Monate: Januar 2021

Eigentum und das grüne Grundsatzprogramm

Interessant zu lesen, was im neuen Grundsatzprogramm der Grünen zum Eigentum an Grund und Boden steht. https://www.gruene.de/artikel/das-neue-grundsatzprogramm#:~:text=Ver%C3%A4nderung%20schafft%20Halt%E2%80%9C%20ist%20der%20Titel%20des%20neuen,und%20das%20Versprechen%20hin%20zu%20einer%20besseren%20Zukunft. (128) Ohne Recht auf Eigentum sind eine freiheitliche Gesellschaft und eine sozial-ökologische Marktwirtschaft unvorstellbar. Gleichzeitig verpflichtet es gesellschaftlich, weil eine zu starke Konzentration von Eigentum in den Händen Weniger Demokratie und Marktwirtschaft bedroht. Es braucht eine gleichere Verteilung von Vermögen und Chancen. (129) Grund und Boden unterliegen einer besonderen Sozialpflichtigkeit, weil sie unvermehrbar und unverzichtbar sind. Deshalb müssen Renditen in diesem Bereich begrenzt sein sowie Grund und Boden verstärkt in öffentliches oder gemeinwohlorientiertes Eigentum überführt werden. Zum Wohl der Allgemeinheit bietet das Grundgesetz als letzte Möglichkeit die Vergesellschaftung sowie die Enteignung, wo Märkte aus dem Ruder geraten. Bodenwertsteigerungen werden gedämpft und bei Planungsrechtsänderungen wird die öffentliche Hand beteiligt. Die Flächeninanspruchnahme ist zu begrenzen. Unser Ziel ist, den Flächenverbrauch auf netto null zu senken, und der Staat muss für vielfältige Besitzstrukturen sorgen und eine gerechte Verteilung fördern.   Hier das Programm in voller Länge: https://cms.gruene.de/uploads/documents/20201218_Grundsatzprogramm_2020.pdf

Ein Vorschlag aus dem BMU…

…zu mehr Umwelt in der Landwirtschaft, der auf dem Agrarkongress des BMU vorgestellt wurde. Für Praktiker sind die letzten 4 Seiten (von Seite 17 bis 21) interessant, aber natürlich auch die Einleitung davor. BMU-Vorschlaege-GAP-Reform-Agrarkongresspapier(3) Desweiteren ein Link von eben diesem Agrarkongress, in dem die Videos von der Konferenz nachzusehen sind. Für mich besonders interessant der Vortrag von Prof. Strohschneider, dem Moderator der Zukunftskommission Landwirtschaft, der zu finden ist, wenn man auf den 5. Punkt von oben “Rahmenbedingungen…” klickt und dort ab etwa Minute 5:00. Dauert etwa 15 Minuten. https://streaming.multicaster.eu/agrarkongress2021 Ebenso interessant fand ich den Beitrag von Ministerin Heinen-Esser, NRW unter dem Register “Diskussion mit Akteuren…” ab etwa 1:42:00. Nur ein Satz aus ihrem Wortbeitrag: “Es kann nicht das Ziel sein, dass wir mit unserer Politik die Landwirtschaft abschaffen”. Im Schlußwort ist dann – wieder einmal – die Rede vom Gesellschaftsvertrag, von Kooperation und Gemeinsamkeiten. Desweiteren sagt die Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter (BMU) “dass die Anerkennung und die Lösungen der Umweltprobleme für das BMU nicht verhandelbar sind.” Die Videos sind nur bis zum 1. Februar 2021 verfügbar!   …

Ich hab da mal ne Frage: Zukunft Ackerbau

Danke an alle, die sich so viele Gedanken gemacht haben, wie die Zukunft der Tierhaltung aussehen könnte. Im Blog und bei Facebook gab es über 150 (!) Antworten. Jetzt möchte ich gerne von euch wissen, wie ihr euch die Zukunft des Ackerbau in 10 oder 20 Jahren vorstellt. Werden die Felder tatsächlich von kleinen Robotern bewirtschaftet? Werden wir zielgenau die Unkräuter mit Laser bekämpfen? Oder machen wir in Deutschland in 2030 nur noch in Bio-Landbau? Wie sind die Agrarstrukturen? Wie groß sind die Betriebe in 10 oder 20 Jahren? Wem gehören die Felder? Und welche Kulturen werden angebaut? So, jetzt habe ich euch genug Fragen gestellt. Ich freue mich auf eure kreativen Antworten.

Ich hab da mal ne Frage: Zukunft Tierhaltung

In meinem neuen Buch soll es ein Kapitel geben, wo ich auf die Zukunft der Landwirtschaft eingehe. Heute die Frage: Wie seht ihr die Zukunft der Tierhaltung (vor allem Schweine) in 10 bzw. 20 Jahren? Trends wie vegetarisch/vegan und “Laborfleisch” könnten da ja schon eine Rolle spielen. Hinzu kommen sicher weitere Anforderungen seitens des Tierschutz. Habt ihr Ideen und Vorstellungen, was in 2030 oder 2040 Realität sein könnte? Bitte nicht nur die Sicht der Landwirte, sondern auch die des Bürger und Konsumenten!

Aktion Stiefel – Grüne Woche

Zur Grünen Woche (20-21. Januar) habe ich mir etwas einfallen lassen, um unsere Mitbürger auf die nach wie vor unbefriedigende Situation aufmerksam zu machen. Das hat ja mit den Grünen Kreuzen schon mal geklappt. Und auch jetzt funktioniert es nur, wenn viele mitmachen. Es liegt also an euch. Ich habe an einem grünen Brett und einem grünen Kreuz ein paar Stiefel aufgehängt. Die habe ich an verschiedenen Stellen platziert: vor Supermärkten, entlang einer Bundesstrasse und vor unserem Hof, halt überall dort, wo es auffällt. Man kann dies noch ergänzen, in dem man einen QR-Code anbringt. Das macht neugierig. Ob Kreuz oder Brett, es ist für jeden einfach zu machen, jeder kann es in seinem Umfeld individuell gestalten. Jeder kann eine Geschichte dazu erzählen. Jeder ist sein eigener Pressesprecher. Unten findet ihr den QR-Code, den ihr am Kreuz oder Brett befestigen könnt und der auf den Text verweisst. Entweder am Bildschirm ausschneiden oder abfotografieren. Hier ein Text  zum Ausdrucken   Aktion Stiefel   Kann auch verändert werden.  

Sechs Jahre – neue Ziele

Liebe Leser und Leserinnen Am 12. Januar 2015 habe ich meinen ersten Text “Lieber Nachbar” veröffentlicht, wenig später den Text “Lieber Verbraucher”. Sechs Jahre ist das nun her. Damals dachte ich, dass das Engagement und der Stoff nur für wenige Wochen reichen würde. Tatsächlich sind es in den sechs Jahren mittlerweile über 2.400 Artikel und mehr als 92.000 Kommentare alleine im Blog – also ohne Facebook –  geworden. Dafür vielen Dank, denn ohne euer Interesse wäre das nicht möglich gewesen. Neue Ziele Seit vielen Monaten geht mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, ein weiteres Buch zu schreiben. Einen Titel und die ersten 40 Seiten hatte ich schon seit langem, es dann aber nicht weiter verfolgt. Einen Verlag habe ich noch nicht, erst will ich etwas Vernünftiges zu Papier bringen. Am Material scheitert es nicht. Jetzt – auch dank Corona – hätte ich die Zeit, mich mehrere Stunden am Tag und mehrere Tage hintereinander intensiv mit einem Thema zu befassen, zu recherchieren und zu formulieren. Diese Zeit will ich mir jetzt nehmen. Das bedeutet, …

So was ähnliches wie die CMA…

…aber schlanker, effizienter und von Landwirten gemacht! Wenn ich mich mit Bauern unterhalte oder auf Vortragsveranstaltungen mit ihnen ins Gespräch komme, dann sind nahezu alle der Meinung, dass wir Bauern wieder Werbung für uns und unsere Produkte machen sollten. Und dass das auch ruhig Geld kosten darf. Man mag es nicht glauben, aber es gibt eine Organisation, die ohne jeden Verband, aus eigenem Antrieb und mit niedrigsten Kosten genau das macht: Werbung für die heimische Landwirtschaft. https://www.heimischelandwirtschaft.de/ Das Land schafft Verbindung…über das Radio. Weil das täglich gehört wird. Und oft über Stunden. Das nutzt die Initiative “Heimische Landwirtschaft”. Seit 2011 gibt es den Zusammenschluss von Landwirten, die stolz auf ihren Beruf sind und der Gesellschaft zeigen wollen, wie Landwirtschaft heute funktioniert. Bisher haben sich große und kleine, konventionell und ökologisch wirtschaftende Höfe aus ganz Deutschland der Initiative angeschlossen, um gemeinsam Öffentlichkeitsarbeit für die Branche gestalten. Verbandsneutral. Fast 1.500 Mitgliedsbetriebe und mehr als 100 Fördermitglieder aus ganz Deutschland zeigen als Botschafter ihren Einsatz für die heimische Landwirtschaft. Diese Zahl lässt sich noch steigern. 40.000 Menschen waren …

Das Märchen von Michel, Theo und dem Brunnen

Benjamin Meise hat ein modernes Märchen geschrieben. Mal sehen, ob ihr Parallelen zu heutigen Verhältnissen erkennt… Es war einmal… … ein Wasserbrunnen. Der gehörte dem Michel. Eines Tages kam Michel auf die Idee, sein frisches und leckeres Brunnenwasser an die vielen Durstigen in seinem Dorf in Flaschen zu verkaufen. Michel besaß aber selbst nicht genug Geld, um sich eine teure Maschine zur Flaschenabfüllung zu kaufen. Zum Glück gab es aber seinen guten Freund Theo. Theo hatte eine solche teure Maschine und bot dem Michel an, das Brunnenwasser für ihn abzufüllen. Der Theo war ein ganz bescheidener Freund. Er sagte: “Lieber Michel! Es reicht mir, wenn ich meine Kosten decke und einen klitzekleinen Gewinn mit jeder Wasserflasche mache, die ich Dir abfülle. Das ziehe ich von den Verkaufserlösen ab und Du lieber Michel bekommst alles andere.” Beide unterschrieben also einen Vertrag. In diesem war geregelt, dass der Theo jeden Liter Wasser aus dem Brunnen bekam, diesen in Flaschen abfüllte und sich um die Vermarktung kümmerte. Viele Jahre lebten alle glücklich und zufrieden. Der Michel ließ den …

Ein moralischer Mindestpreis

Jürgen Donhauser hat sich Gedanken darüber gemacht, wie die Preisgestaltung von Lebensmitteln fairer und gerechter gestaltet werden kann und gleichzeitig für den Verbraucher transparenter wird. Ein moralischer Mindestpreis Endlich kommt Bewegung in die Forderung nach gerechten Preisen für die Landwirtschaft. Ebenso ratlos ist man aber über die „richtigen“ Mechanismen, diese auch umzusetzen. Von verschiedenen  Seiten werden fast schon inflationär Vorschläge unterbreitet. Bei näherer Betrachtung wurden viele davon aber schon in der agrarpolitischen Vergangenheit erfolglos versucht. Begonnen wurde mit der Marktabschottung durch Schutzzölle, einem Mindestpreis (Interventionspreis), danach Mengensteuerung durch Kontingente bis hin zur heutigen Flächenprämie, die uns Landwirten als unsinnige Pauschalsubvention um die Ohren gehauen wird, ohne tatsächlich die Hintergründe zu kennen und zu verstehen. Mit der Borchert-Kommission wurde ein neuer Versuch gestartet und immer wieder mit dem Energieeinspeisegesetz (EEG) verglichen. Im Vergleich zum EEG hat der Borchert-Vorschlag mehrere Schwachstellen:  Im EEG gibt es eine Abnahmegarantie für den erzeugten Strom zu einem Festpreis über 20 Jahre. Diese Abnahmegarantie gibt es bei Borchert nicht. Der größte Schwachpunkt  ist aber, dass im EEG der Einspeise-Preis festgeschrieben wurde, während …

CDU-Minister will billiges Fleisch…

Schocktherapie? Nicht ganz, denn die Überschrift ist schon ein wenig journalistisch reißerisch gestaltet. Es geht um Karl-Josef Laumanns, der als Landwirtssohn gerne Fleisch ist und auch möchte, dass es für alle erschwinglich bleibt. Gleichzeitig hat er aber den Arbeitsbedingungen bei Tönnies den Kampf angesagt. Dass dies ein Zielkonflikt sein kann, schildert dieser Artikel aus der “Zeit”. https://www.zeit.de/2020/33/fleischindustrie-karl-josef-laumann-toennies-grossschlachter-arbeitsbedingungen/komplettansicht