Monate: Februar 2021

Klimawandel: auch mehr Sonne?

Dass die Sonne im Winter weniger und im Sommer mehr scheint, ist logisch. Das hängt ganz einfach mit der Tageslänge zusammen. Aber hat sich die Sonnenscheindauer insgesamt verändert? Klare Antwort: ja, und das vor allem in den Monaten März und April.  Nur der Oktober ist unverändert. Das sieht man in der zweiten Karte mit den Referenzperioden (da ist ein Rechtschreibfehler drin) doch sehr deutlich. Eigentlich ist viel Sonne ja gut. Sonnenscheindauer in Deutschland seit 1951

Das Kartellamt und die Landwirte

Michael Otto ist nicht irgendwer. https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Otto Er plädiert für “gemeinwohlorientierte Absprachen” für Landwirte. Was das ist und warum das Sinn macht, lest ihr hier: https://zeitung.faz.net/faz/wirtschaft/2021-02-13/e7873ffd365d65ae9a8c722d8e67b761/?GEPC=s9 Und er scheint die Problematik verstanden zu haben, wenn er schreibt: “Es wäre durchaus möglich, Insekten, Vögeln oder Ackerwildkräuter zuliebe nachhaltig zu wirtschaften. Aber: Die Kosten dafür können Landwirte in einem globalisierten Markt und mit Blick auf den Wettbewerb billiger Importprodukte derzeit kaum aufbringen. Sie müssten dafür bezahlt werden. Viele Landwirte sind frustriert, dass das bisher nicht geschieht. Sie wollen Nutztiere besser halten, die Lebensräume von Tieren und Pflanzen nicht stören – doch angesichts der billigen Preise sind viele Höfe in ihrer Existenz bedroht und nicht fähig, Mehrkosten zu tragen.” Wie man sieht, gibt es eine Reihe von Menschen, die die Landwirte verstehen. Und das ist doch wieder einmal eine gute Nachricht.

Studie: Mehr Regenwürmer durch weniger pflügen

Das mit der “Studie” habe ich erfunden. Aber das machen unsere Kritiker ja auch: jede Vereinsmeldung zur Studie hochsterilisieren (oder heißt das “stilisieren”?) 🙂 https://www.n-tv.de/der_tag/Mehr-Regenwuermer-dank-Ackerbau-Anderung-article22360420.html Die Meldung ist für einen praktischen Landwirten keine Überraschung. Gestern hatte ich eine gute Nachricht und heute schon wieder…ist ja nicht zum Aushalten…

Wie geht die Wende?

In den letzten Tagen war es kalt, sehr kalt. Es ging kaum Wind, Schnee lag auf den Dächern und damit auch auf vielen Photovoltaik-und Solarthermie-Anlagen in ganz Deutschland. Die Heizungen, egal aus welcher Energiequelle liefen bei Nachttemperaturen teilweise unter -20 Grad bis auf Anschlag. Woher kommt der Strom in diesem Winter? Dies kann man nachsehen im “Agorameter”, dass tagesaktuell die Herkünfte aufzeigt. https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/09.02.2021/12.02.2021/ Sehr praktisch ist dabei, dass man die Zeiträume einstellen kann (stellen Sie z.B. mal den Zeitraum 4. bis 11. Januar 2021  ein) Einzelne Energiequellen aus- und wieder einblenden kann die absolute Menge an produziertem Strom je Quelle ablesen kann Spielen Sie mal ein wenig mit den Daten und erklären mir dann, wie es gelingen kann, die Energiewende in die Realität zu überführen. Derzeit kommen noch rund 60 GW von den etwa 80 GW Tagesproduktion aus konventionellen Kraftwerken. Und Stromspeicher für das Delta dazwischen gibt es auch keine. Wie das mit der Energiewende in anderen Ländern klappt, können Sie hier nachlesen. Schweden ist DAS Vorzeigeland für erneuerbare Energie. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/schweden-winter-kaelte-stromknappheit-101.html Laut Presseberichten kauft Schweden …

“Die Stimme der Provinz”

Für manch einen gilt die Seite “Die Achse des Guten” ja als politisch rechts. Andere wiederum sagen, dass dort die Stimme des Volkes spricht. Sei es wie es sei, man befasst sich dort mit den Bauern. Und das was man hier schreibt, finde ich gut. https://www.achgut.com/artikel/Die_Stimme_der_Provinz_Die_bedrohten_Bauern

Giftiges Essen aus Italien…ehrlich?

Eigentlich ist mediterranes Essen doch gesund. Weit gefehlt!! Wein soll demnächst, wie Tabak, mit einem Warnhinweis versehen werden. Nicht nur Lambrusco oder Chianti. Salami gilt als krebserregend und soll auch auf die “rote Liste”. Lest mal, was “tagesschau” dazu schreibt: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/eu-lebensmittelkennzeichnung-mediterranes-essen-101.html “‘Made in Italy’ steht für regionale Lebensmittel, die in Italien hergestellt werden und auf der ganzen Welt beliebt sind”, sagt der Präsident von Coldiretti, Ettore Prandini. Auf der Beliebtheitsskala ganz oben: Wein und Salami. Die Maßnahmen würden auch die Produkte vieler kleinerer und traditionsreicher Hersteller betreffen, warnt Prandini. Ohne finanzielle Unterstützung, um auf dem Markt bekannt zu werden und sich zu halten, liefen diese regionalen Betriebe Gefahr auszusterben, so Prandini weiter. Übrigens: Italien gilt als eines der Länder mit der höchsten Lebenserwartung. Auch in Spanien und Frankreich leben die Menschen im Durchschnitt länger als in vielen anderen Länder. Ich habe eigentlich nur noch eine Frage: wer stoppt irgendwann einmal diesen ganzen Wahnsinn? Lang halt ich das nicht mehr aus…    

Bauern, Land – Ein Dialog mit der Autorin

Bücher über das Land, die Landwirtschaft und über Bauern gibt es nicht viele. Uta Ruge hat ein solches Buch geschrieben. Sie ist zwar Bauerntochter, aber ihr Beruf als Journalistin hat sie in die “große weite Welt” gebracht. Statt einer Rezension habe ich mich mit ihr unterhalten. Ich bin sicher, dass die Antworten dazu animieren werden, das Buch zu lesen. Liebe Frau Ruge, wie ich im Einband Ihres Buches „Bauern, Land“ gelesen habe, haben Sie Germanistik und Politik studiert. Wie und wann, und vor allem warum sind Sie auf die Idee gekommen, dieses Buch zu schreiben Das Studium ist lange her, aber geblieben ist immer das Interesse am Schreiben und an der Politik sowieso. Ich bin Journalistin geworden und habe Jahrzehnte lang viele Rundfunkreportagen auch aus anderen Ländern geschrieben. Da war es für mich eine schöne Herausforderung, jetzt über das Dorf und die Landschaft zu schreiben, in der ich aufgewachsen bin. Es hat mich immer gereizt, den eigenen Blick und objektive Fakten so miteinander zu mischen, dass ein Text einerseits auch menschlich interessiert, andererseits die LeserInnen …

Wie sollen wir uns ernähren? Gar nicht!

Ein sehr lesenswerter Text, der einmal eine etwas andere Sichtweise annimmt. Er ist vielleicht etwas überzeichnet, aber das Fazit ist schlüssig: “Die beste und, wie ich meine, einzig richtige Antwort auf die Frage, wie wir alle uns ernähren sollten ist: Gar nicht. Eine pauschale, globale Lösung kann es nicht geben und es hat sie nie gegeben. “Wir alle sollten Fleisch essen!” scheint daher genauso falsch wie “Wir müssen Gemüse essen, weil das effizienter ist!” Es ist müßig, aufrechnen zu wollen, welche Ernährung die bessere sei: Es ist schlichtweg unmöglich. Stattdessen sollte jeder einzelne für sich und seine Situation ermitteln, was das beste für ihn und seine direkte Umwelt ist. Regionale, saisonale Lebensmittel sind dabei ein wichtiges Stichwort. Wer die Welt verbessern möchte, sollte vor der eigenen Haustür anfangen.” Interessant sind auch die Diskussionsbeiträge unter dem Original-Artikel. Verursachen Vegetarier mehr Blutvergießen als Fleischesser?  

Danke, Lidl…

Gerade erst hat Lidl seinen “Bauern-Bonus”, der beim Landwirt pro kg etwa 0,01 € ausgemacht hat, wieder zurückgezogen. Angeblich, weil die anderen nicht mitgemacht haben. Tatsächlich hat Lidl neben die “Bauern-Soli-Ware” gleichwertige Ware zum niedrigeren Preis gelegt, so dass damals schon klar war, dass sie damit nur belegen wollten, dass ihre Preiserhöhung (für die “Solidaritätsware”) nicht funktioniert. Was, oh Wunder, natürlich auch geklappt hat. https://www.fleischwirtschaft.de/wirtschaft/nachrichten/Fleischpreis-Lidl-stellt-den-Bauern-Bonus-ein-43879?crefresh=1 https://www.fr.de/wirtschaft/lidl-streicht-bauern-soli-wieder-90195015.html Was Lidl jetzt aber im aktuellen Prospekt macht, ist schon dreist: sie versuchen dem Kunden zu suggerieren, dass Lidl jetzt den Bauern für ihre Schweine die Preise “wie vor Corona” zahlt. Damals, März 2020 lag der Preis für den Erzeuger bei etwa 1,90 €/kg, aktuell liegt er bei 1,19 €. Das Minutensteak, das heute für etwa 4,90 €/kg angeboten wird, lag damals bei etwa 8 €/kg. Landwirte, mit denen ich gesprochen habe, sind aufgebracht. Sie wissen nichts von dieser Ankündigung. Auch nicht diejenigen Landwirte, die in den Arbeitsgruppen mit dem LEH zusammensitzen. Und wer die “starke Partnerschaft” zwischen Lidl und der Deutschen Landwirtschaft eingegangen sein soll, ist in der …