Bauer Willi
Kommentare 68

Brötchen werden kaum teurer!

Das Getreide wird teurer, das Mehl auch. Hier mal eine Rechnung, für wie viel Cent Mehl in einem Brötchen steckt, (gerundete Zahlen) und um wieviel teurer es aufgrund der höheren Weizenpreise werden dürfte.

Ein Brötchen wiegt rund 50 g. 37 g davon sind Mehl. Bei einem Vermahlungsgrad (Anteil Mehl vom Korn) von 77% benötigt man dafür 48 g Weizenkörner.

Für 100 kg Weizen erlöse ich normalerweise 16 €, für 1 kg Weizen also 0,16 €.

Aus 1 kg Weizen kann ich 20,8 (gerundet 21) Brötchen backen. Dividiere ich 0,16 € durch 21 Brötchen so ist in einem Brötchen ein Wert von 0,00762 € Weizen, also 0,762 Cent.

Damit in einem Brötchen Weizen für 2 Cent ist, müssste der Weizenpreis um das 2,62fache auf 41,92 € pro 100 kg Weizen steigen.

Der Weizenpreis ist tatsächlich gestiegen. Für meinen Weizen bekomme ich jetzt nicht mehr 16 €/100 kg sondern ich erlöse derzeit rund 24 €/100 kg. (An der Börse liegt der Preis höher, aber ich lagere nicht selbst)

Dieser aktuelle Weizenpreis entspricht einem Wert in einem Brötchen von 1,14 Cent. Der Bäcker kann also sein Brötchen um 0,378 Cent oder 0,00378 € teurer machen, damit es für ihn neutral ausgeht und er keinen Verlust macht.

Das Brötchen für 0,25 € kostet nach der Preisanpassung folglich 0,25378 €. Brötchen werden also kaum teurer.

Halten Sie schon mal das Kleingeld parat.

Nachtrag: Für den Bäcker werden Energie und Lohn teurer, für den Landwirt aber auch. Hier geht es nur um die Kosten für den Rohstoff.

 

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68 Kommentare

  1. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Warum wurde mein Kommentar zu Nicos Einlassungen gelöscht?

    Will man sich mit Tatsachen nicht auseinandersetzen?

  2. firedragon sagt

    Nico,
    es geht hierbei nur um den Rohstoff.
    Natürlich kommen nicht nur Energiekosten drauf, Sozialabgaben, erhöhte Mietkosten und Versicherungskosten, lassen „das Brötchen“ teurer werden. Das ist normal, genauso normal ist es, dass „das Brötchen“, wenn es Betrag x erreicht, nicht mehr im Preis gesenkt wird.
    Da sieht es beim finanziellen Erlös bei Rohware schon etwas anders aus … das schwankt. Der derzeitige „hohe“ Börsenpreis ist kein Garantiepreis für die nächste Ernte – sollte Dir klar sein.

    • Weiß Nico nicht,
      dass der Rohstofferzeuger am Anfang der Handelskette steht und dass er den Preis nirgends weitergeben kann? Wie das verarbeiteten Gewerbe und der Handel?

  3. Genau aus dem Grund, wegen solcher Willi-Milchmädchenrechnungen, steht der gesamte Bauernstand schlecht da. Wenn man von Wirtschaft nichts versteht, hällt man lieber den Mund. Denn: jeder im Glied hat seine Marge. Die wird auch nach Marktlage ausgenutzt. Wieso sollte ein Bäcker also die Nullrechnung machen und sein Brötchen lediglich um den Mehrwert des Weizens teurer machen? Sowas ist in unserer Marktwirtschaft überhaupt nicht vorgesehen, und jeder Student der Wirtschaft schüttelt nur den Kopf ob solcher Willi-Rechnungen. Oder will Willi etwa nur trollen? (cf. Definition von Troll)

    • Jürgen Donhauser sagt

      Hat Nico, außer schlechte Stimmung und Rüpelhaftes, auch schon einmal etwas Substanzielles beigetragen?🤷🏼‍♂️

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      • Der weiß sich sonst nicht zu verwirklichen, als anderen auf die Nerven zu gehen,
        Ob er von der Thematik überhaupt Ahnung hat? Die ist bestimmt nebensächlich, wie bei allen Trolls!

    • Ach Nico, eigentlich sie sind ein bemitleidenswerter Klugscheißer. Bauer Willi hat in meinen Augen nur erklärt, dass es keine Rechtfertigung einer starken Preiserhöhung für eine Semmel aufgrund der gestiegenen Mehlpreise geben dürfte, wie es vor gut 10 Jahren der Fall war. Damals wurde die Semmel 5 Cent teurer, weil sich das Mehl sooo verteuert habe, von gestiegenen Lohn- und Energiekosten war damals nicht die Rede. Vielleicht sind es diesmal
      10 Cent, weil sich neben den sooo hohen Mehlpreisen auch noch wirklich hohe Energiekosten dazugesellen.

      • Reinhard Seevers sagt

        Der Bäcker könnte ja an seiner Verkaufstheke eine Auflistung der einzelnen Kostenfaktoren platzieren. Dann könnte jeder sehen, wie sich die Produktionskosten darstellen….ok, so weit geht Transparenz in diesem Lande noch nicht, sorry.😎

        • Ja, könnte er,
          wie der Metzger die Herkunft6 seiner Schlachttiere dokumentieren könnte.

          Das zeigt die Ehrlichkeit des Handwerkers und also das Vertrauen zu seinen Kunden.

          Gerade in der heutigen Zeit, wo sich die Städter vom Geschehnisse auf den Bauernhöfen nicht mehr durchblicken !
          Solen sdie in in ihrer Unsicherheit nicht6 nur Forderung an die Bauern stellen, sondern auch an den Handel!

      • Reinerstoff sagt

        So schaut’s aus @Andi. Selbst wenn sich der Weizenpreis verdoppeln sollte, macht er noch keine oder knapp 2 ct aus am Brötchen.
        Jeder in der gesamten Kette zum fertigen Brötchen oder Semmel😉(wie es übrigens richtig heißt *g) schlägt seine explodierenden Energie-, Sozial-, Miet- etc. -kosten drauf, aber an der Ladentheke im Gespräch ist nur der Getreidepreis bzw. die gierigen Landwirte schuld.

    • Arnold Krämer sagt

      Es ist Willis gelungener Versuch, einen Zusammenhang zwischen gestiegenen Börsenpreis für Getreide und steigenden Brötchenpreisen, wie ihn die BILD- Zeitung kürzlich in typischer Manier auf ihrer 1. Seite ( also publikumswirksam) konstruiert hatte, zu widerlegen.

      • Reinhard Seevers sagt

        Herr Krämer, es zeigt mir wieder, dass die kapitalistische Marktwirtschaft mit ihren Elementen wie Angebot, Nachfrage, Distributivkräften, Warenwert, Wertrealisierung, Wertgenerierung, Umsatz, Gewinn usw…..nicht anwendbar sind.
        Es muss immer und ständig eine Unterstützung, Anpassung und Evaluierung geben, die dem Agrarrohstofferzeuger ein Überleben ermöglicht.
        Die hohe Komplexität der Materie und die hohe Wertigkeit von Agrarrohstoffen hat zu einer Verwirrung bei den Einflußfaktoren, den Hebeln gegeben. Das Knäuel zu entwirren wird schwierig….und bis dahin wird weiter das Schwarze Peter – Spiel betrieben, in dem der eine dem anderen die Schuld zu schiebt und die Verantwortung abverlangt.

        • Arnold Krämer sagt

          Das Problem ist nicht die marktwirtschaftlich-kapitalistische Ordnung. Das Problem liegt in der Gestaltung der Rahmenbedingungen. Dem Gesetzgeber ist mittlerweile der marktwirtschaftliche Kompass völlig verloren gegangen. Kein Wunder, wenn immer mehr Juristen und Ideologen das ministeriale Umfeld ausmachen, und wenn sich die Parteien zunehmend als Beglücker von Interessengruppen verstehen. Die ganze Förder- und Steuerpolitik ist sowas von widersprüchlich und kontraproduktiv. Wir haben mittlerweile einen gordischen, agrarpolitischen Knoten, den niemand mehr entwirren kann.

        • „Es muss immer und ständig eine Unterstützung, Anpassung und Evaluierung geben, die dem Agrarrohstofferzeuger ein Überleben ermöglicht.“

          Machen das nicht die Agrarsubventionen? Also backen der Bäcker mit subventioniertem Mehl ihre Brötchen, wie alle Weiterverarbeitende Betriebe von landw. Rohstoffen! Die Konsumenten kauen auf subventioniertem Mehl rum.
          um das zu verschleiern wird den Bauer den schwarzen Peter zugeschoben, damit eine schöne Illusion erhalten bleibt?

          Aber sein Überleben, das seiner Äcker (nicht, dass dann mal Bodenspekulanten den Zugriff leicht haben) und natürlich der Ökologie!
          Ein Bauer kann nur anbauen, wenn die Boden-Wasser-Luft-Verhältnisse, also die Ökologie stimmt.
          Er tut viel dafür und dss sollte der Verbraucher auch belohnen (denn es ist auch seine Ökologie) und nicht beschimpfen.
          Jedenfalls muß sich das im Preis widerspiegeln, gerade wo er so gering am Preis des fertigen Produktes ist. Sonst ist er unehrlich! Und dass verwirrt den Verbraucher!

    • Bauer Willi sagt

      @Nico
      „um wieviel teurer es aufgrund der höheren Weizenpreise werden dürfte.“
      „0,00378 € teurer machen, damit es für ihn neutral ausgeht und er keinen Verlust macht.“
      „Hier geht es nur um die Kosten für den Rohstoff.“

      Es ist eine theoretische Rechnung. Jeder weiß, dass die gestiegenen Preise dazu genutzt werden, deutlich mehr auf den Preis aufzuschlagen. Und genau da will ich zeigen, um welchen Betrag der Aufschlag tatsächlich sein dürfte.

      Bitte beachten Sie die Spielregeln, die oben rechts stehen, die sie nun schon wiederholt nicht einhalten. Beim nächsten Mal werde ich Sie blockieren.

    • unkompliziertzer Wurzelwicht sagt

      Lieber Nico, SIE reden hier der „reinen Marktwirtschaft“ das Wort!?

      Weitaus glaubwürdiger wäre es, als Versteher der Marktwirtschaft auch für uns dieselbe einzufordern; das meint, dass der freie Bauer auf seinen Äckern das produzieren kann und darf, was am Markt für gutes Geld verkauft werden kann.

      Verbrennen Sie da mal ein Kilo Getreide – das ist strikt verboten! Wäre dies allerdings erlaubt, bedürfte es Bauer Willis sogenannter „Milchmädchenrechnung“ nicht, wir Getreideproduzenten würden damit nämlich sprichwörtlich „fett Kohle“ machen. DAS(!) z.B. ist freier Markt- und keine Planwirtschaft.

      Lieber Trolliger, wem oder was aber reden SIE das Wort!?…

      „Backe, backe Kuchen – der Bäcker hat gerufen…“ – Wer zwingt übrigens einen Bäcker dazu, seine Brötchen mit Mehl zu backen!? Sie als Marktversteher haben sicherlich sofort die eine oder andere Alternative in petto. Ernsthaft, Urgesteinsmehl wäre tatsächlich ein Ersatz, …kostet nur 10% des Mehlpreises. Vielleicht zwingt uns der Klimawandel noch dahin. In 1815, dem Jahr ohne Sommer, buk man Brötchen mit Mehl + Strohmehl, um die Bäuche satt zu bekommen in Mitteleuropa. Liegt solches Wissen außerhalb Ihres geistigen Horizontes? 😉

      • Thorens sagt

        …da möchte ich aber meinen Zweifel an den Backeigenschaften von Urgesteinsmehlen hier zum Ausdruck bringen. Ernsthaft.

        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Nun, Urgesteinsmehl gibt es schließlich in rauen Mengen – damit eben spottbillig.

          Infolge Überangebots war doch bisher niemand bereit, den Bauern einen anständigen Preis -die Betonung liegt hier auf „anständig“- zu bezahlen.

          Übrigens, die Backindustrie verfügt über etwa 500 Ingredienzen, um ihr Backwerk zu perfektionieren. – Wissen Sie en dètail, was da alles drinsteckt!?

          Bei unseren Nudelherstellern hat sich deren Welt von heute auf morgen komplett umgekehrt – da funktioniert plötzlich der viel gepriesene „Markt“… Hartweizen wird händeringend gesucht, zum 3fachen Preis mittlerweile – es gibt aber keinen DURUM mehr nach ganz perfider Abzocke in den vergangen 10 Jahren. Der 10fache Preise wäre durchaus gerechtfertigt, um eben diese Missstände nur ansatzweise auszugleichen.

          Sie haben wohl noch nicht durchlebt, wenn man Stosskriterien zur Erzeugerpreisfindung äußerst willkürlich festlegt und damit das Risiko ganz eindeutig verlagert.

          • Reinhard Seevers sagt

            Durum wird doch längst substituiert. In der Bio-Schiene gibt es Vollkorn-Bioweizen-Nudeln, Dinkel-Vollkorn-Nudeln, Kichererbsen- Fussili…alles ist ersetzbar. Und wenn es noch einen Weltrettungsanstrich erhält, dann ist der DURUM- Weizen eh weg vom Ökofenster.

              • Reinhard Seevers sagt

                Also, wenn ich Nudeln selber mache, dann nehme ich immer ganz normales 405er Weizenmehl….und bisher haben die immer noch besser geschmeckt, als die Billig-Durum-Nudeln aus der Tüte…und viel besser als Vollkorn-Dinkel-Stangen….😎

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                • firedragon sagt

                  Herr Seevers,
                  Ihre Nudelkünste in allen Ehren …
                  Die Vielfalt macht es, auf’m Acker, wie auch in der Ernährung.
                  Aber ich will das Thema nicht vertiefen.

          • Thorens sagt

            …Atemluft gibt es auch in rauen Mengen – macht aber genauso wenig satt wie Urgesteinsmehl.
            Im Übrigen weiß ich natürlich nicht, was die Backindustrie so alles in ihre Erzeugnisse steckt. Das war aber auch nicht die Frage.

            Grundsätzulich braucht jeder, der etwas zu verkaufen hat, Argumente dafür, warum es so viel kostet wie es kostet. Ein Sündenbock ist da schnell gefunden, vor allem dann, wenn die ganze Welt schon davon gehört hat. Leider spiegelt das aber in aller Regel nur einen Teil der Wahrheit wider und mit einfachen „Wahrheiten“ lässt sich die breite Masse am einfachsten überzeugen. So ist es überall. Leider.

            • Reinhard Seevers sagt

              „Grundsätzulich braucht jeder, der etwas zu verkaufen hat, Argumente dafür, warum es so viel kostet wie es kostet.“

              Sorry, das stimmt komischerweise beim Mineralwasser ganz und gar nicht.
              Da greifen Menschen zu teurem Wasser aus der Flasche, obwohl es kostengünstig aus dem Hahn kommt….und niemand muss dafür Argumente auf den Tisch legen.

              • Thorens sagt

                …ja sicher, Mineralewasser. Auch die Verkäufer davon hätten wohl ihre Argumente, es fragt aber keiner danach, wie es scheint.

                Und ja, Wasser aus dem Hahn ist wohl das bestuntersuchte Lebensmittel und wir könnten viel einsparen, wenn nur jeder Leitungswasser tränke. Selbst trinke ich auch Mineralwasser mit ein wenig schlechtem Gewissen. Aber der Chlorgeruch, der unserem Leitungswasser in meiner Wohngemeinde mitunter entströmt, lässt keine Lust darauf aufkommen.

            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Aha, das ist schon auch DIE FRAGE! – Damit sollten Sie sich vielleicht etwas intensiver beschäftigen, bevor Sie meine Argumente ad absurdum führen.

              …Not macht schließlich erfinderisch, sei es auch nur die Not, billiger einkaufen zu müssen.

              Die Bauern haben sehr viele Argumente und noch mehr Vermarktungskonzepte im Angebot – schwierig wird das ganze aber, wenn sie von anderen zwangsweise orchestriert werden und damit eben diese Argumente ganz und gar kein Gehör finden, leider.

              Jeder Bauer sollte heute mehr können und dürfen, als sich einzig und alleine als Nahrungsmittelproduzent versklaven lassen zu müssen… Unseren Altvorderen musste man das nicht drei Mal sagen!

              • Thorens sagt

                …vielleicht alles richtig das.

                Allerdings ändert es nichts daran, dass die Landwirtschaft das einzige produzierende Gewerbe ist, das seinen Preis für die hergestellten Produkte überwiegend nicht selbst bestimmt.

                Warum ist es dazu gekommen?

                • Brötchen sagt

                  weil mehr produziert wird als Nachfrage da ist..
                  Google mehlpreis im globalen massstab

                • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                  …und genau deshalb, Brötchen, ist kaum mehr nachvollziehbar, warum Bauern nicht die hungrigen Märkte bedienen dürfen, wozu man durchaus imstande wäre,… ganz nebenbei zum Vorteil von Mensch, Tier und Natur.

                  Und letzteres wird ganz unumwunden von uns Bauern auch massiv eingefordert. Man lässt allenthalben aber bevorzugt Höfe in Vielzahl einfach sterben, die auserkorenen Opfer beim Tanz ums Goldene Kalb.

                • Thorens sagt

                  Ich antworte mal hier, da es unter Brötchens Kommentar nicht möglich ist:

                  „weil mehr produziert wird als Nachfrage da ist..“

                  Wenn ein Unternehmer mehr produziert als Nachfrage da ist, dann hat er womöglich etwas falsch gemacht. Die Folgen davon sind immer entweder sinkende Erlöse oder anwachsende Lagerbestände. In jedem Markt. Und wenn die Nachfrage dauerhaft niedrig bleibt, muss der Unternehmer sich auf ein anderes Produkt verlegen, wenn er überleben will. Sollte das nicht auch für die Landwirtschaft gelten?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Stimmt nicht ganz Thorenz, der Fischer kann auch nur Fangen und Abliefern…es sei denn, er hat einen Laden oder ist an einer Verarbeitung beteiligt.
                  Man kann den Preis für agrarische Rohstoffe, Produkte oder Waren selbst bestimmen, machen nur die wenigsten, weil sie den Handel benötigen oder haben wollen oder eben zu klein sind für die Vermarktung oder keine Lust auf Direktvermarktung haben…..oder oder…

                • firedragon sagt

                  “ … Warum ist es dazu gekommen? … “

                  Ein möglicher Punkt – das Getreide wird von vielen LW nicht eingelagert. Es wird vom Acker direkt verkauft und selten fragt ein LW, bevor er zur Mühle fährt, was ausgezahlt wird.

                  Mal angenommen, alle LW würden ihr Getreide einlagern und es erst verkaufen, wenn der gewünschte Preis, gemessen an der Qualität, gezahlt wird …
                  Und wenn Aussagen zum möglichen Ernteergebnis nicht die Runde machen würde …

                • @ Thorens

                  W3enn ein Bäcker zu viel Mehl für sein4e Brötchen kauft und die nachfrage sinkt, dann ist das Mehl nicht verloren, er kann sein Produktion von heute auf ‚morgen umstellen.

                  Er backt dann eben ein anderes Backwerk und wenn es in der Konditorei ist. Warum ist denn j4eder Bäcker auch Konditor?

                  Wenn ein Bauer zu viel Weizen produziert und der wir nicht nachgefragt, dann bleibt er drauf sitzen oder muß ihn für wenig Geld verschleudern! auch wenn er einen Draufleger macht!

                  Er steht ja eventuell noch im Feld und ist mit vielen Kosten gesät, gehegt und gepflegt worden. Die Ernte kostet auch!

                  Ein Bauer muß längerfristig planen, das verarbeitende Gewerbe kann da ist da flexibler sein.

                • Thorens sagt

                  ich kenne die Gründe, schließlich bin ich selbst gelernter und studierter Landwirt.
                  Man hat es den Landwirten in der Vergangenheit einfach zu leicht gemacht. Als es noch Interventionsläger gab, musste nur produziert werden. An Abnehmern zu auskömmlichen Preisen hat es nicht gemangelt. Diese Zeiten sind aber vorbei und das sollte auch erkannt werden.

                  Wenn in anderen Teilen der Welt Lebensmittel so viel billiger hergestellt werden können und sie incl. Transport hier günstiger angeboten werden können als heimisch erzeugte Lebensmittel, ja dann ist die Lebensmittelproduktion für die heimische Landwirtschaft vielleicht nicht mehr das richtige Tätigkeitsfeld. Wenn nur genügend Betriebe umsatteln und vielleicht nachwachsende Rohstoffe anbauen (Weiden, Miscanthus, Hanf u.dgl.) und sich selbst um deren Vermarktung bemühen, ändert sich womöglich etwas am Betriebseinkommen, man hätte die Umweltapostel aus dem Kreuz und der Bäcker soll halt zusehen, wo er sein Mehl herbekommt. Nahrungsmittelerzeugung ist doch in diesem Land nicht mehr gefragt, so könnte man den Eindruck mitunter gewinnen. Mit immer weiter so und Höfesterben wird sich nichts Wesentliches ändern.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Thorenz, Prof. Strohschneider sprach davon, dass die Landwirtschaft internalisiert werden müsse. Wenn dies für die Importe auch gelten soll, was ja nur gerecht wäre, dann dürften Importe größtenteils obsulet werden. Da aber eine Verifizierung und Bewertung extrem komplex sein wird, ist die Forderung allein auf die heimische Landwirtschaft beschränkt. Deshalb gibt es aus meiner Sicht keine Chance den kostengünstigeren Importen auszuweichen.

                  Internalisierung:
                  „Die durch Externalitäten entstehenden Ineffizienzen können auf verschiedenen Wegen bewältigt und internalisiert werden. Internalisierung bedeutet dabei, dass dem verursachenden Wirtschaftsakteur ein (ökonomischer) Anreiz gegeben wird, die sozialen Zusatzeffekte in sein Entscheidungskalkül mit einzubeziehen, womit die entsprechenden Wohlfahrtsverluste vermieden werden sollen. In der Praxis geschieht dies auf unterschiedlichen Wegen sowohl durch private als auch staatliche (öffentliche) Akteure. Immer geht es darum, möglichst eine Rückkehr zum volkswirtschaftlichen Optimum zu erreichen.“

                • Thorens sagt

                  Volkswirtschaftlich mag das seine Berechtigung haben. Davon hat aber der einzelne Betriebsleiter erstmal nichts.

                  Und wenn wir den externen Einflüssen in Form von billigen Lebensmitteln, die importiert werden, nicht ausweichen können und auch zu den durch diese Einflüsse etablierten Marktpreisen nicht vergleichbare Produkte herstellen können, bleibt der Ruf nach dem Staat (…) oder die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Der Landwirt hat doch die Produktionsmittel in seiner Hand und ist erstmal sich, seiner Familie und dem Hof verpflichtet, bevor er an die Volkswirtschaft denken muss.

                  Persönlich bin ich fest davon überzeugt, dass mehr unternehmerisches Denken und mehr Phantasie dringend in der Landwirtschaft gebraucht werden. Jammern über die Zustände, die sich verändert haben mögen, hat noch niemandem dabei geholfen zu überleben.

                  Mir ist auch klar, dass so etwas im Ackerbau viel leichter umzusetzen ist als in der Tierhaltung. Aber irgendwo muss doch mal angefangen werden, wenn sich die Landwirtschaft nicht weiter von allen möglichen Gruppierungen erzählen lassen will, wie sie denn nun zu funktionieren hat.

                  Den Königsweg kenne ich auch nicht. Ich kenne aber das Beispiel von einem ehemaligen Kommilitonen, der sich schon vor dreißig Jahren auf gepachteter Domäne von der gängigen Landwirtschaft verabschiedet hat. Er produziert seither im Vertragsanbau Fenchel, Holunder, Kamille (!!) u.s.w. und das funktioniert zumindest dem Anschein nach recht gut. Den Weltmarkt sollen doch andere bedienen.

                • Thorens sagt

                  …und irgendwann merkt dann auch die Volkswirtschaft vielleicht, was sie eigentlich an der Landwirtschaft hat.

                • Reinhard Seevers sagt

                  „Mir ist auch klar, dass so etwas im Ackerbau viel leichter umzusetzen ist als in der Tierhaltung. Aber irgendwo muss doch mal angefangen…“

                  Sagte der Ackerbauer? 😎

                • Thorens sagt

                  „Sagte der Ackerbauer?“

                  Nö, sagte ich.

                  Zwar bin ich Bauer, ich praktiziere aber nicht.
                  Ich lebe allerdings von der Landwirtschaft, die seit mehr als dreißig Jahren die von mir vertretenen Produkte kauft, weil sie wirklich gebraucht werden auf den meisten Standorten mit Pflanzenbau. Daher fühle ich mich der Landwirtschaft auch sehr verbunden.

      • Einfacher Bürger sagt

        Das alles ist für den Bürger mit normalem Menschenverstand logisch . Der Rest lebt leider in einer anderen Welt

    • Limes sagt

      @Nico Weizen ist ein Rohstoff (BWL Terminus Werkstoff). Jeder Student der Betriebswirtschaft kann dies wohl schon nach den Eingangssemestern einordnen sonst hat er ein Problem oder reiche Eltern die sein Studium langfristig finananzieren können. Ich verstehe den Beitrag von Willi als Hilfestellung für die Nico`s dieser Welt in der aktuellen Diskussion den Beitrag der ldw Rohstoffe an Kostensteigerungen von Lebensmitteln einordnen zu können. Es schafft Transparenz und ist eine Hilfstellung wenn jetzt „Stimmungsmacher“ einfache Botschaften und Neiddebatten nach der Devise Getreide wird teuerer und die Bauern stopfen sich die Taschen voll angezettelt werden.

      • Reinhard Seevers sagt

        Man könnte die Fragestellung auch erweitern: Warum steigt der Schweinefleischpreis nicht, wenn doch das Getreide teuerer wird?…..die Brötchen werden aber teurer.
        Schon wird es wieder komplex.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      @ Nico

      Einbildung soll auch zur Bildung gehören.

      Sie müssen ein besonderes Bild von Landwirten haben, viel leicht Arbeiten sie mal daran.

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