Bauer Willi
Kommentare 58

Ministerin Hendricks entschuldigt sich…

Sehr gut Frau Hendricks. Ich denke, wir Landwirte nehmen Ihre Entschuldigung an, weil wir Ihnen jetzt abnehmen, dass Sie persönlich wirklich in einen offenen und fairen Dialog mit uns treten wollen.
Klar in der Sprache aber auch durchaus strittig in der Sache. So, wie es sich für gute Demokraten gehört. Besonders für soziale Demokraten… 😉
Sehr gut auch, dass Sie den Lebensmitteleinzelhandel mit in die Verantwortung nehmen, denn der wird in der Diskussion meist vergessen.

Hier die sehenswerte Videobotschaft von Frau Hendricks:

Statement von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks

In den letzten Tagen hat sich eine überwältigende Anzahl von Menschen bei mir zur Kampagne „Gut zur Umwelt. Gesund für alle.“ gemeldet. Ich will mich zunächst bei Ihnen allen sehr bedanken, die mich darin bestärkt haben, dass ich das so wichtige Thema „Umwelt und Landwirtschaft“ anspreche.Aber ich möchte an dieser Stelle vor allem zu Ihnen, den Landwirtinnen und Landwirten, sprechen, die vielfach mit Ablehnung und mit Empörung auf die Kampagne reagiert haben. Dass sich viele von Ihnen durch die Aufmachung der Kampagne persönlich angegriffen oder sich in ihrer Berufsehre verletzt sehen, tut mir leid – auch ganz persönlich! – denn das war selbstverständlich niemals meine Absicht.Ich bin der Meinung, dass wir letztendlich alle die gleichen Interessen haben: Sie als Landwirte wollen als freie und selbstbewusste Unternehmerinnen und Unternehmer im Einklang mit der Natur gute Produkte herstellen und damit ein gutes Einkommen erzielen. Das ist absolut auch im Interesse aller Verbraucherinnen und Verbraucher und auch im Interesse von Umwelt-, Natur- und Artenschutz. Wenn wir uns darauf als gemeinsame Grundlage einigen können, dann lassen Sie uns in den Dialog treten! Gerne mit offenem Visier, deutlich in der Sache, gleichwohl mit Offenheit und mit gegenseitigem Respekt. Ich freue mich darauf!

Posted by Barbara Hendricks on Donnerstag, 9. Februar 2017

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58 Kommentare

  1. Hendricks hat nicht verstanden, worum es geht. Selbstkritik? Fehlanzeige. Kritik an der Kampagne als solche? Fehlanzeige. Kritik an der pauschalen Vorgehensweise des BMUBs und der unterstellten Behörden? Fehlanzeige.

    Dabei hätte es nicht viel gebraucht. Beispielsweise das Eingeständnis, dass es keine gute Idee war, die Kampagne ausgerechnet in den Städten zu führen, statt mit den Landwirten zu reden.
    Oder sie hätte sich daran erinnern können, dass sie vor gerade einmal vier Wochen als Kabinettsmitglied die Düngenovelle mit auf den Weg gebracht hat, die ja die Nitratproblematik angehen soll – und dass es folglich keine gute Idee ist, nun schon wieder das Thema „Gülle“ zum Inhalt einer öffentlichen Kampagne zu machen.

    Die „Entschuldigung“, die sie abgegeben hat, hätte sie sich aber sparen können.

    Der „Dialog“ soll wohl ein Forum sein, das gerade hier entsteht:
    http://www.bmub.bund.de/dialog-landwirtschaft/
    Man darf gespannt sein, ob sich die Kommunikation des „Team Barbara Hendricks“ dort anders gestaltet als bei Facebook…

  2. Walter Parthon sagt

    Artikel Bauernverband SW
    Plakatkampagne des Bundesumweltministeriums wird gestoppt!
    Wie der Pressedienst AgraEurope heute Abend meldet, wird die Plakatkampagne der Bundesumweltministeriums gestoppt.
    Hendricks rudert bei den „Bauernregeln“ zurück
    Wie eine Sprecherin des Ressorts heute bestätigte, werden die Reime entgegen der ursprünglichen Absicht nicht plakatiert. Man werde stattdessen die Kampagne dazu nutzen, den breiten Dialog mit der Bevölkerung über Landwirtschaft zu führen.
    Im Umweltministerium wird eingeräumt, dass man mit der heftigen Kritik an den „Bauernregeln“ nicht gerechnet habe. Dem Vernehmen nach wird sich Ressortchefin Dr. Barbara Hendricks für den von vielen Landwirte als herablassend empfundenen Ton der Bauernregeln öffentlich entschuldigen. Man stehe aber weiter zu den Inhalten der Reime und damit zur Kritik an Defiziten in der derzeitigen Landwirtschaft. Daher bleibe es zugleich bei der Forderung nach einem Umbau der EU-Agrarförderung.
    Das Bundesumweltministerium werde den Dialog durch Angebote im Internet, über soziale Medien und über eine Reihe von Veranstaltungen mit der Ministerin führen, kündigte ein Ressortsprecher an. Man brauche eine sachlich geführte Debatte darüber, „wie wir uns die Landwirtschaft der Zukunft in unserem Land vorstellen“. Nur im gesellschaftlichen Dialog über unbestreitbare Probleme könne man gemeinsam zu tragfähigen Lösungen finden.
    Mit den Bauernregeln habe man Aufmerksamkeit erzielen und den Dialog anregen wollen. Das sei gelungen. Die Regeln hätten das Thema Landwirtschaft und Naturschutz auf humorvolle Weise ins Gespräch gebracht, „schneller als erwartet“. Jetzt gehe es um den zweiten Schritt: „Wir wollen die erzielte Wachsamkeit für das Thema für einen konstruktiven Dialog nutzen.“ Dazu bedürfe es keiner weiteren Bauernregeln mehr. Bundesumweltministerin Hendricks stelle sich der Kritik von Bauern und den Fragen von Verbrauchern.

    • Bauer Klaus sagt

      Im BMUB und anderswo wird das Anblaffen anderer Menschen oder Gruppen anscheinend als normaler Umgangston angesehen. Das müssen wir uns weiß Gott nicht gefallen lassen. Auch SPD-Politiker finden das unerträglich.

  3. Biobauer Andreas Fendt sagt

    ob sich die Hassprediger und Wortführer der militanten Online Vollgasbauernszene für deren unflätige Beleidigungen und Hetze gegen Frau Hendricks in den letzten Tagen auch entschuldigen werden? wohl kaum….

  4. Direktsäer Thomas sagt

    Sehr geehrte Frau Hendrichs,
    ich möchte Sie gerne beim Wort nehmen und nehme als Landwirt Ihre Entschuldigung an. Aber es bleib bei mir ein Geschmäckle, wenn Sie in Ihrer Entschuldigung mit falschen Werten bei der Nitratbelastung hausieren gehen. Im Nitratbericht ist die Rede von 18,1% der Messstellen, die über dem Grenzwert liegen und Sie reden hier von 30 % ?
    Wenn wir gemeinsam an der Verbesserung der Landwirtschaft arbeiten wollen, dann brauchen wir eine Faktenorientierte Problemanalyse sonst gehen alle Lösungsansätze am Ziel vorbei. Verbesserungen kommen durch Sinnvolle und nachvollziehbare Regelungen aber nicht durch Regelungswut. Verbesserungen kommen durch eine kontinuierliche Weiterbildung und Qualitativ hochwertige Ausbildung. Verbesserungen kommen aber auch durch Entscheidungsfreiheit gepaart mit Entscheidungskompetenz. Verbesserungen kommen aber auch nur, wenn es wirtschaftlich zu leisten ist.

  5. Der Brandenburgbauer sagt

    Das sich Frau Hendricks entschuldigt, ist erst einmal ehrenwert. Für mich ist Sie aber eine Person die genau weiß, was zu tun ist. Der politische Druck war so hoch, das Sie“ klein beigegeben“ musste. Wir sind in einem großen Wahljahr, und da hat Sie nun den Auftrag bekommen (von wem auch immer) sich der Parteidisziplin zu beugen. Ich habe heute das Hörerforum auf Bayern 2 verfolgt. Hier haben die großen Natur und Umweltschutzverbände von NABU und……ganze Arbeit geleistet. Für mich waren, die Mehrzahl der Hörermeinungen, ein Produkt dieser Organisationen. Den Dialog den die BM uns vorschlägt ist kein erhlich gemeinter davon bin ich fest überzeugt.

  6. Schweinebauer Piet sagt

    Ob sie versteht, was sie da sagt und den ganzen Zusammenhang wirklich verstanden hat und ihre Meinung auch, wenn sie nochmal drüber nachdenkt etwas präziser erläutern kann? ??

  7. Friedrich sagt

    Kann man der noch glauben ? Die lügt ja i.S. Nitrat weiter. Das Hofsterben kommt doch von der Politik aus Berlin und Brüssel. Die Politik soll uns die Freiheit zurückgeben , vernünftige Rahmenbedingungen und Außenschutz geben , dann haben die Bauern wieder Luft zum Atmen. Die Prämien müßen weg , damit Neid und Mißgunst aufhören. Das Geld muß am Markt verdient und nicht von den Politikern zugeteilt werden.
    Danke Willi und Alois für Euren Einsatz. Ihr habt zu der Entschuldigung stark beigetragen !!
    Nur wenn wir Bauern gegen den Mob zusammenhalten, wird das was !

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