Bauer Willi
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Weniger düngen, weniger Ertrag –> höhere Preise, mehr Hunger

Die Preise für Mineraldünger steigen ins Utopische. Nicht nur für Stickstoff, sondern auch für Phosphor und Kali.

https://www.agrarmarkt-nrw.de/duengermarkt.shtm

https://markt.agrarheute.com/duengemittel/

Weitere Preissteigerungen sind nicht ausgeschlossen. Es stellt sich mehr und mehr die Frage, ob im Frühjahr genügend Ware physisch verfügbar ist, da viele Hersteller von Düngemittel keine Ware mehr produzieren. Genannter Grund: die hohen Energiepreise. Nun mag der ein oder andere Landwirt auf organischen Dünger (Gülle, Gärrest) ausweichen wollen. Aber: bisher hat noch jeder organische Dünger seinen Abnehmer gefunden. Folglich wird es dazu kommen, dass diese Produkte im Frühjahr zu anderen Konditionen angeboten werden und aus einem Anbietermarkt zunehmend ein Nachfragemarkt werden wird. Für die viehhaltenden Betriebe wäre es vorteilhaft, weil sie so von einem Teil der Kosten entlastet werden. Was auch dringend notwendig ist.

Fakt ist: wenn die Düngerhersteller ihre Fabriken abgestellt haben, fehlt im Frühjahr vor allem Stickstoff. Bei Phosphor und Kali kann man mal eine Zeitlang „von der Substanz“  leben. Der „Motor“ des Wachstums aber ist Stickstoff und wenn der fehlt, fehlt es in der Konsequenz an Menge und Qualität.

  • Wohin weniger Ertrag führt

Wir Bauern sind es gewohnt, dass wir Pflanze (und Tier) optimal ernähren. Wenn aber die Ernährung so teuer wird, wie es sich jetzt abzeichnet, wird man vermutlich bewusst weniger düngen und auf Ertrag verzichten. „Das ist doch vernünftig“ werden jetzt die Umweltschützer sagen, „ihr habt es ja bisher ohnehin übertrieben“. Mal abgesehen davon, dass wir Düngebilanzen machen müssen, die auch kontrolliert werden, wird dabei eines vergessen: Der Ertragsrückgang wird nicht nur in Deutschland, nicht nur in Europa, sondern weltweit stattfinden. Dünger ist ein Produkt, dass weltweit gehandelt und transportiert wird und zu demjenigen kommt, der es sich leisten kann. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Logistikkosten wegen der Energiepreise stark steigen. Es kann daher auch sein, dass die Extensivstandorte in Kanada oder Russland – zumindest vorübergehend – nicht eingesät werden. Und wenn man zynisch wäre, könnte man auf den Gedanken kommen, dass eine weltweite bewusste Ertragsreduzierung bei den gegenwärtigen Erlösen den Landwirten am wenigsten weh tut.

  • Die knappe Versorgung wird noch knapper

Die Preise für nahezu alle Agrarrohstoffe sind gestiegen, weil die weltweiten Ernten knapp sind und weil Pflanzenöle, Weizen, Mais, Zuckerrohr und Zuckerrüben auch im Energiesektor als Biodiesel und Bioethanol eingesetzt werden. Und da die Energiepreise hoch sind, fließen entsprechende Mengen in diesen lukrativen Markt. Damit wird es der menschlichen Ernährung entzogen. Das kann man bedauern, aber kurzfristig nicht ändern. Wenn dazu noch jetzt weniger Dünger eingesetzt wird, werden Lebensmittel noch knapper und noch teurer. Und so weiter und so weiter….

  • Wir sind erst am Anfang der Teuerungsrate

Bisher leben viele Weiterverarbeiter von Agrarrohstoffen von alten Kontrakten, die im Herbst 2020 und Frühjahr 2021 abgeschlossen wurden. Damals war „die Welt noch in Ordnung“, die Preise lagen in einem gewohnten Rahmen. Die Preisexplosion hat erst im Sommer begonnen. https://www.agrarmarkt-nrw.de/getreidemarkt.shtm deshalb werden die aktuell hohen Preise werden erst beim Verbraucher ankommen, wenn die alten Kontrakte aufgebraucht sind. Das kann durchaus noch einige Wochen dauern, wird dann aber mit aller Wucht einsetzen.

https://www.merkur.de/leben/genuss/lebensmittel-deutlich-teurer-preiserhoehung-nudeln-obst-gemuese-eier-zr-91049136.html

Entspannung ist nicht in Sicht, denn auch die Kontrakte für das kommende Jahr 2022 liegen deutlich über dem Niveau der letzten Jahre. Teurere Lebensmittel könnten also noch eine Weile zum Normalfall werden.

  • Wen treffen die hohen Lebensmittel-Preise am meisten?

Die Frage ist einfach zu beantworten: diejenigen, die ein geringes Einkommen haben und dementsprechend prozentual einen hohen Anteil davon für Nahrungsmittel ausgeben müssen. Es sind nur im Schnitt rund 11% des Einkommens, für den Empfänger von staatlichen Transferleistungen können es schnell auch 30% und mehr sein. Aber auch das ist nur eine rein deutsche Betrachtung. Menschen in Asien oder Afrika, die schon heute am Rande des Existenzminimus leben, die zudem noch durch die Pandemie getroffen wurden weil sie ihren Arbeitsplatz verloren haben, werden in ihrer Existenz bedroht! Die Zahl der Hungernden bzw. unterernährten Menschen hat 2020 gegenüber dem Vorjahr zugenommen und dieser Trend dürfte sich fortsetzen und beschleunigen. Auch sind soziale Unruhen nicht nur nicht auszuschließen, sondern sogar wahrscheinlich. Es wäre nicht das erste Mal.

https://www.tagesschau.de/ausland/welternaehrungsbericht-un-coronavirus-101.html

  • Farm to fork, GAP und weitere politische Weichenstellungen

Angesichts der gegenwärtigen Entwicklung sollten einige politische Weichenstellungen noch einmal überdacht werden. Macht eine zwangsmäßige Stillegung von wertvollen Ackerflächen jetzt wirklich Sinn? 50% Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, Prämien für Blühstreifen und 25% Bio-Landwirtschaft bis 2030? Diese Fragen sollten jetzt beantwortet werden.

 

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70 Kommentare

  1. oberländer sagt

    Darf ich Euch mal wieder an den arabischen Frühling so im Jahre 2010
    erinnern .
    Mit treibend Kraft war damals ein Weizenpreis von etwas über 200 Euro
    je Tonne , Pille Palle im Vergleich zu dem was aktuell los ist .

    Die Lebensmittelpreise bei uns sind völlig unerheblich.
    Entscheidend ist deren Auswirkung in den Entwicklungs- und
    Schwellenländern.

    Dort bedeuten hohe Energie – und Lebensmittelpreise in vielen
    Fällen Bürgerkrieg, und der kommt uns teuer zu stehen.

    Unsere Ampelfasler sollten sich auf ihre Ärsche hocken und Nordstream 2
    schnellst möglich zum Laufen bringen und die völlig sinn-freien Sanktionen
    gegen Russland sofort aufheben .

    • Deswegen werden wir ja mit Flüchtlingen aus dem Irak usw. , die durch Russland kommen bestraft!

      Was könnte sich daraus entwickeln?

  2. Christian Bothe sagt

    Wenn sich das so entwickelt, zeigt uns das das Green Deal,Farm to Fork,Blühstreifen,Stilllegung,Ausbau von Öko-LW eine Sache für die Mülltonne werden und sind! Als Landwirt kann man damit(EU-Regularien)sowieso nichts anfangen,weil es in keiner Weise dem Berufsethos eines Landwirtes entspricht! Falls sich das von B.Willi dargelegte in nächster so entwickelt,braucht man jeden ha LN zur Versorgung der Weltbevölkerung mehr denn je!

    • Stadtmensch sagt

      „Die Düngemittelpreise erreichten im Mai 2020 ein Allzeittief“

      Zitat aus:
      https://www.topagrar.at/ackerbau/news/duengemittelpreise-verdoppelt-12713641.html

      Wollte nur drauf hinweisen, dass wir auch schon 2020 mit „links-ideologischer“ Verschwörung gegen ehrbare Landwirte zu kämpfen hatten. Oder hab ich mal wieder was übersehen?
      Ich begreife ja noch nicht einmal, wieso die höheren Herstellungskosten für Düngemittel nicht einfach durchgereicht werden können, bei der irren Nachfrage weltweit.
      Nicht, dass jetzt noch jemand nach politischen Regularien für „scheue, instabile“ Märkte ruft. Marktwirtschaft ist für Unternehmer und die finden immer eine Lösung.

      • Brötchen sagt

        Du ist bi den Gaspreisen nicht darstellbar…..das bezahlt niemand….

        Das haben viele nicht auf dem Schirm….bei extremen Preissteigerungen ist es auch fraglich, ob BioWare mitgehen kann.

          • Stadtmensch sagt

            Ok, da ich nicht bei TikTok bin, muss ich leider dumm sterben.

            Freut mich trotzdem, dass die Linksgrünen recht hatten mit ihrem Spruch „Wir essen Erdöl“.
            Die ganzen Jahre hätte man „Eiweißstrategie“ (Leguminosen), „aufgeladene“ Biokohle als Nährstoffspeicher, optimiertes Anbausystem und Top-Ausbringtechnik für Minimierung der Nähstoffverluste und sonstwelchen Zirkus üben können. War alles nicht „darstellbar“ im Markt.
            Dass immer erst alle auf die harte Tour lernen, war zu erwarten.
            Achso nee, hier lernt niemand draus. Die schlauen Investoren wollen mit ihren „gemachten“ Milliarden lieber zum Mars. Hachja, hätte ich mal was vernünftiges gelernt…

            • Brötchen sagt

              Du bleib doch Mal auf dem Teppich.
              Du fällst von einem extrem ins andere.

              Die Eiweißstrategie z.b. löst auch die Probleme nicht.

              Die Landwirte sind nicht so blöd wie sich das die ganze schlauen wie du vorstellen.

            • firedragon sagt

              Stadtmensch,
              war heute in Sachen Leguminose auf’m Acker unterwegs, wollte entspannt hier lesen und lese Deinen Kommentar … … …

      • Bauer Willi sagt

        @Stadtmensch
        Die hohen Preise werden ja durchgereicht. Gegenwärtig läuft es auf den vierfachen Preis heraus und da stellt sich einfach die Frage, ob man das über den Produktpreis wieder hereinbekommt.
        Meine Idee: mineralische Düngung reduzieren, möglichst viel organischen Dünger und auf Ertrag verzichten. Die Preise für 2022 kann ich ja jetzt schon an der Börse absichern. Wenn ich dann 80% einer normalen Ernte mit einem Preisaufschlag von 30% vermarkten kann, ist es doch in Ordnung.
        Wenn alle Bauern weltweit so denken wie ich, werden die Ernten um 20% sinken. Dann werden definitiv Millionen Menschen auf diesem Globus verhungern, weil die Vorräte „auf Kante genäht sind“.
        Aber was kümmern mich Millionen Hungertote! Die Stadtmenschen kümmert es doch auch nicht…. oder?
        In 2023 werde ich dann noch 5% meiner Flächen stillegen und mehr Blühstreifen machen…Dann gehen die Erntemengen noch weiter runter und die Preise noch weiter hoch. Ist doch gut, oder?

        • Stadtmensch sagt

          Bin mir sicher, dass alle Bauern so denken. Wenn man bei Marktwirtschaft mit Moral anfängt, kann das nur schief gehen. Verzögert nur die Erkenntnis, dass irgendwas nicht funktioniert. Vielleicht wachen ja einige Dünger-Produzenten auf und versuchen ihr Produkt mit weniger oder regenerativer Energie herzustellen. In einer funktionierenden Marktwirtschaft dürfte das doch kein Problem sein (Stichwort Elektrochemische Ammoniaksynthese)
          Mein Einfluss auf Welthunger, Weltfrieden, Vorratshaltung geht übrigens gegen Null.

          • Brötchen sagt

            Das hast du aber schon mitbekommen, das die Preise durch die unkoordinierte und undurchdachte Energiewende so gestiegen sind.

            • Stadtmensch sagt

              Nein nein. Das will ich nicht glauben. Ich glaube lieber dran, dass andere mehr fürs Gas zahlen und dass der letzte Winter kalt war und dass Corona für beendet erklärt wurde. Und ja, man hat sich auf 25 €/t CO2 geeinigt.
              Viele meiner Bekannten fliegen wieder in ihre Urlaubsorte. Die Straßen sind gut gefüllt mit Blechlawinen. Tja, was soll ich sagen…
              Hier spürt man nix.

          • Reinhard Seevers sagt

            „Mein Einfluss auf Welthunger, Weltfrieden, Vorratshaltung geht übrigens gegen Null.“

            Aber dein Einfluss auf das Klima ist möglich?
            Das wäre dann ja ein merkwürdiges Wunder.

  3. Baier Gerhard sagt

    Tja, ist schon Interresant. Da bekommt die Brüsseler Beamten EU mit samt den Umweltverbänden und den NGO´s ihre Ziele zu Farm to Fork mit der Düngerreduzierung deutlich schneller als gedacht, und das vermutlich sogar Weltweit. Nur die Kosequenzen die sich daraus ergeben dürften, werden alles andere als Lustig sein.
    So richtig haben ja die höheren Preise noch nicht druchgeschlagen, weil etliches noch über alte Kontrakte aus dem Frühjahr 2020 läuft.
    Und auch die ganze Logistbranche kämpft mit immer mehr Problemen (Volle Häfen, Containermangel, Fahrermangel usw.).
    Man hat in den letzten 20 bis 30 Jahren mit der Globalisierung ein ausgklügeltes aber völlig unreguliertes System erschaffen (oder besser „wachsen“ lassen) das uns jetzt vermutlich vor die Füße fällt. Nichts gegen Weltweiten handel, hat ja auch viele Vorteile.

    Aber wenn alle Handlungen nur auf die Kosten (Umsatzrendite) abgestellt werden, dann werden halt nur geringe Gas und Ölreserven angelegt auch mal Düngemittelwerke geschlossen die nicht ganz so Profitable sind. Und das fehlt halt jetzt. Womit wir wieder beim fehlenden Dünger wären.

    Und es gibt etlich Branche die vor den selben Problemen stehen. Kann man eins zu eins übertragen.
    Ich befürchte das könnte eine verdammt harte Landung werden.

    Ich selber habe ja noch 1 Jahr Schonfrist.
    Ich habe meine Kompletten Dünger für 2022 bereits Anfang Juli zu Preisen gekauft, die aus jetziger Sicht sensationell billig waren.
    Und diese Woche wird der Dünger vom Landhandel nach Hause geholt und „gesichert“.

    Und die Weizenernte 2021 liegt auch noch zu Hause und wartet auf die Vermarktung.
    Nur beim Diesel, da wird es jetzt teuer.

    Gerhard

  4. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Lieber Bauer Willi, ob der Weizen nun 200 €/t, oder bei Verknappung gar „utopische“ 400 €/t kostet, aktuell ist das Erzeugerpreisniveau für unseren Qualitätsweizen bei unter 1 Cent pro Brötchen angesiedelt, bei der kaum anzunehmenden vorstehenden Preissteigerung verdoppelt sich dieses auf keine 2 Cent pro Brötchen. – So what!

    Nun im Nachgang die Frage: Sind wirklich wir Bauern in dieser Thematik die Preistreiber!?

    Übrigens: Hast Du in 2021 auf Deinen Äckern -beheimatet an einem absoluten Gunststandort, wo man nur das Säen nicht vergessen darf, um ernten zu können- 10-12 t/ha eingefahren und dafür 200 €/t erlöst, demgegenüber aufgrund Düngerverknappung in der kommenden Ernte allenfalls die Hälfte gemutmaßt in Erwartung stünde, welche Nachteile erfährst mithin Du als Erzeuger!?

    Die komplette vor- und nachgelagerte Industrie hat von unseren bislang maximierten Erträgen bis dato herausragend gut gelebt, man hat hiervon schamlos beherzt abgegriffen, was das Zeug hielt. Jetzt aber fallen die gesamten marktmanipulatorischen Kräfte, um unsere Rohstoffpreise kontinuierlich in Schach – unter bestens geübtem Erntedruck zu halten, gerade den Verarbeitern massiv auf die Füße. Man war dieses systematische „Lügenkonstrukt“ einfach gewohnt, und genau das fällt jenen Protagonisten aktuell ganz brutal auf die Füße, die sich hieran fließbandartig komfortabel bereichert haben. Verwundert reibt man sich die Äuglein, wo die Körnerträumchen verblieben sind, die unsere Analysten bereits euphorisch medial zu feiern wussten. Großes Erstaunen im Nachgang – seit Generationen hat es eine solche Konstellation in der LW nicht gegeben.

    Sehr hart trifft es natürlich die Bauern, die förmlichst an denselben Lippen hingen und sich dafür verschuldet haben bis Oberkante Unterlippe – auf diesen Höfen ist die nunmehr notwendige Flexibilität extrem begrenzt. Das aber ist nicht schicksalhaft sondern weit eher eine bewusst(!?) getroffene Entscheidung als freier Unternehmer, die wir Bauern denn nun einmal sind, …oder besser formuliert, sein sollten.

  5. Britta sagt

    Gute und richtige Einschätzung, Willi!
    Wir steuern sehenden Auges auf eine Mangelsituation zu. Jetzt wäre es schön, wenn unsere Interessenvertreter und die Kammern die „Futterbörsen“ umfunktionieren zu „Nährstoffbörsen“, damit sich an den organischen Wirtschaftsdüngern nicht nur die Nährstoffhändler die Taschen vollstecken.
    …aber wahrscheinlich kommen die erst wieder kurz vor der Ernte in die Pötte, obwohl die digitale Infrastruktur ja noch vorhanden sein müsste.

  6. Ludwig sagt

    Ja , unsere moralideologische Politik ist an einem Wendepunkt angekommen. Jetzt müßen Entscheidungen getroffen werden , die über die Zukunft tragfähig sind . Da muß schön in der Verantwortung für das Gemeinwesen über den eigenen Schatten gesprungen werden. Ideologieprojekte wie die „Grüne Energie“, die ohne die Folgen zu bedenken können wir uns nicht mehr erlauben. Null-CO2 geht nur mit AKWs , so ein Wissenschaftler . Das ist der Wert an dem die Meßlatte steht . Daran sind alle Forderungen der Klimaaktivisten in Politik und Gesellschaft zu messen. — Die jetzige Lage bringt deren gesamte Ideologie ins Wanken und zeigt uns allen den falschen Weg auf dem wir unterwegs sind . Jetzt geht es ums Eingemachte und ich bin gespannt wie die neue Regierung die Probleme lösen will. —
    Der Düngermangel betrifft sehr viele westliche Länder . Dazu kommt noch wegen des Ausfalls des „Just in Time“ Lieferverhaltens , daß alle Importländer jetzt Vorräte bunkern und so die Verfügbarkeit überall eingeschränkt und so die Preise steigen. In GB ist so der Spritabsatz um 500% gestiegen , weil jeder Verbraucher seine Tanks und Kanister immer voll hat und so kaum die Logistik hinterher kommt. Vergleichbar ist das jetzt bei Nahrungsmitteln auch so. Erst wenn die Vorratslager gefüllt sind wird sich wieder ein normales Verhalten einstellen. Beim Dünger sieht das ganze aber anders aus. Seit über zwei Monaten produziert die Stickstoffindustrie in den USA nicht mehr , bzw. gibt es keinen N-Dünger mehr zu kaufen. Der Ausfall in dieser Zeit und das ist noch nicht vorbei , läst sich nicht mehr ausgleichen und wird unweigerlich durch Nichtdüngen zu starken Ertragseinbrüchen in der pflanzlichen Erzeugung führen. Je geringer die Ertragsfähigkeit der Böden , desto weniger lohnt sich dort der teure N-Düngereinsatz. Die Nagelprobe wird in den Ländern mit Frühjahrsbestellung kommen , denn das sind oft die Exportländer wie Kanada, USA, Rußland usw. . Australien erntet ja in den nächsten zwei Monaten und sät erst im Mai /Juni. Wenn dort die Einsaat stark reduziert wird , dann gibt es Hungerprobleme , aber auch Europa fehlt der Dünger mit z. Zt. 20 – 40% geschätzt. Ob da die Farm to fork, GAP, CO2-Steuern und Abgaben da so eine gute Idee sind und so zusätzlich die Probleme nicht anheizen darf bezweifelt werden. In jedem Fall wird Ertrag fehlen und das Hungerproblem stark verschärfen. Wenn uns dann noch ein Blackout über mehrere Tag erwischen sollte , dann ist hier der Ofen aus und wird ein neues Denken hervorbringen. Vielleicht ja nicht das aller Schlimmste für die Zukunft.

  7. Andreas Hellmann sagt

    Am Ende müssen Verbraucher die Mehrkosten tragen. Entweder über Preissteigerung oder konkrete Steuern. Ich bin kein Freund davon, dass hier etwas subventioniert wird. Das ist mir zu intransparent (!) und wird dann am Ende ja auch vom Verbraucher getragen.

    Wo es Optimierung benötigt ist doch, dass zu viel auf einmal gedüngt wird und dann viele Nährstoffe ungenutzt bleiben und dann u.a. bis ins Grundwasser gelangen. Ergo muss man doch an dieser Stellschraube drehen, dass die zugeführten Düngemittel entweder kontinuierlich zugeführt werden, so dass über die Kulturzeit stetig der Bedarf gedeckt wird oder der Boden im Stande ist die Düngemittel über lange Zeit zu speichern ohne ausgewaschen zu werden. So kann der Bedarf an Düngemittel durchaus reduziert werden, ohne dass Einbußen entstehen.
    Hier wird sicher in Zukunft Technologie eingesetzt werden, die dien Nährstoffbedarf der einzelnen Pflanze bestimmt bzw. den Nährstoffvorrat im Boden online bestimmt und punktuell düngen wird.
    Auf der anderen Seite müssen Speicherfähigkeit der Böden durch Erhöhung von Humusgehalt und auch über Biochar (z.B. über den Umweg als Futterbeimischung bei Nutztieren) erfolgen, um mehr Nährstoffe aber auch insbesondere Wasser speichern zu können.

    Zweiteres ist denke ich international möglich und sollte forciert werden, um eine globale Katastrophe abfangen zu können. Ersteres wird zeitnah wohl nur großflächig in westlichen Ländern umsetzbar sein.

    Außerdem müssen die Nährstoffe aus Fäkalien etc. wieder recycelt werden und auch hier eine Kreislaufwirtschaft entstehen. Gerade Phosphor wird zunehmend seltener und teurer und kann nicht synthetisch produziert werden.

    Gruß

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Herr Hellmann, da sind einige gute Gedanken dabei. Besonders die Rückführung der in den Fäkalien und anderen Abwässern enthalten Nährstoffen ist richtig und wichtig. Die pflanzengerechte Düngung nach Bedarf wird allerdings schon lange praktiziert. Es erfolgen mehrfache Gaben in der Saison, so dass in der Regel keine Auswaschung erfolgen kann. Bei Starkregen wie im Juli diesen Jahres gilt das natürlich nicht.
      Auch die Speicherfähigkeit der Böden ist in den letzten Jahrzehnten durch organische Düngung und Minimalbodenbearbeitung erhöht worden. Ich kann dies im eigenen Betrieb sehr gut belegen.
      Leider werden diese Verbesserungen von den Medien nicht vermittelt, was für uns Bauern ein Problem ist.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Einerseits werden die existierenden Verbesserungen zu wenig kommuniziert, andererseits ist in einzelnen Gegenden durchaus immer noch das Grundwasser der Abnehmer des organischen Düngers, nicht nur in D., auch in Ö. Deshalb stimmt es schon, dass der Viehbesatz wieder gleichmäßiger verteilt werden muss.

        • Reinhard Seevers sagt

          Man kann auch den organischen Dünger gleichmäßig verteilen, anstatt neue Ställe an Orten zu bauen, wo sie keiner haben will.
          Warum werden eigentlich Bananen nicht hier angebaut, anstatt von weit her herangekarrt zu werden?

        • Schorsch Summerer sagt

          Also wirklich Elisabeth, manchmal hast du richtig gute Gedanken und Ideen. Aber manchmal erzählst du so einen Blödsinn. Wollen wir hier an den Voralpen unsere Rinderherden abstocken und dafür wieder in sämtlichen Steillagen Äcker anlegen um dort Brotgetreide zu erzeugen? So wie das früher war? Nur damit sich die Tierhaltung wieder „besser“ verteilt? Dass sich Viehhaltung und Grünland in Grünlandlagen etabliert hat und Schweine oder Geflügel und Ackerbau in Ackerlagen hat doch was Gutes wegen der Effizienz und der Umweltschonung. Schweinebetriebe in Stadtnähe? Oh Mann, die bekommen Sie doch nicht mal auf dem platten Land genehmigt. Dass sich die Schweinehaltung jetzt z.B. nach Spanien verlagert hat doch auch einen grund. Aber, haben die dort nicht Wassermangel? Tierhaltung und Wassermangel finde ich spannend.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Du weißt genau, dass die Nitratprobleme nicht in den Alpen und Voralpen existieren. Schau dir die Wasserwerte in Österreich an!

            • Reinhard Seevers sagt

              Wo ist das Nitrat ein wirkliches „,Problem“? Sind Menschen gestorben? Werden Menschen sterben?
              Oder ist diese Grenzwert -Problem lediglich ein Grenzwert – Problem?….das politisch und ideologisch instrumentalisiert wird.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Es ist niemand gestorben, weil das Wasser teuer aufbereitet wird. Aber die Festsetzung der Grenzwerte überlassen wir besser den Ärzten, sonst reden die über uns so, wie wir über die Wolfsschützer reden.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Dafür benötigt man keine medizinische Kenntnisse, weil kein Mensch so viel Wasser trinken kann, dass eine Schädigung eintreten könnte. Es sind Vorsorgegrenzwerte, nicht mehr und nicht weniger.
                  Und ja, andere reden auch über Wölfe, also lass uns über tödliches Nitrat reden.

                • Lieschen Müller sagt

                  Es sind schon Kleinkinder an Nitraten im Trinkwasser gestorben, früher. Und ja, die Aufbereitung ist teuer. Der Transport des Düngers über 100 km ist bei den zu erwartenden Dieselpreisen auch teuer. Wäre schon besser, wenn der Dünger nur einige Kilometer weit muss, trotz Entwässerung etc.

                • Reinhard Seevers sagt

                  „Es sind schon Kleinkinder an Nitraten im Trinkwasser gestorben, früher.“
                  Das ist ein immer wieder hervorgekramter running-gag, stimmt aber dennoch nicht.
                  Mach dir keine Sorgen wegen der Transportkosten, wenn es zu teuer wird, hört es irgendwann auf.
                  Wenn aber Trinkwasser in Flaschen durch halb Europa gekachelt wird, was eigentlich aus dem Wasserhahn kommt, dann rege ich mich auf, denn DAS ist nie im Leben nachhaltig. Dagegen tritt aber niemand auf die Straße und hält Schilder hoch.

                • Lieschen Müller sagt

                  Vittel-Wasserflaschen regen mich auch auf. Ich verstehe schon aus rein geldtechnischen Aspekten nicht, warum es dafür Abnehmer gibt. Irgendwie werden im neumodischen Leben zwei Aspekte vermischt: jeder scheint ständig zu verdursten und braucht Wasser, das in kleinen Flaschen gekauft wird. Andererseits werden im öffentlichen Raum wieder mehr „Trinkbrunnen“ eröffnet. Irgendwie scheint es die Leute zu ekeln, an einem Wasserhahn aus den Händen zu trinken. Also, wenn man wirklich mal sehr viel Durst hat und weit weg von Zuhause ist. Aber das ist nicht Thema des heutigen Blogs.

            • Schorsch Summerer sagt

              Ich brauche auch im Voralpenland nur an der „richtigen“ Stelle messen (mir fiele da gerade eine ein ist aber Bio) schon erhältst du dein Problem.
              Tierbestände verteile heisst an der einen Stelle reduzieren und an einer anderen aufbauen. Egal obs passt oder nicht.

        • sonnenblume sagt

          Organischer Dünger und Grundwasser. Ich möchte dieses Problem nicht grundsätzlich in Zweifel ziehen. Aber wir hatten hier in der Nähe zwei Probestellen, die jeweils ein Gebiet maßgeblich negativ beeinflusst haben. Auf stetes Drängen der Landwirte, die Standorte wurden nur unter Druck preisgegeben. wurden sie kontrolliert und von der Behörde vollumfänglich, vom Standort bis zur baulichen Anlage, als unbrauchbar eingestuft. Sie werden aber noch einige Zeit die Einstufung der Grundwasserkörper bestimmen.

      • Andreas Hellmann sagt

        Lieber Bauer Willi,

        ich denke schon, dass die Landwirte versuchen bedarfsgerecht zu düngen. Hier aber noch Optimierungspotential besteht. Besonders bei z.B. Sandböden, wo die Speicherkapazität besonders schwach ist. Die schlechten Grundwasserwerte zeigen ja, dass es nicht alles Nährstoffe aufgenommen bzw. im Boden gehalten werden.
        Bei Ihnen weiß ich, dass Sie sehr viel über Gründüngung und in den letzten Jahrzehnen den Humusanteil beachtlich steigern konnten. Leider tun dies nicht alle Landwirte. In meiner Region, wo wir sandigen Boden haben, liegen viele Flächen nach der Ernte „nackt“ vor und es wird hauptsächlich Mais angebaut. Da kann leider nicht von Humusaufbau geredet werden. Daher würde ich es auch sehr gut finden, wenn Ihre positiven Beispiele medial mehr Präsenz zeigen und auch bei den Landwirten eine Verhaltensänderung resultieren lassen.

        • Bauer Willi sagt

          Optimierungsbedarf gibt es immer. Und ja, auf Sandböden ist die Problematik eine andere als auf unseren schluffigen Lößböden. Zumal das Grundwasser durch das Abpumpen der Tagebaue stark gesunken ist.

    • Reinhard Seevers sagt

      Hier ist er wieder, der kapitalistische Ansatz einem funktionierenden System natürlicher Abläufe ein technologisches Versprechen hinzu zu fügen.
      Biochar – Convivur – Biokohle für Kühe – angebliche Wertschöpfung…..fragt sich nur für wen. Natürlich für die industrielle Produktion.

      • Andreas Hellmann sagt

        Funktionierendes System? Intensivwirtschaft ist und war nie ein funktionierendes System. Die Dreifelder-Wirtschaft war ein funktionierendes System, da es über Jahrtausende funktioniert hat. Die Intensivlandwirtschaft hat 70 Jahre funktioniert unter Verlust von Vielem guten und Anstieg von vielen Schlechten – das kann wohl kaum als funktionierend bezeichnen. Wenn man nicht versteht, dass es nicht weiter wie bisher gehen kann, dann passiert es ohne einen.

        Natürlich Abläufe? Die Nutzung von Kunstdünger, Landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge, künstliche Bewässerung, etc. – die Liste ist ewig lang. Das sind alles von Ihnen sogenannte technologische Versprechen und hat die Landwirtschaft geboostet. Im Vergleich dazu ist Biokohle eine natürlichte und nachhaltige sogar CO2 senkende Methode. Kein neumodisches Zeug sondern altbewährte Errungenschaft…

        Industrie: Die Landwirtschaft als solches ist doch selbst ein Industrieller Zweig geworden.

        Herstellung von Biokohle kann von jedem Landwirt selbst und sogar mit eigenen Rohstoffen durchgeführt werden – ohne lange Wege und mit direkter Nutzung der Abwärme.

        • Christian Bothe sagt

          @Hellmann, „…industrielle LW nie ein funktionierendes System?“Was soll dieser Unsinn? Scheinbar hatten Sie noch nie mit intensivem Ackerbau und den damit erhöhten Erträgen oder der Intensivtierhaltung und den damit verbundenen tierischen Leistungen zu tun? Mittelalterliche Dreifelderwirtschaft wird kaum 8Milliarden Menschen ernähren können genauso wie der Ökolandbau!Also überlegen Sie sich was Sie publizieren oder schauen sich industrielle LW in Grossem oder Kleinen an…

          • Reinhard Seevers sagt

            Der Herr Hellmann scheint ein Werber für die Fa. Convoris zu sein, die sich als Immobilienentwickler einen grünen Anstrich verleihen möchte und mit Schlagwörtern aus der Nachhaltigkeitsszene eine schöne Website aufgemacht hat und den Anschein einer potenten innovativen Firma erweckt, die Holzkohle als Lösung aller Probleme verkauft. Derweil die Grillsaison zu Ende geht …

            • Andreas Hellmann sagt

              So wird es sein… Stellen Sie sich vor – ich bin sogar unentgeltlich und allein durch Fakten von Biokohle überzeugt und lese den Namen Convoris hier zum ersten Mal.

              Übrigens ist es sehr zielführend, wenn man vom fachlichen ins persönliche geht anstatt an einer Lösung zu arbeiten.

          • Andreas Hellmann sagt

            @ Bothe: Ich habe geschrieben, dass diese Form der Drei-Felderwirtschaft seit Jahrtausenden funktioniert hat und die von meinem Vorredner dargestellte Landwirtschaft nicht auf absehbare Zeit funktioniert und bereits in dieser Form nach ein paar Jahrzehnten am Ende ist. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe weder geschrieben noch gemeint, dass sich damit Milliarden von Menschen ernähren lassen. Allerdings eine tote Umwelt, fehlende Ressourcen, zu wenig Wasser wird eben auch keine 8 Mrd. Menschen ernähren.

            • Christian Bothe sagt

              &Hellmann.Und mit solchen Statements wollen Sie 9 Milliarden ernähren? Ziemlich daneben und ein Beitrag für Utopia…

    • Limes sagt

      Lieber Herr Hellmann wir haben derzeit Energieknappheit, damit verbunden einen Engpass 2022 an N Düngern und sie empfehlen den Einsatz von Biochar. Den Ansatz kann ich nicht nachvollziehen denn für die Erzeugung von Biochar (Pflanzenkohle) wird doch Energie benötigt. Sollte die nicht besser zur Produktion von N Düngern eingesetzt werden.
      Bezüglich Recycling von Nährstoffen aus Fäkalien kann ich ihrer Argumentation folgen. Fällt Abfall in ldw Betrieben z.B. in der Tierproduktion an wird dieser entweder als Dünger oder in Biogasanlagen wieder verwertet. Die Rückgewinnung von Nährstoffen die den Betrieb über Erntegut verlassen liegt nicht mehr in der Hand der Landwirte. Hier kommt es offensichtlich zu Nährstoffverlusten nicht nur bei Phosphat, als Bsp sei Tierfutter genannt. Wir haben in D rund 35 Mio Haustiere davon 10,7 Mio Hunde und 15,7 Mio Katzen, beides Fleischfresser. Bei beiden wird Kot mit Beutel bzw Katzenstreu über den Hausmüll entsorgt. Urin wird vor allem beim Hund überwiegend als Punkteintrag z.B am Gartenzaun des Nachbarn entsorgt. Zum Recycling von Nährstoffen leisten Landwirte ihren Beitrag, ein Blick auf andere Akteure ist wahrscheinlich lohnenswert..

      • Andreas Hellmann sagt

        Lieber Limes,

        die Erezugung von Biochar benötigt keine externe Energie. Lediglich zum zum Starten des Pyrolyseprozesses (wie bei jedem Anzünden eines Feuers auch). Tatsächglich kann sogar die freiwerdende Ernergie thermisch und in Umwandlung elektrisch prinzipiell zur Erzeugung von N-Dünger verwendet werden.

        • Christian Bothe sagt

          Einfach mal Literatur zu Terra Preta bei agrarfakten.de nachlesen, sehr geehrter H.Hellmann!

          • Andreas Hellmann sagt

            Danke für den Hinweis. Leider schon 8 Jahre alt und mit angeblichen Behauptungen, die ich nicht gehört habe aber damals vielleicht getätigt wurden.
            Ich empfehle das Buch „Cool Down“ mit neuesten Kenntnissen aus der Forschung.

            • Christian Bothe sagt

              @Hellmann, ist aber dann eine Bildungslücke… Im Übrigen ist die Bibel noch älter…

              • Andreas Hellmann sagt

                Tut mir Leid, wenn sie mich nicht verstehen. Wenn Sie beim Stand der Bibel bleiben wollen und nicht den Stand der Wissenschaft und Technik als Grundlage einer Diskussion nutzen wollen, dann ist das halt so. Ich wünsche Ihnen dabei alles Gute.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Immer gut, wenn Wissenschaftlichkeit das Maß der Dinge ist.
                  Das von Ihnen favorisierte Buch ‚ Cool down“
                  hat da ja eine super Grundlage:

                  Über den Autor und weitere Mitwirkende

                  Albert Bates ist einer der Gründer der Ökodorfbewegung sowie Lehrer für Dorfdesign und Permakultur. Der studierte Anwalt hat zahlreiche Bücher über Recht, Geschichte, Naturschutz und Energiegewinnung publiziert.
                  😎

        • Limes sagt

          @ Andreas Hellmann In unseren Breiten wird wohl Siedlungsabfall als Rohstoff verwendet der muß ja irgendwohin und macht auch im Sinn von Kreislaufwirtschaft. Bei dem Versprechen „die Erzeugung von Biochar benötigt keine externe Energie. Lediglich zum Starten des Pyrolyseprozesses (wie bei jedem Anzünden eines Feuers auch).“ kann ich nicht mitgehen klingt mir nach einem Perpetuum mobile.

          • Andreas Hellmann sagt

            Schauen Sie sich bitte in der Fachliteratur um. Der Verkohlungsprozess ist eine Verbrennung unter Sauerstoffausschluss. Einfachstes Beispiel – Anzünden eines Streichholzes bei dem am Ende des Brennvorgangs Kohle übrig bleibt.

            • Thorens sagt

              „…Anzünden eines Streichholzes bei dem am Ende des Brennvorgangs Kohle übrig bleibt. “

              Unter Sauerstoffausschluss?

  8. Elisabeth Ertl sagt

    Vor allem brauchen wir keine wieder auferstehenden Mammuts https://at.galileo.tv/natur/mammut-reloaded-kann-man-ausgestorbene-tierarten-wiederbeleben/, keine Bäume schälenden und Felder zertrampelnden Inzucht-Wisente, Nutzvieh reißende Wölfe und Fischotter, zu schützendem, weil vom Aussterben bedrohte Wanderheuschrecken und Maulwurfsgrillen etc.
    Ich habe einmal die Vögel in unserer Gegend kategorisiert: 29 sind ausgesprochen nützlich, 11 weder besonders nützlich noch besonders schädlich, aber sie haben ein schönes Federkleid und singen schön. 7 sind schädlich, aber das sind diejenigen, für die sich die Artenschützer hauptsächlich interessieren. Der Naturschutz hat sich völlig pervertiert.
    „Rewilding Europe“, das nichts weiter ist als ein schnödes Ökotourismus-Geschäftsmodell und sollte einmal entsprechend an den Pranger gestellt werden.

  9. Thomas Apfel sagt

    Klare Ansage eines meiner Nachbarn: „Wenn das so kommt, wird mehr Mais angebaut. Bei uns haben zwei neue gewerbliche Biogasanlagen aufgemacht, mit denen habe ich Verträge, und bekomme die Nährstoffe zurück. Raps wird runtergefahren, weil ich sowieso zunehmend Probleme bekomme die erforderlichen Erträge zu erreichen. Ansonsten wird halt wie schon immer der Mist aus der Tierhaltung eingesetzt. Man muss von Jahr zu Jahr sehen. Bislang habe ich noch Legehennen in Bodenhaltung und Rindermast auf Stroh. Wenn die Auflagen mit Auslauf und Weidegang verbindlich werden, gebe ich diese Zweige auf. Schon deshalb, weil ich gar nicht die Arbeitskräfte hätte Weidegang abzusichern.“

    Der Betrieb ist ein größerer Familienbetrieb, Mischbetrieb mit Tierhaltung und Sonderkulturen. So wie bei ihm wird wohl bei Vielen das erste „Ausweichmanöver“ aussehen: weitgehend raus aus der Nahrungsmittelerzeugung !

    • Bauer Willi sagt

      Wenn „die Gesellschaft“ mehr Erneuerbare Energie und mehr Naturschutz wünscht, ist es ja die logische Konsequenz, dass weniger Lebensmittel produziert werden. Mit den oben geschilderten Folgen. Unternehmer passen sich immer den Rahmenbedingungen an.

      • Reinhard Seevers sagt

        „Außerdem wollen die Parteien den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen.
        Dazu sollen unter anderem zwei Prozent der Landfläche künftig für Windkraft aufgewendet werden.“
        Wenn man dazu noch die Kompensation addiert, sind es schnell 5% der Landfläche, die zus. verloren sind…..wir sind auf einem guten Weg!

          • sonnenblume sagt

            Wo soll die Fläche herkommen? Bei uns stehen einige Windräder sehr dicht am Haus. Angefangen von Mindestabstand, 3fache Anlagenhöhe, bis ca. einen Kilometer. Als erstrebenswert kann ich das nicht einstufen. Der Bürgermeister und die Betreiber sonnen sich im grünen Mantel, aber sie sind auch nur für Fototermine vor Ort. Es wird vorallem die Landbevölkerung treffen. Selbst Mitglieder der Grünen wehren sich, wenn die Anlagen in ihrem Lebensumfeld gebaut werden sollen. Bei den Planungen sind sie noch voll dafür, wenn der Bau ansteht wendet sich die Meinung.

        • Christian Bothe sagt

          R.S. Glauben Sie das wirklich mit den 2%? Ich nicht! Die neuen Koalitionäre werden ganz schnell merken,das man nur mit renewable energy kein Industrieland steuern kann.Unsere Nachbarn haben mehr Realismus und investieren im Großen und im Kleinen in versorgungssichere Kernkraft! Auch Deutschland wird da noch umdenken,bin fest davon überzeugt,das es eine Enrgiewende von der Energiewende geben muss!

      • Elisabeth Ertl sagt

        Ja, das ist die Konsequenz. Nur, was ist die Alternative? Die fossilen Energieträger gehen irgendwann aus. Sollen wir bis dahin warten und dann plötzlich komplett ohne jegliche Energie dastehen?

          • Elisabeth Ertl sagt

            Uran wird auch schon knapp. Und zur Kernfusion: „In internationaler Kooperation wird erforscht, ob und wie sich Fusionsenergie zur Stromerzeugung nutzen lässt. Der erste wirtschaftlich nutzbare Reaktor wird, falls sich die technologischen Hindernisse überwinden lassen und die politische Entscheidung zugunsten der neuen Technologie fallen sollte, aus heutiger Sicht nicht vor 2050 erwartet.[9] Unter der Voraussetzung, dass fossile Brennstoffe wegen ihrer Klimaschädlichkeit zurückgedrängt werden und die Kernfusion somit wirtschaftlich konkurrenzfähig wäre, könnte ein großtechnischer Einsatz der neuen Technologie nach heutigem Erkenntnisstand im letzten Viertel des 21. Jahrhunderts erfolgen“ https://de.wikipedia.org/wiki/Kernfusion#Deuterium/Tritium

            Teuer wird es auf jeden Fall.

            • Reinhard Seevers sagt

              Tja Elisabeth, dann bleibt es eben eine Glaubensfrage und die Anhänger der jeweiligen Glaubensgruppen müssen sich zusammenraufen für ein gemeinsames Ziel, oder aber man kämpft für eigene Wahrheit…..schaun mer Mal. Im Moment scheint der zweite Weg vorgezeichnet.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Die Sonne wird auch irgendwann zu scheinen aufhören, aber nicht so schnell. Das ist ihr Vorteil.
                Warum wohl sind alle von Jeff Bezos abwärts so erpicht auf Weltraumausflüge? Worauf bereiten die sich vor? Warum warten die nicht auf deine neuen Formen nuklearer Energietechnik?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Weil die es können Elisabeth!? Besos hat in 2019 an einem Tag 11 Milliarden verdient…..damit kann man locker Mal zum Mond fliegen.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Wenn es hier herunten nur noch drunter und drüber geht, dann bleiben die dort, weißt du. 🙂

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