Lieber Karl-Heinz
Am Sonntag habe ich eine Mail von Karl-Heinz (den ich nicht persönlich kenne) bekommen, wo er mir die Frage stellt: „Für wen arbeitest du eigentlich? Für die Nahrungsmittelindustrie, den Weltmarkt oder für deine Nachbarn.“ Und er geht auch noch auf ein paar andere Dinge ein. Hier meine Antwort, die wieder neue Fragen stellt. Fragen, die wir Bauern auch an Politik und Gesellschaft stellen müssen. In einem Dialog: klar in der Sprache, durchaus strittig in der Sache, aber fair im Umgang miteinander. Lieber Karl-Heinz vielen Dank für Deinen Brief. Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten. Als mein Vater mir den Betrieb vor 35 Jahren übergeben hat, war unser Betrieb eigentlich ein Bio-Betrieb. Gut, mein Vater hat damals noch mit Quecksilber gebeizt (ist aber trotzdem sehr Jahre alt geworden) aber ansonsten wurde überwiegend mit Mist gedüngt, Vieh hatten wir genug und zwar alles, was man sich heute unter einem bäuerlichen Familienbetrieb vorstellt, Kühe, Schweine, Hühner, Enten und Gänse. Heute sind wir ein reiner Ackerbaubetrieb und arbeiten in Kooperation mit unserem Nachbarn. Um Kosten zu sparen und die Maschinen rentabel einsetzen …