Gestern, am Sonntag-Nachmittag, ging es in einer WhatsApp-Gruppe von – zumeist jüngeren – Landwirtinnen und Landwirten um den Begriff „industrielle Landwirtschaft“. Ich habe den, zugegebenermaßen provokativen, Vorschlag gemacht, dass wir als Landwirte den Begriff selbst aktiv nutzen und „positiv aufladen“, wie es heute neudeutsch heißt. Auslöser war unter anderem ein Video, in dem ein alter Kartoffelroder gezeigt wurde PTZN6378[1] und ein Mitkommentator daraufhin einen nagelneuen Roder mit mehreren Kameras und allen sonstigen Finessen zeigte . POPG1568[1] Alle waren der Meinung, dass das ein Fortschritt ist. Dieser neue Kartoffelroder ist natürlich ein Symbol für eine industrielle Landwirtschaft, denn die aufwändige Handarbeit wurde durch ausgefeilte Technik ohne Menschen ersetzt. Gleiches gilt im Prinzip für jeden Mähdrescher, jeden Rübenroder, die Sämaschine und den Düngerstreuer. Alles Arbeiten wurden zuvor von Menschen mit Hand oder unter Mithilfe von Pferden erledigt. Die Technisierung war und ist ein Fortschritt. Vermutlich wird dieser technische Fortschritt, der zur Industrialisierung der Landwirtschaft geführt hat, von unseren Mitmenschen kritisch gesehen. Sie verstehen zwar, dass niemand mehr die schwere Arbeit machen will (sie selbst schon mal garnicht), aber …