüber, wo ich den 10 Meter breiten Blühstreifen unterbringen soll, wenn das Grundstück nur 9 Meter breit ist?

        • Inga sagt

          Ja,
          du mit dienen Handtücher,,
          das ist ja das gleiche Verhältnis von Musterland zu Dir wie von der Ugraine zum Münsterland, oder?

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Ob Handtücher, oder der 100 Hektarbetrieb, wichtig ist beim Einstieg in das Rentenalter, ob man von dem Erreichten gut leben kann, ohne den Kindern auf der Tasche zu liegen.

            • Inga sagt

              Haben bei Euch die 100 ha Betreibe keine Handtücher? Oder haben die diese mit Erlaubnis der Eigentümer zusammengelegt?

        • Smarti sagt

          Guten Morgen Ehemaliger, das ist doch einfach: unterteile die Grundstücke in z.B. 9×16 m Handtücher, dann bringst Du den Blühstreifen locker “quer” unter. Sollte dann eigentlich auch genug kleinteilig sein. 🙂

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Ach so, unter diesen Gesichtspunkten habe ich das noch nicht gesehen.😂

    • Andi sagt

      @Christian Bothe
      “Bei solchen Größenordnungen an LN und Viehbesatz in Rußland, Australien und den USA geht mir das Herz auf.”
      Rußland : 70.000 Zuchtsauen mit dazugehöriger Mast, muss einem da wirklich das Herz aufgehen? Glauben sie tatsächlich, dass man diese Größenordnung umwelttechnisch auch nur annähernd in den Griff bekommt?

      • Reinhard Seevers sagt

        Das Gutheißen von LN und Viehbesatz impliziert doch nicht automatisch Bestandsgrößen.

  8. Meier sagt

    Das Bauernbashing ist der Ersatz für die verlorenen AKW-Demos. Mit dem Abstellen der AKWs brauchten die Grünroten einen neuen Kampfbegriff. Diesen Ersatz hat eine Agentur in der Schweiz entwickelt. So hält man die Leute bei der Stange. Dazu noch die Klimaweltrettung und die Spenden sprudeln. So haben sich diese Leute in die Verwaltungen und Politik ausgebreitet und machen so die Arbeit mit den NGOs zusammen. Für die Kampftruppen vor Ort agieren heute Antifa, NABU, BUND,Umwelthilfe, usw. . Für jeden Bürger eben etwas dabei. Die NGOs erhalten zur Unterstützung der Politik jedes Jahr vom Amt für politische Bildung über das Familienministerium 300 Mill. Euro/Jahr . Jetzt kommen da lt. aktuellen Beschluß noch einmal 1,2 Mrd. auf vier Jahre verteilt dazu. Die Regierung haut jetzt ein Gesetz nach dem anderen raus , um für viele Jahre die sogenannte Weltenrettung und Vernichtung unseres Staates zu beschleunigen. — Ob wir nun 20 ha oder 1000 ha -Höfe hier haben ist diesen Leuten doch egal , hauptsache Kaos anrichten. Eben DDR 2.0 errichten. Wir ernähren jetzt rd. 8 Mrd. Menschen auf der Welt und produzieren rd. 2,6 Mrd. Tonnen Getreide , Mais, Soja,Raps,Reis,Sonnenblumen, usw. . Nur mit Bio könnten wir nur 2 Mrd. ernähren .Wer also alles auf Bio umstellen will, der muß also 6 Mrd. Menschen “verabschieden”. Wir Menschen haben immer mit neuen Entwicklungen die Ernährung sichern können und wer will schon das Rad zurück drehen ?

    • Wilfried Dannheim sagt

      Ich wohne nicht weit von “Gorleben” entfernt, dem Synonym der Anti – AKW und Anti – Castor Bewegungen.
      Es war über Jahrzehnte das Gebiet der Kampfbewegungen von den von Ihnen gezeichneten NGO’s, als es diesen Begriff noch gar nicht in unserem Bewusstsein geschafft hat.
      In landwirtschaftlichen Kreisen haben wir oft davon geredet, dass es schön wäre, wenn diese Situation auf die eine oder andere Art endlich befriedet wäre, denn die Region hat sehr unter diesen Auseinandersetzungen gelitten.
      Schon damals habe ich vorausgesagt, laßt diese Menschen sich an den AKW-Folgen abarbeiten, denn solange lassen sie die Landwirtschaft in Frieden. Ich habe es vorausgeahnt, dass diese Klientel sich die Agrarwirtschaft als nächstes vornehmen würde.
      Ich habe nicht immer richtig gelegen, hier schon.

  9. oberländer sagt

    Teutschland muß aber zum ökologischen Nabel der Welt werden.
    An der grün-ökologischen , post-faktischen Gutmenschen
    Denkweise muß die Welt genesen auch wenn es uns Blut und
    Tränen kostet .

  10. Arnold Krämer sagt

    Agrarfabrik und Massentierhaltung sind Kampfbegriffe der Gegner der konventionellen deutschen Landwirtschaft. Damit werden bereits Größenordnungen diskreditiert, die lediglich eine produktive Beschäftigung von Familien-Arbeitskräften und angemessene Arbeitseinkommen ermöglichen. Völlig ausgeblendet wird dabei oft, dass auch Bio-Betriebe produktiv wirtschaften müssen und durchaus in ähnlichen Größenordnungen unterwegs sind. Wäre es sozial gerecht, wenn eine Berufsgruppe im Lande mit versteckter Arbeitslosigkeit und nicht unbedeutenden Subventionszahlungen der Staates relativ und absolut besser gestellt wäre als die große Masse der in der Realwirtschaft beschäftigten Bevölkerung? Und über die Qualität der Produkte und der Produktionsprozesse sagen die Kampfbegriffe rein garnichts aus.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich habe oft das Gefühl, dass die deutsche Seele der eines Besuchers der Miniatur-Wunderwelt entspricht. Das Heiteitei der Gebirgsregionen Schweiz, Österreich, Skandinavien, alles so schön Kindgerecht, bunt und klein….es fehlt das größte Reich der Erde, Russland….ist eben nicht so einfach seine kindlichen Wunschträume abzulegen, um die Realität zu sehen.
      Wäre ja auch geil, wenn die gesamte Fläche der Wunderwelt allein aus einem großen Weizenfeld oder eines Nadelwaldes bestehen würde…😎

      • Inga sagt

        Ja, es ist schlimm, wenn der schon immer in Familienbesitz eigene Betrieb, der nicht nur Verantwortung Mühe und Arbeit kostet, auch Familieneinkommen und Geborgenheit bietet,
        von solchen Neidern oder Idealisten mit Bilderbuchvorstellungen und Heiteitei mit Kapfbegriffen diskreditiert werden?

        Wer erlaubt denen das denn? Woher nehmen die sich das Recht.

      • sonnenblume sagt

        Wo z.B. wird denn die Bevölkerung über die Entwicklung der Landwirtschaft in Russland oder der Ukraine informiert? Da muss man doch schon suchen. Solche Berichte um 20 Uhr nach der Tagesschau, dass wäre mal was. Hat die Bevölkerung hier überhaupt eine Vorstellung davon, wie groß die Länder sind und was sich dort in den letzten Jahren verändert hat? Ich glaube nicht.

          • sonnenblume sagt

            Es gibt ja einige Landwirte aus Deutschland, die sich dort eine Existenz aufgebaut haben und sie haben ihre Mitarbeiter mitgenommen in eine bessere Zukunft.

        • Inga sagt

          Und der ist auch egal, wie klein die früher in Baden-Württemberg gegenüber Norddeutschland waren oder
          Wie klein in Westdeutschland gegenüber Ostdeutschland!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Diese Tatsache wird einfach verschwiegen, passt nicht zur derzeitigen Forderungen nach einer Bullerbü Landwirtschaft.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Die österreichische Landwirtschaft vor 1995 mag eine “Bullerbü-Landwirtschaft” gewesen sein, aber sie hat alle versorgt. Ist es nicht das, worauf es ankommen sollte?

              • Elisabeth Ertl sagt

                https://boku.ac.at/fileadmin/data/H03000/H73000/H73700/Publikationen/Working_Papers/working-paper-135-web.pdf
                “Bis in die 1970er Jahre wurden dafür Rationalisierungsmaßnahmen
                (verstärkte Chemiesierung und Mechanisierung der Landwirtschaft,
                Flächenzusammenlegungen) und Spezialisierungsmaßnahmen beworben.
                Dadurch konnte bereits Ende der 1960er Jahre bei den wichtigsten
                österreichischen Agrarrohstoffen ein vollständiger Selbstversorgungsgrad erreicht
                werden (Rammer 1999: 101ff).” (S22)
                “Damit war der Sprung von einer Mangelwirtschaft zur Selbstversorgung und von
                Subsistenz- zu einer marktorientierten Produktion geschafft, doch die
                Weiterführung der gesteigerten Produktion führte zu agrarischen Überschüssen.” (S 23)
                “Ende der 1980er Jahre kam es jedoch in der österreichischen Agrarpolitik zu einer
                Umorientierung, der ökosozialen Agrarpolitik. Als agrarpolitische Reaktion auf die
                anhaltende Überschussproduktion und auch in Hinblick auf ökologische Folgen
                der Industrialisierung der Landwirtschaft kam es zu einer verstärkten Förderung
                der biologischen Landwirtschaft und zur Stärkung des Familienbetriebes sowie zur
                Einführung von Steuern auf landwirtschaftliche Betriebsmittel, vor allem auf
                chemische Düngemittel ” (S 23)
                “Auch der EU-Beitritt Österreichs
                24
                im Jahre 1995 brachte für die Landwirtschaft weitere Veränderungen mit sich. So
                wurde der sich vollziehende Strukturwandel durch den Beitritt beschleunigt, ein
                Einbruch in den landwirtschaftlichen Einkommen konnte jedoch durch massive
                Direktförderungen verhindert werden. Mit dem Beitritt wurde und wird immer noch
                ein enormer Intensivierungs- und Wettbewerbsdruck auf die LandwirtInnen
                ausgeübt” (S 23)

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Auf diesen Beitrag habe ich geantwortet und da steht nix von der Österreichischen Landwirtschaft.

              “Wo z.B. wird denn die Bevölkerung über die Entwicklung der Landwirtschaft in Russland oder der Ukraine informiert? Da muss man doch schon suchen. Solche Berichte um 20 Uhr nach der Tagesschau, dass wäre mal was. Hat die Bevölkerung hier überhaupt eine Vorstellung davon, wie groß die Länder sind und was sich dort in den letzten Jahren verändert hat? Ich glaube nicht.”

            • Paulus sagt

              Elisabeth Ertl, dass eure LW alle versorgt hat mag in Bezug auf die Anzahl der eigenen Bevölkerung ja richtig sein. Was den überbordenden Tourismus, vor allem in den Skigebieten betrifft, kann es nicht sein.
              Ich habe in Skiurlauben mehr Lachs, mehr Straußenfilets und sonstige ausländische Produkte als österreichische gegessen. Das war übrigens einer der Gründe weshalb wir uns verabschiedet haben.
              Jetzt könnte ich dir noch etwas von dem berühmten Naschmarkt in Wien erzählen. Das würdest du aber nicht so gerne hören.

      • Günter sagt

        @Reinhard
        Ich darf Gottseidank in einer Heiteitei Gegend leben und gottseidank sind
        meine Wiesen alle bunt und klein und kindergerecht. Die Steilheit ist auch kein
        Problem da die Kinder alle klein sind und durch die kurzen Füße einen niedrigen
        Schwerpunkt haben.
        Da ist nun mal Rußland eine ganz andere Nummer, kann ich verstehen.
        Um 2009/2010 war ich beruflich fast ein Jahr in der Oblast Brjansk in Potschep
        (einfach mal googeln) tätig und habe dort eine große Feuerungsanlage in Betrieb genommen. Natürlich bekomme ich in einem Jahr einen anderen Kontakt zur
        Bevölkerung als wenn ich in einem Kurztrip ausgewählten Personen vorgestellt werde.
        Es gibt schon Besonderheiten auf die man aufpassen sollte, z.B. wird an bestimmten
        Tagen die Bevölkerung aufgefordert die Fenster geschlossen zu halten und das Freie
        zu meiden. Dann kommen die Flugzeuge und spritzen die Felder und Gemüsegärten
        der heimischen Bevölkerung oder auf einer Baustelle stürtzten durch schlecht gesicherte ca 10? so genau weiß man das nicht, Arbeiter ab, dies wurde schlichtweg
        als Selbstmord deklariert. Das interessiert niemanden in Rußland.
        So ist es auch mit der Landwirtschaft, deshalb investieren soviele Westler und Oligarchen dort.
        Also Reinhard, nicht nur die Riesenfelder und Maschinen sehen es gibt dort mehr
        Verlierer als Gewinner.
        Zu Elisabeth Ertl:
        ich kenne Tirol ( Österreich) seit 1979, war bei den bayrischen Gebirgsjägern in Brannenburg stationiert und jede freie Stunde sind wir über die grüne Grenze
        nach Ebbs gepilgert. Dort war Stimmung und die Bevölkerung war bäuerlich
        im Sinne des Wortes.
        Wenn Du den Heimweg nicht mehr gefunden hast haben sie Dich im Heustadel
        schlafen lassen.
        Leider hat sich dort auch viel verändert, sie sind ebenso dem wachsen oder weichen
        ausgeliefert wie alle hier im deutschsprachigen Raum.
        Ich habe heute mal alle Blogs hier die verfügbar waren versucht zu lesen, mir fällt auf
        wie aggresiv der Umgang miteinander geworden ist, wenn ich an Alois Zeiten
        zurückdenke aber der kommt ja auch aus einer Heiteitei Region
        So jetzt ist genug schöne Pfingsten aus der Heiteitei Region Südtirol wo die
        Bergwiesen noch mit der Hand gemäht werden

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Ich bewundere euch, wie ihr mit der Sense umgehen könnt, aber kommt nicht auf die Idee, einen Erntehelfer einzusetzen, dann wäre es Sklavenarbeit.

          Trotzdem ein schönes Wochenende.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Was nichts anderes heißt, nur den Bauern ist es zuzumuten. Aber sie machen das ja freiwillig, sie haben den Berghof gekauft.

            • Arnold Krämer sagt

              Ich schon, Der Josef aus Innsbruck hilft seit Jahren in Proveis bei der Heuernte auch mit der Sense, dort wo die Maschine nicht hin kommt. Und ich selbst habe dort auch schon mehrmals mit der Sense gearbeitet. Gelernt ist eben gelernt.

            • Ein Besuch bei Yuan Longping. Der 86-jährige Vater des Hybridreis ist für den Friedensnobelpreis nominiert. Sein Superreis kann den Hunger der Welt stillen

              Johnny Erling aus Changsha 24. Dezember 2016, 18:51 98 Postings Ein verstorbene Herr in Stuttgart-Plieningen (Bixenstein), der mir seinen Garten teuer als Bauland verkaufen wollte, was es gar nicht war, wollte in seiner Jugend der “dunklen Zeit” Landwirt sein. ihn ließ sein Vater es nicht werden, erst nach einer handwerklichen Ausbildung Werkzeugmacher).
              Mein Vater ließ mich, der darum bettelte, früher nicht mitkommen, als der Landwirt nebenan ihn, wie jedes Jahr zur Heuernte als Helfer zum mitkommen bat und an dr Tür klingelte.
              In Polen (1983); Masuren, Oltyzn (Allenstein durfte ich es beim privaten Landwirt, dem Bruder von Urzula und Renata.

              Heute will es meine Frau bei nicht mehr zulassen , die jahrelang, ab 18 bis 21 in Nordchina am Experiment teilnahm als einzige ihrer zwei Brüder, die Karriere machen durften.
              Ein Kind der Familie mußte auf das Land. ” Es wird viel passieren, schau dir alles an. Heirate dort nicht, sonst kommst du nie zurück in die Stadt.”
              “Jugendliche aus der Stadt helfen den Reisbauern in Nordchina”.
              Für den Export, als organisierte Klassenverband nach der gemischten Mittelschule, nur Nachts zusammen geblieben. Kinder, mit mehreren Geschwistern, der “Elite” der nach Chinas Norden, zur Stahlerzeugung verbrachten Ingenieure -innen aus Schanghai und anderswoher.
              Gepflanzt und geerntet in den Reisbeutel für den “innovativen”Westen, nehme ich an (Big Ben).
              Meine liebe Familie, Schwester, Schwager und Kinder danken es ihr nicht und helfen ihr im Alter, fast 64, nicht, obwohl sie viel geerbt haben. Ihre gute Mutter, 87, schon. Die Brüder meiner Frau helfen immer. Nicht immer aber können sie (wegen Schwägerinnen).

              Meine Mutter, Alleinerbin, hilft auch gerne, 91 vorgestern, die in Kärnten, als sie noch jünger war, im Lager wohnte, die Ernte im Schlitten die Wege in den Bergen hinabfuhr und Gänse hütete.
              Sie wird bevormundet, oft kalt und egoistisch (Schwager).
              “Der Vater hat mich mit der Aufsicht beauftragt”.
              Da waren ihre “Helfer”. Wollen sie diese wiederhaben?
              Dann Revolution und Krieg; permanent wie es die “Revolutionäre”, der 68iger wollten, die heute teilweise “endlich” ans Regieren in Deutschland gelangten (MdEU Büdighofer, MP Kretschmann). Warum machen ihre Kinder nicht ” feiwillig”landwirtschaftliche Helfer . Die etablierten Eltern haben sich von der Permanenten Revolution abgewandt. haben wir wegen ihnen keine landwirtschaftlichen Helfer mehr? Warten sie auf die Grünen und Linken. Die SPD kann nicht mehr, obwohl sie es will.

              Friedensnobelpreis: Der Reisflüsterer hat ihn genausowenig wie meine Frau oder ein Landwirt bekommen. Ich bin n u r ein Bauer sein sagt Luan, den alle nur mit Vornamen nennen . Meine Frau will keine Bäuerin sein. Weijun ist ihr Vorname :”Großes Land”. Das ist auch ein Verdienst und Belohnung, obwohl sie diesen Namen von den Eltern bekam.

              • “Onkel Ben`s Rice; abgebildet war ein N***. Niemand nahm Anstoß damals daran.
                “Ich habe keinen N*** zuhause, sagte eine Biologin an der Universität Stuttgart und meinte jemanden, der für sie einkaufe. In das Chinarestaurant zu gehen animieren, wollten sie mich und andere Mitarbeiterinnen, Hilfsassistenten , wie mich.
                So sind die Wichtigen und Richtigen im “Land der Schwaben”.

                Vieles ist schon zu lange her und kommt doch immer wieder.
                Auch bei Boris Palmer jedesmal, oder Jurist Rezzo Schlauch, der nicht einmal aufstand, als ich mit ihm über Stuttgart 21 reden wollte, auf dem Boden liegend vor dem Volksfest Zelt.
                Er genoß den Tag. Respektlos, unverschämt.
                Hielt mich, wie Kretschmann auf dem Marktplatz in Echterdingen “nur” für eine  Niete, wie einen ihrer “Subalternen. Bloß kein “N***” in meine Nähe bitte. 

                Es zeugt eben von “Herr” oder “Dame”sein wollen, nicht wie in “My fair Lady”, die von  niederer Herkunft,sich von Professor Higgins Manieren lehren ließ. Nein Tochter, Sohn eines Reeders, wie Neubauer, Pfarrers , Lehrers oder mindestenes eines autoritären politischer Obstbauern.
                Dabei sagte mein Lehrer Munding, weswegen ich mich meiner Großmutter auf dem Wochenmarkt anfangs schämte: “Eine Bauersfrau auf dem Markt hat ein anderes Bewusstsein, als er selbst als Lehrer. So auch ein Jurist oder Mathematiker Palmer , ohne 2.Staatsexamen.”
                Jeder weiß das, auch Weijun bis 29 in der Jugendorganisation . Sie trat aus und ließ sich nicht zur Leiterin ausbilden, wie BK Merkel.
                Niedere und Hohe Klasse eben . Spannend, ob, die “Letzteren die Ersteren werden”, wie Kretschmann noch 20006 behauptete. Wenn es keine  “Klassenjustiz” gäbe vielleicht.  “Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen.” Wir werden sehen bei Baerbock, Özdemir und Palmer.

                Boris Palmers Briefe an die AL und den Kreisverband der Grünen
                In zwei Briefen hat sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer an den Grünen-Kreisverband und an die Alternative Liste gewandt. Im einen erklärt er sich zu seinem umstrittenen Facebook-Kommentar, im anderen wirbt er um Unterstützung für eine erneute Kandidatur.1
                Tagblatt 4.05.2021
                Von ST Boris Palmer. Bild: Hans-Jörg Schweizer
                Wir dokumentieren beide Schreiben mit seiner Zustimmung im Wortlaut.
                Mit diesem Brief, verschickt vor der jüngsten Kontroverse, wirbt Boris Palmer bei der Tübinger Alternativen Liste um Unterstützung für eine Kandidatur für eine dritte Amtszeit als Tübinger OB:
                „Liebe ALer in Vorstand und Mitgliedschaft,Im Oktober 2022 findet die nächste OB-Wahl statt. Es wird also Zeit zu klären, wer dann für uns antritt. Was mich und meine Eigenschaften angeht, bin ich nach 15 Jahren im Amt geneigt, Angela Merkel und Winfried Kretschmann zu zitieren: „Sie kennen mich.“Wir haben mit einer starken Fraktion und einem von derzeit nur drei grünen Oberbürgermeistern in Baden-Württemberg gemeinsam viel erreicht.
                Tübingen ist bei urgrünen Themen in Deutschland ganz vorne. Und nicht nur das, wir haben das Dreieck der Nachhaltigkeit zum Leitstern unseres Handelns gemacht und stets auf den Ausgleich von Ökologie, Ökonomie und Sozialem geachtet.Den Ausstoß von CO2 in der Stadt konnten wir um mehr als ein Drittel senken.
                Den Flächenfraß haben wir beendet und neue Gebäude fast ausschließlich auf Recycling Flächen wie Industriebrachen oder Parkplätzen untergebracht.
                Nach Jahrzehnten der Debatte ist der neue Busbahnhof endlich in Bau, die rad- und fußfreundliche Umgestaltung der Stadt ist in vollem Gange. Wir haben eine Solarpflicht eingeführt, Carsharing auf öffentlichen Straßen ermöglicht, die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien verzehnfacht und die Fernwärme ausgebaut. Im Januar werden wir als erste Stadt in Deutschland eine Verpackungssteuer einführen. Und von Lustnau bis Unterjesingen ist die erste Strecke der Regionalstadtbahn in Tübingen im Bau.
                Die AL hat sich seit ihrer Gründung immer als sozial ökologische Kraft begriffen und so haben wir unsere Stadtpolitik auch ausgerichtet. Wir haben mehr Kinderbetreuungsplätze als jede andere Stadt in Deutschland geschaffen, mit der Bonuscard ermöglichen wir Teilhabe für alle und fördern Kinder ganz besonders.
                Unser bundesweit einmaliges Wohnkonzept für Flüchtlinge mit über die ganze Stadt verteilten Baugemeinschaften hilft bei der Integration und wurde gerade erst mit einem Preis gewürdigt. Wir haben mehr Sozialwohnungen gebaut als jede andere Stadt in Baden-Württemberg und mit dem Programm fairer Wohnen Standards gesetzt, die andernorts als Vorbild gelten.
                Die Dachgenossenschaft Wohnen ist das neueste Beispiel unserer innovativen Sozialpolitik.Möglich war all das, weil die Wirtschaft in Tübingen gewachsen ist. Ich weiß, dass nicht alle das positiv sehen, weil es eben Wachstum ist. Tatsache ist aber, wir haben heute dreifach höhere Gewerbesteuereinnahmen als vor 15 Jahren und 10.000 neue Arbeitsplätze in der Stadt.
                Tübingen ist in der Weltspitze bei künstlicher Intelligenz und der Entwicklung von Impfstoffen, wir sind landesweit zum Zentrum für neue Technologien wie Batterie Zellfertigung, Umwelttechnik, Medizintechnik und IT geworden. Angesichts des bevorstehenden Wandels im Autoland Baden-Württemberg glaube ich, dass wir für diese Entwicklung noch sehr dankbar sein werden.
                Denn Umwelt, Soziales, Bildung und Infrastruktur müssen bezahlt werden. Während Reutlingens Haushaltsplan in Folge der Corona-Krise einen Anstieg seiner Schulden auf 2000 Euro pro Kopf erwarten lässt, werden wir mit 600 Euro pro Kopf glimpflich davonkommen. Unsere Investitionen sind mittlerweile pro Kopf doppelt so hoch wie die in der Nachbarstadt.In Tübingen wird nachhaltige Politik gelebt und gemacht.Wahlen sind aber Entscheidungen für die Zukunft, nicht über die Vergangenheit. Die Frage an Euch lautet also, ob Ihr mir zutraut, die Stadt auch in den kommenden Jahren zu führen und die richtigen Entscheidungen zu ermöglichen. Die letzten Monate haben mich für eine erneute Kandidatur motiviert.
                Der nahezu einstimmige Beschluss für das Klimaschutzprogramm 2030 und der erfolgreiche Tübinger Weg in der Corona-Pandemie haben mir eindrücklich gezeigt, wie gut Gemeinderat, Bürgerschaft und Stadtverwaltung zusammenwirken und wie viel wir in unserer kleinen großen Stadt gemeinsam erreichen können.Tübingen bis 2030 klimaneutral zu machen, das ist eine Aufgabe, für die ich mich gerne weitere acht Jahre verpflichten würde, wenn ich die AL an meiner Seite weiß.
                Und mit dem Bundesverfassungsgericht und möglicherweise einer grünen Kanzlerin, mindestens aber eines grünen Umweltministers und einer Klimaschutz Regierung im Land haben wir dafür endlich die nötige Unterstützung höherer Institutionen.Nun meine Frage an Vorstand und Verein: Bin ich der richtige Kandidat für die AL bei der OB-Wahl 2022? Wollen wir gemeinsam eine Agenda für die 20er Jahre in Tübingen erarbeiten und umsetzen? Gerne stehe ich zu einem Gespräch darüber zur Verfügung.Mit grünen und alternativen GrüßenBoris Palmer“Diesen Brief schrieb Boris Palmer an den Kreisverband der Grünen:„Liebe Freundinnen und Freunde,Und ja, auch liebe Gegnerinnen und Gegner in unserem grünen Kreisverband,
                Wieder einmal ein Brief. Wieder einmal ein bundesweiter Shitstorm. Wieder Ausschluss Forderungen. Und nun wieder Rechtfertigungen? Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr euch das auf die Nerven geht. Ich schreibe euch deshalb heute sehr persönlich.
                Kurz vorab: Was ist passiert?
                Ich wollte einem meiner langjährigen innerparteilichen Gegner aus der Grünen Jugend in Rheinland-Pfalz zu verstehen geben, wie absurd ich seine konstruierten Rassismusvorwürfe finde, indem ich ihm einen Rassismusvorwurf präsentiere, der eine verleumderische Vorlage so weit in das Groteske überzieht, dass es sogar ihm auffallen müsste. Gewissermassen pädagogische Satire. Was der daraus machen würde, hätte ich mir zwar denken müssen, konnte es mir aber schlicht nicht vorstellen. Den Vorwurf der Naivität lasse ich mir deshalb gefallen.Vorausgegangen war ein Facebook-Post, indem ich mich mit dem Fußball Nationalspieler Dennis Aogo solidarisiert habe. Er hatte davon gesprochen, dass Spieler „trainieren bis zum vergasen.“ Eine Redewendung, die ich früher oft gehört habe, die nicht mal etwas mit der Nazibarbarei zu tun hat. Wegen eines Verstoßes gegen die Werte seines Fernsehsenders soll er nun von der Bildfläche verschwinden. Das finde ich falsch. Die Welt wird einfach nicht besser, wenn Menschen ihre Existenz verlieren und geächtet werden, weil sie einen unbedachten Satz gesagt haben. Als Reaktion auf meine Verteidigung für Aogo schrieb eben jener Parteifreund aus Rheinland-Pfalz: „Na, mal wieder Rassismus relativieren?“. Und dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Vorausgesehen habe ich davon nichts. Da war kein Kalkül oder gar eine Provokation.Ich habe öffentlich viel dazu gesagt, was ich für die Ursachen der regelmäßigen Konflikte dieser Art halte. Cancel Culture, Political Correctness, „selbstgerechte Lifestylelinke“ in der „Generation beleidigt“, identitäts politischen Fundamentalismus. Darüber gibt es in unserer Partei einen großen Streit. Den hier auszuführen bringt aber sicher nicht weiter. Ich hoffe, dafür finden sich noch geeignete Debatten Formate.Ich will hier etwas anderes fragen. Was ist es, das mich immer wieder in derartige Auseinandersetzungen verstrickt? Was ich im Grübeln darüber gefunden habe, will ich euch schildern. Einfach weil ich glaube, der Versuch, sich zu verstehen, ist produktiver, als der Wunsch nach Verurteilung.An meinem Vater und meiner Jugend komme ich nicht vorbei. Sowieso nicht, und jetzt erst recht nicht. Ich bin ein Bauernkind. Auf dem Land aufgewachsen. Harte Arbeit ab 3 Uhr in der Frühe. Derbe und rohe Sprache war normal. Ich fand da nie etwas dabei. Ich hatte eine glückliche Kindheit. Ich bin ein Bildungsaufsteiger. Das erste Kind in der Familie, das studieren konnte. Meine Eltern hatten beide kein Abitur. Gutbürgerliche Kinderstube darf man bei mir nicht suchen. Ich kann mich akademisch ausdrücken, aber das Manierierte liegt mir nicht. Sitten Vorschriften, das Höfische Verhalten, Sprachkodex – alles fern meiner Sozialisation. Auf dem Klo meiner Eltern hängt bis heute ein Luther Spruch: „Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz“. Einen Mohrenkopf oder einen Negerkönig finde ich schlicht nicht anstößig.Und mein Vater ging ja noch viel weiter. In seinem „Kampf und Widerstand im Filbingerland“, so der Titel eines seiner Bücher, lehnte er sich mit Wortgewalt und oft auch mit rohesten Begriffen gegen manchmal objektiv an ihm begangenes Unrecht, manchmal auch nur subjektive empfundene Kränkung auf. Er ging für seine Überzeugungen 18 Monate ins Gefängnis. Zu keinem Zeitpunkt leistete er Abbitte. Jedes seiner Bücher unterschrieb er mit „Nulli cedo“. Ich weiche niemals. „Lieber aufrecht sterben wie ein Baum“, sagte er mir noch auf dem Sterbebett. Ich habe das trotz aller Vater-Sohn-Konflikte bewundert und verinnerlicht. Zur eigenen Meinung zu stehen, äußerem Druck nicht gegen die eigene Überzeugung nachzugeben, das ist ein Erbe, das ich nicht preisgebe.Wegen Beamtenbeleidigung und einer bezahlten, aber nicht korrekt verbuchten Geldstrafe, war mein Vater Ende der 70er Jahre insgesamt fünf Monate im Gefängnis. In der JVA Stammheim. Mit den Terroristen der RAF. Vor einem Besuch wurden wir Kinder auf die Unterhose ausgezogen, um Bomben zu suchen. Meinen Vater sah ich auf der anderen Seite einer Panzerglasscheibe. Wir legten die Hände auf das Glas. Näher konnten wir uns nicht kommen. Ein Beamter protokollierte jedes Wort. Auf Freiheitsentzug reagiere ich sensibel bis allergisch. Und das fängt an, wenn mir eine Haltung aufgezwungen, das Wort verboten werden soll.Sandra Kostner hat genau das als den Kern der Political Correctness beschrieben: Den Menschen ein identitäres Weltbild aufzwingen. Die Methoden werden nach meiner Wahrnehmung immer brachialer. Längst sind gesellschaftliche Ächtung, Vernichtung der bürgerlichen Existenz und moralische Diskreditierung akzeptierte Methoden geworden. Diesen Bannstrahl muss mittlerweile jeder fürchten, der in die Schusslinie eines juste Milieu gerät, das nur seine eigene Wahrheit gelten lässt.„Allesdichtmachen“ konnte man furchtbar schlecht finden. Aber deswegen Auftrittsverbote für Tatort Kommissare fordern (hat ein SPD-Minister gemacht), das ist für mich ein Abgrund an Intoleranz. Das Beispiel scheint mir wichtig, weil es zeigt, dass es längst nicht mehr nur um Rassismus geht, den Standard Vorwurf in identitäts politischen Konflikten. Selbst Satire, Kunst und Kultur sind bei einem Thema wie Corona nicht mehr vor dem modernen Jakobinismus sicher.Ihr erinnert Euch an den letzten Schlamassel: „Wir retten möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“ Auch damals gab es Austritts Forderungen. Und wenn wir darauf heute zurückblicken? Es gibt nur wenige Städte, in denen die alten Menschen so gut geschützt wurden, wie in Tübingen und so viele Anstrengungen unternommen wurden, das Leben aller Menschen erträglicher und freier zu gestalten. Was ich damals gemeint habe, und das konnte im Kontext jeder verstehen, habe ich ein Jahr lang mit der mir eigenen Beharrlichkeit und mit Lisa Federle weiter verfolgt, obwohl mir böswillig von den eigenen Parteifreunden Sozialdarwinismus und Euthanasie unterstellt wurde. Wäre ich nicht der Sohn meines Vaters hätte ich diese Kraftanstrengung nicht einmal versucht. Ich bin ich. Im Guten wie im Schlechten. Und ich wünsche mir wie jeder Mensch, dass ich so wie ich bin angenommen werde. Ich will mich nicht für etwas bestrafen lassen, das ich nicht bin.Ich fürchte angesichts der Entwicklung der letzten Jahre wirklich um den Kern der liberalen Demokratie. Wie Caroline Fourest es ausdrückt: Die Antirassisten sind die neuen Rassisten. Im Namen des Guten werden die Methoden des Bösen eingesetzt. Wenn wir nicht aufpassen, sind wir in kurzer Zeit eine hasserfüllte und gesprächs unfähige Gesellschaft wie die USA. Das Ergebnis war Donald Trump. Dieser Entwicklung entgegenzutreten ist mein Motivation. Ich habe nicht die Wahrheit für mich gepachtet, ich kann schon in der Diagnose falsch liegen. Aber was ich tue, tue ich, um die offene Gesellschaft und die liberale Demokratie zu verteidigen. Dabei begehe ich Dummheiten, wegen derer ich mir selbst anschließend die Haare raufe. Aber ich stehe für eine Überzeugung ein, die ich mit reinem Gewissen und dem Herz am rechten Fleck vertrete.So persönlich und vielleicht auch pathetisch belasse ich es heute. Alles andere wird sich finden.

                • “Wie geht es uns Heute?” Bei der Aufführung von Peymann `s Faust von Goethe in Stuttgart , sass seine Hoheit fortwährend auf dem Abort und wurde nach seinem Befinden gefragt. Brockdorf wurde auch erwähnt, das Atomendlager. Heute ist es bei Ulm auf der Schwäbischen Alb vermutlich noch unter Kretschmann, wie damals Wackersdorf auf der Schwarzen Agenda. auf der Grün Schwarzen.
                  Dann geht es gut2ewrthz

        • sonnenblume sagt

          Der Ton ist rauer geworden. Ja, dass mag stimmen. Man sollte aber auch bedenken, mit welcher ” Höflichkeit” bisweilen, oder eher immer öfter, so manche Schlagzeile veröffentlicht wird. Von den Fakten mal ganz abgesehen. Die Dikussionen in Politik und Öffentlichkeit tun sicher ihr übriges dazu.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Danke, Günter! Wir reden hier ja nicht von der Kriegszeit, als die Frauen selber die Heuwagen gezogen haben ohne Pferde, und auch nicht von den 1950er Jahren, als bei uns noch Knechte und Mägde für Kost und Logis arbeiteten und die Alten mit waagrechtem Rücken am Stock gingen.
          Wir reden von den 1970er und 1980er Jahren, einer Zeit des Wohlstandes, an die unsere unfreiwillig gewichenen Bauern mit Wehmut zurückdenken. Diese Ausgebooteten wird das Schönreden der gegenwärtigen Situation nie überzeugen. Und die Bevölkerungsmehrheit auch nicht.
          Ich habe in den Jahren um 1980 meine Dissertation geschrieben, hab das ganze Almgelände südlich des Tennengebirges kartiert. Die dortige Forschungsstation ist eine kleine ehemalige Almhütte. http://www.landscape-sustainability.at/lehrpfad2/lehrpfad2.html
          Von dort aus konnte man nicht das gesamte Gelände in Tagesrouten abgehen. Da konnte ich mich darauf verlassen, in Heustadeln und auf Küchenbänken der bewirtschafteten Hütten übernachten zu dürfen.

          • Liebe Frau Ertel,
            ich war als Studienanfänger, an der “Lautertalexkursion” auf der Schwäbischen Albvon Botanik Professor Frenzel dabei und hab die botanische Artenvielfalt auch “kartiert”. Der spätere MdB der Grünen, ein früherer Berufsoffizier war massgeblich beteiligt. Hochpeinlich für seine spätere Frau war, dass sie den Milchreis für alle mit dem falschen Reis vergebens versuchte. Das trug zu unserem Zusammengehörigkeitsgefühl bei. Später als der Abgeordnete sich an die damalige Regel der Rotation nach einer Wahlperiode hielt, würde er im hessischen Umweltministerium bei der Schwarzen Regierung “kaltgestellt”. Heute sind Schwarz- Grün “Ein Herz und eine Seele”. Wie schön.
            Bei keinem von uns herrschte “Wohlstand”. Prof . Frenzel bekam nur sein Tagegeld und seine Übernachtung zusammen mit den Studenten in der Waldarbeiterhütte nicht bezahlt. Stuttgart-Hohenheim ist Provinz. Wien keine Provinz. Nur Schönreden der damaligen Situation.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Ja, Arnold Krämer, nur dass in den 1980ern eine produktive Beschäftigung von Familien-Arbeitskräften und angemessene Arbeitseinkommen auch auf kleineren Höfen möglich waren. Das gilt natürlich nicht nur in der Landwirtschaft. Warum braucht es denn jetzt für dasselbe Ziel größere Höfe, die als Tierfabriken organisiert sein müssen und als ausgeräumte Agrarlandschaften? Wo ist jetzt das Geld, das damals viel weitergehend auf die Bevölkerung aufgeteilt war? Die Arm-Reich-Schere ist gewaltig aufgegangen seit damals. Muss man das gut finden?

      • Reinhard Seevers sagt

        Ich finde die Dsikussion läuft jetzt ähnlich, wie die Öko-Konvi-Diskussion. Wir diskutieren doch nicht FÜR Tierfabriken, sondern es wird von deiner Seite eine moralische Höherstellung einer Wohlfühloase einer kleinen Bergregion (im Weltmaßsab) als Maßstab für eine Lebensform formuliert.
        Die Schweiz passt 417mal in die Fläche Russlands, Österreich 200mal, Deutschland immer noch 50mal….
        Die Welt da draußen ist nicht die Wohlstandoase der Alpenregion und wird es nie sein. Man kann doch nicht seine Weltsicht auf alles projezieren und meinen, alle anderen sind schlechtere Menschen. Wenn die Alpenregion der Maßstab für das “Gute” ist oder wird, dann muss dringend ein großer Zaun her, damit nicht die Bevölkerung der Welt bei euch ankommt und Einlass begehrt.
        Gilt übrigens für alle wohlhabenden Länder…..

        • Brötchen sagt

          Frau Ertl sollte mal von Ihrem Berg runterkommen.

          Selbst zu Ostzeiten hatte eine LPG Pflanzenproduktionen einen AK Besatz / 100 ha von 1,5 bis 3!

          Heute hat man selbst wenn man denn Arbeit hätte das Problem, man findet niemanden! ( für Mindestlohn)

          Für BB wurde gerade eingeschätzt, das es bis 2030 eine AK Lücke bei Ausbildungsberufen von 300000 AK geben wird. Bei 2,5 Mio Einwohnern.

          Schon allein aus AK Sicht und eine kleinere Strukturierung der LW eine Illusion!

      • Arnold Krämer sagt

        Das Geld ist jetzt auch genauso weitgehend auf die Bevölkerung im ländl. Raum aufgeteilt. Die verbliebenen Landwirte erwirtschaften (Betriebs-) Einkommen, das über die Pachtzahlungen an die ehemaligen Berufskollegen transferiert wird. Diese sind überwiegend besser zufrieden als damals, wo sie noch selbst aktive Landwirte waren.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Ja sie sind besser zufrieden, weil man sie schließlich überfordert und zur Aufgabe gezwungen hat. Und die Aktiven stehen halt jetzt vor diesem Schritt.

          • Arnold Krämer sagt

            Der ökonomische und vor allem mentale Druck ist stetig weiter gewachsen. Viele, die heute (nach bereits “harter Auslese”) noch aktiv sind, kommen damit nicht mehr gut zurecht, auch wenn die ökonomische Basis stabil ist. Der psychische Druck ist mittlerweile für manche in bestimmten Konstellationen unerträglich geworden. Eine neue Welle von Betriebsaufgaben in Westdeutschland steht an.

            • Günter Reichard sagt

              Ich wünsche Jeder Familie die durch das Raster fallen viel Kraft, Zusammenhalt und
              Glauben an eine Zukunft. Ich habe das seit den 1970 er Jahren durch und es hätte fast die Familie gekostet.

            • Elisabeth Ertl sagt

              In meiner Umgebung ist es bei vielen durchaus auch der ökonomische Druck.

  11. Elisabeth Ertl sagt

    Vor dem EU-Beitritt 1990 betrug die durchschnittliche Betriebsgröße in Österreich 27 ha. Rein rechnerisch (“was wäre, wenn wir alles selber anbauen müssten”) war Österreich landwirtschaftlich autark und ist es immer noch. 1990 war die heimische Landwirtschaft noch durch Zölle geschützt. Niemand hat gehungert. Überhaupt war der Wohlstand damals noch besser verteilt. Es gab kein Bauernbashing. Wir waren Bio-Vorzeigeland. Die Abstimmung über den EU – Beitritt ging mit 66,6% pro aus. Ein Hauptargument der Gegner war die existenzbedrohende Konkurrenzsituation für die Landwirtschaft. Das eigentlich einzige Argument der Befürworter Richtung Volk: Alles wird billiger. (Seit dem Neoliberalismus gibt es keinen anderen Wert mehr als das Geld)
    Jetzt: Durchschnittliche Betriebsgröße 45 ha. Bauernbashing. Biodiversität stark abgenommen. Verarmte Unterschichten.
    Nein, das kommt natürlich nicht vom EU – Beitritt, schon klar. Aber was hat dieses Wachsen oder Weichen seither wem gebracht?
    Deutschland: durchschnittliche Betriebsgröße 62 ha. Noch mehr Bauernbashing als in Österreich.
    Da hilft auch der Hinweis auf Russland nichts. Dort herrscht Diktatur, bei uns noch nicht.

    • Reinhard Seevers sagt

      Großbritannien, schon immer größere Betriebe, nun nicht mehr in der EU und nun schließen immer mehr Betriebe und die verbliebenen wachsen noch weiter….
      Korrelationen und Kausalitäten sind häufig nicht deckungsgleich mit Gefühlen.

    • Lady sagt

      “Vor dem EU-Beitritt 1990 ”

      Elisabeth, irgendwas hat bei mir innerlich immer grummelt, wenn du diese Aussage gebracht hast. Jetzt weiß ich den Grund: Sie ist falsch. 😉
      Die meisten Deutschen – Ausnahmen finden sich vor allem im Rheinland/NRW😇- verbinden 1990 mit einem anderen Ereignis. Und dann stellen wir uns nicht selten die Frage, ob es irgendwelche Verbindungen zu anderen Veränderungen im Jahr 1990 gibt. Häufig wird das auch beabsichtigt, wenn diese Jahreszahl fällt.
      Aber Beitritte zur EU gab es 1990 aus logischen Gründen nicht.
      Und es dauerte auch wenig bis erst im Vertrag über die Europäische Union , den wir besser als Vertrag von Maastricht kennen, der notwendige Rahmen geschaffen worden ist. Erst 1993 bestand eigentlich eine verbindliche Einigung über die zentralen Bedingungen eines europäischen Binnenmarktes.
      Das Wegbrechen der “Blöcke” war für Österreich mit erheblichen Nachteilen in wirtschaftlicher Hinsicht verbunden. Dementsprechend groß war das Interesse an dem neuen Binnenmarkt. Und die Zahlen sprechen da auch eine eindeutige Sprache, Österreich hat mächtig von der EU profitiert!
      Irgendeine Kausalität EU- Bauernbashing gibt es nun bei aller Fantasie nicht.
      Es sind die Gegner von konventioneller Landawirtschaft, von Großbetreiben – was immer da die Grenze ist- , die meistens aus urbanen Gebieten stammen und etwa hier in MV ihre romantische Vorstellung vom Landleben ausleben möchten. Und dabei nicht davor zurück schrecken, die Kinder von Angestellten großer Betriebe anzupöbeln. Gruseliger geht es nicht!

        • Elisabeth Ertl sagt

          Ja, EU – Beitritt 1995; aber die 27 ha sind von 1990, also von davor.
          Mir ist schon klar, dass die Situation im Osten eine andere ist: ehemalige LPGs und Kolchosen versus z.B. Selbstversorger in Rumänien, die Biodiversität erhalten, aber nichts zu verkaufen haben.
          Da hat es wohl nie etwas dazwischen gegeben, bei uns schon, und es hat funktioniert. Und das ganze Volk ist sauer, dass sich das geändert hat. Bauern mit 27 ha werden noch als Teil des Volkes wahrgenommen, Bauern mit mehreren 100 ha irgendwann nicht mehr.
          Deshalb halte ich die herrschende Form der gemeinsamen Agrarpolitik der EU für verfehlt. Österreich als Ganzes hat natürlich vom EU – Beitritt profitiert, die österreichische Landwirtschaft aber nicht.

          • Reinhard Seevers sagt

            “Bauern mit 27 ha werden noch als Teil des Volkes wahrgenommen, Bauern mit mehreren 100 ha irgendwann nicht mehr.”

            Na, da hast du aber wieder einen rausgehauen….zwischen 28ha und 999ha liegen Welten, die wiederum weder bewertet, noch eingeschätzt werden können. Du überträgt ständig deine Gefühle auf ein ganzes Volk.

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